Glossar Schmied
A
Amboss : Schmiedeunterlage aus gehärtetem Stahl mit verschiedenen Arbeitsflächen (Bahn, Horn, Finne) zum Formen heißer Metalle.
Anlassen : Wärmebehandlung gehärteter Werkstücke, bei der sie erneut auf eine definierte Temperatur erhitzt werden, um Spannungen abzubauen und Zähigkeit zu erhöhen.
Abschrecken : Rasches Abkühlen erhitzten Stahls in Wasser, Öl oder Luft zur Erzielung hoher Härte.
Auskohlen : Entkohlung der Werkstückoberfläche durch zu starke Hitzeeinwirkung und Sauerstoffkontakt, führt zur Versprödung.
Anschmieden : Erste Stauch- oder Reckvorgänge zur Vorbereitung eines Rohlings.
Aufkohlen : Verfahren zur Erhöhung des Kohlenstoffgehalts im Stahl durch Erhitzen in kohlenstoffreicher Atmosphäre (z. B. mit Holzkohle).
B
Bär : Großes, fallendes Schmiedewerkzeug in schweren Schmiedeanlagen.
Bahnhammer : Hammer mit flacher Bahn, dem schlagenden Teil des Kopfes.
Brennschneiden : Trennverfahren mittels Sauerstoff und Brenngas; dient auch dem Anreißen von Schmiedeteilen.
Borax : Flussmittel beim Feuerschweißen, reduziert Oxidschichten und verbessert die Schweißnaht.
Brünieren : Oberflächenbehandlung, bei der ein schwarzer Oxidfilm auf Eisen/Stahl entsteht (Korrosionsschutz und Dekor).
Biegen : Kalt- oder Warmverformung zur Herstellung von Kurven oder Winkeln im Werkstück.
C
C-Stahl : Stahl mit definiertem Kohlenstoffgehalt, z. B. C45, häufig verwendet für Werkzeuge.
Crucible Steel : Tiegelstahl, historisch besonders hochwertiger Stahl (z. B. Wootz) mit feiner Gefügestruktur.
CNC-Schmieden : Einsatz computergesteuerter Systeme zur präzisen und automatisierten Metallumformung.
Cementation : Historisches Verfahren zur Erzeugung von Stahl durch Diffusion von Kohlenstoff in Eisen.
D
Damaststahl : Verbundstahl aus mehreren Lagen unterschiedlicher Stähle, die durch wiederholtes Falten verschweißt werden; bekannt für seine Muster und Klingenqualität.
Durchschlag : Werkzeug mit konischer Form zum Durchtreiben von Löchern in heißen Werkstücken.
Dorn : Zylindrisches oder konisches Werkzeug zum Weiten oder Formen von Öffnungen im Werkstück.
Duktilität : Fähigkeit eines Metalls, sich plastisch zu verformen, ohne zu brechen – wichtig für das Schmieden.
E
Esse : Brennraum mit Luftzufuhr zum Erhitzen von Metallen; traditionell mit Kohle oder modern mit Gas betrieben.
Eisen-Kohlenstoff-Diagramm : Darstellung der Phasenumwandlungen in Eisenlegierungen – Grundlage für alle Wärmebehandlungen.
Emaillieren : Aufschmelzen von Glasfluss auf Metalloberflächen zur Dekoration oder Korrosionsschutz.
Eigenspannung : Innere Spannungen im Material, häufig nach dem Schmieden oder Härten vorhanden.
F
Feuerschweißen : Schmiedetechnisches Verfahren zum Fügen von Metallen ohne Zusatzmaterial unter hoher Temperatur.
Finne : Schmiedehorn mit rechteckigem Querschnitt am Amboss, dient dem Abkanten und Biegen.
Formschmieden : Schmiedeverfahren, bei dem das Metall in eine bestimmte Form gepresst oder geschlagen wird.
Flachmeißel : Werkzeug zum Trennen oder Schneiden von glühendem Material.
Flammenhärten : Lokale Härtung mittels Brenngasflamme, v. a. bei Werkzeugen mit beanspruchten Kanten.
G
Gesenk : Ober- und Unterform zum Press- oder Freiformschmieden komplexer Geometrien.
Gravieren : Manuelles oder maschinelles Einritzen von Ornamenten oder Mustern in die Metalloberfläche.
Gefüge : Struktur eines metallischen Werkstoffs im mikroskopischen Bereich, entscheidend für seine Eigenschaften.
Glühen : Thermisches Verfahren zur Einstellung der Gefügeeigenschaften – Normal-, Weich- oder Spannungsarmglühen.
H
Hammer : Hauptwerkzeug des Schmieds; verschiedene Ausführungen wie Kreuz-, Bahn- oder Vorschlaghammer.
Härteprüfung : Verfahren zur Bestimmung der Werkstoffhärte, z. B. Rockwell (HRC), Brinell (HB), Vickers (HV).
Härteverlauf : Profil der Härte im Querschnitt eines gehärteten Werkstücks – wichtig für Schneidwerkzeuge.
Hufschmied : Spezialist für Hufpflege und Beschlagung bei Pferden – vereint Tiermedizin mit Schmiedekunst.
Hydraulikhämmer : Industrielle Schmiedehämmer mit hoher Schlagenergie, hydraulisch angetrieben.
I
Induktionsschmieden : Erwärmung von Metall mittels elektromagnetischer Felder – schnelle, präzise Temperaturführung.
Innenkornstruktur : Feinkörnigkeit oder Grobkörnigkeit des Stahls beeinflusst Bearbeitbarkeit und Bruchverhalten.
J
Joch (Schmiedejoch) : Vorrichtung zur Halterung von Gesenken oder Werkstücken bei schweren Hämmern.
K
Kohlenstoffgehalt : Hauptfaktor für Härte und Schmiedbarkeit von Stahl – entscheidet über Warm- oder Kaltschmiedbarkeit.
Kohlenesse : Mit Steinkohle oder Holzkohle befeuerte Schmiedefeuerung.
Kornvergröberung : Unerwünschte Gefügeveränderung durch Überhitzen – führt zu Versprödung.
Klassifizierung von Stählen : Nach DIN EN oder Werkstoffnummern – z. B. 1.7131 für legierten Vergütungsstahl.
L
Lufthammer : Mit Druckluft betriebener Schmiedehammer für Serienproduktion.
Legierung : Mischung mehrerer Metalle (z. B. Chrom, Nickel, Molybdän) zur gezielten Eigenschaftsverbesserung.
Lunkerfreiheit : Qualitätsmerkmal von Schmiedeteilen ohne innere Fehlstellen oder Poren.
M
Mikrostruktur : Gefüge unter dem Mikroskop – wichtig für die Bewertung von Schmiedeteilen.
Martensit : Hartes Gefüge im Stahl nach dem Härten – Voraussetzung für hohe Festigkeit.
Maßhaltigkeit : Fertigung nach definierten Toleranzen – wichtig bei Passungen und Normteilen.
Messerklinge : Klassisches Produkt im Kunstschmieden – besonders bei Damast oder C-Stahl.
N
Nitrieren : Thermochemische Behandlung zur Oberflächenhärtung durch Stickstoffeinlagerung.
Normalglühen : Verfahren zur Wiederherstellung des Gleichgewichtszustands eines Gefüges.
O
Ofenstahl : Hochwarmfester Stahl für Heizelemente und Schmiedewerkzeuge.
Oxidhaut : Zunderbildung auf der Werkstückoberfläche – muss vor dem Feuerschweißen entfernt werden.
P
Pressschmieden : Formgebendes Verfahren mit langsamer Umformgeschwindigkeit – hohe Maßgenauigkeit.
Pulvermetallurgie : Alternative zum klassischen Schmieden – Formgebung durch metallisches Pulver und Sintern.
Q
R
Recken : Verlängern eines Werkstücks durch Längsschmieden.
Richtbank : Vorrichtung zum Begradigen von Werkstücken nach dem Schmieden.
Randschichthärtung : Härtung der äußeren Zonen eines Werkstücks – z. B. durch Flamm-, Induktions- oder Nitrierverfahren.
S
Schmied : Fachhandwerker für die Warmumformung von Metallen – vielseitig tätig in Kunst-, Werkzeug-, Bau- und Hufbeschlagsschmiede.
Schmiedetemperatur : Temperaturbereich, in dem das Material plastisch verformbar ist (z. B. 800–1200 °C für Stahl).
Schmiedefeuer : Zentrum der Hitzeerzeugung – traditionell mit Blasebalg oder Gebläse betrieben.
Schrothammer : Maschinenhammer mit kurzen, schnellen Schlägen – früher durch Wasserkraft betrieben.
T
Torsionsstab : Schmiedestück mit verdrehtem Muster – oft als dekoratives Element.
Temperaturführung : Genaue Steuerung der Wärme bei Schmiedeprozessen.
U
Umformgrad : Maß für die plastische Veränderung eines Werkstücks.
Umformen : Veränderung der Werkstückform durch Druck, ohne Materialverlust.
V
Vorschlaghammer : Großer, schwerer Hammer für grobe Schmiedearbeiten.
Vergüten : Kombination aus Härten und Anlassen – verbessert Festigkeit und Zähigkeit.
W
Wärmebehandlung : Übergeordneter Begriff für Härten, Glühen, Vergüten etc.
Werkstoffprüfung : Kontrolle der Materialeigenschaften durch Härte-, Zug-, Kerbschlag- oder Gefügeprüfung.
Z
Zunder : Oxidablagerungen auf heißem Metall – unerwünscht bei Schweißverbindungen.
Zange : Unverzichtbares Werkzeug zur Handhabung glühender Werkstücke.
Zugfestigkeit : Widerstandsfähigkeit eines Werkstücks gegen Zugbelastung – wichtig bei Werkzeug- und Maschinenbauteilen.
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