Der Koran



Einleitung

Der Koran (arabisch: Qurʾān) gilt im Islam als die wörtliche Offenbarung Gottes (Allah) an den Propheten Muhammad in arabischer Sprache. Er besteht aus 114 Suren (Kapitel), die aus einzelnen Versen (arabisch: Āyāt) zusammengesetzt sind. Die Überlieferung berichtet, dass der Koran zwischen etwa 610 und 632 n. Chr. durch den Engel Jibrīl offenbart und unter den ersten Muslimen memoralisiert und später schriftlich fixiert wurde. Der Koran bildet neben den Hadith-Sammlungen (Aussprüche und Handlungen des Propheten) die zentralste Quelle für islamische Theologie, Rechtsfindung (Scharia) und Ethik.

Dieser aiMOOC vermittelt Dir Grundlagen zu Aufbau, Sprache, Entstehung, Auslegung und Wirkungsgeschichte des Korans. Du arbeitest mit interaktiven Elementen, erstellst eigene Produkte und prüfst Dein Verständnis mit Quiz, Memory, Drag&Drop, Kreuzworträtsel, Lückentext und einer Lernkontrolle. Zahlreiche Links führen Dich zu weiterführenden Artikeln wie Arabisches Alphabet, Kalligraphie, Qurʾānrezitation, Tafsir, Hadith-Wissenschaft, Islamische Geschichte, Kalifate, Mekka, Medina, Ramadan, Gebet und Moschee.


Überblick: Aufbau und Inhalt


Grundlagen und Struktur

  1. Textumfang: 114 Suren mit rund 6.200 Versen (exakte Zählung variiert traditionsbedingt).
  2. Lange und kurze Suren: Frühmekkanische Suren sind oft kurz und poetisch, madinensische meist länger und normativ.
  3. Anordnung: Nicht chronologisch, sondern überwiegend nach Länge (lange Suren zuerst), Beginn mit al-Fātiḥa und Ende mit den kurzen Schutzsuren.
  4. Zentrale Themen: Monotheismus, Prophetie, Jüngstes Gericht, Ethik, soziale Regeln, Gebet, Fasten, Zakat, Haddsch.
  5. Sprachen und Übersetzungen: Heilige Offenbarung im Arabischen; zahlreiche Übersetzungen ins Deutsche (z. B. Rudi Paret, Max Henning, Aziz, Bubenheim & Elyas).


Entstehung und Sammlung

  1. Offenbarung: Nach islamischer Überlieferung Beginn 610 in der Hira-Höhle nahe Mekka.
  2. Memorierung: Früh durch Huffāẓ auswendig gelernt.
  3. Kodifizierung: Sammlung und Redaktion unter den Rāschidūn-Kalifen, besonders unter ʿUthmān ibn ʿAffān (Standardfassung, sogenannte ʿUthmānische Rezension).
  4. Schriftformen: Entwicklung von kufischer zu naskhīer Kalligraphie.


Sprache, Rezitation und Lesarten


Arabische Sprache und Stilmittel

  1. Sprachform: Klassisches Arabisch mit rhythmischer Prosa (Saj).
  2. Stilmittel: Parallelismus, Metapher, Wiederholung, Dialog.
  3. Basmala: Formelhafter Beginn vieler Suren: Bismi-llāhi r-raḥmāni r-raḥīm.


Rezitation (Qirāʾāt) und Tajwīd

  1. Qirāʾāt: Anerkannte Lesarten (z. B. Hafs, Warsh).
  2. Tajwid: Regeln der Aussprache und Phonetik beim Vortrag.
  3. Kulturelle Praxis: Tilāwa im Gebet und bei Ramadan-Tarāwīḥ.


Auslegung (Tafsīr) und Anwendungsfelder


Tafsīr-Traditionen

  1. Klassisch (z. B. aṭ-Ṭabarī, Ibn Kaṯīr), sprachlich-grammatisch (z. B. az-Zamaḫšarī), rechtlich (fiqh-orientiert), mystisch (Sufismus), modern (reformistisch).
  2. Hilfswissenschaften: Hadith, Anlässe der Offenbarung, Arabische Grammatik, Rhetorik.


Recht, Ethik und Gesellschaft

  1. Normen in madinensischen Suren: Familienrecht, Erbrecht, Wirtschaftsethik, Gerechtigkeit.
  2. Ziele der Scharia (Maqasid asch-Schari'a): Schutz von Religion, Leben, Vernunft, Nachkommen, Eigentum.


Wirkungsgeschichte und Kultur


Koran in Kunst und Wissenschaft

  1. Kalligraphie und Illumination in Handschriften.
  2. Druck- und Digitalausgaben in islamischer Welt und global.
  3. Wissenschaftliche Erforschung in Islamwissenschaft, Religionswissenschaft und Philologie.


Koran im interreligiösen Dialog

  1. Bezüge zu Judentum, Christentum und Abrahamitische Religionen.
  2. Themen wie Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Schöpfung als Gesprächsbrücken.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Wie viele Suren enthält der Koran? (114) (!99) (!120) (!86)

Wie heißt die eröffnende Sure des Korans? (al-Fatiha) (!al-Baqara) (!an-Nas) (!al-Ikhlas)

In welcher Sprache wurde der Koran offenbart? (Arabisch) (!Aramäisch) (!Hebräisch) (!Persisch)

Welche Kalifatszeit ist besonders mit der Standardisierung des Textes verbunden? (Uthmanische Redaktion) (!Abbasidische Redaktion) (!Umayyadische Redaktion) (!Fatimidische Redaktion)

Wie nennt man die Wissenschaft der Koran-Auslegung? (Tafsir) (!Fiqh) (!Hadith) (!Sira)

Welche Regel beschreibt die korrekte Aussprache beim Vortrag? (Tajwid) (!Iʿrab) (!Qiyas) (!Ijtihad)

Was bedeutet „Āya“ im Koran-Kontext? (Vers) (!Kapitel) (!Lesart) (!Gebet)

Welche Lesart ist weitverbreitet in großen Teilen der Welt? (Hafs) (!Warsh) (!Qalun) (!Ad-Duri)

Welche Ziele stehen hinter den Normen der Scharia (Stichwort Maqasid)? (Schutz von Religion, Leben, Vernunft, Nachkommen, Eigentum) (!Ausbreitung des Kalifats) (!Vorrang des Handels) (!Begrenzung der Bildung)

Wie werden Anlässe der Offenbarung genannt? (Asbab an-nuzul) (!Isnad) (!Nasch) (!Shurut)





Memory

al-Fatiha Eröffnende Sure
Tajwid Aussprache-Regeln
Tafsir Koranexegese
Hafs Verbreitete Lesart
Asbab an-nuzul Anlässe der Offenbarung
Uthman Standardisierung der Textfassung
Saj Rhythmische Prosa
Aya Vers
Surah Kapitel
Kalligraphie Verzierte Schriftkunst





Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
Frühmekkanische Suren Vorgabe 1
Madinensische Suren 2
Uthmanische Redaktion 3
Klassische Tafsir-Werke 4
Moderne Übersetzungen (Deutsch) 5



Kreuzworträtsel

Fatiha Wie heißt die eröffnende Sure?
Tajwid Wie nennt man die Regeln der Rezitation?
Tafsir Wie heißt die Auslegung des Korans?
Medina In welcher Stadt entstanden viele normative Suren?
Uthman Unter welchem Kalifen wurde die Standardfassung etabliert?
Saj Wie heißt die rhythmische Prosaform im Koran?





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Lückentext

Vervollständige den Text.

Der Koran gilt im Islam als wörtliche Offenbarung

.
Er besteht aus 114 Suren, die aus einzelnen Versen, den sogenannten

, zusammengesetzt sind.
Die eröffnende Sure trägt den Namen

.
Als wissenschaftliche Auslegung des Korans bezeichnet man den

.
Regeln für die korrekte Rezitation heißen

.
Eine weitverbreitete Lesart des Korans ist

.
Die Standardisierung der Textfassung wird traditionell mit dem Kalifen

verbunden.
Frühmekkanische Suren sind häufig

und poetisch.
Madinensische Suren enthalten besonders viele

.
Die Anlässe der Offenbarung nennt man

.




Offene Aufgaben

Leicht

  1. Glossar anlegen: Erstelle ein persönliches Mini-Glossar zu 10 wichtigen Begriffen (z. B. Sure, Vers, Tafsir, Tajwid).
  2. Schreibkunst: Schreibe die Basmala in Druckschrift und übertrage sie in eine einfache Kalligraphie-Variante (Beschreibe Dein Vorgehen).
  3. Mindmap: Erstelle eine Mindmap „Aufbau des Koran“ mit Haupt- und Unterzweigen (Suren, Themen, Praxis).

Standard

  1. Vergleich: Vergleiche zwei deutsche Übersetzungen eines kurzen Abschnitts (z. B. al-Ikhlas) und notiere Unterschiede in Wortwahl und Wirkung.
  2. Höranalyse: Höre zwei Rezitationen (z. B. Hafs vs. Warsh) und beschreibe Unterschiede in Aussprache/Fluss (Begründe mit Tajwid-Regeln).
  3. Recherche: Untersuche die historische Rolle von Uthman ibn Affan bei der Kodifizierung des Textes und fasse in 200 Wörtern zusammen.

Schwer

  1. Mini-Tafsir: Analysiere 5 Verse zu einem Thema (z. B. Barmherzigkeit) mithilfe von mindestens zwei Tafsir-Quellen und präsentiere Deine Deutung.
  2. Dialog-Entwurf: Entwerfe ein moderiertes Gespräch zwischen Judentum, Christentum und Islam über ein gemeinsames Motiv (z. B. Schöpfung).
  3. Digitale Edition: Gestalte eine digitale Seite zu einer Sure (Struktur, Schlüsselbegriffe, Audio-Links, Bildquellen, Literatur).




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Lernkontrolle

  1. Strukturtransfer: Erkläre, warum die Anordnung der Suren (nicht chronologisch) didaktisch sinnvoll sein kann.
  2. Quellenkritik: Zeige auf, wie Hadith-Material im Tafsir eingesetzt wird und wo die Grenzen liegen.
  3. Ethik-Anwendung: Übertrage die Maqāṣid auf ein aktuelles Fallbeispiel (z. B. digitale Privatsphäre).
  4. Sprachwirkung: Analysiere, wie Saj und Wiederholung die Wirkung eines Abschnitts prägen, und vergleiche mit moderner Rhetorik.
  5. Interreligiöse Perspektive: Diskutiere Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen koranischer Darstellung von ʿĪsā (Jesus) und dem Neuen Testament im Hinblick auf Ethik.



OERs zum Thema


Medien

Datei:Quran - calligraphy page.jpg
Datei:Koran - manuscript museum.jpg
Datei:Quran recitation in mosque.jpg

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-- Symbolbild (Beschreibung): Minimalistische, freigestellte Kalligraphie-Feder, die einen Halbmond formt; daneben ein stilisiertes, geöffnetes Koran-Buch (schwarz-weiß, PNG, ohne Hintergrund).