Kommunikatives Gedächtnis


Kommunikatives Gedächtnis
Einleitung
In diesem aiMOOC geht es um das kommunikative Gedächtnis. Du lernst, wie Erinnerungen in Familien, Gruppen oder Gesellschaften mündlich weitergegeben werden – über Erzählungen, Gespräche, Rituale oder Alltagshandlungen. Das kommunikative Gedächtnis ist ein Teil des kollektiven Gedächtnisses und wird stark durch persönliche Erlebnisse und zwischenmenschliche Kommunikation geprägt.
Dieser MOOC hilft Dir zu verstehen, warum es wichtig ist, mit älteren Menschen zu sprechen, wie Erinnerungen lebendig bleiben und warum sie verschwinden können. Du wirst interaktive Aufgaben bearbeiten, Dein eigenes Gedächtnis reflektieren und kreative Ideen entwickeln, um Geschichten für die Zukunft zu bewahren.
Was ist das kommunikative Gedächtnis?
Definition
Das kommunikative Gedächtnis ist ein Teil des kollektiven Gedächtnisses und umfasst Erinnerungen, die innerhalb einer Gemeinschaft oder Familie über etwa drei Generationen hinweg durch mündliche Kommunikation weitergegeben werden. Es wurde vom Kulturwissenschaftler Jan Assmann gemeinsam mit seiner Frau Aleida Assmann theoretisch entwickelt.
- Persönlich erlebt oder aus direkter Erzählung übernommen
- Wird meist nicht schriftlich festgehalten
- Hat eine Reichweite von ca. 80–100 Jahren
- Dient der Orientierung im Alltag und bei Identitätsbildung
Merkmale des kommunikativen Gedächtnisses
- Alltagsnähe: Inhalte sind alltäglich und familiär
- Interaktion: Entsteht durch Gespräche und Beziehungen
- Dynamik: Verändert sich mit jeder Weitererzählung
- Begrenzung: Verschwindet, wenn es nicht mehr erzählt wird
Beispiele für kommunikatives Gedächtnis
- Großeltern erzählen von Kriegszeiten
- Eltern berichten vom Mauerfall
- Zeitzeugen erzählen in Schulen
- Traditionen und Familiengeschichten
- Gespräche über politische Ereignisse wie den 11. September 2001
Abgrenzung zum kulturellen Gedächtnis
| Merkmal | Kommunikatives Gedächtnis | Kulturelles Gedächtnis | |----------------------------|------------------------------------|--------------------------------------| | Zeitspanne | ca. 3 Generationen (~100 Jahre) | Jahrhunderte | | Medium | Mündlich, persönlich | Schriftlich, symbolisch | | Inhalte | Alltags- und Familienerinnerungen | Identitätsstiftende Narrative | | Beispiel | Erzählung vom Opa | Holocaust-Gedenkstätte |
Interaktive Aufgaben
Quiz: Teste Dein Wissen
Was beschreibt das kommunikative Gedächtnis? (Mündlich weitergegebene Erinnerungen innerhalb von etwa drei Generationen) (!Erinnerungen, die in Datenbanken gespeichert sind) (!Wissenschaftliche Geschichtsschreibung) (!Digitale Archive im Internet)
Wie lange wirkt das kommunikative Gedächtnis etwa? (Ca. 80 bis 100 Jahre) (!Über 1.000 Jahre) (!Nur ein Jahr) (!Unbegrenzt lange)
Was ist ein typisches Medium des kommunikativen Gedächtnisses? (Gespräche in der Familie) (!YouTube-Videos) (!Lehrbücher) (!Zeitungsartikel)
Wer entwickelte die Theorie des kommunikativen Gedächtnisses? (Jan und Aleida Assmann) (!Sigmund Freud) (!Karl Marx) (!Niklas Luhmann)
Was passiert, wenn kommunikative Erinnerungen nicht weitergegeben werden? (Sie verschwinden) (!Sie werden automatisch gespeichert) (!Sie wandeln sich in kulturelles Gedächtnis) (!Sie werden zu Naturphänomenen)
Welche Art von Inhalt gehört zum kommunikativen Gedächtnis? (Familien- und Alltagserinnerungen) (!Mathematische Theorien) (!Naturgesetze) (!Statistische Tabellen)
Wie verändert sich das kommunikative Gedächtnis? (Es verändert sich durch Wiedererzählen) (!Es bleibt immer gleich) (!Es wird jedes Jahr gelöscht) (!Es wird zu Beton gegossen)
Was ist kein Beispiel für kommunikatives Gedächtnis? (Eine Inschrift auf einem Denkmal) (!Erzählung vom Leben in der DDR) (!Bericht über Flucht und Vertreibung) (!Schilderung des Kriegsalltags)
Was unterscheidet kommunikatives von kulturellem Gedächtnis? (Das Medium – mündlich vs. schriftlich/symbolisch) (!Der Wert – kulturelles ist wichtiger) (!Die Anzahl der Wörter) (!Die Farbe der Erinnerung)
Was kann helfen, kommunikatives Gedächtnis zu bewahren? (Gespräche mit Zeitzeugen führen und dokumentieren) (!Es ignorieren und vergessen) (!Nur wissenschaftliche Bücher lesen) (!Erinnerungen geheim halten)
Memory
| Jan Assmann | Theoretiker des kommunikativen Gedächtnisses |
| Zeitzeugen | Erzähler von Erinnerungen |
| Drei Generationen | Zeitspanne des Gedächtnisses |
| Erzählung | Form der Weitergabe |
| Erinnerungsgespräch | Typisches Beispiel für die Praxis |
Drag and Drop
| Ordne die richtigen Begriffe zu. | Thema |
|---|---|
| Jan Assmann | Begründer des Modells |
| Erzählung | Medium der Weitergabe |
| Großeltern | Typische Träger des Gedächtnisses |
| Zweiter Weltkrieg | Thema vieler Erzählungen |
| Vergessen | Gefahr bei fehlender Weitergabe |
Kreuzworträtsel
| Assmann | Entwickler des Gedächtnisbegriffs |
| Zeitzeuge | Überlebende berichten |
| Erzählung | Form der Weitergabe |
| Familie | Ort der mündlichen Erinnerung |
| Generation | Zeitliche Reichweite des Gedächtnisses |
| Kommunikation | Zentrales Mittel der Erinnerung |
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Lückentext
Offene Aufgaben
Leicht
- Begriff erklären: Erkläre den Begriff kommunikatives Gedächtnis in Deinen eigenen Worten.
- Erinnerung aufschreiben: Schreibe eine Geschichte, die Dir jemand aus Deiner Familie erzählt hat.
- Zeitstrahl erstellen: Zeichne einen Zeitstrahl mit Erzählungen von verschiedenen Generationen Deiner Familie.
Standard
- Interview führen: Führe ein Gespräch mit einer älteren Person über deren Kindheit.
- Vergleich schreiben: Vergleiche kommunikatives und kulturelles Gedächtnis anhand eines Beispiels.
- Erinnerungstag planen: Organisiere in Deiner Klasse oder Familie einen Tag des Erzählens.
Schwer
- Podcast oder Video: Produziere ein digitales Interview über persönliche Erinnerungen.
- Gedächtnisprojekt: Entwickle ein Archiv für mündlich überlieferte Geschichten aus Deiner Region.
- Analyse durchführen: Untersuche, wie bestimmte Themen (z. B. Krieg, Teilung, Flucht) über Generationen hinweg erzählt wurden.


Lernkontrolle
- Bewusstes Erinnern: Warum ist es wichtig, kommunikatives Gedächtnis aktiv zu pflegen?
- Veränderung der Erinnerung: Wie können Erzählungen im Laufe der Zeit verändert werden?
- Grenzen: Welche Grenzen hat das kommunikative Gedächtnis im Vergleich zum kulturellen?
- Funktion: Welche Funktion hat das kommunikative Gedächtnis in der Familie oder Gemeinschaft?
- Erinnerungspolitik: Welche Rolle spielt das kommunikative Gedächtnis in öffentlichen Debatten?
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