Sich an Regeln halten

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Sich an Regeln halten



Einleitung

Dieser aiMOOC zeigt Dir, warum es sinnvoll ist, sich im Unterricht an Regeln zu halten – und wie gute Klassenregeln das gemeinsame Lernen leichter, fairer und effizienter machen. Du bekommst fundiertes Wissen, praxisnahe Beispiele und viele interaktive Aufgaben. Das Thema passt in Schule, Ausbildung und Studium und verknüpft Aspekte von Classroom-Management, Werteerziehung, Sozialkompetenz und Demokratiebildung.

Kurzüberblick: Regeln sichern Lernzeit, fördern Respekt und Verantwortung, reduzieren Störungen und schaffen Transparenz über Erwartungen und Konsequenzen. Gut eingeführte Regeln sind klar, positiv formuliert, gemeinsam vereinbart, sichtbar, eingeübt und fair überprüft – unterstützt durch Rituale, Positive Verstärkung und konstruktive Konfliktlösung.


Warum Regeln im Unterricht?

  1. Schutz und Fairness: Regeln schützen die Rechte aller Lernenden (z.B. ungestörte Lernzeit) und sorgen für Gerechtigkeit.
  2. Lernwirksamkeit: Klare Routinen senken kognitive Belastung, sodass mehr Kapazität für Inhalte bleibt.
  3. Verlässlichkeit: Gemeinsame Absprachen stärken Vertrauen, Zugehörigkeit und Klassenklima.
  4. Partizipation: Beteiligung an der Regelentwicklung fördert Partizipation und Verantwortungsübernahme.
  5. Selbstregulation: Regeln und Routinen unterstützen Selbstregulation und langfristige Exekutive Funktionen.


Grundsätze guter Klassenregeln

  1. Positiv formulieren: „Wir hören zu“ statt „Nicht reinrufen“.
  2. Konkret und beobachtbar: Verhalten beschreiben, nicht Persönlichkeitsmerkmale.
  3. Gemeinsam vereinbaren: Mitbestimmung im Klassenrat erhöht Akzeptanz.
  4. Begrenzt und sichtbar: 4–6 Kernregeln, als Plakat, Piktogramme oder Lerntheke.
  5. Üben und ritualisieren: Einstieg, Materialwege, Gruppenarbeit – alles hat einen Ablauf.
  6. Konsequenzen transparent: Vorab klare, verhältnismäßige Konsequenzen und Sanktionen.
  7. Stärkenbetont: Anerkennung, Lob und Belohnungssystem (z.B. Klassenpunkte) statt reiner Strafe.


Typische Phasen der Regelarbeit

  1. Start (Kennenlernen): Erwartungen sammeln, in Regeln überführen.
  2. Training (4–6 Wochen): Routinen explizit üben, Feedback-Schleifen.
  3. Verankerung (laufend): Visualisieren, erinnern, wertschätzen.
  4. Reflexion (quartalsweise): Wirksamkeit prüfen, bei Bedarf anpassen.


Beispiele für Klassenregeln (anpassbar)

  1. Wir hören aktiv zu – Blickkontakt, ausreden lassen.
  2. Wir melden uns – Rederegel einhalten.
  3. Wir gehen sorgfältig mit Material um – Ordnung halten.
  4. Wir arbeiten leise und zielorientiert – Störpegel beachten.
  5. Wir lösen Konflikte fair – Ich-Botschaften, Mediationskarten.


Instrumente und Methoden

  1. Regelplakat & PiktogrammeRegel-Check (wöchentlich) • Klassenvertrag
  2. AmpelsystemTime-Out als Lernzeit-RettungRoutinenkarten
  3. Signalwörter & HandzeichenSitzordnungGruppenrollen
  4. Belohnungssystem (individuell/gruppe) • Verhaltensziele (SMART)


Rechtlicher Rahmen

  1. Schulordnung und Hausordnung regeln Rechte und Pflichten.
  2. Konsequenzen müssen verhältnismäßig, transparent und pädagogisch begründet sein.
  3. Dokumentation (Gespräche, Vereinbarungen) schafft Nachvollziehbarkeit.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Welcher Vorteil von Regeln steht direkt mit effektiver Lernzeit in Verbindung? (Unterricht wird weniger unterbrochen) (!Arbeitsblätter werden bunter) (!Hausaufgaben entfallen grundsätzlich) (!Bewertungen werden abgeschafft)

Welche Formulierung entspricht einer guten Regel? (Wir melden uns, bevor wir sprechen) (!Nicht reinreden!) (!Sei immer perfekt!) (!Stör nicht!)

Warum erhöht Partizipation die Regelakzeptanz? (Weil Mitbestimmung Zugehörigkeit und Verantwortung stärkt) (!Weil Regeln dadurch strenger wirken) (!Weil dann keine Konsequenzen mehr nötig sind) (!Weil nur so Noten vergeben werden dürfen)

Was ist eine geeignete Anzahl an Kernregeln für eine Klasse? (4 bis 6) (!1 bis 2) (!10 bis 15) (!Über 20)

Was beschreibt eine positive Verstärkung? (Gewünschtes Verhalten wird sichtbar anerkannt) (!Fehlverhalten wird laut kritisiert) (!Alle werden gleich bestraft) (!Konsequenzen werden geheim gehalten)

Welche Ebene gehört NICHT zu den Phasen der Regelarbeit? (Ferienphase als obligatorische Stufe) (!Startphase) (!Trainingsphase) (!Reflexionsphase)

Was ist wichtig für faire Konsequenzen? (Transparenz und Verhältnismäßigkeit) (!Überraschungseffekt) (!Uneinheitliche Anwendung) (!Unklare Begründungen)

Welche Methode unterstützt ruhige Übergänge? (Etablierte Routinen und Signale) (!Spontane Regelwechsel) (!Ignorieren von Zeiten) (!Ausschließlich laute Hinweise)

Welche Aussage trifft auf Regelplakate zu? (Sie machen Erwartungen sichtbar und erinnerbar) (!Sie ersetzen jede mündliche Einführung) (!Sie sind nur in Grundschulen sinnvoll) (!Sie dienen primär der Dekoration)

Welcher Begriff passt zu „gemeinsam Lösungen finden“? (Konfliktmediation) (!Materialkontrolle) (!Hausordnungsaushang) (!Sitzplanrotation)





Memory

Regelplakat Sichtbare Erwartungen
Partizipation Mitbestimmung der Lernenden
Ampelsystem Transparente Rückmeldung
Rituale Verlässliche Abläufe
Positive Verstärkung Anerkennung erwünschten Verhaltens
Klassenrat Gemeinsame Reflexion
Konsequenzen Verhältnismäßige Folgen





Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
Partizipation Lernende an der Regelentwicklung beteiligen
Rituale Übergänge und Startphasen strukturieren
Konsequenzen Vorab klar und fair kommunizieren
Regelplakat Kernregeln sichtbar machen
Positive Verstärkung Gewünschtes Verhalten verstärken




...


Kreuzworträtsel

Schulordnung Rechtlicher Rahmen an Schulen für Rechte und Pflichten
Konsequenz Nachvollziehbare Folge bei Regelverstößen
Respekt Wertschätzendes Grundprinzip des Miteinanders
Partizipation Mitbestimmung der Lernenden an Entscheidungen
Rituale Wiederkehrende strukturierende Abläufe
Selbstkontrolle Fähigkeit, eigenes Verhalten zu steuern





LearningApps


Lückentext

Vervollständige den Text.

Sich an Regeln zu halten schützt die

aller.
Gut wirksame Regeln sind

formuliert und konkret beobachtbar.
Akzeptanz steigt, wenn Lernende an der

beteiligt sind.
Ein Regelplakat macht Erwartungen

.
Routinen und Rituale reduzieren

.
Konsequenzen müssen vorab

und verhältnismäßig sein.
Positive Verstärkung lenkt Aufmerksamkeit auf

Verhalten.
Der Klassenrat dient der gemeinsamen

.
Wenige Kernregeln (etwa 4–6) sind besser als

.
Regelarbeit ist ein Prozess aus Start, Training und

.




Offene Aufgaben

Leicht

  1. Regelplakat gestalten: Entwirf ein Regelplakat mit 4–6 positiv formulierten Kernregeln für Deine Lerngruppe.
  2. Routinenkarte erstellen: Beschreibe Schritt für Schritt die Morgenroutine Eurer Klasse.
  3. Belohnungsideen sammeln: Liste fünf Formen der Positive Verstärkung auf, die in Deiner Klasse fair funktionieren könnten.

Standard

  1. Klassenvertrag entwerfen: Erstelle einen kurzen Klassenvertrag (eine Seite) mit Regeln, Rechten, Pflichten und Unterschriftenfeld.
  2. Audit Lernzeit: Beobachte 45 Minuten Unterricht und protokolliere Störungen und gelungene Regelbeiträge – ziehe Schlussfolgerungen.
  3. Szenario-Training: Schreibe drei kurze Rollenspiel-Szenen zu Regelverstößen und fairen Konsequenzen.

Schwer

  1. Datengestützte Regelarbeit: Entwickle ein Monitoring (Checkliste, Wochenreview) zur Wirksamkeit Eurer Regeln und werte zwei Wochen aus.
  2. Partizipatives Verfahren: Konzipiere eine 30-minütige Klassenrats-Sitzung zur Überarbeitung einer Regel inklusive Ablauf und Materialien.
  3. Inklusive Perspektive: Passe Regeln und Routinen an unterschiedliche Bedürfnisse (z.B. Sprache, Aufmerksamkeit) an und begründe die Anpassungen.




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Lernkontrolle

  1. Transfer – Regelkette: Erkläre, wie „klar formulierte Regel → geübte Routine → positive Verstärkung → stabile Lernzeit“ zusammenhängen.
  2. Fallanalyse: Analysiere einen Regelkonflikt und lege dar, welche Intervention auf welcher Ebene (Regel, Routine, Beziehung, Raum) wirkt.
  3. Vergleich: Unterscheide Konsequenzen und Strafen und leite pädagogische Leitlinien für faire Folgen ab.
  4. Systemdesign: Entwirf ein Ampel- oder Punktesystem, das individuelle und Gruppenleistungen ausbalanciert und Missbrauch vorbeugt.
  5. Evaluation: Formuliere Kriterien, um nach vier Wochen die Wirksamkeit Eurer Regeln evidenzbasiert zu beurteilen.




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