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Dr. Udo Glanz
U. Glanz
 


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Version vom 6. Mai 2020, 17:26 Uhr



Schulschließung aufgrund des Coronavirus

Die aktuelle Corona-Situation verlangt nach neuen Ideen in der Bildung, die schnell und effizient umgesetzt werden können. Derzeit entstehen weltweit unzählige qualitativ hochwertige frei zugänglichen Lernmaterialien - OERs: Lernvideos, PDF-Aufgabenblätter, LearningApps uvm. Diesen Schatz zusammenzuführen ist eine Mammutaufgabe.


Probleme

  1. Redaktion / Fehlende staatliche Struktur: Leider gibt es für die aktuellen Anforderungen kein länderübergreifendes, staatliches oder nichtkommerzielles Organ, eine Behörde oder einen bundesweiten Bildungsplan. Die redaktionelle Betreuung / Steuerung der Inhalte sollte unseres Erachtens nicht den Verlagen oder anderen kommerziellen Anbietern überlassen sein, sondern von den Kultusministerien aktiv geleitet werden (auch nach der Bildungsplanentwicklung). So könnten die Materialien zu einer hoffentlich bundesweiten Relevanz führen.
  2. Ökonomische Interessen: Verlage haben kein Interesse an freien Inhalten und möchten keine Konkurrenzprodukte anpreisen.
  3. Föderalismus: Ministerien arbeiten nicht zusammen. So geschieht es, dass Lehrende und Lernende die OERs auf unterschiedlichen Quellen selbst bewerten und zusammensuchen müssen, obgleich die meisten Lerninhalte in allen Bundesländern ähnlich sind.
  4. Portal: Unseres Erachtens wird Moodle die Anforderungen (z.B. die Vernetzung) im Hinblick auf bildungsplanbezogene OERs leider nicht leisten können. Ein Wiki bietet im Gegensatz hierzu sehr viel mehr Möglichkeiten der Qualitätsentwicklung, z.B. durch Experteneinbindung. Auch die Innovationssteigerung und die Öffnung zu einem landes- bzw. bundesweiten Diskurs wird dadurch ermöglicht. Hieran könnten alle Bildungsinteressierten partizipieren und demokratische Prozesse verinnerlicht werden.



Lösungen

  1. Aktives Lernen: Für eine Bildung der Zukunft sollten Lehrende und Lernende aktiv im Schulalltag MOOCs erstellen, welche frei mit den Inhalten der kommerziellen Verlage, der öffentlich-rechtlichen Institutionen und OERs kombiniert werden können. So können wirklich individuelle und (binnen-)differenzierte Lernmaterialien die Bildung unserer Kinder ermöglichen.
  2. Kompetenzraster: Es gibt ein Kompetenzraster, welches für einen deutschlandweiten Bildungskanon geeignet wäre. In den Fächern Deutsch und Mathematik haben wir diesen auf MOOCit bereits angelegt.
  3. Redaktion: Es braucht eine Redaktion, welche die frei zugänglichen Inhalte auf Ihre Qualität, die Niveaustufe und weitere Bildungsmerkmale untersucht, zusammenstellt, einbettet und in einem Überblick für alle Bürger präsentiert. Dies ist bereits an einem Beispiel geschehen: Sprachwissen - Deutsch - 5 (3 Niveaustufen).
  4. Wiki: Die Zusammenführung muss auf einem Wiki erfolgen, um kollaboratives Arbeiten zu ermöglichen, finanzielle Planungssicherheit zu bekommen und Unabhängigkeit zu garantieren Mehr >>



Online-Selbstlernkurse im Homeschooling selbst erstellen

In der aktuellen Corona-Pandemie sind für das Homeschooling vor allem kostenlose Portale für den Austausch von OERs und öffentlich-rechtliche Inhalte gefragt, welche es Lehrenden ermöglichen - in diesem Fall sind hier auch die Eltern und Großeltern gemeint - individuelle Lernkurse (MOOCs) mit Text, Bild, Videos, PDFs, offenen und interaktiven Aufgaben für Ihre (Enkel-)Kinder unter einem Link zusammenzustellen. Gerade für finanziell schwächer gestellte Familien sind solche Angebote enorm wichtig. Sie können sich keine zusätzlichen Bücher oder Abo-Accounts von teuren Lernportalen leisten, haben aber die Zeit z.B. in Quarantäne für Ihre (Enkel-)Kinder sinnvolle Lernmaterialien (als wichtigen Zusatz zu den Schulmaterialien) zu kombinieren. Für den Deutschunterricht und im Fach Mathematik geben wir verständliche Kompetenz-Überblicke. Lehrende, Lernende oder (Groß-)Eltern können auf MOOCwiki.org Ihr Wunsch-Online-Projekt umsetzen. Hier finden Sie Ideen von anderen Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Welches ist Dein Online-Projekt auf MOOCit?

  1. Schul-MOOC
  2. Kindergarten und Grundschüler: Liedlernen.de
  3. Beruf
  4. Quiz & Spiel
  5. Info


Schulbildung in der Quarantäne: Schulschließungen in Deutschland, die aufgrund des neuartigen Coronavirus entstanden sind, bringen Probleme mit sich. Mehr hierzu finden Sie im Spiegel-Artikel "Was wir jetzt über das Lernen lernen" (14.04.20) und Schule im Corona Modus

  1. Schulen bleiben vielleicht längere Zeit geschlossen. Sie müssen aber auch nach dem Homeschooling umdenken und die Digitalisierung zur Differenzierung und Individualisierung nutzen.
  2. Lehrkräfte waren auf die Notfall-Digitalisierung und deren Möglichkeiten nicht ausreichende vorbereitet. 30 % der Lernenden berichten, dass sie kaum Kontakt zu den Lehrkräften hatten. Mehr als die Hälfte (56 %) der Lernenden herhielten nur per Mail Aufgaben. Live-Klassenkommunikation fand im Klassenchat (26 %), Schulclouds (22 %), Videokonferenz (16 %) und Telefonat (ca. 10 %) statt. Nach der Krise darf es kein Zurückfallen in alte Handlungsmuster geben. Lehrkräfte müssen Online-Lernkurse erstellen können.
  3. Lernende sind mit der neuen Situation überfordert, z.B. mit solchen Anweisungen: "Buch S. 27 - 57 + Link A Video + Link B LearningApp + PDF-Ausdruck des Anhangs." Tausend versendete Links führen dazu, dass die Lernenden rasch vom Lerninhalt abweichen (z.B. zu YouTube Empfehlungen switchen).
  4. Eltern möchten Ihren Lernenden auch weiterhin für Ihr Kind geeignete Materialien bieten, finden aber meist nur kostenpflichtige oder geschlossene (Schul-)Portale.
  5. Voraussetzungen für die digitale Lernumgebung sind nicht überall gleich: Leistungsstarkes WLAN fehlt auf dem Land, die Computer im Haushalt werden von den Geschwistern genutzt (ca. 26 % Betroffene) oder für das Homeoffice der Eltern gebraucht, PDFs können nicht ausgedruckt werden, ...




Eine Lösung: Online-Bildungsmaterial von MOOCit nutzen oder selbst zusammenstellen.

  1. Nutzung: MOOCit ist kostenlos, werbefrei und ist für alle frei zugänglich.
  2. Materialerstellung / OER-Kombination: Auf MOOCit können Lehrkräfte, Lernende oder (Groß-)Eltern spielend leicht Lernkurse (P4P MOOCs) aus eigenen Materialien und OERs kostenlos kombinieren. Hierfür brauchen Sie nur einen Account. Wir verschicken keine Newsletter und wir verzichten auf Cookies. Unter "Der MOOCit MOOC" finden Sie eine Anleitung, wie man einen Online-Lernkurs erstellt.


Offener Brief an Bildungsinstitutionen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Corona-Situation verlangt nach neuen Ideen in der Bildung, die schnell und effizient umgesetzt werden können. In diesem Brief möchte ich Ihnen ein ehrenamtliches Angebot im Hinblick auf mein Portal für Online-Selbstlernkurse machen, das für Sie kostenlos ist und sofort eingesetzt werden kann.

Als Lehrkraft mit einer abgeschlossenen Promotion im Beriech digitaler Medien und einem Verlag beschäftige ich mich bereits seit vielen Jahren mit Digitalisierungsstrategien für Bildungsinstitutionen. Mit den P4P Massive Open Online Courses (MOOCs) auf meinen selbst erstellten gemeinnützigen Portal MOOCit.de / MOOCwiki.org habe ich ein neues Format entwickelt, welches von Lernenden und Lehrenden sehr gerne genutzt wird. Die Lernkurse von Lernenden für Lernende sind auch Bestandteil meiner Lehrkräftefortbildungen.

Die Open Educational Resources (OERs), welche in den letzten Wochen zur Prävention von Bildungslücken bei SchülerInnen durch die Cronakrise entstehen, sind ein Schatz, den die Bildungsministerien nutzen und bündeln könnten. MOOCit.de eignet sich wie kein anderes Portal dafür, OERs zu MOOCs zu kombinieren: Gemeinfreie Medien, Bilder, Videos, interaktive Aufgaben, Arbeitsblätter, zahlreiche Iframes, öffentlich-rechtliche und individuelle Inhalte können frei unter einem Link kombiniert und zu didaktischen Materialien verarbeitet werden.

Nun möchte ich dem Kultusministerium anbieten, das Portal kostenfrei zu nutzen bzw. bei Interesse gerne auch ganz offiziell zu übernehmen, da die Abwesenheit eines öffentlichen MOOC-Portals des Kultusministeriums in den Zeiten des Coronavirus m.E. ein schmerzliches Desiderat für alle Beteiligten darstellt. Für Lernende, Eltern, Großeltern, aber auch Lehrkräfte könnte die Zusammenführung aller für das Kultusministerium relevanter, qualitativ hochwertiger Lerninhalte ein enormer Zugewinn an Orientierung bedeuten. Zudem können mit der vorhandenen Infrastruktur Lernende die Digitalisierung aktiv mitgestalten.

Falls Sie nicht die richtigen Ansprechpartner sind: An wen könnte ich mich mit diesem ehrenamtlichen Angebot melden bzw. könnten Sie bitte diese Email an eine Person weiterleiten, die sich mit der Planung und Umsetzung digitaler Medien in den Coronazeiten beschäftigt? Für die Planungssicherheit würde es mich freuen, wenn sich jemand bei mir demnächst melden könnte. Ich würde sehr gerne meine Expertise in diesem Bereich bei Ihnen einbringen und bei der Erstellung bzw. Erweiterung der Ressourcen im Bereich digitaler Bildung behilflich sein!

Mit freundlichen Grüßen

U. Glanz

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