„Der digitale Diskurs wird selbstverständlich werden.“ Diese These begleitet das Projekt „Diskurstraining“. Es verbindet herkömmlichen Unterrichtsdiskurs mit dem Online-Diskurs. Vom Vorwissen und der Vorbereitung auf einen Diskurs über Dis-kursregeln und das Reflektieren kommt der Kurs zum richtigen Zuhören, dem Akt des Diskutierens, dem richtigen Feedback geben und schließlich dem Konsens. Das Diskurstraining stellt eine Weiterentwicklung eines Kommunikationstrainings dar und hat zum Ziel Menschen auf den E-Diskurs vorzubereiten. MOOCit möchte mit dem Diskurstraining die Möglichkeiten der diskursiven demokratischen Gestaltung des Schullebens aufzeigen. |
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Mini-MOOC-Überblick
- A-Z Brainstorming Diskurs
- Diskurs-Grundlagen: Einstieg, Vorwissen klären, Was ist ein Diskurs?
- Probediskurse
- Diskursregeln
- Was ist Kommunikation?
- Intermezzo: Kommunikationsmodelle
- Kommunikationsstörungen
- Diskurs-Verantwortliche
- Diskurs reflektieren
- Diskurskriterien im Kommunikationsprozess
- Bedeutung beimessen
- Emoticons, Abkürzungen, Fachbegriffe, Smilies
- Online-Diskurse
- Diskurs-Themen
- Sprechübungen
- Sprechwirkung
- Diskurs-Basis
- Stellung beziehen - LeFloid
- Das bessere Argument gewinnt
- Themenfindung
- Diskurskompetenzen
- Konsensfindung
- Feedback und Evaluation
- Diskurs Fine Tuning
- Bildungs-Diskurse
- Diskurshandbuch
- Diskurse üben: Der Grundrechte-Countdown im digitalen Zeitalter
5 Axiome nach Paul Watzlawicks
Einleitung
Diskurstraining ist eine Methode, mit der Fähigkeiten in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation verbessert werden sollen. Es umfasst eine breite Palette von Techniken und Übungen, die darauf abzielen, die Teilnehmenden in die Lage zu versetzen, effektiv zu argumentieren, zu diskutieren und zu verhandeln. Diese Fähigkeiten sind in vielen Bereichen des täglichen Lebens, in der akademischen Welt, in der beruflichen Praxis und in der öffentlichen Debatte von zentraler Bedeutung. In diesem aiMOOC lernst Du die Grundlagen des Diskurstrainings kennen, erkennst die Bedeutung effektiver Kommunikationsfähigkeiten und erhältst praktische Tipps und Übungen, um Deine eigenen Fähigkeiten zu verbessern.
Was ist Diskurstraining?
Diskurstraining bezieht sich auf einen systematischen Ansatz zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten. Es geht darum, wie wir unsere Gedanken, Meinungen und Argumente auf eine klare, überzeugende und respektvolle Weise äußern können. Diskurstraining umfasst verschiedene Aspekte wie:
Die Entwicklung dieser Fähigkeiten ermöglicht es den Teilnehmenden, effektiver an Diskussionen teilzunehmen, ihre Standpunkte überzeugend zu vertreten und gleichzeitig die Perspektiven anderer zu verstehen und zu respektieren.
Warum ist Diskurstraining wichtig?
Diskurstraining ist in unserer zunehmend vernetzten und kommunikativen Welt wichtiger denn je. Einige Gründe, warum Diskurstraining von zentraler Bedeutung ist, umfassen:
- Förderung der Selbstausdruckskompetenz
- Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen
- Stärkung der Überzeugungskraft
- Entwicklung kritischer Denkfähigkeiten
- Förderung der demokratischen Teilhabe
Durch effektives Diskurstraining werden nicht nur die kommunikativen Fähigkeiten verbessert, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Teilnahme an der demokratischen Gesellschaft gestärkt.
Grundelemente des Diskurstrainings
Diskurstraining basiert auf einigen Grundelementen, die für die Entwicklung effektiver Kommunikationsfähigkeiten unerlässlich sind:
Argumentationsstruktur
Eine starke Argumentationsstruktur ist das Rückgrat jeder effektiven Diskussion. Sie umfasst die Fähigkeit, klare und logische Argumente zu formulieren, Beweise und Belege angemessen zu verwenden und mögliche Gegenargumente zu antizipieren und zu entkräften.
Rhetorische Fähigkeiten
Rhetorische Fähigkeiten beziehen sich auf die Kunst, Sprache effektiv zu nutzen, um zu überzeugen oder zu beeinflussen. Dazu gehören Stilfiguren, die Strukturierung der Rede und der Einsatz von Emotionen, um die Botschaft zu verstärken.
Zuhören und Feedback
Effektives Zuhören und das Geben konstruktiven Feedbacks sind essenziell für den Diskurs. Sie ermöglichen es, die Perspektiven anderer zu verstehen und die eigene Argumentation entsprechend anzupassen.
Interaktive Aufgaben
Quiz: Teste Dein Wissen
Was versteht man unter Diskurstraining? (Entwicklung von Fähigkeiten für effektive Kommunikation) (!Ein spezielles Training für Debattierclubs) (!Ein Kurs ausschließlich für öffentliches Sprechen) (!Ein Training zur Verbesserung der Schreibfähigkeiten)
Welches Element gehört nicht zum Diskurstraining? (!Argumentationstechniken) (!Rhetorik) (!Debattierfähigkeiten) (Zuhörfähigkeiten)
Warum ist Diskurstraining wichtig? (Förderung der demokratischen Teilhabe) (!Es ist nur für Politiker relevant) (!Es verbessert nur die akademischen Leistungen) (!Es ist nur für berufliche Zwecke nötig)
Welche Fähigkeit ist nicht Teil des Diskurstrainings? (!Kritische Denkfähigkeiten) (!Rhetorische Fähigkeiten) (!Zuhörfähigkeiten) (Selbstverteidigungstechniken)
Was ist ein Ziel des Diskurstrainings? (Verbesserung der Selbstausdruckskompetenz) (!Spezialisierung auf ein akademisches Feld) (!Training für sportliche Wettkämpfe) (!Erhöhung der körperlichen Fitness)
Memory
Argumentationstechniken | Klare und logische Argumente formulieren |
Rhetorik | Einsatz von Sprache zur Überzeugung |
Debattierfähigkeiten | Teilnahme an und Führung von Debatten |
Zuhörfähigkeiten | Verstehen der Perspektiven anderer |
Kritische Denkfähigkeiten | Bewertung von Argumenten und Beweisen |
Kreuzworträtsel
rhetorik | Kunst der Überzeugung durch Sprache |
feedback | Rückmeldung im Diskurs |
argument | Basis einer Diskussion |
zuhoeren | Fähigkeit, aktiv anderen zu folgen |
kritik | Bewertung von Argumenten |
LearningApps
Lückentext
Offene Aufgaben
Leicht
- Recherchiere: Suche nach Beispielen für effektives Diskurstraining in verschiedenen Bereichen (z.B. Politik, Bildung).
- Reflektiere: Denke über Situationen in Deinem Leben nach, in denen bessere Diskursfähigkeiten hilfreich gewesen wären.
Standard
- Erstelle: Verfasse eine kurze Rede zu einem Thema Deiner Wahl, die die Grundelemente des Diskurstrainings verwendet.
- Analysiere: Wähle eine öffentliche Rede aus und analysiere die verwendeten Argumentations- und Rhetoriktechniken.
Schwer
- Organisiere: Plane eine kleine Debatte mit Freunden oder Klassenkameraden über ein aktuelles Thema.
- Entwickle: Erstelle ein eigenes kleines Trainingsprogramm für Diskurstraining, das Du selbst oder mit anderen durchführen kannst.
Mündliche Prüfung
- Diskutiere: Welche Rolle spielen kommunikative Fähigkeiten in der heutigen Gesellschaft?
- Bewerte: Wie kann Diskurstraining zur Lösung von Konflikten beitragen?
- Erkläre: Warum ist das Zuhören genauso wichtig wie das Sprechen im Diskurs?
- Vergleiche: Diskutiere die Unterschiede zwischen Online- und Offline-Diskurstraining.
- Analysiere: Welchen Einfluss hat die soziale Medien auf die Art und Weise, wie wir diskutieren?
OERs zum Thema
Links
Notwendigkeit
Ohne Kommunikations- und Diskurstraining würden viele Gespräche im herkömmli-chen Unterricht und in Schülerfirmen (welche besonders auf Diskurse angewiesen sind) unstrukturiert verlaufen bzw. unreflektiert bleiben. Aus diesem Grund wurde 2010 an der Gewerbeschule ein Kommunikationstraining eingeführt, welches 2014 zum Diskurstraining weiterentwickelt wurde. Das Kommunikationstraining ist an be-stehende Modelle angelehnt (z.B. „Kommunikationstraining“ nach Heinz Klippert) und wird individuell den SuS-Gegebenheiten angepasst. In diesem Kapitel soll das Dis-kurstraining kurz vorgestellt werden, um aufzuzeigen, welche neuen Herausforde-rungen die Veränderungen in der digitalen Welt mit sich bringen. Basis stellt die fächerübergreifende Arbeit der Schülerfirma Fair-Image dar, welche stets einen kul-turellen Ausgangspunkt für das diskursive Arbeiten setzt und in vielen Phasen der Projekte Kunst als Ausgangspunkt für Diskussionen und neu Entwicklungen sieht. Diskursiver Unterricht ist als Vorbereitung auf einen digitalen Diskurs unumgänglich. Das was SuS heute im Netz als Diskussion oder Diskurs kennenlernen, sind häufig nur Stimmungsbilder in einer Kommentarliste im Anhang an eine Nachricht auf Fa-cebook, YouTube, Twitter oder einer Nachrichtenagentur. Qualitativ hochwertige Diskurse finden im digitalen Alltag der SuS so gut wie nicht statt. Der Diskurs ist aber eine Einladung, sich selbst zu bilden. Um die neuen Medien und die Kommunikation in ihnen zu verstehen, müssen Diskurse auch von „Digital Natives“ (sofern es diese gibt) geübt werden. Der Schritt zu digitalen Diskursen hat folglich auch Rückwirkun-gen auf den herkömmlichen Unterricht.
Trainingsziel
Ziel des Diskurstrainings ist es, auf die Internetkommunikation vorzubereiten, wel-cher die Kinder und Jugendlichen heute schon ausgesetzt sind und welche sie in Zukunft selbst gestalten werden. Online-Diskurse führen heißt, die digitale Kommuni-kation qualitativ anspruchsvoller gestalten und die Möglichkeiten auf Anerkennung zu nutzen. SuS treten in Interaktion miteinander, haben die Möglichkeit frei zu sprechen, sich individuell zu artikulieren, eigene Meinungen und Interessen zu vermitteln. Sie üben das logische Denken, um durch das Argumentieren zu überzeugen bzw. sich durchzusetzen, lernen aber auch zuzuhören, abzuwägen und Kompromisse einzu-gehen.
Abgrenzung zum Assessmenttraining
Es könnte von Vertretern der „Assessmentbewegung“ angeführt werden, dass das diskursive Moment bereits in die Ausbildung Einzug gehalten hat. Nicht selten ist aber bei Assessmentaufgaben die Berufs- eine versteckte Kommerzorientierung und die Berufsvorbereitung eine Einweisung der SuS in die kommerzialisierte Welt. Oft ist es nicht mehr als ein Verweis auf den vorgegebenen Platz in dieser Gesellschaft. Den Jugendlichen soll nicht deutlich gemacht werden, wie wenig Handhaben sie gegen dieses System haben. Meist wird das Feedback hier inoffiziell als Kontrol-linstrument missbraucht. Herrschaftssysteme bleiben starr und festigen sich mit je-dem Menschen, der sich diesen scheinbar offenen Systemen fügt.
Kritische Betrachtung
Eine Ausgiebige Diskussion wird in manchen Klassen nicht mehr geführt, da einige Nachteile für die Beteiligten erwartet werden. Der Prozess bis eine Diskussion in einer Klasse strukturiert geführt werden kann, kann sich ziehen. Themen, bei denen ein Konsens herrscht, eigenen sich nicht für ein Streitgespräch. Die meisten Kinder oder Jugendliche sind in den meisten Themenfelder nicht kompetent genug, um eine ausführliche Diskussion führen zu können. Lehrkräfte sind folglich verführt aus der Lernbegleiter-Rolle herauszufallen und durch dominante Beiträge die Diskussion zu lenken. Große Klassenverbände schrecken einige Lehrkräfte von einem relativ offe-nen Unterricht ab. Um so wesentlicher ist es, dass die Komplexität der digitalen Welt und der offenen Projekte vor allem von Lehrkräften nicht nur ertragen sondern auch getragen werden.
Diskurskultur in der Filmbildung
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