DYLAN - Freiheit

Du fragst mich, was mich heutzutage beschäftigt, und ich muss sagen, das Thema ist Freiheit. Nicht nur die große, laute Freiheit, die die Geschichte umschreibt, sondern jene leise, persönliche Freiheit, die in jedem von uns lebt. „No one is free, even the birds are chained to the sky“, sang ich einmal. Das bedeutet, dass wahre Freiheit nicht bedeutet, ohne Ketten zu leben, sondern zu erkennen, wie lang diese Ketten sind und wie man sie zu seinem Vorteil nutzen kann.

Freiheit, sie ist wie ein ständiges Ringen, eine endlose Fahrt auf einer staubigen Straße, die sich vor dir entfaltet, während der Horizont immer ein Stück weiter zurückweicht, je näher du ihm kommst. Wie in „Blowin' in the Wind“, wo die Antwort irgendwo da draußen im Wind weht, aber niemand sie wirklich fassen kann. Man muss sich ständig fragen, ob man die Antworten sucht, die einem gefallen, oder die Antworten, die wahr sind.

Es gibt auch eine Art Freiheit im Verstehen der Begrenztheit unseres Seins. „He not busy being born is busy dying“, das sagte ich auch. Es geht darum, in Bewegung zu bleiben, sich weiterzuentwickeln, nicht stillzustehen. Freiheit und Wachstum sind eng miteinander verbunden. Du kannst nicht frei sein, wenn du nicht bereit bist, dich zu verändern und alte Haut abzustreifen.

Dann gibt es die Freiheit in der Kunst. Jeder Pinselstrich, jedes Wort, jeder Ton trägt eine Botschaft von Freiheit. Kunst ist die ultimative Ausdrucksform menschlicher Freiheit, weil sie uns erlaubt, unsere tiefsten Gefühle und Gedanken ohne Furcht auszudrücken. „Art is never finished, only abandoned“, das passt hier gut. Man lässt los, gibt die Kunst frei, und in diesem Akt der Freigabe liegt eine tiefe Freiheit.

Und letztlich, die Freiheit, die wir in der Liebe finden. Liebe, die ohne Bedingungen gibt und nimmt, die uns die Kraft gibt, über uns selbst hinauszuwachsen. „The highest purpose of art is to inspire. What else can you do? What else can you do for anyone but inspire them?“ – Liebe und Kunst, sie inspirieren uns, uns zu öffnen und wirklich frei zu sein.

So betrachte ich die Freiheit. Sie ist vielschichtig, komplex und flüchtig, aber immer das Streben wert.