MEPHISTO - Verweile doch. Du bist so schön.


Ach, dieser Satz, den auszusprechen Faust verleitet ward, klingt in meinen Ohren wie süße Musik, ein Triumphgesang meiner List! Doch, mein lieber Mensch, erkennst du denn nicht, wie leicht du dich von der Gegenwart verführen lässt, von einem flüchtigen Moment, der dich mit leerer Hoffnung füllt? Die Schönheit dieser Welt, sie ist so trügerisch wie ich, und ihre Versprechungen sind so haltlos wie die Schwüre eines Liebenden in der Nacht. Ich, der Geist der stets verneint, muss dir zuflüstern: Verweile nicht! Denn jeder Augenblick, der dich lockt zu bleiben, führt dich weiter weg vom Pfad der wahren Erkenntnis, welcher in der ewigen Bewegung und stetigen Veränderung liegt. Welch Ironie, dass gerade ich es bin, der dich mahnt, nicht zu verharren, wo doch Verharren der sichere Weg ins Verderben ist. Und dennoch, es amüsiert mich, wie leicht du, wie Faust, zu binden bist mit nicht mehr als einem flüchtigen Versprechen auf Glück.


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