Markus: Unterschied zwischen den Versionen
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== Gliederung und Inhalt == | |||
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Gliederung. Hier wird die gängigste Gliederung vorgestellt, die eine grobe Zweiteilung des Werkes annimmt: | |||
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! style="text-align:center" width="20%" | Abschnitt | |||
! style="text-align:center" width="35%" | Inhalt | |||
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| colspan="3" style="background:#AAAAAA;"| '''Prolog''' | |||
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| 1,1 – 1,13 | |||
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* Einführung in das Evangelium {{BBK|Mk|1|1}} | |||
* [[Johannes der Täufer]] {{BBK|Mk|1|2–8}} | |||
* [[Taufe Jesu]] {{BBK|Mk|1|9–11}} | |||
* [[Versuchung Jesu]] {{BBK|Mk|1|12–13}} | |||
|Jesus wird gleich zu Beginn als Gottessohn vorgestellt, sein Auftreten jedoch in Zusammenhang mit [[Johannes der Täufer|Johannes dem Täufer]] gebracht, der als der im Alten Testament verheißene Vorläufer auftritt. In der Taufperikope wird Jesus von Gott als sein Sohn offenbart und nach seiner Bewährung in der Versuchung kann er mit seinem messianischen Anspruch auftreten. | |||
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| colspan="3" style="background:#AAAAAA;" | '''Vollmächtiges Wirken Jesu''' | |||
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| 1,14 – 3,12<br />(Vollmächtiges Wirken vor dem Volk) | |||
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* Erstes Auftreten in Galiläa {{BBK|Mk|1|14–15}} | |||
* Berufung der ersten Jünger {{BBK|Mk|1|16–20}} | |||
* Exorzismus in der Synagoge von Kafarnaum {{BBK|Mk|1|21–28}} | |||
* [[Heilung der Schwiegermutter des Simon Petrus|Heilung der Schwiegermutter des Petrus]] {{BBK|Mk|1|29–31}} | |||
* Weitere Heilungen {{BBK|Mk|1|32–34}} | |||
* Aufbruch aus Kafarnaum {{BBK|Mk|1|35–39}} | |||
* [[Heilung eines Aussätzigen]] {{BBK|Mk|1|40–45}} | |||
* Heilung eines Gelähmten {{BBK|Mk|2|1–12}} | |||
* Berufung des [[Matthäus (Apostel)|Levi]] {{BBK|Mk|2|13–17}} | |||
* Frage nach dem Fasten {{BBK|Mk|2|18–22}} | |||
* Abreißen der Ähren am Sabbat {{BBK|Mk|2|23–28}} | |||
* Heilung am Sabbat {{BBK|Mk|3|1–6}} | |||
* Heilungen am See Genezareth {{BBK|Mk|3|7-12}} | |||
|Jesus beruft gleich zu Beginn seines öffentlichen Wirkens die ersten vier Jünger, womit seine Ausrichtung auf eine Gemeinschaft angedeutet wird. Durch die mehrfachen Berichte von Wunderheilungen wird zudem seine Vollmacht dargestellt. Diese Heilungen finden zunächst großen Anklang, führen dann jedoch zum Konflikt mit religiösen Autoritäten, die infolge Jesu neuer Gesetzesauslegung schließlich einen ersten Todesbeschluss fassen und somit einen ersten Hinweis auf die Passion geben. | |||
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| 3,13 – 6,6a<br />(Lehr- und Wundertätigkeit) | |||
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* Einsetzung des [[Apostel#In den Evangelien|Zwölferkreises]] {{BBK|Mk|3|13–19}} | |||
* Ablehnung durch Angehörige {{BBK|Mk|3|20–35}} | |||
* [[Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld|Gleichnis vom Sämann]] mit Interpretation {{BBK|Mk|4|1–20}} | |||
* [[Gleichnis vom Licht unter dem Scheffel]] {{BBK|Mk|4|21–25}} | |||
* [[Gleichnis von der selbstwachsenden Saat]] {{BBK|Mk|4|26–29}} | |||
* [[Gleichnis vom Senfkorn]] {{BBK|Mk|4|30–32}} | |||
* Ende der Gleichnisrede {{BBK|Mk|4|33–34}} | |||
* [[Sturmstillung]] {{BBK|Mk|4|35–41}} | |||
* [[Heilung des Besessenen Geraseners]] {{BBK|Mk|5|1–20}} | |||
* Auferweckung der Tochter des [[Jaïrus]], [[Heilung der Blutflüssigen]] {{BBK|Mk|5|21–43}} | |||
* Ablehnung in der Heimat {{BBK|Mk|6|1–6a}} | |||
|Jesu Einflussbereich erstreckt sich nun über Galiläa hinaus und vertreibt auch in den Nachbargebieten das Böse. Dennoch stößt sein Wirken auf Widerstand. Im Wesentlichen werden in diesem Abschnitt vier Themen behandelt: Zunächst werden die Hörer Jesu gruppiert, indem er den Zwölferkreis als seine neue Familie einsetzt, während er sich von seiner Herkunftsfamilie abgrenzt. Darauf folgt die Gleichnisrede, in der Jesus das Reich Gottes beschreibt. Dieser schließt sich der Höhepunkt von Jesu Wunderwirken an. Der Abschnitt schließt mit einer erneuten Ablehnung in seiner Heimat. | |||
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| 6,6b – 8,26<br />(Jesu Wanderschaft) | |||
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* Aussendung der zwölf Jünger {{BBK|Mk|6|7–13}} | |||
* [[Herodes Antipas|Herodes]] hört von Jesus {{BBK|Mk|6|14–16}} | |||
* Enthauptung des Täufers {{BBK|Mk|6|17–29}} | |||
* Rückkehr der zwölf Apostel {{BBK|Mk|6|30–33}} | |||
* [[Wundersame Brotvermehrung|Speisung der Fünftausend]] {{BBK|Mk|6|34–44}} | |||
* [[Gang auf dem Wasser]] {{BBK|Mk|6|45–52}} | |||
* Krankenheilungen {{BBK|Mk|6|53–56}} | |||
* Frage nach Reinheit {{BBK|Mk|7|1–23}} | |||
* [[Jesus und die Syrophönizierin|Erhörung der Bitte einer heidnischen Frau]] {{BBK|Mk|7|24–30}} | |||
* Heilung eines Taubstummen {{BBK|Mk|7|31–37}} | |||
* [[Wundersame Brotvermehrung|Speisung der Viertausend]] {{BBK|Mk|8|1–10}} | |||
* Verweigerung eines Zeichens {{BBK|Mk|8|11–13}} | |||
* Warnung vor Pharisäern und Herodianern {{BBK|Mk|8|14–21}} | |||
* Heilung eines Blinden bei Betsaida {{BBK|Mk|8|22–26}} | |||
|Der Abschnitt beginnt mit der Aussendung der zwölf Jünger, die vermutlich auf die Kirche verweisen soll, die Jesu Auftreten fortsetzt. Das Martyrium des Täufers schließt an die Ablehnung Jesu in der Heimat an und nimmt seine Passion vorweg. Der dann folgende Teil ist von einem Übergang Jesu Heilshandelns von den Juden hin zu den Heiden gekennzeichnet. Der gesamte erste Abschnitt des Evangeliums endet schließlich mit erneuten Auseinandersetzungen mit jüdischen Gelehrten. | |||
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| colspan="3" style="background:#AAAAAA;" | '''Weg zum Kreuz''' | |||
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| 8,27 – 10,52<br />(Weg nach Jerusalem) | |||
| | |||
* Messiasbekenntnis des Petrus {{BBK|Mk|8|27–30}} | |||
* [[Erste Leidensankündigung]] {{BBK|Mk|8|31–33}} | |||
* Nachfolge {{BBK|Mk|8|31}}–9,1 | |||
* Verklärung {{BBK|Mk|9|2–10}} | |||
* Wiederkunft des [[Elija]] {{BBK|Mk|9|11–13}} | |||
* Heilung eines besessenen Jungen {{BBK|Mk|9|14–29}} | |||
* [[Zweite Leidensankündigung]] {{BBK|Mk|9|30–32}} | |||
* Rangstreit der Jünger {{BBK|Mk|9|33–37}} | |||
* Warnung vor fremden Wundertätern und der Verführung {{BBK|Mk|9|38–48}} | |||
* Vom Salz {{BBK|Mk|9|49–50}} | |||
* Aufbruch nach Judäa {{BBK|Mk|10|1}} | |||
* Von der Ehe {{BBK|Mk|10|2–12}} | |||
* [[Segnung der Kinder]] {{BBK|Mk|10|13–16}} | |||
* Reichtum und Nachfolge {{BBK|Mk|10|17–31}} | |||
* [[Dritte Leidensankündigung]] {{BBK|Mk|10|32–34}} | |||
* Herrschen und Dienen {{BBK|Mk|10|35–45}} | |||
* [[Heilung des blinden Bartimäus]] {{BBK|Mk|10|46–52}} | |||
|In diesem Abschnitt beginnt Jesu Weg nach Jerusalem und somit ins Leiden. Dies wird auch geografisch verdeutlicht, indem die geschilderten Handlungen von Caesarea im Norden, über Philippi, Galiläa, die Jordansenke und Jericho bis vor Jerusalem lokalisiert sind. Inhaltliche Gliederungsmerkmale sind die drei Leidensweissagungen, auf welche die Jünger jeweils mit Unverständnis reagieren. Den Abschluss bildet das letzte Heilungswunder Jesu. | |||
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| 11,1 – 13,37<br />(Wirken in Jerusalem) | |||
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* Einzug in Jerusalem {{BBK|Mk|11|1–11}} | |||
* [[Verfluchung des Feigenbaums]] {{BBK|Mk|11|12–14}} | |||
* [[Tempelreinigung]] {{BBK|Mk|11|15–19}} | |||
* Vom Glauben {{BBK|Mk|11|20–25}} | |||
* [[Vollmachtsfrage]] {{BBK|Mk|11|27–33}} | |||
* Gleichnis von den bösen Winzern {{BBK|Mk|12|1–12}} | |||
* Frage nach der kaiserlichen Steuer {{BBK|Mk|12|13–17}} | |||
* [[Sadduzäerfrage]] {{BBK|Mk|12|18–27}} | |||
* Frage nach dem wichtigsten Gebot {{BBK|Mk|12|28–34}} | |||
* [[Davidssohnfrage]] {{BBK|Mk|12|35–37a}} | |||
* Worte gegen die Schriftgelehrten {{BBK|Mk|12|37b–40}} | |||
* [[Lob der armen Witwe]] {{BBK|Mk|12|41–44}} | |||
* [[Eschatologische Rede Jesu|Endzeitrede]] {{BBK|Mk|13}} | |||
|Das letzte Auftreten Jesu in Jerusalem wird durch einen provokativen Einzug in die Stadt mit Proklamation Jesu als Davidssohn eingeleitet und gipfelt in der sogenannten „[[Tempelreinigung]]“. Hier kommt die Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den jüdischen Autoritäten deutlich zum Ausdruck. Nach einem ersten Todesbeschluss kommt es zum offenen Konflikt: Abgesandte des [[Synhedrion]]s fragen nach der Vollmacht Jesu, dieser kontert mit der Parabel von den bösen Winzern. Daraufhin wird ein weiterer Todesbeschluss gefasst, auf den drei weitere Streitgespräche um zentrale theologische Fragestellungen folgen. Daran schließt sich die letzte Rede Jesu an, die unter Aufnahme alttestamentlicher Weissagungen das Ende der bestehenden Weltordnung prophezeit. Sie verfolgt im Wesentlichen drei Anliegen: 1.) die hereinbrechenden Katastrophen erst als Anfang des Endes zu charakterisieren, 2.) die christliche Gemeinde zu trösten und zu ermutigen, 3.) zu warnen und zu ermahnen. | |||
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| 14,1 – 16,8<br />(Passion, Tod und leeres Grab) | |||
| | |||
* Beschluss des Hohen Rates {{BBK|Mk|14|1–2}} | |||
* [[Salbung in Betanien]] {{BBK|Mk|14|3–9}} | |||
* Verrat durch [[Judas Iskariot|Judas]] {{BBK|Mk|14|10–11}} | |||
* [[Abendmahl Jesu|Pessachmahl]] {{BBK|Mk|14|12–25}} | |||
* Gang zum Ölberg {{BBK|Mk|14|26–31}} | |||
* Gebet in Getsemani {{BBK|Mk|14|32–42}} | |||
* Gefangennahme {{BBK|Mk|14|43–52}} | |||
* [[Synhedrialprozess]] {{BBK|Mk|14|53–65}} | |||
* [[Verleugnung des Petrus|Verleugnung durch Petrus]] {{BBK|Mk|14|66–72}} | |||
* [[Pilatusprozess]] {{BBK|Mk|15|1–5}} | |||
* [[Barabbas]]szene {{BBK|Mk|15|6–15}} | |||
* Verspottung {{BBK|Mk|15|16–20a}} | |||
* [[Kreuzigung]] {{BBK|Mk|15|20b–32}} | |||
* Tod Jesu {{BBK|Mk|15|32–41}} | |||
* Begräbnis {{BBK|Mk|15|42–47}} | |||
* [[Auferstehung Jesu Christi|Das leere Grab]] {{BBK|Mk|16|1–8}} | |||
| Die eigentliche Passion beginnt mit einer erneuten Beratung, wie man Jesus töten könne. Markus schildert hier chronologisch die Abläufe bis zur Verhaftung, wobei die Abendmahlszene mit Jesu Deutung seines Todes als Hingabe für „die vielen“ sicherlich als Höhepunkt dieses Weges zum Kreuz zu sehen ist. Einen weiteren Höhepunkt stellt die Getsemaniszene dar, in welcher der eigentliche Schrecken der Passion als Verlassenheit durch die Menschen und Verwerfung durch Gott gekennzeichnet wird. Strukturierendes Stichwort für die folgenden Teile der Passion ist der Begriff „überliefern“: Judas überliefert Jesus an die Synhedristen, diese überliefern ihn an Pilatus, der ihn wiederum an die Kriegsknechte überliefert. Die Gottverlassenheit Jesu aus der Getsemaniszene wird erst nach Jesu Tod durchbrochen, was durch wundervolle Zeichen geschieht und durch das Sohn-Gottes-Bekenntnis des römischen Hauptmanns ausgedrückt wird. Das Evangelium schließt ursprünglich mit der Verkündigung des Engels im Grab. | |||
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| 16,9 – 16,20 | |||
| colspan="2" | Sekundärer Schluss (siehe [[#Sekundärer Schluss|entsprechender Abschnitt]] unten) | |||
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Die meisten Gliederungen des Markusevangeliums orientieren sich an diesem Schema. Sie weichen nur in der Zuordnung der Perikopen an den Rändern der Abschnitte ab. Auch bestehen einige Unterschiede in der Zuordnung des Weges nach Jerusalem unter dem Weg zum Kreuz: Einige Exegeten halten dies für einen dritten Hauptabschnitt des Evangeliums.<ref>So etwa W. Eckey (1998), S. 13–17.</ref> Weitere Gliederungsmöglichkeiten sind deutlich weniger verbreitet. So stellt [[Joachim Gnilka|Gnilka]] eine Möglichkeit dar, die sich am Jüngererzählgefälle orientiert.<ref>Joachim Gnilka: ''Das Evangelium nach Markus. EKK II/1.'' 5. Auflage 1994, Zürich u. a., S. 26–29.</ref> | |||
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Version vom 12. Juli 2023, 21:15 Uhr
- Kapitel 1 Die Predigt und das Wirken Johannes des Täufers / Die Taufe und Versuchung Jesu
- Kapitel 2 Heilungen und Kontroversen Jesu / Ruf des Levi und das Festmahl
- Kapitel 3 Heilungen und Widerstand gegen Jesus / Berufung der Zwölf Apostel
- Kapitel 4 Das Gleichnis vom Sämann / Weitere Gleichnisse Jesu
- Kapitel 5 Heilung des Besessenen von Gerasa / Die Auferweckung der Tochter des Jairus
- Kapitel 6 Jesus in Nazareth / Aussendung der Zwölf / Die Enthauptung Johannes des Täufers
- Kapitel 7 Traditionen der Ältesten / Heilung der taubstummen Person
- Kapitel 8 Die Speisung der Viertausend / Warnung vor dem Sauerteig der Pharisäer
- Kapitel 9 Die Verklärung Jesu / Heilung eines besessenen Jungen
- Kapitel 10 Jesus über Ehe und Scheidung / Die Heilung des Blinden Bartimäus
- Kapitel 11 Der Einzug in Jerusalem / Jesus verflucht den Feigenbaum
- Kapitel 12 Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern / Fragen an Jesus
- Kapitel 13 Die Endzeitrede Jesu / Das Kommen des Menschensohns
- Kapitel 14 Die Salbung in Bethanien / Das letzte Abendmahl / Die Verhaftung Jesu
- Kapitel 15 Jesus vor Pilatus / Die Kreuzigung und der Tod Jesu
- Kapitel 16 Die Auferstehung Jesu / Der Auftrag an die Jünger
Gliederung und Inhalt
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Gliederung. Hier wird die gängigste Gliederung vorgestellt, die eine grobe Zweiteilung des Werkes annimmt:
Abschnitt | Inhalt | Zusammenfassung |
---|---|---|
Prolog | ||
1,1 – 1,13 |
|
Jesus wird gleich zu Beginn als Gottessohn vorgestellt, sein Auftreten jedoch in Zusammenhang mit Johannes dem Täufer gebracht, der als der im Alten Testament verheißene Vorläufer auftritt. In der Taufperikope wird Jesus von Gott als sein Sohn offenbart und nach seiner Bewährung in der Versuchung kann er mit seinem messianischen Anspruch auftreten. |
Vollmächtiges Wirken Jesu | ||
1,14 – 3,12 (Vollmächtiges Wirken vor dem Volk) |
|
Jesus beruft gleich zu Beginn seines öffentlichen Wirkens die ersten vier Jünger, womit seine Ausrichtung auf eine Gemeinschaft angedeutet wird. Durch die mehrfachen Berichte von Wunderheilungen wird zudem seine Vollmacht dargestellt. Diese Heilungen finden zunächst großen Anklang, führen dann jedoch zum Konflikt mit religiösen Autoritäten, die infolge Jesu neuer Gesetzesauslegung schließlich einen ersten Todesbeschluss fassen und somit einen ersten Hinweis auf die Passion geben. |
3,13 – 6,6a (Lehr- und Wundertätigkeit) |
|
Jesu Einflussbereich erstreckt sich nun über Galiläa hinaus und vertreibt auch in den Nachbargebieten das Böse. Dennoch stößt sein Wirken auf Widerstand. Im Wesentlichen werden in diesem Abschnitt vier Themen behandelt: Zunächst werden die Hörer Jesu gruppiert, indem er den Zwölferkreis als seine neue Familie einsetzt, während er sich von seiner Herkunftsfamilie abgrenzt. Darauf folgt die Gleichnisrede, in der Jesus das Reich Gottes beschreibt. Dieser schließt sich der Höhepunkt von Jesu Wunderwirken an. Der Abschnitt schließt mit einer erneuten Ablehnung in seiner Heimat. |
6,6b – 8,26 (Jesu Wanderschaft) |
|
Der Abschnitt beginnt mit der Aussendung der zwölf Jünger, die vermutlich auf die Kirche verweisen soll, die Jesu Auftreten fortsetzt. Das Martyrium des Täufers schließt an die Ablehnung Jesu in der Heimat an und nimmt seine Passion vorweg. Der dann folgende Teil ist von einem Übergang Jesu Heilshandelns von den Juden hin zu den Heiden gekennzeichnet. Der gesamte erste Abschnitt des Evangeliums endet schließlich mit erneuten Auseinandersetzungen mit jüdischen Gelehrten. |
Weg zum Kreuz | ||
8,27 – 10,52 (Weg nach Jerusalem) |
|
In diesem Abschnitt beginnt Jesu Weg nach Jerusalem und somit ins Leiden. Dies wird auch geografisch verdeutlicht, indem die geschilderten Handlungen von Caesarea im Norden, über Philippi, Galiläa, die Jordansenke und Jericho bis vor Jerusalem lokalisiert sind. Inhaltliche Gliederungsmerkmale sind die drei Leidensweissagungen, auf welche die Jünger jeweils mit Unverständnis reagieren. Den Abschluss bildet das letzte Heilungswunder Jesu. |
11,1 – 13,37 (Wirken in Jerusalem) |
|
Das letzte Auftreten Jesu in Jerusalem wird durch einen provokativen Einzug in die Stadt mit Proklamation Jesu als Davidssohn eingeleitet und gipfelt in der sogenannten „Tempelreinigung“. Hier kommt die Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den jüdischen Autoritäten deutlich zum Ausdruck. Nach einem ersten Todesbeschluss kommt es zum offenen Konflikt: Abgesandte des Synhedrions fragen nach der Vollmacht Jesu, dieser kontert mit der Parabel von den bösen Winzern. Daraufhin wird ein weiterer Todesbeschluss gefasst, auf den drei weitere Streitgespräche um zentrale theologische Fragestellungen folgen. Daran schließt sich die letzte Rede Jesu an, die unter Aufnahme alttestamentlicher Weissagungen das Ende der bestehenden Weltordnung prophezeit. Sie verfolgt im Wesentlichen drei Anliegen: 1.) die hereinbrechenden Katastrophen erst als Anfang des Endes zu charakterisieren, 2.) die christliche Gemeinde zu trösten und zu ermutigen, 3.) zu warnen und zu ermahnen. |
14,1 – 16,8 (Passion, Tod und leeres Grab) |
|
Die eigentliche Passion beginnt mit einer erneuten Beratung, wie man Jesus töten könne. Markus schildert hier chronologisch die Abläufe bis zur Verhaftung, wobei die Abendmahlszene mit Jesu Deutung seines Todes als Hingabe für „die vielen“ sicherlich als Höhepunkt dieses Weges zum Kreuz zu sehen ist. Einen weiteren Höhepunkt stellt die Getsemaniszene dar, in welcher der eigentliche Schrecken der Passion als Verlassenheit durch die Menschen und Verwerfung durch Gott gekennzeichnet wird. Strukturierendes Stichwort für die folgenden Teile der Passion ist der Begriff „überliefern“: Judas überliefert Jesus an die Synhedristen, diese überliefern ihn an Pilatus, der ihn wiederum an die Kriegsknechte überliefert. Die Gottverlassenheit Jesu aus der Getsemaniszene wird erst nach Jesu Tod durchbrochen, was durch wundervolle Zeichen geschieht und durch das Sohn-Gottes-Bekenntnis des römischen Hauptmanns ausgedrückt wird. Das Evangelium schließt ursprünglich mit der Verkündigung des Engels im Grab. |
16,9 – 16,20 | Sekundärer Schluss (siehe entsprechender Abschnitt unten) |
Die meisten Gliederungen des Markusevangeliums orientieren sich an diesem Schema. Sie weichen nur in der Zuordnung der Perikopen an den Rändern der Abschnitte ab. Auch bestehen einige Unterschiede in der Zuordnung des Weges nach Jerusalem unter dem Weg zum Kreuz: Einige Exegeten halten dies für einen dritten Hauptabschnitt des Evangeliums.[1] Weitere Gliederungsmöglichkeiten sind deutlich weniger verbreitet. So stellt Gnilka eine Möglichkeit dar, die sich am Jüngererzählgefälle orientiert.[2]
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