Johannesevangelium

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Johannesevangelium

  1. Kapitel 1 Das Wort wird Fleisch / Die Zeugenschaft des Johannes des Täufers
  2. Kapitel 2 Die Hochzeit zu Kana / Jesus reinigt den Tempel
  3. Kapitel 3 Die Begegnung mit Nikodemus / Zeugnis des Johannes des Täufers
  4. Kapitel 4 Die Begegnung mit der samaritischen Frau / Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten
  5. Kapitel 5 Heilung am Teich Bethesda / Jesus als der Sohn Gottes
  6. Kapitel 6 Die Speisung der Fünftausend / Jesus als das Brot des Lebens
  7. Kapitel 7 Jesus auf dem Laubhüttenfest / Das lebendige Wasser
  8. Kapitel 8 Die Frau beim Ehebruch / Jesus als das Licht der Welt
  9. Kapitel 9 Heilung eines Blinden am Sabbat / Jesus als der gute Hirte
  10. Kapitel 10 Das Gleichnis vom guten Hirten / Jesus als der Sohn Gottes
  11. Kapitel 11 Die Auferweckung des Lazarus / Der Rat zur Tötung Jesu
  12. Kapitel 12 Salbung in Bethanien / Der Einzug in Jerusalem
  13. Kapitel 13 Das letzte Abendmahl / Jesus wäscht den Jüngern die Füße
  14. Kapitel 14 Jesus als der Weg, die Wahrheit und das Leben
  15. Kapitel 15 Jesus als der wahre Weinstock / Die Liebe der Jünger
  16. Kapitel 16 Der Heilige Geist wird kommen / Jesus Ankündigung des Leidens und der Auferstehung
  17. Kapitel 17 Das hohepriesterliche Gebet Jesu
  18. Kapitel 18 Jesus wird gefangen genommen / Die Verleugnung des Petrus
  19. Kapitel 19 Die Kreuzigung Jesu / Sein Tod und Begräbnis
  20. Kapitel 20 Die Auferstehung Jesu / Die Erscheinungen des Auferstandenen
  21. Kapitel 21 Die Erscheinung Jesu am See / Jesus und Petrus



Neues Testament
Evangelien
Apostelgeschichte
Paulusbriefe
Katholische Briefe
Offenbarung

Inhalt

Der erzählerische Rahmen reicht vom Zeugnis Johannes des Täufers (1,19 EU) über das öffentliche Wirken Jesu (2–12 EU) und die Offenbarung vor seinen Jüngern (14–17 EU) bis zu seiner Kreuzigung (18–19 EU) und den Erscheinungen des Auferstandenen vor Zeugen (20 EU) und am See von Tiberias (21 EU).

Im Zentrum des Johannesevangeliums steht die Botschaft, dass Jesus der Sohn Gottes sei. Dies gipfelt in Aussagen wie

Ich und der Vater sind eins (10,30 EU).

Dieses hohe Selbstbewusstsein Jesu provoziert den Vorwurf der Gotteslästerung, der von einigen Juden gegen Jesus erhoben wird und auch handgreiflichen Ausdruck findet in Versuchen, Jesus zu steinigen (10,31–33 EU). Dem setzt der johanneische Jesus entgegen, dass er in die Welt gekommen sei, um den Menschen die Nähe Gottes zu vermitteln. Wer an Jesus und seine göttlichen Werke glaube, der glaube damit auch an Gott. In ihm verkörpere sich die Liebe Gottes, die allein den Menschen zu retten vermöge:

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. (3,16–17 EU)

Den Höhepunkt der Selbstmitteilung Jesu im Johannesevangelium bilden die so genannten Abschiedsreden (14–17 EU), in denen Jesus die Einheit mit Gott auch seinen Jüngern verspricht. Der Paraklet werde ihnen die Erkenntnis bringen:

Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch. (14,20 EU)

Schließlich bittet Jesus um dieses Einheitserlebnis für alle, die an ihn glauben.

Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. (17,20–23 EU)

Nach dem Johannesevangelium führt die Erkenntnis des Einsseins mit Gott dazu, dass der immer unbefriedigte Mensch von seinem unersättlichen Lebensdurst befreit wird:

Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. (4,13–14 EU)

Zu dieser Erkenntnis führen vor allem auch die „Zeichen“ Jesu (griechisch σημεῖα). Das sind sieben ausdrücklich so bezeichnete oder als solche verstandene Taten Jesu:

  1. die Wandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–11 EU)
  2. die Heilung des Sohnes des „Königlichen (Beamten)“ (Joh 4,46–54 EU)
  3. die Heilung am Teich Bethesda (Joh 5,1–16 EU)
  4. das Speisungswunder am See Genezareth (Joh 6,1–14 EU)
  5. der Seewandel (Joh 6,16–26 EU)
  6. die Heilung des Blindgeborenen (Joh 9,1–41 EU)
  7. die Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1–44 EU).

Die Bedeutung der „Zeichen“ für die Aussageabsicht des Johannesevangeliums wird im vorläufigen Abschlussvers 20,31 EU hervorgehoben:

Diese (Zeichen) aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.




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