Inclusive Design


Einleitung

Inclusive Design bedeutet, Medien, Produkte und Umgebungen so zu gestalten, dass sie für möglichst viele Menschen zugänglich und nutzbar sind – unabhängig von Behinderung, Alter, Kultur, Sprache oder sozialem Hintergrund. Inclusive Design geht davon aus, dass Vielfalt der Normalfall ist. Es fördert Barrierefreiheit, Chancengleichheit und Teilhabe.

In diesem aiMOOC lernst Du, was Inclusive Design bedeutet, warum es wichtig ist und wie Du selbst Medien gestalten kannst, die inklusiv sind. Du wirst durch viele Aufgaben dazu angeregt, Deine eigenen Medien kritisch zu reflektieren und inklusiver zu gestalten.


Was ist Inclusive Design?


Definition und Zielsetzung

Inclusive Design (auch: inklusives Design) bezeichnet einen Gestaltungsansatz, der Produkte, Dienstleistungen und Umgebungen für eine möglichst große Vielfalt von Menschen nutzbar macht. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass gute Gestaltung alle Menschen mitdenkt – nicht nur die Mehrheit.

Ziel ist es, Diskriminierung und Barrieren in der Nutzung von Medien zu vermeiden und Teilhabe zu ermöglichen.


Unterschiede zu verwandten Konzepten

  1. Barrierefreies Design: Fokus auf Menschen mit Behinderung, gesetzlich geregelt, Mindestanforderung.
  2. Universelles Design: möglichst breite Nutzbarkeit, ohne Anpassung.
  3. Inclusive Design: geht über Barrierefreiheit hinaus und bezieht auch soziale, kulturelle und emotionale Aspekte ein.


Warum ist Inclusive Design wichtig?


Gesellschaftliche Relevanz

Unsere Gesellschaft ist vielfältig – und das muss sich auch in unseren Medien widerspiegeln. Medien beeinflussen unsere Wahrnehmung, unsere Kommunikation und unsere Beteiligung am gesellschaftlichen Leben. Wenn Medien Menschen ausschließen, verstärken sie Diskriminierung.

Inclusive Design hilft, dies zu vermeiden.


Rechtlicher Rahmen

In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, gibt es gesetzliche Grundlagen, die barrierefreie Gestaltung fordern:

  1. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG)
  2. UN-Behindertenrechtskonvention
  3. Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV)

Diese Gesetze setzen Mindeststandards – Inclusive Design geht noch einen Schritt weiter.


Prinzipien des Inclusive Design


Vielfalt anerkennen

Inclusive Design nimmt Unterschiedlichkeit als Ausgangspunkt: Menschen unterscheiden sich z. B. in Bezug auf Sprache, Kultur, Bildung, Fähigkeiten, Technikaffinität oder Lesekompetenz.


Flexibilität ermöglichen

Gute Gestaltung bietet verschiedene Zugänge und erlaubt Anpassungen:

  1. Text, Bild, Audio und Video kombinieren
  2. Alternative Texte für Bilder
  3. Untertitel und Audiodeskription nutzen
  4. Responsive Design für unterschiedliche Geräte


Einfachheit und Klarheit

Komplexe Inhalte sollten verständlich aufbereitet werden:

  1. Einfache Sprache
  2. Gliederung und Struktur
  3. Visualisierung von Informationen


Anwendung im Bereich Medien


Gestaltung inklusiver Inhalte

Beispiele für inclusive Mediengestaltung:

  1. Barrierefreie Webseiten und Apps
  2. Videos mit Untertiteln und Gebärdensprache
  3. Texte in Leichter Sprache
  4. Podcasts mit Transkripten
  5. Diversität in Bildern und Geschichten zeigen


Technische Umsetzung

Nützliche Tools und Standards:

  1. WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines)
  2. Screenreader-Kompatibilität
  3. Farbkontraste prüfen (z. B. mit Contrast-Checker)
  4. Responsive Design und Tastaturbedienbarkeit


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Was ist das Ziel von Inclusive Design? (Medien für alle Menschen zugänglich und nutzbar machen) (!Nur Produkte für Menschen mit Behinderung gestalten) (!Technische Geräte barrierefrei machen) (!Design-Trends umsetzen)

Welche Gesetzesgrundlage betrifft barrierefreie Informationstechnik? (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) (!Telemediengesetz) (!Datenschutz-Grundverordnung) (!Urheberrechtsgesetz)

Welche der folgenden Methoden unterstützt Inclusive Design? (Einfache Sprache) (!Komplizierte Fachbegriffe) (!Exklusive Zielgruppenansprache) (!Monochrome Farbgestaltung)

Was bedeutet "responsive Design"? (Anpassung an unterschiedliche Bildschirmgrößen) (!Schwarz-weiße Darstellung) (!Automatisches Vorlesen) (!Standardisierte Schriftgröße)

Welche Richtlinie hilft bei barrierefreier Webgestaltung? (WCAG) (!DSGVO) (!HTML5) (!SEO)

Welche Aussage trifft zu Inclusive Design zu? (Es berücksichtigt Vielfalt als Ausgangspunkt) (!Es ersetzt alle anderen Designmethoden) (!Es fokussiert ausschließlich auf Technik) (!Es richtet sich nur an Profis)

Was hilft Menschen mit Sehbehinderung bei Bildern? (Alternativtexte) (!Große Überschriften) (!Videos) (!Audioeffekte)

Was ist KEIN Ziel von Inclusive Design? (Exklusivität fördern) (!Teilhabe ermöglichen) (!Barrieren abbauen) (!Vielfalt anerkennen)

Was gehört zu inklusiven Medien? (Untertitel in Videos) (!Nur Textbeiträge) (!GIFs ohne Ton) (!Versteckte Navigation)

Welche Darstellung hilft besonders vielen Menschen? (Kombination aus Text, Bild und Audio) (!Nur Text in kleiner Schrift) (!Komplexe Menüs) (!Unstrukturierte Inhalte)




Memory

Barrierefreiheit Zugang ohne Hindernisse
Einfache Sprache Verständlichkeit für viele
Alternativtext Beschreibung für Bilder
Responsive Design Anpassung an Geräte
Diversität Vielfalt der Menschen




Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Inclusive Design Prinzipien
Vielfalt Menschen unterscheiden sich
Flexibilität Verschiedene Zugänge ermöglichen
Einfachheit Inhalte verständlich darstellen
Zugänglichkeit Medien für alle nutzbar machen
Teilhabe Mitmachen und mitgestalten


Kreuzworträtsel

Barrierefreiheit Was ermöglicht Zugang ohne Hindernisse?
Alternativtext Wie nennt man die Beschreibung für Bilder?
Teilhabe Was bedeutet "mitgestalten und mitmachen"?
Vielfalt Wie nennt man die Unterschiedlichkeit von Menschen?
Einfachheit Was macht Inhalte gut verständlich?
Untertitel Was hilft beim Verstehen von Videos?




LearningApps

Lückentext

Vervollständige den Text.

Inclusive Design hat das Ziel,

zu fördern und

zu ermöglichen. Es geht über

hinaus und betrachtet soziale und kulturelle Aspekte. Besonders wichtig ist die Nutzung von

und der Einsatz von

in Videos.



Offene Aufgaben

Leicht

  1. Was bedeutet Vielfalt?: Erstelle eine Mindmap zum Thema Vielfalt in der Gesellschaft.
  2. Inclusive Medien: Suche ein Beispiel für ein gutes inklusives Medium.
  3. Gestaltung analysieren: Analysiere eine Webseite auf Barrieren.

Standard

  1. Kritik an Medien: Untersuche ein YouTube-Video auf inklusive Gestaltung.
  2. Eigene Medien erstellen: Gestalte eine barrierearme Präsentation.
  3. Interview führen: Befrage eine Person mit Beeinträchtigung zu Mediennutzung.

Schwer

  1. Prototyp entwickeln: Entwerfe eine inklusive App-Idee.
  2. Regelwerk entwickeln: Schreibe Richtlinien für inklusives Design in der Schule.
  3. Projektarbeit: Starte eine Kampagne zur Medieninklusion in deiner Schule.




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Lernkontrolle

  1. Unterschiede verstehen: Erkläre den Unterschied zwischen Barrierefreiheit und Inclusive Design.
  2. Begründungen geben: Warum ist Inclusive Design gesellschaftlich wichtig?
  3. Zusammenhänge herstellen: Welche Rolle spielen Gesetze beim Inclusive Design?
  4. Anwendung analysieren: Wie können Videos inklusiv gestaltet werden?
  5. Transfer leisten: Übertrage die Prinzipien des Inclusive Design auf ein eigenes Schulprojekt.



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