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Version vom 6. Mai 2025, 09:07 Uhr
Glossar Schmied
A
- Abschrecken: Rasches Abkühlen erhitzter Werkstücke (meist Stahl) in Wasser, Öl oder Luft, um Härte zu erzeugen.
- Amboss: Massive Schmiedeunterlage mit verschiedenen Zonen (Bahn, Horn, Finne) zur Bearbeitung glühender Metalle.
- Anlassen: Erhitzen eines gehärteten Werkstücks auf eine moderate Temperatur, um Sprödigkeit zu reduzieren.
- Anschmieden: Erste Schmiedephase zur Rohformgebung des Werkstücks.
- Aufkohlen: Thermochemischer Prozess zur Erhöhung des Kohlenstoffgehalts an der Oberfläche von Stahl.
- Auskohlen: Entkohlung der Oberfläche durch Überhitzen in oxidierender Atmosphäre – wirkt materialschädigend.
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B
- Bahnhammer: Schmiedehammer mit flacher Schlagfläche („Bahn“) zur Bearbeitung von Werkstücken.
- Bär: Schwere Fallmasse eines Schmiedehammers oder Hammersystems zur Schlagumformung.
- Biegen: Umformverfahren, bei dem ein Werkstück plastisch verformt wird – kalt oder warm.
- Blasenbalg: Historisches Luftzufuhrsystem für die Schmiedeesse.
- Borax: Flussmittel zur Unterstützung beim Feuerschweißen – schützt vor Oxidation.
- Brünieren: Chemischer Prozess zur Schwärzung von Stahloberflächen, bietet Korrosionsschutz und dekorative Wirkung.
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C
- C-Stahl: Kohlenstoffstahl mit bestimmtem Kohlenstoffgehalt, z. B. C45 – gängig im Werkzeugbau.
- Cementation: Historisches Verfahren zur Erzeugung von Stahl durch Kohlenstoffdiffusion in Eisen.
- CNC-Schmieden: Moderne, computergesteuerte Schmiedeverfahren mit hoher Präzision.
- Crucible Steel: Tiegelstahl – sehr reiner Stahl, historisch z. B. in Indien („Wootz“) bekannt.
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D
- Damaststahl: Schichtstahl aus verschiedenen Stählen mit dekorativer Musterung und hervorragenden Schneideigenschaften.
- Dorn: Metallisches Werkzeug zur Weitung oder Formung von Öffnungen im Werkstück.
- Durchschlag: Werkzeug zum Lochen von glühendem Metall durch Hammerschläge.
- Duktilität: Fähigkeit eines Werkstoffs, sich plastisch zu verformen ohne zu brechen – essenziell für Schmiedbarkeit.
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E
- Eigenspannung: Innere Spannungen im Werkstück, die durch Umformung oder Wärmebehandlung entstehen.
- Eisen: Wichtigstes Basismetall in der Schmiedekunst – Grundlage für Stahl. >> Eisenerz
- Eisen-Kohlenstoff-Diagramm: Diagramm zur Darstellung der Phasenzustände von Eisenlegierungen – Grundlage für die Wärmebehandlung.
- Emaillieren: Aufbringen einer Glasschicht zur dekorativen und schützenden Oberflächenbehandlung.
- Esse: Feuerstelle des Schmieds, traditionell mit Kohle, modern mit Gas oder Induktion betrieben.
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F
- Federhammer: Mechanischer Schmiedehammer, der über eine Federwelle angetrieben wird – für rhythmische Schläge.
- Feilen: Spanabhebendes Verfahren zur Feinbearbeitung von Werkstücken.
- Feuerschweißen: Schmiedetechnisches Schweißverfahren ohne Zusatzwerkstoffe – Verbindung durch hohe Temperatur und Hammerschläge.
- Finne: Schmiedeamboss-Teil mit rechteckigem Querschnitt, dient zum Abkanten und Biegen.
- Flachmeißel: Werkzeug zur Trennung von Werkstücken durch Keilwirkung bei Erwärmung.
- Formschmieden: Schmieden in eine vorgeformte Matrize oder Gesenk zur Herstellung von Serienteilen.
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G
- Gefüge: Innerer Aufbau eines Metalls auf mikroskopischer Ebene – beeinflusst Härte, Zähigkeit und Bruchverhalten.
- Gesenk: Ober- und Unterform zur Herstellung komplex geformter Schmiedeteile.
- Glühen: Wärmebehandlung zur Spannungsreduzierung, Gefügeoptimierung oder Weichmachung.
- Gravieren: Mechanische Verzierung von Metalloberflächen mit Rillen und Mustern.
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H
- Hammer: Grundlegendes Werkzeug des Schmieds in verschiedenen Ausführungen (Bahn-, Kreuz-, Vorschlaghammer).
- Härteprüfung: Verfahren zur Bestimmung der Materialhärte – z. B. Brinell (HB), Vickers (HV), Rockwell (HRC).
- Härteverlauf: Veränderung der Härte im Werkstückquerschnitt, z. B. bei gehärteten Klingen.
- Herd: Historischer Begriff für die Schmiedefeuerstelle.
- Hufschmied: Spezialist für Hufbeschlag und orthopädische Versorgung von Pferden.
- Hydraulikhämmer: Großschmiedehämmer mit hydraulischem Antrieb für industrielle Serienfertigung.
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I
- Induktionsschmieden: Verfahren, bei dem Metalle durch elektromagnetische Felder schnell und gezielt erhitzt werden.
- Innenkornstruktur: Mikrostruktur des Werkstoffs, beeinflusst durch Umformgrad und Temperaturverlauf.
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J
- Joch (Schmiedejoch): Vorrichtung zur Fixierung von Gesenken oder Werkstücken in einer Schmiedeanlage.
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K
- Klinge: Schneidendes Teil eines geschmiedeten Werkzeugs – z. B. Messer oder Schwert.
- Kohlenesse: Mit Kohle befeuerte Schmiedefeuerstelle – traditionell.
- Kohlenstoffgehalt: Bestimmt Härte, Härtbarkeit und Bearbeitbarkeit von Stahl.
- Kornvergröberung: Unerwünschte Vergrößerung des Gefüges durch Überhitzung – reduziert Festigkeit.
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L
- Legierung: Mischung aus Metallen (z. B. Stahl mit Chrom oder Nickel) zur Eigenschaftsverbesserung.
- Lufthammer: Mit Druckluft betriebener Schmiedehammer – präzise, leistungsstark und kompakt.
- Lunker: Materialfehler (Hohlraum) im Inneren eines Werkstücks – meist durch unvollständiges Schmieden.
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M
- Martensit: Extrem hartes Gefüge im Stahl, entsteht durch schnelles Abschrecken – Basis der Härtung.
- Maßhaltigkeit: Maßliche Genauigkeit eines Schmiedeteils – wichtig bei Baugruppen und Passungen.
- Messerklinge: Klassisches Produkt kunsthandwerklicher Schmiede – oft aus Damast oder C-Stahl.
- Mikrostruktur: Feinstruktur eines Metalls, erkennbar im Mikroschliff – zeigt z. B. Perlit, Ferrit, Martensit.
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N
- Nieten: Verbindungselemente, die durch Schmiedetechniken dauerhaft verformt und verbunden werden.
- Nitrieren: Härtung der Werkstückoberfläche durch Stickstoffeinlagerung – ohne Abschrecken.
- Normalglühen: Wärmebehandlung zur Normalisierung des Gefüges und Abbau von Eigenspannungen.
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O
- Ofenstahl: Warmfester Stahl für Hochtemperaturanwendungen wie Öfen oder Essekomponenten.
- Oxidation: Reaktion des Metalls mit Sauerstoff, z. B. beim Schmieden – führt zu Zunder.
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P
- Pressschmieden: Verfahren mit langsamem, kontrolliertem Druck – für präzise Formteile.
- Punzen: Schlagwerkzeuge zur Oberflächengestaltung oder Kennzeichnung.
- Pulvermetallurgie: Herstellung von Werkstücken aus Metallpulvern durch Sintern – alternative Fertigungstechnik.
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Q
R
- Recken: Verlängerung eines Werkstücks durch Längsschmieden – dabei wird es dünner.
- Richtbank: Vorrichtung zur Begradigung verformter Werkstücke nach dem Schmieden.
- Rost: Eisenoxid, das durch Reaktion von Eisen mit Wasser und Sauerstoff entsteht – unerwünscht.
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S
- Schmied: Fachhandwerker für die Warmumformung von Metallen durch Hämmern, Biegen, Schweißen und Formen.
- Schmiedefeuer: Feuerstelle des Schmieds zum Erhitzen von Metall, traditionell mit Steinkohle.
- Schmiedetemperatur: Temperaturbereich, bei dem Metalle formbar sind – z. B. Stahl bei ca. 800–1200 °C.
- Schrotmeißel: Trennwerkzeug, das das heiße Metall durchtrennt oder abspaltet.
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T
- Temperaturführung: Kontrolle der Temperatur beim Schmieden oder Härten – entscheidend für Materialqualität.
- Torsionsstab: Werkstück, das durch Verdrehen dekorative Effekte erhält – typisches Element im Kunstschmieden.
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U
- Umformgrad: Maß für die plastische Verformung eines Werkstücks bezogen auf das Ausgangsvolumen.
- Umformen: Oberbegriff für alle Verfahren zur Formänderung durch Druck, ohne Spanabhebung.
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V
- Vergüten: Kombination aus Härten und anschließendem Anlassen – verbessert Festigkeit und Zähigkeit.
- Vorschlaghammer: Schwerer Hammer mit langer Bahn – für grobe Schmiedearbeiten.
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W
- Wärmebehandlung: Verfahren zur gezielten Veränderung mechanischer Eigenschaften durch kontrollierte Temperaturführung.
- Werkstoffkunde: Wissenschaft über Aufbau, Eigenschaften und Verhalten von Werkstoffen – zentral im Schmiedehandwerk.
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Z
- Zange: Schmiedewerkzeug zum sicheren Greifen heißer Werkstücke – in verschiedenen Formen (Flach-, Rund-, Universalzange).
- Ziselieren: Feine Oberflächenbearbeitung durch Gravieren und Punzen – häufig in der Kunstschmiedekunst.
- Zunder: Oxidationsprodukt auf heißem Metall – muss entfernt werden (z. B. durch Bürsten oder Sandstrahlen).
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