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Aktuelle Version vom 15. November 2025, 17:17 Uhr



Positive Psychologie – Überblick



Einleitung

Die Positive Psychologie untersucht wissenschaftlich, was Menschen, Gemeinschaften und Institutionen dabei unterstützt, zu aufzublühen und ein erfülltes Leben zu führen. Statt sich nur auf Störungen und Defizite zu konzentrieren, fragt sie nach Stärken, Ressourcen und Wohlbefinden. Zentrale Themen sind Glück, Zufriedenheit, Resilienz, Sinnerleben, Achtsamkeit, Flow, Optimismus, Dankbarkeit, Vertrauen sowie positive Beziehungen in Schule, Familie und Gesellschaft.

Dieser aiMOOC führt Dich in die Grundlagen, Modelle und Anwendungen der Positive Psychologie ein – z.B. das PERMA-Modell von Martin Seligman, Interventionen wie Dankbarkeitstagebuch oder Stärkenanalyse und Forschungsansätze rund um subjektives Wohlbefinden und Eudaimonie. Du findest interaktive Elemente, Aufgaben, ein Quiz und viele Links für die Vertiefung.


Überblick und Grundlagen


Was ist Positive Psychologie?

Die Positive Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den Bedingungen und Prozessen befasst, die zu Lebenszufriedenheit und Gedeihen beitragen. Sie ergänzt – nicht ersetzt – die Klinische Psychologie: Beide Perspektiven sind wichtig. Historisch wurde die Bewegung Ende der 1990er Jahre maßgeblich von Martin Seligman angestoßen. Wichtige Forschungsfelder: Positive Emotionen, Engagement, Sinn, Leistung und Beziehungen.


Kernkonzepte: PERMA

Das PERMA-Modell fasst fünf Bausteine gelingenden Lebens zusammen:

  1. P – Positive Emotion: Freude, Interesse, Inspiration, Gelassenheit fördern Gesundheit und Kreativität.
  2. E – Engagement: Erlebe Flow bei passenden Herausforderungen und setze Deine Stärken ein.
  3. R – Positive Beziehungen: Bindung, Empathie und Prosoziales Verhalten tragen stark zum Wohlbefinden bei.
  4. M – Sinn: Ein Beitrag zu etwas Größerem als man selbst – z.B. Gemeinwohl, Nachhaltigkeit, Ethik.
  5. A – Accomplishment/Leistung: Ziele setzen, verfolgen und erreichen – mit Selbstwirksamkeit und Motivation.


Zwei Glücks-Pfade: Hedonie und Eudaimonie

  1. Hedonie: Freude und angenehme Gefühle (z.B. Genuss, Entspannung).
  2. Eudaimonie: Sinn, Tugend, persönliches Wachstum und Autonomie.

Beide Pfade ergänzen sich; nachhaltiges Wohlbefinden entsteht oft durch Balance.


Messung von Wohlbefinden

Forschende nutzen validierte Skalen wie Lebenszufriedenheitsskala, PANAS (Positive and Negative Affect Schedule), PERMA Profiler, Ryff-Skalen für Psychologisches Wohlbefinden. Zusätzlich: Tagebücher, Experience-Sampling und Längsschnitte.


Evidenzbasierte Interventionen

  1. Dankbarkeitsübung: Täglich 3 gute Dinge notieren (Dankbarkeitstagebuch).
  2. Stärken nutzen: Eigene Charakterstärken (z.B. VIA-Klassifikation) erkennen und bewusst im Alltag einsetzen.
  3. Achtsamkeit & Selbstmitgefühl: Atempausen, Body Scan, Loving-Kindness-Meditation.
  4. Wirksame Ziele (z.B. SMART): Klar, realistisch, bedeutsam.
  5. Prosoziales Verhalten: Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Freiwilligenarbeit steigern Sinn und Verbundenheit.


Positive Psychologie in Schule und Unterricht

  1. Schulklima stärken: Wertschätzung, Partizipation, Gelingensbedingungen.
  2. Klassenführung & Feedback: Stärkenorientierung statt nur Fehlerfokus.
  3. Soziales Lernen: Kooperation, Konfliktlösung, Empathie-Training.
  4. Lernstrategien & Motivation: Growth Mindset, Selbstregulation.
  5. Gesundheitsförderung: Bewegung, Schlaf, Ernährung und digitale Balance.


Kritik und Grenzen

  1. Vorsicht vor toxischer Positivität: Gefühle nicht unterdrücken.
  2. Kontext zählt: Armut, Diskriminierung, Stress und Arbeitsbedingungen beeinflussen Wohlbefinden.
  3. Evidenzbasis: Interventionen sollen Wirksamkeit und Replikation zeigen.
  4. Ergänzung statt Ersatz: Psychotherapie bleibt zentral bei klinischen Störungen.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Wofür steht das P im PERMA-Modell? (Positive Emotionen) (!Persönlichkeit) (!Perfektion) (!Perspektive)

Welcher Begriff beschreibt ein vertieftes Aufgehen in einer Tätigkeit? (Flow) (!Freeze) (!Fokusverlust) (!Framing)

Welche Aussage passt zur Eudaimonie? (Sinnorientiertes, wertebasiertes Leben) (!Maximierung kurzfristiger Freude) (!Ausschließliche Leistungssteigerung) (!Vermeidung aller negativen Emotionen)

Welche Intervention gehört NICHT zur Positiven Psychologie? (Lernen durch erlernte Hilflosigkeit fördern) (!Dankbarkeitstagebuch führen) (!Stärken im Alltag einsetzen) (!Achtsamkeitsübung durchführen)

Was betont der Baustein R im PERMA-Modell? (Positive Beziehungen) (!Risikovermeidung) (!Rationales Denken) (!Routinen)

Welche Skala misst positive und negative Affekte? (PANAS) (!Big Five) (!IQ-Test) (!MMPI)

Wie lässt sich Selbstwirksamkeit kurz beschreiben? (Glaube, Herausforderungen bewältigen zu können) (!Wunsch, stets im Mittelpunkt zu stehen) (!Fähigkeit, andere zu kontrollieren) (!Vermeidung von Feedback)

Welche Gefahr wird als „toxische Positivität“ bezeichnet? (Unangenehme Gefühle pauschal zu unterdrücken) (!Stärken bewusst einzusetzen) (!Soziales Engagement zu zeigen) (!Ziele realistisch zu planen)

Welche Zielmethode passt zur Positiven Psychologie? (SMART-Ziele) (!Zufallsziele) (!Unklare Absichten) (!Beliebige Vorsätze)

Welche Aussage ist korrekt? (Positive Psychologie ergänzt die Klinische Psychologie) (!Positive Psychologie ersetzt Therapie vollständig) (!Positive Psychologie vermeidet Wissenschaftlichkeit) (!Positive Psychologie lehnt Messungen ab)





Memory

Erstelle passende Paare.

Begriff A Begriff 1
PERMA Fünf Bausteine des Wohlbefindens
Dankbarkeit Drei gute Dinge notieren
Flow Vertieftes Aufgehen in Tätigkeit
Resilienz Psychische Widerstandskraft
Stärken Charaktereigenschaften gezielt nutzen
Achtsamkeit Bewusste, nicht-wertende Aufmerksamkeit





Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
Positive Emotion Vorgabe 1
Engagement 2
Beziehungen 3
Sinn 4
Leistung 5


...


Kreuzworträtsel

Resilienz Fähigkeit, nach Belastungen wieder aufzustehen
Dankbarkeit Haltung des würdigenden Wahrnehmens des Guten
Achtsamkeit Bewusste Präsenz im Hier und Jetzt
Optimismus Grundhaltung, günstige Entwicklungen zu erwarten
Sinnfindung Prozess, dem Leben Bedeutung zu geben
Flowzustand Tiefes Aufgehen in einer Tätigkeit





LearningApps


Lückentext

Vervollständige den Text.

Die Positive Psychologie ergänzt die Klinische Psychologie, indem sie sich auf

und Stärken fokussiert.
Das PERMA-Modell umfasst Positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Sinn und

.
Eine häufig erforschte Intervention ist das tägliche Notieren von drei

Dingen.
Der Begriff Flow beschreibt ein intensives Aufgehen in einer

.
Eudaimonisches Wohlbefinden betont Werte, Tugenden und das Erleben von

.
Selbstwirksamkeit meint den Glauben, Herausforderungen erfolgreich

zu können.
Achtsamkeit fördert das bewusste und nicht-wertende

.
Prosoziales Verhalten wie Hilfsbereitschaft stärkt Beziehungen und

.




Offene Aufgaben

Leicht

  1. Dankbarkeitstagebuch: Führe sieben Tage lang ein kurzes Tagebuch mit drei guten Dingen pro Tag und notiere, warum sie passiert sind.
  2. Stärkenliste: Erstelle eine Liste Deiner fünf wichtigsten Stärken und beschreibe zu jeder eine konkrete Alltagssituation.
  3. Achtsamkeitsminute: Probiere eine tägliche 3-Minuten-Atemübung und beschreibe Deine Beobachtungen.
  4. Freundlichkeit: Plane eine kleine freundliche Tat für jemanden und reflektiere Wirkung und Gefühl.

Standard

  1. Flow-Tagebuch: Dokumentiere eine Woche lang Tätigkeiten, bei denen Du Flow erlebt hast (Anforderungen, Fähigkeiten, Hindernisse).
  2. SMART-Ziel: Formuliere ein persönliches SMART-Ziel, plane Schritte und überprüfe Fortschritt nach zwei Wochen.
  3. Soziales Netzwerk: Kartiere Dein Unterstützungsnetz (Freunde, Familie, Schule) und markiere Quellen positiver Beziehungserfahrungen.
  4. Sinnprojekt: Wähle ein kleines Projekt mit Sinn (z.B. Umwelt/Schulgemeinschaft) und dokumentiere Planung, Durchführung, Wirkung.

Schwer

  1. Mini-Studie: Entwirf eine kurze Studie zu einer Intervention (z.B. Dankbarkeit vs. Kontrollgruppe), erhebe Daten in der Klasse, werte deskriptiv aus und interpretiere.
  2. Schul-Programm: Entwickle eine Idee für ein Stärken- und Wertschätzungsprogramm für Deine Klasse (Ziele, Maßnahmen, Evaluation).
  3. Essay: Schreibe einen Essay (800–1000 Wörter) zur Frage: „Wie kann Positive Psychologie mit gesellschaftlicher Gerechtigkeit zusammengedacht werden?“
  4. Medienprojekt: Produziere ein kurzes Video (2–3 Min.) mit einer Anleitung zu einer evidenzbasierten Achtsamkeits- oder Dankbarkeitsübung.




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Lernkontrolle

  1. Transfer: Übertrage das PERMA-Modell auf ein aktuelles Klassenprojekt und erläutere, wie jeder Baustein konkret gestärkt werden kann.
  2. Evaluation: Entwickle Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit einer Schulintervention (z.B. Wohlbefindensskalen, Beobachtungen, Feedback).
  3. Kritische Reflexion: Diskutiere Grenzen Positiver Psychologie in Kontexten mit hohen strukturellen Belastungen und formuliere faire Erwartungen.
  4. Design Thinking: Entwirf einen Prototypen (Poster/Canvas) für eine „Wohlfühl-Pause“ an Eurer Schule mit Messidee zur Wirkung.
  5. Praxisbezug: Vergleiche zwei Interventionen (z.B. Achtsamkeit vs. Stärkennutzung) hinsichtlich Aufwand, Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Risiken.




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