John Hattie




Tabelle der Effektstärken nach Hattie (2024)

Diese Tabelle zeigt eine Vielzahl von Einflussfaktoren auf den Lernerfolg mit ihrer jeweiligen Effektstärke und einer Kurzbeschreibung. Eine Effektstärke von über 0,40 gilt als signifikant wirksam.

Einflussfaktor Effektstärke Kurzbeschreibung
Kollektive Lehrerwirksamkeit 1,57 Gemeinsames Überzeugtsein eines Lehrerteams, das Lernen positiv beeinflussen zu können.
Kognitive Aktivierung 0,82 Anregung tiefer Denkprozesse durch herausfordernde Aufgaben und Reflexion.
Formatives Assessment 0,74 Kontinuierliche Rückmeldung zum Lernfortschritt, um Unterricht anzupassen.
Metakognition 0,69 Förderung von Reflexion über eigenes Lernen zur Verbesserung der Selbststeuerung.
Direkte Instruktion 0,60 Klare Strukturierung des Unterrichts mit expliziten Lernzielen.
Kooperatives Lernen 0,58 Schüler arbeiten in Gruppen zusammen, um gemeinsames Wissen aufzubauen.
Selbstreguliertes Lernen 0,65 Förderung von Strategien zur eigenständigen Organisation des Lernens.
Lernen durch Lehren 0,55 Schüler festigen Wissen, indem sie es anderen erklären.
Lesekompetenzförderung 0,62 Gezielte Förderung von Lesestrategien zur Verbesserung des Textverständnisses.
Feedback 0,70 Individuelle Rückmeldungen helfen, Lernprozesse gezielt zu verbessern.
Schüler-Lehrer-Beziehung 0,52 Eine vertrauensvolle Beziehung steigert Motivation und Lernerfolg.
Projektbasiertes Lernen 0,50 Lernen anhand komplexer, praxisnaher Fragestellungen.
Hausaufgaben (Sekundarstufe) 0,29 Geringe, aber positive Wirkung; stärker bei älteren Schülern.
Hausaufgaben (Grundschule) 0,15 Sehr geringe Wirkung auf den Lernerfolg junger Schüler.
Offener Unterricht 0,10 Ohne gezielte Steuerung hat offenes Lernen kaum Effekt.
[[Klassengröße verkleinern (<20 Schüler)]] 0,21 Kaum Einfluss auf den Lernerfolg, wenn nicht mit besserer Didaktik kombiniert.
Finanzielle Mittel 0,12 Nur geringe Auswirkungen, wenn nicht gezielt in wirksame Maßnahmen investiert.
Bewegung im Unterricht 0,53 Körperliche Aktivität verbessert kognitive Leistungen und Konzentration.
Frontalunterricht 0,43 Wirksam, wenn es um klare Wissensvermittlung mit Interaktion geht.
Sozioökonomischer Status 0,52 Höherer sozioökonomischer Status kann den Lernerfolg begünstigen.
Begabtenförderung 0,39 Spezifische Fördermaßnahmen für hochbegabte Schüler haben positiven Einfluss.
Inklusion 0,28 Inklusive Bildung kann funktionieren, benötigt aber gezielte Unterstützung.
Peer Tutoring (Lernen mit Mitschülern) 0,55 Ältere oder leistungsstärkere Schüler unterstützen schwächere Schüler beim Lernen.
Motivationsförderung 0,48 Lernmotivation steigert langfristig den Schulerfolg.
Elternengagement 0,45 Aktive Beteiligung der Eltern am Lernprozess der Kinder unterstützt den Lernerfolg.
Spaced Learning (Verteiltes Lernen) 0,58 Wiederholung über längere Zeiträume hinweg fördert langfristiges Behalten.
Summer Learning Loss (Lernverlust in den Ferien) -0,10 Längere Ferien ohne Lernen führen oft zu einem Rückgang der Kenntnisse.
Unterricht mit digitalen Medien 0,35 Digitale Medien sind nur dann wirksam, wenn sie gezielt eingesetzt werden.
Lärmpegel in der Schule -0,15 Hoher Lärmpegel im Klassenzimmer kann die Konzentration stark beeinträchtigen.
Musikalische Bildung 0,45 Das Erlernen eines Instruments fördert kognitive Fähigkeiten.
Frühkindliche Bildung 0,48 Vorschulische Förderung verbessert langfristig den Schulerfolg.
Selbstbewertung durch Schüler 0,47 Schüler reflektieren ihre eigenen Fortschritte und setzen sich neue Ziele.
Unterricht mit realen Problemstellungen 0,50 Praxisnahe Aufgabenstellungen fördern Motivation und Problemlösekompetenz.
Lesen von Belletristik 0,44 Lesegewohnheiten haben einen positiven Einfluss auf Sprachentwicklung und Wissenserwerb.
Lernen in heterogenen Gruppen 0,40 Gemischte Leistungsniveaus in Klassen können positive Effekte haben, wenn gut gesteuert.
Lernstrategietraining 0,62 Schüler lernen bewusst Techniken zur effektiven Verarbeitung von Wissen.


Hattie-Studie 2024: Neue Erkenntnisse für die Schulpraxis


Die Hattie-Studie ist eine der einflussreichsten Bildungsforschungen weltweit. Seit der Erstveröffentlichung von Visible Learning im Jahr 2008 hat John Hattie seine Analysen kontinuierlich erweitert. Die aktuelle Version, "Visible Learning: The Sequel" (2023), basiert auf über 2.100 Metaanalysen und bietet neue Einblicke in wirksame Unterrichtspraktiken.

Kernergebnisse der Hattie-Studie 2024


Hatties Forschung zeigt, dass bestimmte Faktoren besonders starken Einfluss auf den Lernerfolg haben. Die folgende Tabelle fasst einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Studie zusammen:

Einflussfaktor Effektstärke Bedeutung
Kollektive Lehrerwirksamkeit 1,57 Höchster Einfluss auf den Lernerfolg
Kognitive Aktivierung 0,82 Tiefes Verstehen fördern
Formatives Assessment 0,74 Diagnostisches Feedback steigert den Lernerfolg
Direkte Instruktion 0,60 Klare Strukturierung des Unterrichts
Selbstreguliertes Lernen 0,65 Förderung eigenständigen Lernens


Was bedeutet das für den Unterricht?


Die neuen Erkenntnisse aus der Hattie-Studie 2024 haben direkte Implikationen für die Schulpraxis:

  1. Lehrkräfte sollten verstärkt auf Kollektive Lehrerwirksamkeit setzen, indem sie in Professionellen Lerngemeinschaften (PLGs) zusammenarbeiten.
  2. Der Unterricht sollte kognitive Aktivierung fördern, indem offene Aufgaben, Problemorientiertes Lernen und Metakognition gezielt eingesetzt werden.
  3. Feedback bleibt essenziell: Formatives Assessment ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung des Unterrichts an die Bedürfnisse der Schüler.
  4. Direkte Instruktion und Lernen durch Lehren sind weiterhin wichtige Methoden zur Wissensvermittlung.
  5. Schülerautonomie stärken: Durch Selbstreguliertes Lernen übernehmen Schüler mehr Verantwortung für ihren Lernprozess.


Offene Aufgaben


Leicht

  1. Reflexion: Welche Erkenntnisse aus der Hattie-Studie kannst Du in Deinem Unterricht umsetzen?
  2. Feedback: Entwickle eine Strategie, um formatives Feedback regelmäßig zu integrieren.
  3. Kollegialer Austausch: Diskutiere mit Kollegen über die Bedeutung der kollektiven Lehrerwirksamkeit.

Standard

  1. Unterrichtsbeobachtung: Analysiere eine Unterrichtsstunde unter den Gesichtspunkten der Hattie-Studie.
  2. Lernstrategien: Entwickle eine Unterrichtseinheit, die Selbstreguliertes Lernen fördert.
  3. Datenbasierte Unterrichtsentwicklung: Wende eine Methode des formativen Assessments an und dokumentiere die Auswirkungen.

Schwer

  1. Schulentwicklung: Entwickle ein Konzept zur Implementierung von Hatties Erkenntnissen in einer Schule.
  2. Forschung: Erstelle eine eigene kleine Metaanalyse zu einem Unterrichtsthema nach dem Vorbild von Hattie.
  3. Langzeitstudie: Untersuche über mehrere Monate die Auswirkungen eines bestimmten Einflussfaktors auf den Lernerfolg.




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Workshop

  1. Unterrichtsdesign: Plane eine Unterrichtseinheit mit den fünf stärksten Einflussfaktoren der Hattie-Studie.
  2. Schulinterne Lehrerfortbildung: Erstelle ein Konzept für eine Fortbildung zu Visible Learning.
  3. Effektstärken verstehen: Berechne die Effektstärken für verschiedene Unterrichtsmaßnahmen in Deiner Klasse.
  4. Kritische Reflexion: Welche Kritikpunkte gibt es an Hatties Methodik, und wie kannst Du sie in der Praxis berücksichtigen?
  5. Individuelle Förderung: Entwickle ein Modell für eine adaptive Lernstrategie basierend auf Hatties Erkenntnissen.


Quiz:

Welcher Faktor hat laut Hattie 2024 den stärksten Einfluss auf den Lernerfolg? (Kollektive Lehrerwirksamkeit) (!Hausaufgaben) (!Gruppenarbeit) (!Klassengröße)



Welche Effektstärke wird als signifikant wirksam angesehen? (Über 0,40) (!Unter 0,20) (!Genau 1,00) (!Negativwerte)



Was versteht man unter formatives Assessment? (Eine regelmäßige, diagnostische Rückmeldung zum Lernstand) (!Eine benotete Klassenarbeit) (!Eine einmalige Evaluation am Schuljahresende) (!Eine mündliche Prüfung)





Quiz:

Was ist das zentrale Ziel von John Hatties "Visible Learning"? (Die Identifikation der wirksamsten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg) (!Die Entwicklung eines neuen Lehrplans) (!Die Bewertung von Schulnoten) (!Die Förderung von Digitalisierung in Schulen)



Welche Mindest-Effektstärke zeigt laut Hattie eine spürbare Wirkung auf den Lernerfolg? (0,40) (!0,20) (!1,00) (!-0,50)



Welche Methode gehört laut Hattie zu den besonders wirksamen Unterrichtsstrategien? (Kognitive Aktivierung) (!Freie Projektarbeit ohne Steuerung) (!Frontale Wissensvermittlung ohne Interaktion) (!Lernen durch Bestrafung)



Was bedeutet kollektive Lehrerwirksamkeit? (Das gemeinsame Überzeugtsein eines Lehrerteams, den Lernerfolg positiv zu beeinflussen) (!Das regelmäßige Kontrollieren von Unterrichtsqualität durch Schulleitungen) (!Das Zuweisen von Verantwortung an einzelne Lehrkräfte) (!Die Anzahl der Fortbildungen, die ein Lehrer absolviert)



Welche Unterrichtsmethode hat laut Hattie eine Effektstärke über 0,60? (Direkte Instruktion) (!Strafarbeiten) (!Zufällige Gruppenzusammenstellungen) (!Hausaufgaben in der Grundschule)



Warum ist Feedback ein zentraler Faktor in der Hattie-Studie? (Es ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung des Unterrichts an den Lernfortschritt der Schüler) (!Es dient vor allem der Notengebung) (!Es ersetzt klassische Prüfungen) (!Es hat laut Hattie nur einen geringen Einfluss auf den Lernerfolg)



Welche Rolle spielt Selbstreguliertes Lernen laut Hattie? (Es unterstützt Schüler dabei, eigenverantwortlich und reflektiert zu lernen) (!Es ersetzt den Lehrer vollständig) (!Es ist nur für hochbegabte Schüler relevant) (!Es wird durch Notenbewertungen gefördert)



Welche dieser Maßnahmen hat laut Hattie einen geringen oder sogar negativen Einfluss auf den Lernerfolg? (Klassengrößenverkleinerung unter 20 Schüler) (!Formatives Assessment) (!Kognitive Aktivierung) (!Kooperatives Lernen)



Wie kann eine Schule die Erkenntnisse von Hattie konkret umsetzen? (Durch regelmäßige Reflexion und Anpassung der Unterrichtsmethoden anhand evidenzbasierter Strategien) (!Durch die Abschaffung aller traditionellen Unterrichtsformen) (!Durch eine vollständige Digitalisierung des Unterrichts) (!Durch das strikte Vermeiden von Gruppenarbeit)



Was ist eine häufige Kritik an der Hattie-Studie? (Der Vergleich sehr unterschiedlicher Studien könnte zu vereinfachten Schlussfolgerungen führen) (!Die Hattie-Studie berücksichtigt keine empirischen Daten) (!Die Hattie-Studie empfiehlt nur digitale Lernformen) (!Hattie hat nur mit Schülern aus Neuseeland gearbeitet)





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