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Aktuelle Version vom 6. Mai 2025, 10:24 Uhr


Lernkurs Schmieden für Anfänger


Schmiedekurs für Anfänger
Der Schmiedekurs für Anfänger richtet sich an alle, die in die faszinierende Welt des traditionellen Schmiedehandwerks eintauchen möchten. In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden Schritt für Schritt den Umgang mit Metall, Feuer und Werkzeug, wobei nicht nur handwerkliche Fertigkeiten, sondern auch grundlegende Kenntnisse der Werkstoffkunde und Wärmebehandlung vermittelt werden. Der Kurs eignet sich sowohl für technisch Interessierte als auch für kreative Köpfe, die sich z. B. im Kunstschmieden oder Messerbau ausprobieren möchten.
Bereits zu Beginn wird auf die Bedeutung von Sicherheitsvorkehrungen in der Schmiede eingegangen. Beim Arbeiten an der Esse und mit dem Amboss ist das Tragen von Lederhandschuhen, Schutzbrille und einer Lederschürze obligatorisch. Der richtige Umgang mit dem heißen Werkstück, der Zange und dem Hammer schützt nicht nur vor Verbrennungen, sondern ist auch entscheidend für präzises Arbeiten.
Im nächsten Abschnitt werden die wichtigsten Schmiedewerkzeuge vorgestellt. Herzstück jeder Schmiede ist der Amboss, meist mit Bahn, Horn und Finne ausgestattet. Für das eigentliche Umformen stehen verschiedene Hämmer zur Verfügung, etwa der Bahnhammer mit flacher Schlagfläche oder der Kreuzhammer für gezieltes Arbeiten an Kanten. Zum Festhalten erhitzter Werkstücke verwendet man passende Schmiedezangen, die je nach Werkstückform als Flachzange, Rundzange oder Universalzange ausgeführt sein können.
Ein zentrales Element im Schmiedekurs ist das Verständnis der Schmiedetemperatur. Je nach verwendetem Stahltyp – z. B. C-Stahl, Damaststahl oder Tiegelstahl – ist eine bestimmte Temperatur erforderlich, um das Metall plastisch zu verformen. Diese Temperaturen werden in der Esse erreicht, die traditionell als Kohlenesse, heute aber auch als Gas- oder Induktionsesse betrieben wird. Die Glühfarbe des Werkstücks – von kirschrot bis weißglühend – gibt Aufschluss über die jeweilige Temperatur und ist eine grundlegende Orientierungshilfe für den Schmied.
Im praktischen Teil werden erste Schmiedetechniken geübt: Beim Anschmieden wird das Werkstück grob in Form gebracht, anschließend durch Recken verlängert oder durch Stauchen verdickt. Biegen erlaubt das Formen von Haken, S-Bögen oder Torsionsstäben, während mit dem Durchschlag Öffnungen erzeugt werden können. Die Punzen dienen der Verzierung und Kennzeichnung des Werkstücks.
Erste Übungsstücke im Kurs sind z. B. ein geschmiedeter Nagel, ein Kleiderhaken oder ein einfacher Flaschenöffner. Diese Projekte helfen beim Erlernen grundlegender Handgriffe und vermitteln ein Gefühl für das Materialverhalten bei Hitze. Dabei ist es wichtig, die Zunderbildung zu beachten, die beim Schmieden durch Oxidation entsteht und regelmäßig entfernt werden muss.
Ein weiteres Kernthema des Kurses ist die Wärmebehandlung von Stahl. Durch gezieltes Abschrecken – meist in Wasser oder Öl – wird das Werkstück gehärtet. Da gehärteter Stahl jedoch sehr spröde sein kann, folgt in der Regel ein Anlassen bei mäßiger Temperatur zur Verbesserung der Zähigkeit. Ergänzend wird die Technik des Feuerschweißens demonstriert: Zwei Werkstücke werden auf Schweißtemperatur erhitzt und mit Borax als Flussmittel durch Hammerschläge zu einem untrennbaren Stück verbunden.
Auch Theorie hat ihren Platz: Die Kursteilnehmer erhalten eine Einführung in das Eisen-Kohlenstoff-Diagramm, das die Basis für das Verständnis der Gefügeumwandlungen beim Erhitzen und Abkühlen bildet. Begriffe wie Perlit, Ferrit, Austenit und Martensit werden anschaulich erklärt und durch praktische Versuche nachvollziehbar gemacht. Besonderes Augenmerk gilt der Kornvergröberung, einer unerwünschten Veränderung der Mikrostruktur durch Überhitzen, die die mechanischen Eigenschaften des Werkstücks beeinträchtigen kann.
Am Ende des Kurses wird auf Fehleranalyse und Qualitätskontrolle eingegangen. Risse, Lunker oder Maßabweichungen werden erkannt und besprochen. Die Teilnehmer lernen außerdem, wie sie ihre Werkzeuge pflegen, den Amboss abschleifen, die Esse reinigen und die Zange korrekt lagern.
Der Schmiedekurs schließt mit einem Ausblick auf weiterführende Themen: Formschmieden mit Gesenk, Brünieren als Korrosionsschutz, Emaillieren zur Oberflächenveredelung oder die Herstellung eigener Messerklingen aus Damaststahl. Die Teilnehmenden erhalten weiterführende Links, Literaturtipps und bei Bedarf Kontakt zu Schmiedewerkstätten in ihrer Region.
Weiterführende Seiten
- Glossar – Fachbegriffe der Schmiedekunst
- English Version of this Course
- Messerbau_Grundlagen
- Werkstoffkunde Stahl
- Wärmebehandlung Stahl
Schmiedekurs für Anfänger
Dieser Kurs bietet eine Einführung in das traditionelle Schmiedehandwerk. Die Teilnehmenden erlernen grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit Werkstoff, Werkzeug und Feuer. Theoretische Grundlagen ergänzen die praktische Arbeit.
1. Einführung in die Schmiedetechnik
Was ist Schmieden?
Geschichte des Schmiedehandwerks
Übersicht über Anwendungsbereiche: Werkzeugschmieden, Kunstschmieden, Hufbeschlag
2. Sicherheitsregeln in der Schmiede
Schutzkleidung (Lederhandschuhe, Schürze, Schutzbrille)
Verhalten an der Esse und am Amboss
Brand- und Verletzungsprävention
3. Werkzeuge und Ausrüstung
- Amboss – Zentrum jeder Schmiede, mit Bahn, Horn und Finne
- Bahnhammer und Kreuzhammer – grundlegende Schlagwerkzeuge
- Zange – zum Greifen und Halten heißer Werkstücke
- Feile, Flachmeißel, Durchschlag, Punzen – Werkzeuge zur Nachbearbeitung
- Esse – Feuerstelle zur Erhitzung des Werkstücks, z. B. Kohlenesse oder Gasesse
4. Materialienkunde
Unterschiede zwischen Eisen, C-Stahl, Damaststahl
Bedeutung des Kohlenstoffgehalts für die Härtbarkeit
Einführung in das Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
5. Grundlagen des Schmiedens
Erhitzen auf Schmiedetemperatur (~800–1200 °C je nach Werkstoff)
Anschmieden, Recken, Stauchen, Biegen
Beobachtung des Glühfarbenverlaufs zur Temperaturkontrolle
Abschrecken und Anlassen zur gezielten Wärmebehandlung
Feuerschweißen (optional)
6. Erste Praxisübungen
Schmieden eines Nagels (klassische Anfängerübung)
Formen eines Hakens durch Biegen und Verjüngen
Anfertigung eines Torsionsstabs – Einführung in dekorative Elemente
7. Fehler erkennen und vermeiden
Zunderbildung und -entfernung
Kornvergröberung durch Überhitzung
8. Pflege und Wartung von Werkzeug und Esse
Reinigung und Lagerung der Werkzeuge
Esse säubern und kontrollieren
Erhaltung der Härte und Maßhaltigkeit der Werkzeuge
9. Vertiefung und Ausblick
Einstieg ins Formschmieden mit Gesenk
Veredelung durch Brünieren oder Emaillieren
Hinweise zu weiterführenden Kursen, z. B. Messer- oder Kunstschmieden
Überblick
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