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Du lernst in diesem aiMOOC Grundlagen, Ziele, Modelle, Methoden, rechtliche Rahmenbedingungen, Qualitätsentwicklung und Praxisbeispiele kennen – mit vielen interaktiven Aufgaben für Schule, Ausbildung und Studium.
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= Grundlagen, Begriffe und Entwicklung =
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Version vom 1. Dezember 2025, 16:36 Uhr



Schulsozialarbeit




Einleitung

Schulsozialarbeit ist ein professionelles Handlungsfeld an der Schnittstelle von Schule und Kinder- und Jugendhilfe. Sie verbindet pädagogische und sozialarbeiterische Perspektiven, um Bildungsgerechtigkeit, Teilhabe und Kinderschutz zu fördern. Ihre Angebote reichen von Beratung und Einzelfallhilfe über Gruppenarbeit und Prävention bis zur Vernetzung im Sozialraum. In Deutschland ist Schulsozialarbeit fachlich in der Sozialen Arbeit verortet und arbeitet rechtlich mit der Kinder- und Jugendhilfe nach dem SGB VIII (z. B. Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII sowie Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII) zusammen; zudem greifen landesspezifische Schulgesetze und einschlägige DSGVO-Regeln. Du lernst in diesem aiMOOC Grundlagen, Ziele, Modelle, Methoden, rechtliche Rahmenbedingungen, Qualitätsentwicklung und Praxisbeispiele kennen – mit vielen interaktiven Aufgaben für Schule, Ausbildung und Studium.



Grundlagen, Begriffe und Entwicklung


Was ist Schulsozialarbeit?

  1. Definition: Professionelle Soziale Arbeit im und mit System Schule, die präventiv, unterstützend und intervenierend wirkt, um Bildungserfolg, Teilhabe und Kindeswohl zu sichern.
  2. Abgrenzung: Schulsozialarbeit ist keine Unterrichts- oder Notengebungs-instanz, sondern ergänzt Schule mit sozialpädagogischer Expertise (z. B. Beratung, Mediation, Case Management).
  3. Zielgruppen: Schüler:innen, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und Schulleitungen sowie Partner im Sozialraum.


Leitprinzipien und Haltungen

  1. Freiwilligkeit und Niedrigschwelligkeit.
  2. Partizipation und Demokratiepädagogik (z. B. Schülerparlament).
  3. Ressourcenorientierung und Lebensweltorientierung (nach Thiersch).
  4. Diversität und Inklusion (u. a. Barrierefreiheit, Antidiskriminierung).
  5. Beziehungsarbeit und Verschwiegenheit unter Beachtung von DSGVO und Schweigepflicht.


Historische Entwicklung und Modelle

  1. Entwicklung: Aus der Jugendsozialarbeit und Gemeinwesenarbeit hervorgegangen; Ausbau seit Ganztagsausbau und Programmen der Bildungspolitik.
  2. Organisationsmodelle: Additives Modell (externe Fachkraft am Standort), Integratives Modell (Teil des Schulteams), Kooperationsmodell (Träger–Schule auf Augenhöhe).
  3. Wirklogik: Von Input (Ressourcen) über Aktivitäten (Beratung/Projekte) zu Output (Teilnahmen, erreichte Personen) und Outcome/Impact (z. B. verbessertes Klassenklima, erhöhte Resilienz).


Recht, Datenschutz und Kinderschutz


Rechtliche Grundlagen

  1. SGB VIII: Kooperation v. a. mit Jugendamt; Jugendsozialarbeit nach § 13; Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a.
  2. Schulrecht der Länder: Ausgestaltung von Ganztag, multiprofessionellen Teams und Zusammenarbeit.
  3. Kommunale Regelungen und Träger-vereinbarungen (z. B. Leistungsbeschreibungen, Kooperationsvereinbarungen).


Datenschutz und Dokumentation

  1. DSGVO-Prinzipien: Zweckbindung, Datenminimierung, Transparenz und Einwilligung (sofern erforderlich).
  2. Schweigepflicht vs. Schutzauftrag: Abwägung, dokumentierte Gefährdungseinschätzung, Informationsweitergabe an zuständige Stellen.
  3. Dokumentation: Fallnotizen, Anonymisierung für Team-Supervision, sichere Aufbewahrung.


Handlungsfelder und Methoden


Einzelfall- und Systemarbeit

  1. Einzelfallhilfe: Beratung (z. B. systemisch/lösungsorientiert), Case Management, Hilfeplanung, Vermittlung an Fachdienste.
  2. Systemebene: Arbeit mit Familien, Klassen, Jahrgängen und schulischen Gremien.


Gruppen- und Projektarbeit

  1. Soziales Lernen und Klassenrat.
  2. Mediation/Streitschlichtung und Peer-Education.
  3. Themenprojekte: Suchtprävention, Gewaltprävention, Mobbing/Cybermobbing, Medienbildung, Berufsorientierung, Übergang Schule–Beruf.


Präventionsebenen

  1. Universalprävention (alle): z. B. Klassen-Trainings zu Konfliktlösung und Empathie.
  2. Selektive Prävention (Risikogruppen): z. B. soziale Kompetenzgruppen.
  3. Indizierte Prävention (Einzelne mit Anzeichen): z. B. individuelle Unterstützung, Krisenintervention.


Kooperation und Netzwerkarbeit

  1. Multiprofessionelle Teams: Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Schulpsychologie, Schulärztlichem Dienst, Sonderpädagogik, Therapien.
  2. Netzwerke: Jugendamt, Erziehungsberatung, Vereine, Sport, Kultur, Berufsberatung.
  3. Sozialraumorientierung: Bedarfe vor Ort, Teilhabe-Zugänge, Präventionsketten.


Qualität, Evaluation und Wirkung

  1. Qualitätsmanagement: Leitbild, Standards, Fortbildung, Supervision/Intervision.
  2. Evaluation: Indikatoren (Erreichbarkeit, Zufriedenheit, Prozess- und Ergebnisqualität), Wirkungsorientierung (z. B. Theory of Change).
  3. Berichtswesen: Schuljahresberichte, Kennzahlen, Feedback-Schleifen.


Digitale Schulsozialarbeit

  1. Online-Beratung (datenschutzkonform), Medienkompetenz-Förderung, Cybermobbing-Prävention, Jugendschutz online.
  2. Netiquette und digitale Resilienz.
  3. Tools mit DSGVO-Prüfung und klarer Einwilligung.
Datei:Internet vigilance.jpg


Praxisrahmen und Beispiele


Settings und Angebote

  1. Offene Sprechzeiten und verlässliche Erreichbarkeit.
  2. Peer-Mediation und Streitschlichter:innen-Ausbildung.
  3. Elternarbeit (Elterncafés, Themenabende).
  4. Übergänge gestalten (GrundschuleSekundarstufe, Schule → Ausbildung/Studium).
  5. Ganztag und AGs (z. B. Sozialtraining, Medien-AG).


Fallvignetten (Kurzbeispiele)

  1. Rückzug und Fehlzeiten → Clearing, Ressourcenblick, Einbindung von Erziehungsberechtigten und medizinischen Diensten, ggf. HzE-Anbahnung.
  2. Konflikte in Klasse 7 → Klassen-Workshop Konfliktlösung, Mediation, Vereinbarungen, Nachhalten.
  3. Cybermobbing → Akuthilfe, Dokumentation, Schutz, Arbeit mit Peers, Präventionsbaustein.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Welche zentrale Rolle hat Schulsozialarbeit im System Schule? (Unterstützung durch Beratung, Prävention und Vernetzung) (!Vergabe von Noten und Zeugnisseinträgen) (!Planung des Unterrichtscurriculums) (!Bau und Instandhaltung des Schulgebäudes)

Welches Prinzip gehört zur professionellen Haltung? (Freiwilligkeit) (!Zwangsverpflichtung) (!Leistungsselektion) (!Sanktionsorientierung)

Welche Präventionsebene richtet sich an alle Schüler:innen einer Klasse? (Universalprävention) (!Selektive Prävention) (!Indizierte Prävention) (!Tertiärtherapie)

Was beschreibt Einzelfallhilfe am treffendsten? (Individuelle Unterstützung mit möglicher Vermittlung an Fachdienste) (!Durchführung standardisierter Klassenarbeiten) (!Organisation von Pausenaufsichten) (!Vergabe von Schulpreisen)

Welche gesetzliche Grundlage regelt den Schutzauftrag bei Gefährdung? (§ 8a SGB VIII) (!Art. 13 Grundgesetz) (!§ 1631 BGB) (!§ 21 SGB II)

Was ist bei Datenverarbeitung besonders wichtig? (Zweckbindung, Datensparsamkeit und Einwilligung) (!Weitergabe sensibler Daten per öffentlichem Messenger) (!Unbegrenzte Speicherung ohne Löschkonzept) (!Offene Falllisten im Lehrerzimmer)

Welche Methode gehört zur Gruppenarbeit? (Soziales Lernen mit Klassenratsmethoden) (!Benotung mündlicher Leistungen) (!Curriculumentwicklung der Schule) (!Gebäudemanagement)

Wer ist Kernpartner im Kinderschutzverfahren der Schulsozialarbeit? (Jugendamt) (!Sportverein) (!Schülervertretung) (!Schulsekretariat)

Welcher Begriff passt zur kooperativen Zusammenarbeit im Stadtteil? (Netzwerkarbeit) (!Einzelprüfung) (!Hausmeisterei) (!Verwaltungsrecht)

Welches Instrument stärkt Qualität und Reflexion? (Supervision) (!Ignorieren von Feedback) (!Verzicht auf Dokumentation) (!Zufallsauswahl von Maßnahmen)





Memory

Erstelle ein Memory mit passenden Paaren.

Lebensweltorientierung Alltagsbezug
Partizipation Mitbestimmung
Mediation Konfliktlösung
Case Management Hilfeplanung
Universalprävention Alle Lernenden
Selektive Prävention Risikogruppe
Indizierte Prävention Frühwarnzeichen
Kinderschutz Gefährdungseinschätzung





Drag and Drop

Ordne die Begriffe zur passenden Beschreibung.

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
Universalprävention gesamte Klasse/Jahrgang
Selektive Prävention definierte Risikogruppe
Indizierte Prävention einzelne Betroffene mit Anzeichen
Mediation strukturierte Konfliktvermittlung
Netzwerkarbeit Kooperation im Sozialraum




...


Kreuzworträtsel

Gestalte ein Kreuzworträtsel mit sechs Kernbegriffen.

Prävention Vorbeugende Maßnahmen gegen Risiken im Schulalltag
Beratung Professionelle Unterstützung in Einzel- oder Elterngesprächen
Netzwerkarbeit Gezielte Kooperation mit Partnern im Sozialraum
Partizipation Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen
Kinderschutz Sicherung des Wohls von Minderjährigen
Resilienz Widerstandskraft gegenüber Belastungen





LearningApps


Lückentext

Vervollständige den Text.

Schulsozialarbeit verknüpft Schule mit der

.
Ein zentrales Handlungsprinzip ist die

.
Die Zusammenarbeit mit Behörden erfolgt besonders mit dem

.
Beim Verdacht auf Gefährdung gilt der Schutzauftrag nach

.
Gruppenprojekte dienen der Förderung von

.
Einzelfallhilfe nutzt Methoden der

.
Prävention wird in universal, selektiv und

unterschieden.
Datenverarbeitung folgt der DSGVO mit

.
Kooperationen im Stadtteil heißen auch

.
Wirkungsorientierung fragt nach Output, Outcome und

.
Digitale Angebote setzen auf sichere

.
Elternarbeit stärkt die

.




Offene Aufgaben

Leicht

  1. Begriffskarte: Erstelle eine Mindmap mit Aufgaben, Zielgruppen, Prinzipien und Beispielen aus Deiner Schule.
  2. Regelkarte: Formuliere auf einer Seite, wie Schweigepflicht und DSGVO im Schulalltag beachtet werden.
  3. Angebots-Steckbrief: Beschreibe ein 45-Minuten-Angebot zum Sozialen Lernen inklusive Ziel, Ablauf, Material.
  4. Raumcheck: Entwickle Kriterien für einen einladenden, barrierearmen Beratungsraum.

Standard

  1. Fallanalyse: Analysiere eine fiktive 8.-Klasse mit Konflikten und entwirf ein kombiniertes Konzept aus Mediation und Klassenrat.
  2. Kooperationslandkarte: Zeichne ein Netzwerk relevanter Partner (z. B. Erziehungsberatung, Vereine, Berufsberatung) und definiere Kontaktwege.
  3. Projektkonzept: Plane eine 6-wöchige Gewaltprävention inklusive Zielen, Indikatoren und Evaluation.
  4. Digitales Schutzkonzept: Entwirf Richtlinien zu Online-Beratung, Netiquette und Jugendschutz.

Schwer

  1. Kinderschutzleitfaden: Entwickle einen Ablaufplan von der Gefährdungseinschätzung bis zur Hilfeplanung inkl. Rollen und Kommunikationsregeln.
  2. Wirklogik: Erstelle ein Theory-of-Change-Diagramm für Schulsozialarbeit an Deinem Standort.
  3. QM-Konzept: Formuliere Standards, Supervision-Zyklen, Fortbildungen und Feedback-Prozesse.
  4. Partizipationsstrategie: Plane eine schulweite Beteiligungsstruktur (z. B. Schülerparlament, Peer-Programme) mit Zeitplan und Ressourcen.




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Lernkontrolle

  1. Zusammenhang Prävention und Partizipation: Erkläre anhand eines Beispiels, wie Mitbestimmung die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen erhöht.
  2. Systemischer Blick: Analysiere die Wechselwirkung von Klassenklima, Familie und Sozialraum in einem Fall und leite Mehr-Ebenen-Interventionen ab.
  3. Datenethik in der Praxis: Diskutiere ein Dilemma zwischen Schweigepflicht und Schutzauftrag und begründe eine verantwortliche Entscheidung.
  4. Wirkungsorientierung transferieren: Übertrage ein Evaluationsdesign aus der Gesundheitsförderung sinnvoll auf ein Schulprojekt.
  5. Kooperationsarchitektur: Entwirf einen Servicepfad (vom Erstkontakt bis Abschluss), der Zuständigkeiten und Informationsflüsse zwischen Schule und Jugendhilfe klärt.




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