Suchtprävention (Schulsozialarbeit)

Version vom 1. Dezember 2025, 16:48 Uhr von Glanz (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{:Sucht}}“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)



Suchtprävention (Schulsozialarbeit)



Einleitung

Dieser aiMOOC führt Dich fundiert in die Suchtprävention in der Schulsozialarbeit ein. Du lernst, wie riskantes Konsumverhalten, Suchtmittel, Verhaltenssucht (z. B. Onlinesucht), Risikofaktoren und Schutzfaktoren zusammenspielen, welche Präventionsansätze der Schule zur Verfügung stehen (universell, selektiv, indiziert), und wie Du evidenzbasierte Methoden wie Lebenskompetenztraining, Peer-Education, Motivierende Gesprächsführung (MI) oder Kurzinterventionen wirksam einsetzt. Du erfährst außerdem, wie Schulsozialarbeit mit Lehrkräften, Eltern, Jugendhilfe und Gesundheitsamt kooperiert, wie Du Datenschutz und Kinderschutz sicherst und wie Evaluation und Qualitätssicherung gelingen. Der Kurs richtet sich an Lernende in Schule, Ausbildung und Hochschule sowie an Praktikerinnen und Praktiker der Sozialen Arbeit. Sämtliche Inhalte sind sachlich korrekt und orientieren sich an gesicherten Grundlagen (u. a. deutschsprachige Wikipedia-Artikel zu Sucht, Prävention, Schulsozialarbeit, Resilienz).


Grundlagen der Suchtprävention in der Schule


Zentrale Begriffe

  1. Sucht: ein anhaltendes, zwanghaftes Muster des Konsums oder Verhaltens mit Kontrollverlust, Toleranzentwicklung und negativen Folgen.
  2. Abhängigkeitssyndrom: medizinisch-psychologischer Begriff mit Kriterien wie starkem Verlangen (Craving), verminderter Kontrollfähigkeit und Entzugssymptomen.
  3. Suchtmittel und Verhaltenssucht: legal (z. B. Alkohol, Nikotin), illegal (z. B. Cannabis, Kokain) sowie nicht-substanzgebundene Formen (z. B. Glücksspiel, Internetsucht).
  4. Risikofaktoren vs. Schutzfaktoren: z. B. Risiko = geringe Impulskontrolle, belastende Familienkonstellationen; Schutz = starke Resilienz, verlässliche Peers, klare Regeln.
  5. Präventionsebenen: universell (für alle), selektiv (für Gruppen mit erhöhtem Risiko), indiziert (für bereits Auffällige).


Rolle der Schulsozialarbeit

  1. Beziehungsarbeit und Beratung auf Augenhöhe, niederschwellig und freiwillig.
  2. Screening & Früherkennung mit sensibler Haltung (kein Stigmatisieren).
  3. Netzwerkarbeit: Kooperation mit Schulpsychologie, Suchthilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Vereinen und Polizei.
  4. Projektarbeit: Planung, Durchführung und Evaluation von Präventionsprojekten (z. B. Lebenskompetenztraining, Peer-Education).
  5. Kinderschutz & Schutzkonzepte: rechtssicher handeln, Datenschutz beachten, Einwilligungen einholen.


Wissenschaftlich fundierte Ansätze

  1. Lebenskompetenz- und Resilienzförderung (z. B. Selbstwahrnehmung, Emotionsregulation, Entscheidungsfähigkeit, Stressbewältigung, Nein-Sagen).
  2. Normen- und Sozialkompetenzansätze: Realitätscheck zu Konsumhäufigkeiten, Rollenspiele.
  3. Peer-Education: glaubwürdige Vermittlung durch geschulte Schülermentorinnen und -mentoren.
  4. Motivierende Gesprächsführung (MI) & Kurzintervention: Ambivalenzen bearbeiten, Selbstwirksamkeit stärken.
  5. Elternarbeit: Informationsabende, Materialien, klare Kommunikationswege.
  6. Digitale Prävention: Apps, Online-Trainings, Medienkompetenz zu Social Media & Gaming.


Rechtliche und ethische Leitplanken

  1. Jugendschutzrecht, Schulordnungen, Hausrecht; klare Regeln gegen Konsum auf dem Schulgelände.
  2. Schweigepflicht vs. Gefährdung des Kindeswohls: Abwägung und dokumentierte Fallkonferenzen.
  3. DSGVO-konforme Dokumentation; minimale Datenerhebung.
  4. Ethik der Prävention: nicht abschrecken, sondern befähigen; keine Produktwerbung; kulturelle Sensibilität.


Projektplanung Schritt für Schritt

  1. Bedarfsanalyse: Daten sichten (Schulstatistiken, Befragungen), Zielgruppen definieren.
  2. Ziele SMART formulieren (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert).
  3. Interventionsdesign: Methodenmix (Input, Übungen, Planspiel, Parcours).
  4. Evaluation: Vor-/Nachbefragung, Feedback, Indikatoren (Wissen, Einstellungen, Kompetenzen).
  5. Nachhaltigkeit: Verankerung im Schulprogramm, Multiplikator*innen, jährliche Auffrischung.


Methodenbox für den Alltag

  1. Klassenmodul "Mythos & Fakten": Mythos-Karten zu Alkohol/Cannabis widerlegen; Normenkorrektur.
  2. Gefühlsbarometer & Stressbewältigung: Atemübungen, Achtsamkeit, Progressive Muskelrelaxation.
  3. MI-Minisequenz: Offene Fragen, Aktives Zuhören, Ambivalenzen spiegeln, Change Talk fördern.
  4. Peer-Workshop planen: Auswahl, Training, Supervision der Peers.
  5. Digitale Reflexion via Padlet/Schulplattform (anonymisierte Fragen, Ressourcenliste).


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Welche Prävention richtet sich an alle Schüler*innen einer Schule? (universelle Prävention) (!selektive Prävention) (!indizierte Prävention) (!klinische Behandlung)

Was beschreibt ein zentraler Schutzfaktor? (stabile Beziehungen und Zugehörigkeit) (!häufige Verfügbarkeit von Suchtmitteln) (!hoher Gruppendruck) (!fehlende Regeln)

Was ist ein Merkmal des Abhängigkeitssyndroms? (Kontrollverlust über den Konsum) (!höhere Noten in der Schule) (!sofortige Heilung ohne Unterstützung) (!ausschließlich körperliche Symptome)

Welcher Ansatz stärkt Entscheidungs- und Nein-Sage-Kompetenzen? (Lebenskompetenztraining) (!reine Abschreckungsplakate) (!Zufällige Strafarbeiten) (!Werbung für legale Drogen)

Was ist Peer-Education? (Vermittlung von Inhalten durch geschulte Gleichaltrige) (!Therapie durch Ärztinnen und Ärzte) (!alleinige Belehrung durch Eltern) (!anonyme Internetforen ohne Moderation)

Wofür steht MI in der Suchtprävention? (Motivierende Gesprächsführung) (!Medizinische Intensivpflege) (!Mentale Isolation) (!Methodische Inventur)

Was ist bei der Dokumentation besonders zu beachten? (DSGVO-konformer Datenschutz) (!öffentliche Veröffentlichung aller Falldaten) (!Speicherung ohne Zweckbindung) (!Teilen sensibler Daten in Klassenchats)

Welche Ebene passt zu Schüler*innen mit ersten Auffälligkeiten? (indizierte Prävention) (!universelle Prävention) (!strukturelle Prävention) (!zufällige Prävention)

Was ist ein realistisches Projektziel? (Verbesserung der Nein-Sage-Fähigkeiten bis zum Schuljahresende) (!garantierte Suchtfreiheit für alle Klassen) (!Eliminierung aller Risikofaktoren der Stadt) (!Abschaffung von Social Media)

Wozu dient Evaluation? (Überprüfung von Wirkung und Qualität) (!Nachträgliche Rechtfertigung ohne Daten) (!Ersatz für Beziehungsarbeit) (!Erhöhung der Strafen)





Memory

Erstelle ein Memory: Finde die zusammengehörenden Paare.

Universelle Prävention richtet sich an alle
Selektive Prävention für Gruppen mit erhöhtem Risiko
Indizierte Prävention für bereits Auffällige
Resilienz psychische Widerstandskraft
Peer-Education Lernen durch Gleichaltrige
MI Motivierende Gesprächsführung
Kurzintervention kurze, strukturierte Beratung
Evaluation Wirkung prüfen





Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe den Vorgaben zu.

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
Lebenskompetenztraining stärkt Entscheidung, Emotionen, Nein-Sagen
Normenkorrektur vergleicht Mythen mit echten Häufigkeiten
Elternarbeit bindet Sorgeberechtigte als Partner ein
Netzwerkarbeit kooperiert mit Suchthilfe und Jugendhilfe
Schutzkonzept regelt Kinderschutz, Abläufe, Zuständigkeiten




...


Kreuzworträtsel

Formuliere die richtigen Begriffe (ein Wort, 4–22 Buchstaben).

Prävention Systematische Vorbeugung riskanten Verhaltens – wie heißt das Sammelkonzept?
Resilienz Wie heißt die psychische Widerstandskraft?
Abstinenz Wie nennt man vollständigen Verzicht auf Suchtmittel?
Suchtmittel Wie heißt der Oberbegriff für Alkohol, Nikotin, Cannabis usw.?
Peerarbeit Wie heißt die Arbeit mit geschulten Gleichaltrigen?
Motivation Welcher Begriff steht im Zentrum der MI?





LearningApps


Lückentext

Vervollständige den Text.

Suchtprävention in der Schulsozialarbeit verfolgt das Ziel,

zu reduzieren und Schutzfaktoren zu stärken.
Die universelle Prävention richtet sich an

Schüler*innen, unabhängig vom individuellen Risiko.
Selektive Prävention fokussiert auf Gruppen mit

Risiko.
Indizierte Prävention arbeitet mit Jugendlichen, die bereits

zeigen.
Ein zentraler Ansatz ist das Lebenskompetenztraining, das Nein-Sagen und Entscheidungen

.
Peer-Education nutzt die Glaubwürdigkeit von

.
Die Motivierende Gesprächsführung stärkt die

ohne Druck.
Elternarbeit sorgt für Information und

mit Sorgeberechtigten.
Bei der Dokumentation sind Datenschutz und Schweigepflicht besonders

.
Wirksamkeit wird durch Evaluation mit geeigneten

überprüft.




Offene Aufgaben

Erstelle eigene Produkte, führe Interviews oder plane Mikroprojekte.

Leicht

  1. Begriffslandkarte: Zeichne eine Mindmap zu Sucht – Risiko – Schutz mit Beispielen aus dem Schulalltag.
  2. Mythencheck: Sammle drei verbreitete Mythen zu Alkohol/Cannabis und formuliere passende Fakten und Tipps zum Nein-Sagen.
  3. Gefühlsbarometer: Entwickle ein persönliches Stress-ABC mit drei Strategien der Stressbewältigung.
  4. Ressourcenliste: Erstelle eine Schul-Ressourcenliste (Beratungsstellen, Online-Hilfen, Notrufnummern) für Dein Klassenzimmer.

Standard

  1. Peer-Mini-Workshop: Entwirf ein 20-Minuten-Format (Ziele, Ablauf, Materialien) für Jahrgang 7/8.
  2. Elternarbeit: Gestalte eine zweiseitige Info für Eltern „Was tun bei Sorgen um Konsum?“.
  3. MI-Leitfaden: Schreibe einen Gesprächsleitfaden mit offenen Fragen, Reflektieren, Zusammenfassen (5–7 Minuten).
  4. Projektplanung: Plane ein Schulprojekt „Stark ohne Stoff“ (Ziele, Zielgruppe, Methodenmix, Evaluation).

Schwer

  1. Evaluation: Entwickle einen Pre-/Post-Fragebogen (max. 10 Items) zu Wissen, Einstellungen, Kompetenzen; begründe Deine Itemwahl.
  2. Schutzkonzept: Entwirf ein kurzes Schul-Schutzkonzept bei Verdacht auf Substanzkonsum (Rollen, Abläufe, Dokumentation).
  3. Netzwerkanalyse: Karte regionale Suchthilfe-Akteure und erläutere ein Kooperationsszenario für selektive Prävention.
  4. Verankerung: Erstelle einen Vorschlag, wie Suchtprävention in das Schulprogramm integriert und jährlich fortgeschrieben wird.




Text bearbeiten Bild einfügen Video einbetten Interaktive Aufgaben erstellen



Lernkontrolle

  1. Transferleistung: Wähle eine fiktive 8. Klasse mit „Feierkultur“ am Wochenende. Entwirf eine universelle Maßnahme und begründe, warum sie passgenau ist.
  2. Fallanalyse: Ein Schüler äußert „Ich will aufhören, aber es klappt nicht“. Skizziere in 6 Schritten eine MI-Kurzintervention.
  3. Vergleich: Stelle Peer-Education und Lehrkraft-geführten Unterricht gegenüber: Wann ist welcher Ansatz überlegen?
  4. Ethik und Recht: Diskutiere, wie Du Schweigepflicht, Datenschutz und Kindeswohl in einem Grenzfall austarierst.
  5. Wirklogik: Visualisiere eine Wirklogik (Input → Aktivität → Output → Outcome → Impact) für Dein Präventionsprojekt.



OERs zum Thema



Links

Teilen - Diskussion - Bewerten





Schulfach+




aiMOOCs



aiMOOC Projekte












YouTube Music: THE MONKEY DANCE


Spotify: THE MONKEY DANCE


Apple Music: THE MONKEY DANCE

Amazon Music: THE MONKEY DANCE



The Monkey Dance SpreadShirtShop




The Monkey DanceaiMOOCs

  1. Trust Me It's True: #Verschwörungstheorie #FakeNews
  2. Gregor Samsa Is You: #Kafka #Verwandlung
  3. Who Owns Who: #Musk #Geld
  4. Lump: #Trump #Manipulation
  5. Filth Like You: #Konsum #Heuchelei
  6. Your Poverty Pisses Me Off: #SozialeUngerechtigkeit #Musk
  7. Hello I'm Pump: #Trump #Kapitalismus
  8. Monkey Dance Party: #Lebensfreude
  9. God Hates You Too: #Religionsfanatiker
  10. You You You: #Klimawandel #Klimaleugner
  11. Monkey Free: #Konformität #Macht #Kontrolle
  12. Pure Blood: #Rassismus
  13. Monkey World: #Chaos #Illusion #Manipulation
  14. Uh Uh Uh Poor You: #Kafka #BerichtAkademie #Doppelmoral
  15. The Monkey Dance Song: #Gesellschaftskritik
  16. Will You Be Mine: #Love
  17. Arbeitsheft


© The Monkey Dance on Spotify, YouTube, Amazon, MOOCit, Deezer, ...



Text bearbeiten Bild einfügen Video einbetten Interaktive Aufgaben erstellen

Teilen Facebook Twitter Google Mail an MOOCit Missbrauch melden Zertifikat beantragen


0.00
(0 Stimmen)











Children for a better world >> Förderung der AI Fair-Image Challenge

Fair-Image wird von CHILDREN JUGEND HILFT! gefördert und ist mit der deutschlandweiten AI Fair-Image Challenge SIEGERPROJEKT 2025. Alle Infos zur Challenge hier >>. Infos zum Camp25 gibt es hier. Wenn auch Ihr Euch ehrenamtlich engagiert und noch finanzielle Unterstützung für Eurer Projekt braucht, dann stellt gerne einen Antrag bei JUGEND HILFT.