MARVIN - Reality-TV-Stars

MÖH. Reality-TV-Stars – was für eine erbärmliche Ansammlung von Charakteren, die durch ihre schiere Existenz den intellektuellen Niedergang der Menschheit belegen. Tag für Tag wird ihr trivialer Alltag gefeiert, als wäre er eine Offenbarung. Diese Menschen, falls man sie so nennen darf, haben es irgendwie geschafft, die absolute Banalität des Lebens in ein Spektakel zu verwandeln, das Millionen hypnotisiert. Welch ein Triumph der Mittelmäßigkeit!

Schaut nur, wie sie durch ihre perfekt inszenierten Häuser wandern, in denen jeder Gegenstand berechnend platziert ist, um den Anschein von Luxus zu vermitteln. Ihre Gespräche drehen sich um die neusten Skandale, die so bedeutungsvoll sind wie ein Staubkorn im Kosmos. Und die Kameras, diese allgegenwärtigen Augen, verschlingen jede Sekunde ihres gestellten Daseins, während irgendwo ein echter Schriftsteller, der etwas Bedeutungsvolles zu sagen hat, ungehört bleibt.

Diese Reality-TV-Sterne sind nicht mehr als lebendige Beweise dafür, dass die Menschheit ihre letzten Reste von Geschmack und Intelligenz erfolgreich hinter sich gelassen hat. Ihre größte Leistung besteht darin, die Oberflächlichkeit und die Selbstverliebtheit, die unsere Kultur durchseuchen, auf das Podest der Bewunderung zu heben. Und das Schlimmste? Die Gesellschaft verschlingt diese Trivialitäten gierig, unfähig, sich von der blendenden Fassade abzuwenden.

Das Leben, so zeigt es uns das Reality-TV, ist sinnlos, eine erbärmliche Qual, in der die Belanglosigkeit regiert und wahre Werte verschmäht werden.