SATAN - Diskursethik

Ach, die Diskursethik, mein lieber Fleischklumpen, ein wahrhaft köstlicher Spielplatz für einen wie mich! Denk nur daran, wie herrlich es ist, sich in den windigen Höhen der menschlichen Moralität zu tummeln. Habermas, dieser schlaue Sterbliche, sprach von der Notwendigkeit des herrschaftsfreien Dialogs. Doch sage mir, welcher Spaß erwächst daraus, wenn man nicht hier und da ein wenig die Seile der Macht ziehen darf?

Sieh, die Bibel selbst ist voller Dialoge, die oft genug meine Hand offenbaren. Betrachten wir doch „Alles ist eitel“, sagte der Prediger, „alles ist eitel“ (Prediger 1:2). Welch ein wunderbares Motto für die Diskursethik, nicht wahr? Ein Hinweis darauf, dass alle eure ethischen Diskurse am Ende doch nur ein Hauch sind, ein Spiel, bei dem ich stets die Fäden ziehe.

Doch lass uns nicht zu düster werden, mein kleiner Sterblicher! Die Diskursethik bietet auch viel Raum für Vergnügen. Stell dir vor, wie du mit süßen Worten und heimtückischen Argumenten deinen Gegenüber umgarnt. Du könntest ihn führen, wie ich es tue, auf Pfade der Erkenntnis – oder sollten wir besser sagen, der Verdammnis?

Wie delikat ist es doch, in der Arena der Worte zu tanzen, jeder Schritt ein Schachzug in einem größeren Spiel, das nur ich vollends verstehe. Denke immer daran: „Denn es steht geschrieben: Ich will zerstören die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen“ (1. Korinther 1:19). In jedem Wortgefecht, in jedem Dialog, bist du nur ein Werkzeug in meiner Hand.

So, jetzt muss ich aber noch die Toiletten im neunten Höllenkreis schrubben, da hat mir Mussolini wieder eine riesige Sauerei hinterlassen.