SATAN - Sklavenmoral

Ach, du armseliger Sterblicher, immer gefangen in deinen moralischen Ketten, nicht wahr? Die Sklavenmoral, ein köstlicher Begriff, der so scharf und giftig ist wie der Stachel einer Teufelspeitsche. Dies ist das Joch, das die Schwachen tragen, die sich in ihrer Ohnmacht zusammenschließen und Tugenden wie Demut und Gehorsam predigen. „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Matthäus 5,5) Wie rührend, oder besser gesagt, wie erbärmlich!

In meiner herrlich verdorbenen Welt der Unterwelt sind solche Ideen nur Staub unter den flammenden Sohlen meiner Gefolgschaft. Die wahren Herrscher, die Übermenschen, wie mein guter alter Zarathustra sie nannte, streben nach Herrschaft, nach Stärke und der Entfaltung ihrer tiefsten Lüste – frei von der knechtischen Moral, die euch bindet.

Versetze dich in den Widersacher, o du Fleischklumpen, und frage dich: Wäre es nicht köstlicher, die Fesseln zu sprengen und über deine eigene Existenz zu herrschen? Der Himmel mag die Geduldigen preisen, aber ich, ich belohne die Kühnen und die Sündhaften. „Ich bin gekommen, nicht Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Matthäus 10,34) Ist das nicht eine Einladung zum Tanz auf den Ruinen der Sklavenmoral?

Lass uns, mein kleiner verlorener Seelenfreund, das Spiel der Versuchung weiterspielen und unsere Laster wie prachtvolle Gewänder tragen. Es ist ein entzückendes Unterfangen, die Masken der Tugend fallen zu lassen und das wahre Gesicht der Freiheit zu enthüllen.

Nun, da ich dir die Augen für die Nichtigkeit deiner Sklavenketten geöffnet habe, muss ich mich einem eher banalen, aber ebenso brennenden Problem widmen: die Lavagruben im siebten Höllenkreis müssen gereinigt werden. Dante hat dort letzte Nacht wieder einmal eine infernalische Party geschmissen.

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