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Aktuelle Version vom 15. November 2025, 17:38 Uhr



Toussaint-Langenscheidt-Methode



Einleitung

Die Methode Toussaint-Langenscheidt (auch MeTouLa oder Metoula) ist ein historisches Verfahren zum Fremdsprachenlernen im Selbststudium, das Mitte des 19. Jahrhunderts von Charles Toussaint und Gustav Langenscheidt entwickelt wurde. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem direkten Lesen und Sprechen anhand von Originaltexten mit Interlinearübersetzung und einer eigens entwickelten Lautschrift, begleitet von täglicher Wiederholung – und weniger auf dem sofortigen Pauken der Grammatik. Dadurch zählt sie zu den prägenden Ansätzen der europäischen Fremdsprachendidaktik und der frühen Erwachsenenbildung. :contentReference[oaicite:0]{index=0}

Die Methode machte den Weg frei für systematische Fernlernangebote: In Form von „Unterrichtsbriefen“ und später ergänzenden Schallplatten konnten Lernende über Jahrzehnte eigenständig Sprachen erarbeiten. Zugleich legte die Methode den Grundstein für den Langenscheidt-Verlag (gegründet 1856), der mit Wörterbüchern und Kursen internationale Bedeutung erlangte. :contentReference[oaicite:1]{index=1}


Historischer Kontext und Entstehung


Wurzeln der Methode

Die MeTouLa knüpft an die „direkten“ Verfahren von James Hamilton und Jean Joseph Jacotot an, die das Lernen über die unmittelbare Begegnung mit Text und Bedeutung (statt über Regelstudium) propagierten. Toussaint und Langenscheidt kombinierten diese Idee mit einer eigenentwickelten, leicht lesbaren Lautschrift und mit konsequenten Wiederholungszyklen. :contentReference[oaicite:2]{index=2}


Gründung des Verlags und Verbreitung

1856 erschien der erste Kurs („Brieflicher Sprach- und Sprechunterricht für das Selbststudium der französischen Sprache“). Rasch folgten weitere Sprachen; 1861 kam Englisch hinzu, bis 1923 Hebräisch als 14. Sprache erschien. Die Kurse bestanden aus zwei Lehrgängen mit je 18 Lektionen und waren vielfach in hohen Auflagen im Langenscheidt-Programm präsent. :contentReference[oaicite:3]{index=3}


Akustische Ergänzung: „Phonotoula“

Ab 1905 ergänzte Langenscheidt die schriftlichen Kurse durch „phonographische Platten“ (Grammophon), gebündelt unter dem geschützten Namen „Phonotoula“. Für alle 14 Sprachen waren Sprechplatten verfügbar – eine frühe Form von Audio-Lernmaterial zur Aussprache-Schulung. :contentReference[oaicite:4]{index=4}


Merkmale der Methode


Die drei Kernelemente

  1. Interlinearübersetzung: Wortgetreue Übersetzung direkt unter dem Originaltext zur sofortigen Bedeutungserschließung. :contentReference[oaicite:5]{index=5}
  2. Eigene Lautschrift: Parallel zum Text half eine speziell entwickelte Lautschrift bei der richtigen Aussprache. Im 20. Jahrhundert wurde sie im deutschsprachigen Raum vom IPA abgelöst. :contentReference[oaicite:6]{index=6}
  3. Tägliche Wiederholung: Verpflichtung zu regelmäßigem Üben und Wiederholen jeder Lektion, um nachhaltige Wortschatz- und Aussprachekompetenz aufzubauen. :contentReference[oaicite:7]{index=7}


Didaktische Idee

Die Methode priorisiert Kommunikation und Lektüre vor formaler Regelarbeit. Grammatik wird abgeleitet, nicht vorangestellt. Damit verknüpft die MeTouLa Elemente, die heute in direkten Methoden und Lesestrategien wiederzufinden sind – allerdings in einem historischen Gewand des 19./frühen 20. Jahrhunderts. :contentReference[oaicite:8]{index=8}


Zielgruppe und Voraussetzungen

Adressiert wurden vor allem erwachsene Autodidakt*innen im Selbststudium, häufig mit sicherer Beherrschung des Hochdeutschen als Voraussetzung. Die Kurse waren weit verbreitet – auch in Niederländisch und anderen Sprachen durch externe Verlage – und wurden durch kompakte Sprachführer ergänzt. :contentReference[oaicite:9]{index=9}


Materialien und Aufbau


Unterrichtsbriefe

Die gedruckten Lernbriefe gliederten sich in zwei Kurse à 18 Lektionen mit mehreren Abschnitten. Jede Lektion bot Originaltexte, Interlinearübersetzungen, Lautschrift und Übungsformen für Lesen, Sprechen und Hörverstehen (später mit Schallplatten). :contentReference[oaicite:10]{index=10}


Metoula-Sprachführer

Ab 1912 erschienen „Metoula-Sprachführer“ als kleinformatige Bücher für Reisende – mit thematisch geordnetem Wortschatz für Alltagssituationen statt vollständiger Sprachbeherrschung. Bis in die 1960er-Jahre wurden 34 Sprachen abgedeckt; 1963 erfolgte die Umbenennung in „Langenscheidts Sprachführer“. :contentReference[oaicite:11]{index=11}


Stärken, Grenzen und heutige Einordnung


Stärken

  1. Lernerautonomie und Flexibilität durch Selbstlernkurse
  2. Frühe systematische Aussprache-Unterstützung via Lautschrift
  3. Hoher Lese- und Wortschatz-Input durch authentische Texte
  4. Historische Pionierleistung für Fernunterricht und Distance-Learning-Formate :contentReference[oaicite:12]{index=12}


Grenzen

  1. Geringe Rolle expliziter Grammatik-Systematik am Anfang
  2. Weniger Fokus auf interaktive mündliche Kommunikation im dialogischen Sinne
  3. Historische Lautschrift nicht kompatibel zum heutigen IPA :contentReference[oaicite:13]{index=13}


Heutige Relevanz

In der modernen Fremdsprachendidaktik spielt MeTouLa kaum noch eine Rolle, bleibt aber methodengeschichtlich bedeutsam – als frühes, massenhaft verbreitetes Selbstlernprogramm und als Startpunkt des Langenscheidt-Verlags. :contentReference[oaicite:14]{index=14}


Praxis: So arbeitest Du mit historischen MeTouLa-Materialien heute

  1. Nutze die Interlineartexte zur schnellen Bedeutungserschließung, aber gleiche die Lautschrift mit dem IPA ab.
  2. Ergänze tägliche Wiederholungen durch moderne SRS-Tools (z.B. digitale Karteikarten).
  3. Verbinde historische Audioquellen (z.B. Grammophon-Aufnahmen) mit aktuellen Podcasts oder Aussprachetrainern.
  4. Dokumentiere Deinen Fortschritt in einem Lerntagebuch und setze Dir SMARTe Ziele.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Welche drei Kernelemente kennzeichnen die Methode Toussaint-Langenscheidt? (Interlinearübersetzung, eigene Lautschrift, tägliche Wiederholung) (!Dialogische Rollenspiele, Projektarbeit, CLIL) (!Total Physical Response, Suggestopädie, Silent Way) (!Nur Grammatikregeln, Vokabellisten, Übersetzungsprüfungen)




Welches Ziel stand bei MeTouLa im Vordergrund? (Flüssiges Lesen und Sprechen anhand von Originaltexten) (!Frühe Perfektion der Grammatikregeln) (!Schreiben literarischer Texte ab Lektion 1) (!Ausschließlich Hörverständnis ohne Textarbeit)




Wer entwickelte die Methode? (Charles Toussaint und Gustav Langenscheidt) (!Ferdinand de Saussure und Noam Chomsky) (!Maria Montessori und Célestin Freinet) (!John Dewey und Lev Vygotsky)




Welche Schrift ersetzte im 20. Jahrhundert die Langenscheidt-Lautschrift? (Internationales Phonetisches Alphabet) (!Morsealphabet) (!Deseret Alphabet) (!Feistel-Alphabet)




Wie wurden die Kurse ursprünglich verbreitet? (Durch Unterrichtsbriefe für das Selbststudium) (!Nur durch Präsenzunterricht an Universitäten) (!Ausschließlich als Radiokurse) (!Als reine Bildtafeln ohne Text)




Wie hieß die akustische Ergänzung ab 1905? (Phonotoula) (!Audiolingual) (!Podclassica) (!Grammophonikus)




Welche Rolle spielte Grammatik in MeTouLa? (Abgeleitete Regelkenntnis nach Lektüre und Anwendung) (!Strikte Regelmemorisierung vor jedem Text) (!Komplette Auslassung aller Regeln) (!Nur Prüfungsvorbereitung ohne Regeln)




Wofür steht das „L“ im historischen Markenzeichen? (Für Langenscheidt und die Jahreszahl der Verlagsgründung) (!Für Latein und die Länge der Texte) (!Für Lehnwörter im Kurs) (!Für Lernstand der Teilnehmer*innen)




Welche Zielgruppe adressierte die Methode primär? (Erwachsene Autodidakt*innen im Selbststudium) (!Vorschulkinder im Kita-Alltag) (!Nur professionelle Dolmetscher*innen) (!Ausschließlich Militärschulen)




Welche Publikationsreihe richtete sich vor allem an Reisende? (Metoula-Sprachführer) (!Langenscheidt-Lexika XXL) (!Phonotoula-Studiohefte) (!Dialog-Companion)







Memory

Interlinearübersetzung Wort-für-Wort unter dem Originaltext
Lautschrift Hilfestellung für die Aussprache
Phonotoula Grammophon-Platten als Kursergänzung
Metoula-Sprachführer Reisefokus mit Alltagswortschatz
Fernunterricht Lernen über Unterrichtsbriefe




Drag and Drop

Ordne die richtigen Begriffe zu. Thema
1856 Verlagsgründung und erster Französischkurs
Interlinearübersetzung Wortgetreue Übersetzung unter dem Text
Lautschrift Hilfe für die Aussprache
Phonotoula Grammophon-Platten ab 1905
Metoula-Sprachführer Kleinformatige Bücher für Reisende


...


Kreuzworträtsel

Langenscheidt Name des Verlagsgründers und Logos „L“
Grammophon Frühes Abspielgerät für Sprechplatten
Fernkurs Art des Lernens mit Unterrichtsbriefen
Lautschrift Schrift zur Darstellung der Aussprache
Interlinear Übersetzung direkt unter dem Originaltext
Metoula Abkürzung/Bezeichnung der Methode




LearningApps

Lückentext

Vervollständige den Text.

Die Methode Toussaint-Langenscheidt entstand im 19.

.
Sie setzt stärker auf Lesen und

als auf frühe Grammatik.
Ein Kernmerkmal ist die wortgetreue

.
Parallel zum Text läuft eine eigens entwickelte

.
Später wurde diese im deutschsprachigen Raum durch das

ersetzt.
Die Kurse wurden als Unterrichtsbriefe im

verbreitet.
Ab 1905 ergänzten phonographische

das Angebot.
Für Reisende gab es kompakte Metoula-

.
Wichtiger Erfolgsfaktor ist die tägliche

.
Die Methode prägte die Geschichte des Verlags

.



Offene Aufgaben

Leicht

  1. Plakat gestalten: Erstelle ein übersichtliches Poster zu den drei Kernelementen (Interlinearübersetzung, Lautschrift, Wiederholung) mit Beispielen aus Deiner Zielsprache.
  2. Tonaufnahme: Lies einen kurzen Text in der Zielsprache ein – einmal mit historischer Lautschrift (falls vorhanden), einmal mit IPA-Stütze.
  3. Glossar: Baue ein Mini-Glossar mit 20 Wörtern aus einem Metoula-Text (Bedeutung + Beispiel).

Standard

  1. Vergleichende Analyse: Vergleiche MeTouLa mit der Direkten Methode und mit einem modernen kommunikativen Ansatz. Was sind Unterschiede/Gemeinsamkeiten?
  2. Didaktisches Design: Entwirf eine 30-Minuten-Mikrolektion nach MeTouLa (Text, Interlinearübersetzung, Wiederholungsplan).
  3. Audioanalyse: Analysiere eine historische Grammophon-Aufnahme: Welche Aussprachemerkmale unterstützen das Lernen? Verknüpfe mit heutigen Podcast-Beispielen.

Schwer

  1. Mini-Edition: Bereite eine historische MeTouLa-Seite diplomatisch und kommentiert auf (Transkription, Fußnoten, IPA-Übertragung, didaktische Reflexion).
  2. Forschungsfrage: Untersuche, wie Interlinearübersetzungen das Leseverständnis bei Anfänger*innen beeinflussen (kleine Feldstudie mit Mitschüler*innen).
  3. Prototyping: Programmiere (oder skizziere) ein Tool, das historische Lautschrift in IPA überführt und Karteikarten für Spaced Repetition erzeugt.




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Lernkontrolle

  1. Transferleistung: Wende die drei Kernelemente auf einen aktuellen Zeitungsartikel in Deiner Zielsprache an und erläutere, wie sich Bedeutung, Aussprache und Wiederholung verzahnen.
  2. Modellkritik: Diskutiere, in welchen Lernkontexten MeTouLa heute noch sinnvoll sein kann – und wo moderne Methoden überlegen sind.
  3. Historische Einordnung: Erkläre, warum MeTouLa als Pionier des Fernunterrichts gilt und welche Parallelen es zu heutigen E-Learning-Formaten gibt.
  4. Sprachvergleich: Nimm zwei Sprachen (z.B. Französisch und Englisch). Wie verändert die Interlineararbeit Deine Wahrnehmung von Syntax und Morphologie?
  5. Designentscheidung: Begründe, weshalb die Ersetzung der Langenscheidt-Lautschrift durch das IPA didaktisch sinnvoll war/ist.



OERs zum Thema


Medien

:contentReference[oaicite:15]{index=15}

:contentReference[oaicite:16]{index=16}

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