Soziales Unternehmertum

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Soziales Unternehmertum



Einleitung

Soziales Unternehmertum (engl. Social Entrepreneurship) bezeichnet die Gründung und Führung von Unternehmen, die vorrangig gesellschaftliche oder ökologische Wirkungsziele verfolgen und wirtschaftliche Nachhaltigkeit nutzen, um diese Ziele skalierbar zu erreichen. Im Zentrum stehen Innovation, Wirkungsmessung und Geschäftsmodelle, die soziale Probleme wie Armut, Bildungsungleichheit, Gesundheitsversorgung, Klimawandel oder Inklusion adressieren. Du lernst in diesem aiMOOC die Grundlagen, zentrale Konzepte, rechtliche und finanzielle Optionen, Schritte zur Gründung sowie Methoden, um Wirkung und Skalierung zu planen. Zahlreiche interaktive Elemente und Aufgaben unterstützen Dich dabei, selbst soziale Ideen zu entwickeln und zu testen.


Grundlagen des Sozialen Unternehmertums

  1. Definition: Soziale Unternehmer*innen priorisieren Impact vor Gewinn, erwirtschaften aber Einnahmen zur Tragfähigkeit.
  2. Abgrenzung: Unterschied zu Wohltätigkeit (Philanthropie) und reiner Start-up-Logik; Nähe zu Gemeinwohl-Ökonomie und B-Corporations.
  3. Werte: Mission-Orientierung, Ethik, Transparenz, Partizipation und Gerechtigkeit.
  4. Akteure: Sozialunternehmen, NPOs, Genossenschaften, Stiftungen, Impact Investor*innen, Förderprogramme.
  5. Geschäftsmodell-Typen: Cross-Subsidy, Fee-for-Service, Plattform-Modelle, Freemium mit Spenden-Anteil, Pay-What-You-Can.


Wirkung und Messung

  1. Theory of Change (Wirkungslogik): Von Inputs über Aktivitäten und Outputs zu Outcomes und Impact.
  2. SDGs (Sustainable Development Goals) als Zielrahmen.
  3. Wirkungsindikatoren: z. B. Reichweite, Zugang, Lebensqualitätsverbesserung, CO₂-Einsparung.
  4. Evaluation: RCTs, Vorher-Nachher, qualitative Methoden, Social Return on Investment.


Finanzierung

  1. Bootstrapping und Einnahmemodelle.
  2. Impact Investing und Mission-Related Investments.
  3. Fördermittel/Grants, Crowdfunding (z. B. Reward-based, Equity), Mikrokredite.
  4. Hybride Rechtsformen, z. B. gGmbH, eG, Stiftung; internationale Pendants wie Benefit Corporation oder CIC.


Recht & Governance

  1. Rechtsformwahl steuert Steuern, Haftung und Möglichkeiten zur Kapitalaufnahme.
  2. Good Governance: Mission Lock (z. B. Satzung), Aufsicht, Transparenzberichte.
  3. Stakeholder-Einbindung: Co-Creation mit Zielgruppen, Community-Advisory-Boards.


Skalierung und Verbreitung

  1. Skalierung: Franchise, Open Source, Train-the-Trainer, digitale Plattformen.
  2. Partnerschaften mit öffentlicher Hand, Unternehmen, Hochschulen.
  3. Wachstumsstrategien vs. Tiefenwirkung (qualitativ vertiefen).


Prozess: Von der Idee zum Sozialunternehmen

  1. Problemidentifikation: Problem-Fit durch Feldforschung, Interviews, Stakeholder-Maps.
  2. Design Thinking und Lean Startup für soziale Kontexte.
  3. Prototyping und Minimum Viable Product; Pilotierung.
  4. Social Business Model Canvas mit Wertangebot und Impact-Fit.
  5. Risikomanagement: Mission Drift, Skalierungsrisiken, Compliance.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Was ist das primäre Ziel von Sozialunternehmen? (Positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung zu erzielen) (!Maximale Gewinnmaximierung für Anteilseigner) (!Schnellstmögliches Wachstum um jeden Preis) (!Steuervermeidung durch internationale Strukturen)



Welche Logik beschreibt die Abfolge von Input bis Impact? (Theory of Change) (!Business-as-Usual) (!Shareholder-Value-Ansatz) (!Break-Even-Analyse)



Welches Instrument misst monetär den gesellschaftlichen Nutzen? (SROI) (!EBITDA) (!NPS) (!OKR)



Welche Finanzierung passt typischerweise zu Sozialunternehmen? (Impact Investing) (!Junk Bonds) (!Reine Spekulation mit Derivaten) (!Pyramidensysteme)



Welche Rechtsform ist in Deutschland eine gemeinnützige Option? (gGmbH) (!AG) (!KG) (!SE)



Was reduziert das Risiko eines Mission Drift? (Mission Lock in Satzung und Governance) (!Verzicht auf jede Dokumentation) (!Reines Umsatzziel ohne Kennzahlen) (!Ausschließlich kurzfristige Boni)



Welche Methode eignet sich zur frühen Bedürfnisanalyse? (Probleminterviews mit Zielgruppen) (!Nur interne Workshops ohne Außenkontakt) (!Zufällige Online-Umfrage ohne Zielgruppe) (!Kopieren beliebiger US-Modelle)



Was ist ein Social Business Model Canvas? (Ein angepasstes Canvas zur Planung von Wertangebot und Wirkung) (!Ein gesetzlich vorgeschriebenes Steuerformular) (!Ein reines Marketing-Poster ohne Inhalt) (!Ein Patentschrift-Muster)



Welche Skalierungsform teilt ein Konzept zur lokalen Umsetzung? (Franchising) (!Greenwashing) (!Insourcing) (!Downsizing)



Wofür stehen die SDGs? (Sustainable Development Goals) (!Socially Desired Gains) (!Standardized Donation Guidelines) (!Shared Dividend Grants)






Memory

Impact Gesellschaftliche Wirkung
SROI Monetäre Bewertung sozialen Nutzens
gGmbH Gemeinnützige Rechtsform
Crowdfunding Finanzierung durch viele Unterstützer
Theory of Change Wirkungslogik von Input bis Impact





Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Soziales Unternehmertum – Prozess
Problemverständnis 1
Ideenentwicklung 2
Prototyp/MVP 3
Pilot & Evaluation 4
Skalierung 5


...


Kreuzworträtsel

Wirkung Messbares Ergebnis sozialer Aktivitäten
Genossenschaft Demokratische Unternehmensform mit Mitgliedern
Skalierung Gezielte Vergrößerung erfolgreicher Lösungen
Governance Regeln und Kontrolle einer Organisation
Innovation Neuartige Problemlösung mit Nutzen
Transparenz Nachvollziehbare Offenlegung relevanter Informationen





LearningApps


Lückentext

Vervollständige den Text.

Soziales Unternehmertum verbindet wirtschaftliche Tragfähigkeit mit

Wirkung. Es orientiert sich an den

und nutzt Methoden wie die Theory of

. Ein zentrales Risiko ist Mission

, das durch klare Governance reduziert wird. Zur Finanzierung dienen u. a.

Investing, Fördermittel und Crowdfunding. Die Wirkung lässt sich mit

oder qualitativen Evaluationen erfassen. Für die Entwicklung neuer Lösungen helfen Design Thinking und Lean Startup vom Problem-Fit zum

.




Offene Aufgaben

Leicht

  1. Problemkarte erstellen: Skizziere eine Problemkarte zu einem lokalen sozialen Thema (Zielgruppen, Ursachen, Folgen).
  2. Stakeholder-Map: Erstelle eine Stakeholder-Map mit Einfluss und Interesse.
  3. SDG-Zuordnung: Ordne Deine Idee maximal drei SDGs zu und begründe kurz.

Standard

  1. Interviewleitfaden: Entwickle 6 Fragen für Probleminterviews und führe mindestens 2 Gespräche.
  2. Wertangebot: Schreibe eine Value Proposition für Deine Zielgruppe (Problem, Lösung, Nutzen, Differenzierung).
  3. Theory of Change: Formuliere Inputs, Aktivitäten, Outputs und erwartete Outcomes für Deine Idee.

Schwer

  1. Prototyp/MVP bauen: Entwickle einen einfachen Prototyp (Mock-up, Pilotseite, Ablaufskizze) und teste mit 5 Nutzer*innen.
  2. Impact-Metriken: Definiere 5 Kennzahlen inkl. Datenerhebungsmethode und Messintervall.
  3. Finanzplanung: Erstelle einen 12-Monats-Plan (Kosten/Erlöse) und identifiziere Break-even-Annahmen.
  4. Governance-Entwurf: Entwirf einen Mission-Lock-Abschnitt für Satzung/Statut.
  5. Skalierungspfad: Vergleiche zwei Skalierungswege (z. B. Franchise vs. Open Source) mit Vor- und Nachteilen.
  6. Pitch-Deck: Erstelle ein 6-seitiges Pitch-Deck (Problem, Lösung, Markt/Zielgruppe, Wirkungslogik, Modell, Team/Nächste Schritte).




Text bearbeiten Bild einfügen Video einbetten Interaktive Aufgaben erstellen



Lernkontrolle

  1. Impact-Trade-offs: Analysiere, wie sich eine Preiserhöhung auf Zugang und Wirkung auswirkt und schlage einen Ausgleich vor.
  2. Risikoplan: Identifiziere drei Hauptrisiken (operativ, finanziell, missionbezogen) und passende Gegenmaßnahmen.
  3. Policy-Fit: Prüfe, welche lokalen/regionalen Richtlinien Deine Lösung fördern oder behindern könnten.
  4. Partnerstrategie: Entwirf Kriterien, nach denen Du Partner auswählst, und skizziere eine Win-Win-Kooperation.
  5. Wirkungsnachweis: Entwickle ein mini Evaluationsdesign, das in 8 Wochen belastbare Hinweise auf Wirkung liefert.




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Datei:Social enterprise diagram.png
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