Judas - Danke für die Rose - Musical sucht Musiker
Danke für die Rose
Danke für die Rose
Es war eine Rose
Noch in der Knospe
Eine rote Rose
Auf die ich hoffte
Ihr Duft war lieblich
Ihr Duft war rein
Die Stimmung war friedlich
Und das Glück war kein Schein
Du schenktest sie mir
Voller tiefer Innigkeit
Aus Zwei wurden wir
Unsere Augen waren weit
Die Rose warst du
Schön, vollkommen
Ließt mir keine Ruh
Konnt’ mich an dir sonnen
Ref.:
Danke für die Rose
Aber es ist schon Millionen Rosen her
Und ich will dich jetzt, einfach nicht mehr
Es war der Herzschlag
Ungekannt bei mir entfacht
Hattest alles von mir da
Hattest über mich Macht
Hast mich aber auch
Ausgesaugt wie einen Schwamm
Sagte, ich will nicht
Auch wenn ich kann
Der Herzschlag der gute
Rasend in mir
Jetzt da ich blute
Schenk’ ich ihn nicht dir
Irgendwann entpuppte sich
Die Liebe als reines Interesse
Es ist dein Gesicht
Das ich hier vergesse
Ref.:
Danke für den Herzschlag
Aber es ist schon Millionen Herzschläge her
Und ich will dich jetzt einfach nicht mehr
Also bist du gegangen
Mir wieder Vorwürfe gemacht
Schlechtes Gewissen, aufgenötigt (Bangen)
Und du hast obendrein nur gelacht
Kannst (dich) nicht einmal lieben
Oder nur richtig entschuldigen
Auf andere schieben
Und dich selber huldigen
Aber du hast schon viel mehr
Fehler begangen als du denkst
Mein Glaube ist leer
Daß du dich selber kennst
Es war’ne schöne Zeit
Und jetzt tschüß ade
Es ist so weit
Daß ich jetzt geh
Refr.:
Danke für die Schuld
Aber es ist schon Millionen (Licht)jahre her
Und ich will, ich will, ich will dich nicht mehr
Danke für die Rose
Es ist endlich vorbei
Danke für die Rose
Du bist mir einerlei
Danke für die Rose
Geh wohin du willst
Danke für die Rose
Besser wenn Leere den Raum erfüllt
Danke für die Rose
Egal wie schnell du gehst
Danke für die Rose
Nur, daß du hier nicht mehr stehst
Danke für die Rose
Und für ihren Duft
Danke für die Rose
Hätt’ ich’s besser gewußt
Danke für die Rose
Daß ich einmal an ihr roch
Danke für die Rose
Und für die Dornen noch
Danke für die Rose
Jetzt ist mir besser
Danke für die Rose
Jetzt nehm’ ich’s, das Messer
Ref.:
Danke für die Rose
Aber es ist schon
Millionen Rosen her
Ich will, ich will, ich will nicht mehr
Danke für die Rose
Besser nicht für mich geschnitten
Danke für die Rose
Hätt’ jeder weniger gelitten
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Judas
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Untertitel: „Vom Himmel durch die Welt …“
(Goethe: „Faust“ – „Vorspiel auf dem Theater“)
LEIDER NOCH UNFORMATIERT...
J u d a s - POLYWIRKLICH
Judas ist ein Stück in Polywirklichkeit. Wie beim Krankheitsbild der „Multiplen Persönlichkeit“ setzt sich das Gesamtbild aus mehreren Wirklichkeiten zusammen.
Anfangs überwiegen vor allem 2 Wirklichkeiten (A undB). A) Jahr 0033: Religiöse Rahmenhandlung → Lebzeit des Judas: Hier geht es um die dramatische Darstellung der Bibelfigur Judas Iskariots in einem kommerziell angelegten (Musik-)Stück auf dem Theater. B) Jahr 2001: Theaterleben → Probezeit des Stücks: Die andere Wirklichkeit ist das schnelllebige, abwechslungsreiche Privat- und Probenleben der Schauspieler und anderer Theaterbeteiligten, wie z.B. des Judas- und Jesusdarstellers, der Regisseurin, des Autors, des Direktors, Vorhangziehers usw. welche die erste Wirklichkeit (A) auf die Bretter bringen wollen. In diesen beiden Wirklichkeiten steht das „Scheitern an sich selbst“ im Vordergrund. Es geht nicht um ein „Scheitern der Gesellschaft“. Es geht nicht um ein „Scheitern an einer Gesellschaft“. Es geht nicht um ein „Scheitern an einer Liebe“. Heute wird nicht mehr an anderen oder anderem gescheitert! Heute scheitert man an sich selbst. Und das muss klar werden. Wir dürfen alles: Frei sein, lieben, leben, f ... Die Frage ist: „Können wir es noch?“ Beide Welten, die des Theaters und die des eigentlichen Stückes in diesem Theater, „Judas“ verbinden sich immer mehr miteinander, bis sie beinahe ganz verschmelzen. Glaubensfragen, Freiheitsgewinnung und Liebesbedeutungen spielen sich durch beide Wirklichkeiten. Das Drama des Hauptdarstellers „nicht mehr lieben zu können“ macht für ihn sein Ende in der Premiere zur notwendigen Konsequenz.
Es gibt allerdings noch weitere Wirklichkeiten:
C) Jahr 2006: Manipulation durch Medien
Die Wirklichkeit der tatsächlichen Verwirklichung der Inszenierung mit der reellen Werbung für das Stück, den Vorankündigungen, mit den tatsächlichen Rezensionen, den Publikumsreaktionen usw.
D) Von 0033 bis 2006: Nebenthemen
Die restliche Unzahl an Wirklichkeiten ergibt sich aus individuellen Sichtweisen der jeweiligen Figuren (aus A, B und C); Rückblenden; Fragmentierungen und den komplexen „Kommunikationsspielen“, welche dem Stück einen multiplen Raum für Parallel- und Zusatzwelten schaffen.
Übergriffe der Wirklichkeiten sind beispielsweise in der medienwirksamen Öffentlichkeitsarbeit der Theaterschaffenden im Stück zu finden, welche auch in die tatsächliche Inszenierung übergreifen sollen.
(→ Pressemitteilungen / Provokationen / Demonstrationen gegen das Stück/ Werbung / Plakatgestaltung / ...)
1. Wirklichkeit: Das Judasleben (im Jahre 0033)
Teilweise an die Bibel angelehnte und doch freie Interpretation des Lebens von Judas Iskariot, dem Jünger Jesus. Judas wird als Mensch dargestellt, der in der Zerrissenheit zwischen 3 Welten und einer Liebe Entscheidungen treffen muss. • Die Liebe: Judas verliebt sich in eine Frau (Maria), die entscheidenden Einfluss auf seine Lebensentscheidungen hat. Leider scheitert die Liebe. Judas wird allerdings noch eine geraume Zeit lang von dieser Frau „hingehalten“. Leider scheitert die Liebe zuvor auch in der Realität. Maria saugt ihm seinen Lebenssaft aus den Adern und überlässt ihn gleichgültig seinem Schicksal. Die „Küsse ohne Liebe“ werden von Judas an eine weiteren Frau, die in ihn verliebt ist (Knospe, sie spielt im Stück den Menschenhascher) wie ein Vampirbiss weitergegeben. • 1. Welt: seine Familie, seine Verwandten und Bekannten sind streng gläubige Juden. Sie wollen Judas nicht an etwas verlieren, was ihnen vollkommen fremd und gleichermaßen schlecht vorkommt. Judas will sich aber nach intensivem Studium (Wissenschaften, Philosophie ...) von den Wurzeln der traditionsbewussten „Synagogenleuten“ lösen; auch wenn er in Kauf nehmen muss, dass er die Geborgenheit und den Halt der (Familien-) Gemeinschaft dadurch verliert. • 2. Welt: ein Freigeist „Menschenhascher“ verkörpert den Spiegel für Judas. Er ermöglicht Judas die Freiheit durch Selbstbestimmung, eigenem Willen und Ideen. Diese Person, (von der man zuerst denkt, sie wäre Jesus) ist die Provokation selbst. Der Menschenhascher behauptet: „Jeder ist Gott!“ und „Es lohnt sich unzufrieden zu sein!“. Judas schließt sich diesem „Selbsterschaffenen“ eine Zeit lang an, gewinnt durch ihn Selbstvertrauen, kann allerdings auf die Dauer nicht vertreten, dass jeder durch seinen Willen selbst Gott sein kann ... . [Der Menschenhascher besitzt eine Knopf-Kopf-Kamera auf der Stirn, die seinen Gegenüber immer aufzeichnet das Bild direkt auf eine Leinwand überträgt. Manchmal werden Szenen aus der Vergangenheit wiederholt, manchmal zeigt diese Kamera Übertragungen aus der Zukunft.] • 3. Welt: Der Neue → Jesus ist die Gestalt, die Judas’ Zukunft bestimmen soll. Diese Welt ist an die Beschreibung der Bibel angelehnt, wird aber von dem Theater um die menschliche Komponente erweitert. Vielleicht war Judas auch der einzige, der sich mit Jesus gut verstanden hat und der sogar seine Person dafür opferte, um der Schrifterfüllung genüge zu tun. Vielleicht konnte es nur durch Judas so kommen, wie es gekommen ist. Vielleicht wäre ohne Judas das Christentum nie entstanden, keine Kreuzzüge, keine Ablassbriefe, kein neues Testament, keine Judenverfolgung ... !?!
2. Wirklichkeit: reales Theater-, Proben- und Privatleben aller Theaterbeteiligten (im Jahre 2017)
Regisseurin und Autor sind in dieser Wirklichkeit die wahren Hauptdarsteller. Sie entscheiden über die schließliche Interpretation. Sie sind sehr wortgewandt, philosophisch und religiös sehr gebildet; schlussendlich überwiegt bei ihnen das Interesse das Stück (Musical?) so zu gestalten, dass es gefällt. Sie haben geniale Werbeideen, die sich in die „wirkliche Wirklichkeit“ übertragen: Werbeplakat, Publikumsverwirrung, PR-Gags, Provokationen im Vorfeld der tatsächlichen Aufführung.
In dieser Wirklichkeit verliebt sich „Knospe“ in den Judasdarsteller (X-Roman), der allerdings nach einer gescheiterten Liebe und seelischen Tiefen nicht mehr lieben kann. Diese – sich anbahnende – Romanze wird immer wieder ironisch durch das pragmatische Theaterleben gebrochen. Gefühle werden auf einer Metaebene zerredet, bis die (indirekt) romantisch veranlagte Knospe ständig brechen muss. X-Roman weiß ihr und sich selbst nicht zu helfen ...
Weitere Wirklichkeiten – Wirkliche Wirklichkeit (Aufführungszeitraum → 2026)
Einige Fragestellungen zu diesen Wirklichkeiten können zwar erörtert werden, sind allerdings erst durch die tatsächliche Umsetzung zu verwirklichen. Deshalb wird in dem darauffolgenden Exposé nur die Wirklichkeit 1 und 2 betrachtet werden.
Wirklich Postmodern
Die Postmoderne greift in die oben genannten (traditionellen) Wirklichkeiten mit all ihren Mitteln ein. Um einen Übergriff auf die „wirkliche Wirklichkeit“ zu schaffen finden einige Kommunikationsmanipulationen durch Massenmedien statt, die einen direkten Einfluss auf das Verständnis des Stückes haben. Nach der Aufführung soll sich das Publikum fragen, was an der „Vormanipulation“ (in aktueller Presse und auf der Straße) WIRKLICH und was FAKE war: War der beschriebene (vielleicht von religiösen Fanatikern heraufprovozierte) Unfall der Regisseurin, der vor der Aufführung in der Tagespresse zu lesen war, nur ein kommerziell angelegtes Manöver, in das auch der Autor und der Direktor verwickelt waren (um das Stück interessanter und brisanter zu machen)?
„Manipulieren – aber richtig!“ „Der Pluralismus hat hier eine Aufgabe zu erfüllen: Er muss erlösen! Immer und immer wieder!“ Was den tatsächlichen Zuseher dieses Stückes der Mehrfachwirklichkeit in eine „wirkliche“ Unsicherheit treibt, ist: Was verführte das wirkliche Publikum zu dem Theaterbesuch? Das Werbeplakat des Theaters selbst? („Jeder ist Gott“) Die provozierenden Presse-Informationen über das Stück während der Probezeit? („Gott ist das gleiche wie ‘das Gute’“, „der ‘Kleine Prinz’ kann genau so wichtig sein wie die Bibel“, „Die Bibel kann auch eine Geschichte sein! Es ist nicht wichtig, ob es genau so, wie es geschrieben steht, geschehen ist. Wesentlich ist das ‘Gute’ das man aus der Erzählung für sich herausziehen kann, das Verständnis, das aus der Lehre gezogen wird zählt. Stures, konservatives beharren auf die ‘einzige Wahrheit’ muß von dem Pluralismus abgelöst werden.“, „Kritik an Lippengebeten“ usw.) Oder wurde das Größte Interesse durch die wirklichen Demonstrationen (vor dem Theater, Fake-Protestleserbriefe in der Zeitung, ...) gegen diese Aufführung geweckt.
Anspruch
Bibelerinnerung: Ein Anspruch dieses Werkes ist, die Bibelgeschichte durch die interpretationsoffene Darstellung der tragischsten aller Figuren – JUDAS – wieder in das Gedächtnis des Zusehers zu führen. Der freien, postmoderne Umgang mit dem Thema soll den offenen Konflikt zu religiösen Aktuellwelt sichtbar machen. Glauben, Fanatismus (...) GEGEN Pluralismus, Beliebbigkeit, Pressefreiheit (...)
Theatergeschichtlichkeit
Das JUDAS-Stück soll nicht nur in seiner Binnenhandlung eine Weiterentwicklung erfahren, sondern es soll auch ein Bezug auf die Geschichtlichkeit des Theaters stattfinden. Mit diesem Bezug verändern sich Bühnenbild, Kostüm, Sprache, Schauspieleranzahl, Rollenaufteilung und so weiter. Hier die nähere Erklärung der 7 Hauptschritte der Theaterentwicklung und kurzer, direkter Bezug auf das Stück..
Bühne
Ideal wäre, wenn sich der Zuschauerraum und somit der Blickwinkel des Publikums auf die Bühne verändern ließe. Eine Anpassung der Bühne ist für das Stück unabkömmlich.
J u d a s - Legende
Im Folgenden wird ein nicht ganz so kurzes Exposé erläutern, wie eine Inszenierung des Stückes aussehen könnte. Das Stück folgt einem strengen, siebengliedrigen Aufbau. Es wurden sehr viele Anleitungen, Regieanweisungen und „Wirklichkeitsverweise“ getätigt; darum hier eine kleine Legende zu den kommenden Seiten:
Die ersten 4 Regieanweisungen – Blau / Gelb / Grün / Rahmen – beziehen sich auf die eigene Philosophie der JUDAS-Geschichte, welche sich an eine siebenschrittige Weiterentwicklung des Menschen und des Theaters hält. Sie sind den Kapiteln jeweils vorgestellt.
Blau unterlegt: Akttitel
(6 Probentage & eine Premiere)
Gelb unterlegt: Rahmenbedingungen für die Inszenierungsentwicklung der Wirklichkeiten, die sich auf die Theatergeschichtlichkeit beziehen. Diese theatergeschichtlichen Elemente sind als Inszenierungshilfen gedacht.
(Diese sind reinkopiert und können selbstverständlich überlesen werden, wenn an einer „chronologischen Inszenierungsentwicklung“ kein Interesse besteht. Kurzkommentare erläutern den Bezug zum Stück.)
Grün unterlegt: Philosophen sind Randfiguren der Judas-Geschichte und Grundlage zur Entwicklung
(Die Philosophen bilden mit ihren Kommentaren Übergänge / Zerrisse / Fragmentierungen oder läuten als Intermezzi die nächsten Szenen ein)
Rahmen / Tabelle: Bezug auf die „Heilige 7“
[Zahlen von 1-7 / Farben / Bewegungsentwicklung ...]
[Der siebengliedrige Aufbau wird auf allen Ebenen deutlich]
[Die 7 zieht sich konsequent durch das Stück]
Fett gedruckt: 1. Wirklichkeit: Judasgeschichte (Jahr 0032)
Normal: 2. Wirklichkeit: Das Theaterleben (Jahr 2001)
(Proben für das Musical)
Unterstrichen: Übergriffe von beiden
Wirklichkeiten ineinander
„Kursiv“: Lieder (→ wenn als Musiktheater inszeniert wird, dann sollen die Lieder sich durch ihre Schlechtigkeit das Musical als solches und sich selbst kritisieren. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich die Lieder zu modernen Ohrwürmern ...)
J u d a s - Exposé
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 0 grau Stillstand Nichts keine Möglichkeiten Ursache Zwang des Werdens Stille
Vorspiel:
„Prolog an die Nachgeborenen“
I. Probentag
1. BEZUG: Das ANTIKE DRAMA gesungene und getanzte Kulthandlungen zu Ehren des Gottes Dionysos • ab 600 v. Chr. führt Thespis den ersten Schauspieler ein, der dem Chor gegenüber tritt Wechselrede, Chor und Schauspieler bekommen Masken. → Judas tritt in dem Stück zuerst alleine auf die Bühne, das Publikum ahnt noch nichts von dem späteren Wirklichkeitenspiel. Er trägt ein altertümliches Kostüm • Aischylos (525-456 v. Chr.) führte den zweiten Schauspieler ein → Es entsteht ein Dialog zwischen der Regisseurin und Judas. • Sophokles (496-406 v. Chr.) führte den dritten Schauspieler ein, ein Schauspieler musste mehrere Rollen übernehmen, auch Frauenrollen → Der Autor beteiligt sich an der Kommunikation, ein Streitgespräch entwickelt sich. → Frauenrolle: Regie wird von Frau (Transvestit?) durchgeführt! • Euripides (480-406 v. Chr.) bringt moderne Themen auf die Bühne, glaubt an den Wert der Erziehung, der Bildung. → Der Bezug zur Moderne wird durch die 2 Wirklichkeiten hier eingeführt. Das moderne bringt sich hier bereits ein, indem die Regisseurin die frommen, bildungszentrierten Aspekte des Autors kritisiert.
Publikumsplätze: Theaters des Dionysos: 1. Zuschauerraum: 14.000 Menschen; erste Reihe für Politiker und Priester 2. Wandelgänge gliedern den Zuschauerraum in Ränge 3. Orchestra: Mitte ein Dionysosaltar, Chor 4. Proskenion: Graben zur Trennung von Schauspielern und Publikum Skene: eigentlich Zelte, in denen Requisiten aufbewahrt werden, später ein festes Bühnengebäude → Mal sehen, was möglich ist!!! Aristoteles (389-323 v. Chr.) verfasst eine Theorie der Tragödie, drei Einheiten • Einheit des Ortes: kein Szenenwechsel • Einheit der Zeit: Handlung 24 Stunden • Einheit der Handlung: Nebenhandlungen mit der Haupthandlung verbunden Es kommen nur hoch gestellte Personen in der Tragödie der Haupthandlung vor → Regisseurin, Hauptdarsteller, Autor. (Personen niedrigen Standes sind der Komödienszenerie in der Nebenhandlung vorbehalten → Nebendarsteller)
Antike: Sokrates, Platon und Aristoteles sitzen nachdenklich herum. Sie scherzen über die Ideenlehre, die Möglichkeiten des Erkennens, Metaphysik, Psychologie, Ethik, die Logik (Begriff, Urteil, Schluss und die 4 Sätze der Logik), über das Wahre, das Gute und das Schöne.
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 1 rot kriechen rollen physisch passive Erkund-ung Leistung Überleben Instinkt- entwicklung C
• Judas schlendert mit einem lustigen, melodisch freudigem, textlich unpassend sinnlichen „Selbstmordlied“ auf den Lippen durch die Gassen der Stadt. Er steht vor seinem Suizid.
„Das Ende“ - „Judas“
• Der Judas Darsteller X (Roman) kommt im Theater an. • Es ist ein Probentag zu dem Stück „Judas Iskariot“ (nach der Mittagspause). • Theatergewimmel auf der Bühne. • Die Gesamtbühne ist in 2 Hälften aufgeteilt: • LEFT: Auf der linken Seite bewegt sich die Theaterrealität, hier wirken die Regisseurin/ Inszeniererin, von Zeit zu Zeit der Autor der Judasgeschichte, der Direktor, das „Licht“ (als Person), der „Vorhang“, der „Raum“ und ein unbeteiligter Beobachter. • RIGHT: Schauspieler befinden sich auf der rechten Hälfte: Judas (in der Realität X. Roman), Maria (Julia), .... .
• Es finden ständig Übergriffe der 2. Wirklichkeiten ineinander statt (z.B. spielt die Regisseurin mit und redet dazwischen, um ihre Interpretation gelungener zu verwirklichen). • Im Verlauf des Stückes wird die rechte „Bühne auf der Bühne“ immer kleiner. • Als erster Probenakt studieren alle Schauspieler eine „Judas-Bild-Darstellung“ ein, die in schnellen Bildfolgen sein Leben zeigen soll, gleichermaßen aber auch als Theaterübung gedacht ist. • Im Anschluss daran wird das bisherige Leben des Judas in einem Lied der Synagogenleuten dargestellt.
„Entscheidung“
• Die Regisseurin ist allerdings noch weitaus mehr als unzufrieden, sie verlangt nach weiteren Vorschlägen für eine wesentlichere Gestaltung und einer wertvollen Ergänzung. • Alle schalten sich ein, sie singen über bekannte Bücher, Geschichten und Aufführungen.
„Das Stück“
• Judasinterpretationen gibt es zur genüge: menschlicher Verräter; Werkzeug zur Schrifterfüllung, gieriger Sünder, Jesus vertrautester Jünger ... . • Ein Mehrfachdeutbarkeit soll ausgeschlossen werden. → Konflikt zwischen X / Autor / Regie ... • Die endgültige Festlegung auf eine Interpretation wird aufgeschoben. • Der „falsche“, Imitations-Galgen-Strick für die Schlussszene ist eingetroffen. • Judas muss einüben, wie er einen richtigen Strick knotet, dem Publikum zeigt, um ihn darauf unauffällig hinter einer Schattenwand mit dem falschen vertauscht und sich dann unbeschadet erhängen kann. • In der nächsten Szene soll Judas seiner Freundin beider Wirklichkeiten – Maria (Julia) ein Liebeslied singen: 1. Strophe von
„1. Liebe“
• Dieses Stück wird unterbrochen, da der heute etwas arrogante Autor kommt und die Regisseurin ihm gegenüber ihren Missmut gegenüber dieses Teils des geschriebenen Stücks nicht mehr zügeln kann. → Konflikt: Regie / Autor / X • Die anderen beteiligen sich immer mehr an der Kritik an dem Schriftsteller, der sich und seine „Kunst“ zu wichtig nimmt und dabei scheinbar das Publikum vergißt.
„Euch Erzählern“
• Der Autor verschwindet verärgert. • Die Interpretation des Stückes liegt nun in der Hand der Extreme liebenden Regisseurin. • An diesem Tag geht nichts mehr, die Probe wird abgebrochen. [24 Std.] • Zu dem ganzen Tumult erteilt Julia X (Roman) – als sie beinahe allein auf der Bühne verblieben sind – noch eine erschütternde Abfuhr: sie will, dass sie sich außerhalb des Theaters nicht mehr sehen, in ihrer Beziehung würde es sonst zu eng und zu intensiv hergehen (berufliches und privates aufeinander festgelegt sein). • Sie drückt ihm noch einen Strauß Rosen von der Dekoration in die Hand und geht mit dem Trompeter des Orchesters lachend hinaus. • Für X kommt der ganze Streit mit dem Autor und dann noch mit seiner Freundin ein wenig plötzlich. • Er ist ein sentimentales Arschloch, eine Heulsuse, ein Versager vor dem Herrn und singt zum schrecken des Publikums das wachsweiche Lied:
„Danke für die Rosen“
• Knospe, die ihn die ganze Zeit über beobachtete, geht auf ihn zu, tröstet ihn, bringt ihn zum Lachen. → Sie weiß einen Weg zu seinem Herz ...
II. Probentag
2. BEZUG: Die wichtigsten Formen des mittelalterlichen Dramas Mysterienspiel: Bibel- und Heiligenlegenden • Osterspiele kirchlichen Riten der Osterfeiertage - Publikum konnte lat. Liturgietexte nicht verstehen, mit Schauspielern verständlich gemacht - ab 10.Jhdt. in Dialogen → Kurze lateinische Texte • Passionsspiele - nicht aus der Liturgie - ab 13.Jhdt. → Mittelalter-Kostüme in 1. Wirklichkeit o Bühne: Simultanbühne, nebeneinander mehrere Szenen / Ort: Kirche, später Marktplätze o Historisches: Kreuzzüge / Staufenkaiser / Pest, empfunden als Gottesstrafe / 1348 Gründung der ersten deutschen Uni in Prag / um 1450 Johann Gutenberg erfindet den Buchdruck mit beweglichen Lettern o Kultur: theozentrisches Weltbild o Romanik / Gotik: Kirchen, Klöster, Malerei, Glasfenster, Burgen, ... Mittelalter: Thomas von Aquin sitzt in einem Schützengraben und erzählt während er immer wieder einen Gegner erschießt von Glaube, Liebe; Hoffnung (3 Säulen des Christentums) Scholastik und Wissen.
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 2 orange sitzen ätherisch aktive Erkund-ung Etablier-ung Subjektives Bewußtsein D
• Die Regisseurin und das ganze Ensemble ist empört: Jesus hat schon wieder (durch die Requisite) abgesagt, er hat Probleme mit seiner Nachbarschaft. Sein Leben scheint ein einziger Drogen-Nazi-Horror-Porno zu sein. • Aber Probleme hat heutzutage jeder. Ensemble-Song:
„Meine Nachbarschaft“
• Das Warten auf Jesus wird zu einem Dauerthema. → Beckett • Viele sind aufgekratzt, weil nichts zusammen läuft. • Noch einmal wird die Liebesszene geprobt: 2. Strophe
„1. Liebe“
• Dieses mal kann Judas nicht aus einer unbeschwerten Ehrlichkeit heraus aufsingen. • Judas (X) und Maria (Julia) sind nur noch im Stück ein Paar. • X und Julia (im Privatleben) nerven sich gegenseitig. • Zum Glück für ihn wird die Probe wieder einmal unterbrochen. • Religiöse Fanatiker demonstrieren gegen die Aufführung dieses „gottlosen Stückes“, da die Macher dieser Blasphemie scheinbar glaubten, die Bibel neu schreiben zu müssen. • Sie prangern die offene, freie, zu menschenverständliche Interpretation an, die laut Vorberichten in der Presse inszeniert werden soll. • Die Demonstranten behaupten, dass mit diesem Werk nur dem Bösen gedient werden würde und die Beteiligten schon „irgendwann“ sehen würden, was sie davon hätten ... • Der Schriftzug: „Jeder ist Gott“ auf den Werbeplakaten für das Stück provoziere nur um des Kommerzes Willen. • Die Regisseurin redet die Demonstranten allerdings mit dem Autor (welches der Anfang einer Versöhnung darstellt) in Grund und Boden. → Die Demonstranten gehen widerwillig. • Später stellt sich heraus, dass der Direktor, der die Öffentlichkeitsarbeit wegen Personalmangels auch übernommen hat, einen ziemlich anstößigen, provozierenden Werbetext in mehreren Zeitungen publizierte, um den Publikumsanstrom zu sichern und somit endlich wieder schwarze Zahlen zu schreiben ... . • Alle Theaterbeteiligten diskutieren kurz über das Thema der Anrüchigkeit und Selbstverherrlichung im Kontext: „Jeder ist Gott - Ich bin Gott“. Die Probe geht weiter: • Ein Erzähler singt von
„Jesus Christ“ aus Nazareth. Judas wird hellhörig, er möchte diesen Mann kennen lernen.
III: Probentag
3. BEZUG: Das Drama Shakespeares (um 1600) Kennzeichen der Shakespeare - Bühne: Vorderbühne bis in den Zuschauerraum Hinterbühne mit Ein- und Ausgang Galerie, Oberbühne • William Shakespeare: 1564 - 1616 Komödie der Irrungen: Verwechslung, Verkleidung, Eifersucht, Ehezwist Der Widerspenstigen Zähmung: romanzenhafte Handlungsmotive Verwechslung, Verkleidung, Eifersucht, Ehezwist König - Heinrich - Dramen: Vorgänge auf polit. Ebene werden parodiert (Richard III) und kommentiert • Historisches: Kolumbus entdeckt Amerika / Martin Luther / Bauernaufstände 1524-1525 / Türken belagern erstmals Wien 1529 • Kultur: Wandel zum anthropozentrischen Weltbild - Mensch Mittelpunkt • Österreich: Spätgotik - Stephansdom, Gemälde und Plastiken • Italien: Renaissance - Petersdom • Kopernikus und Galilei Renaissance: Francesco Petrarka weiß, dass er der Begründer des Humanismus ist und bildet sich darauf gewaltig was ein. Vor dem Spiegel erklärt er den Begriff der Menschlichkeit und streicht sich zu den Klängen von „When I think about you, I touch myself“ den eigenen Leib.
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 3 gelb krabbeln emotional Ent-decken Partner-orientier-ung Persönlichkeit freier Wille E
• Die linke (Realitäts-)Bühne hat sich wieder, bislang noch beinahe unmerklich verkleinert. • X und Julia treffen sich vor der Probe. • X weiß, dass Julia die Beziehung endgültig beenden will. • Er nimmt ihr die ewig gleichen elenden Worte des Bedauerns, der Rechtfertigung, des Endes aus dem Mund und spricht ihren Text. • X: „Du-bist-wirklich-voll-echt-ja-wirklich-können-wir-Freunde-ich-will-ja-auch-nicht-nicht-einfach-Freunde-verstehst-du-was-ich-darf-ich-dich-ja-nur-ein-bißchen-halten-versteh-doch ...“ • Julia kommt kaum zu Wort. • Der Weichling singt schon wieder (der Schauspieler!!! – Gaukelt er???):
„Schluss“ - „Liebesdepression“
• Nachdem dies vollbracht ist, läuft ihm wie zufällig Knospe über der Weg. • Sie hat ihm auch einiges über dieses Thema zu erzählen. • Eigenerlebnisse, Erinnerungen, tröstende Worte ... . • Für das Publikum kommt zur männlichen die weibliche Heultante. (→ Überreizung der natürlichen Verständnisgeduld) • Keine Gnade für X: noch einmal muss die Liebesszene mit seiner frisch gebackenen EX geprobt werden: 3. Strophe
„1. Liebe“.
• Die Regisseurin und der Autor haben sich inzwischen wieder zusammengerauft (die anderen Beteiligten wähnen sogar eine „entscheidendere“ Zusammenarbeit → „Love the one you’re with“ liegt in der Luft ...) • Beide sprechen über das Scheitern der Judasliebe mit Maria auf der Bühne, es tut – auch in Rücksichtnahme auf Xs’ wirklichen Liebesproblemen - keine Not diese Szene weiter einzustudieren. • Regie: „Judas und Maria werden das schon realistisch hinbekommen!“ • Emotionen und ihre Folgen werden psychologisch betrachtet: „immer das gleiche“, aber „Liebe ist nicht nur ein Gefühl“... .
• Nach seinem Liebesdrama verfällt Judas in ein Minderwertigkeitsgefühl und sucht sich Ablenkungen. • Immer wieder muss er sich im Folgenden gegen die 7 Todsünden behaupten. • Er muss erkennen, dass er sich zwar die meiste Zeit an die Gebote hält, aber immer wieder in eine Inkonsequenz verfällt.
„Wer bist du?“
• Die Theaterbeteiligten rätseln immer noch, welches die beste, offenste Interpretation für das Musical ist und weshalb sie immer Geschichten hören wollen.
„Geschichten“
• Auf seiner Suche nach Wahrheit, Wirklichkeit und Erlösung begegnet Judas einem merkwürdigen, selbstbestimmten Menschen, der bereits (wie Jesus) einige Jünger um sich herum geschart hat. • Er weckt später in Judas den Wunsch der körperlichen Befreiung von den römischen Besatzungsmächten • Dieser von Knospe (crossgender) gespielte Mann bezeichnet sich als
„Menschenhascher“
• Die Verwirrung von Judas wird immer größer.
„Wörtergewirr“
• Der Autor ist jetzt wieder richtig in die Theatergemeinschaft aufgenommen. • Mit der Regisseurin hat er auch die letzten Fragen über die Inszenierung geklärt.
„Anerkennung“
• Besinnen kann sich Judas erst wieder, als er in den vertrauten Schoß seiner streng gläubigen Bekannten und Verwandten zurückfindet. • Diese „Synagogen-Gemeinschaft“ weckt ihn aus seiner Ohnmacht.
„Zuviel von nichts“ – „Too much of nothing“
• X redet mit Knospe über vergangene Zeiten, als er noch lieben konnte. • Erinnerungsrückblenden streifen auch die erste Begegnung mit Julia • Rückblende: Ein Casting zu einer „namenlosen“ Aufführung mit dem Titel: „Kafkas Tierleben“ • Knospe beweist sich als gute Zuhörerin und aufgeweckte Persönlichkeit. • Knospe: (schleimt) „Einsamkeit“ hat mit „Alleinsein“ überhaupt nichts zu tun. • Kurz nach Judas Besinnung auf die Traditionen und das Gesetzt seines Volkes wird dieser Wachheitszustand von einer Begegnung übertroffen: Jesus • Als Schauspieler ist er noch nicht aufgetaucht: Er wird von einem Wischmopp gespielt • Autor selbst singt ... • Judas hört Jesus andächtig zu: „Tu’s wie dir“ – „Do right to me, Baby“ • Jesus ruft ihn zu sich, bestimmt ihn als Jünger, Judas folgt im sofort. • Erste wirkliche Charakterüberschneidung: → Auch Judas hat in diesem Moment (wie sein Schauspieler X) wirbel- und rückradlose Tendenzen an sich.
IV. Probentag
4. BEZUG: A. Das französische klassische Drama (17.Jhdt) Vorbild: antikes Drama • Pierre Corneille: Le Cid - Vaterlandsehre und private Bindung • Jean Racine: Iphigéne en Aulide - griech. Mythologie • Moliere (1622-1673)Schauspieler und Theaterdirektor: Große fünfaktige Charakterkomödien, satirische Darstellungen → Fünfszenische Judaskomödie in diesem vierten Akt mit satirischer Darstellung! Aufklärung: Descartes, Spinoza, Leibniz (Rationalismus); Hobbes, Locke, Hume (Empirismus); Voltaire, Montesquieu, Vico, Rousseau (französische Aufklärung) sind neidisch auf Immanuel Kant und beschimpfen ihn als Nazi. Immanuel weiß nicht wovon sie reden. Nostradamus flüstert ihm was zu ...
B. Das deutsche klassische Drama Beschäftigung mit der Antike • Winckelmann: Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der griechischen Meisterstücke ist endlich "edle Einfalt und stille Größe." • Kunst sollte den Menschen zur Humanität erziehen. Das Ziel war die Bildung des Menschen zu einer innerlich freien, sittlich vollkommenen Persönlichkeit. • Der Held scheitert in der Tragödie am Verstoß gegen die Ideale und sittlichen Werte. • Die Sprache war von lokalen Färbungen und umgangssprachlichen Ausdrücken gereinigt - meist fünffüßige Jamben. → Liedtexte in der Gedichtform • geschlossene dramatische Form mit strengem Aufbau • Historisches: Maria Theresia (1749-1780) / Ludwig XIV. (Sonnenkönig 1643-1715) / 1789 Franz. Revolution (Bürger- und Menschenrechte) / Napoleon wird 1804 Kaiser / Wiener Kongress (Zensur, Fürst Metternich) • Kultur: Rokoko; barocke Stil- und Formelemente werden verfeinert (Sanssouci, Louis- seize-Möbel); Musik: Haydn und Mozart, Beethoven; Philosophie: Kant, Hegel und Schopenhauer; Kunst: Rückgriffe auf historische Formen Deutscher Idealismus: Kant erklärt seine Kritik der reinen und praktischen Vernunft, sowie die Kritik der Urteilskraft (Wissen / Hoffen / Handeln). Kant geht im Publikum spazieren und schwenkt eine Deutschlandfahne, streift ein Deutschlandtrikot (mit 4 Sternen) über und streckt den Franzosen den nackten Arsch hin. Hegel lässt seine Begriffsordnungen verlauten: Dialektik, Geist, System, Ästhetik ... .
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 4 grün hochziehen mental Beweg-ungsver-gnügen Erklärungsbedarf Entscheidung Lebens-haltung F
• Die linke Bühnenhälfte wird kleiner. • Judas begegnet wieder dem Menschenhascher, welcher ihn als Bruder bezeichnet. • Für Gläubige Gottes (das heißt in dieser Interpretation Gläubiger des “Guten“) ist er auf dem Weg zur Selbstbestimmung, wie sie der Existentialismus fordert; für Orthodoxe weist er satanische Züge auf.
„Menschenhascher 2“
• Judas erwacht aus diesem bösen Traum. • Jesus erzählt Gleichnisse und sendet seine Jünger aus. • Die Jünger unterhalten sich unter sich über den Herrn.
• Auch Zweifel klingen an. Auf seinem Weg zur Heilsverkündung begegnet ihm der Menschenhascher:
„Himmel, Erde, Feuer und Meer“
• Er will Judas für seine Zwecke gewinnen, was ihm allerdings nicht gelingt. • Trotz allem verspürt Judas eine tiefe Verbundenheit zu diesem Menschenhascher, so wie X eine tiefe Verbundenheit zu Knospe verspürt. • Immer wieder und immer häufiger überschneiden sich die Bedeutungen des Gesagten für beide Wirklichkeiten (Theater & Theater im Theater). • Gemeinsamkeiten treten auf, obgleich X beteuert, sich mit der Judasgestalt nicht identifizieren zu können. • Gesamtzweifel: Das gesamte Ensemble stellt sich die Frage der Wirkung des Stücks.
„Konsument“
• Der Menschenhascher unterhält sich ohne Judas mit anderen Leuten wie wahrsagerisch über die Zukunft, den Weltuntergang und die Parallelen zu dem Ende von Judas. • Jesus und Judas geraten aneinander. • Anstöße, Zweifel an Jesus Friedenspolitik werden laut. • Der Messias könnte den Kampf gegen die Römer leicht gewinnen. • Judas: „Warum sollte man das Volk Israel nicht von diesem Joch befreien, wenn man schon die Macht dazu besitzt?“ • Zu der Premierenankündigung in wenigen Tagen kommt die Ankündigung neuer Demonstrationen gegen das Stück.
• Demonstranten bereden sich mit Kant und Philo-Kollegen.
• „Demonstranten der Neuzeit“ bilden einen Stuhlkreis und „organisieren“ sich in einer Lesenacht.
• Gesprächsthema / Tagesordnungspunkt Nr. 1: „Was ist aus der Empörung geworden?“
• Nr. 2: „Um was geht’s noch mal?“
• Nr. 3: „Ach ja, Religiöse Meinungsdingens ...“
• Nr. 4: „Was läuft heute Abend noch ...?“
• Die Demonstranten dürfen gern in Balletschläppchen, Pullundern und Radlerhosen auftreten ...
V. Probentag
5. BEZUG: Die geschlossene Form des Dramas (Das klassische Drama) Vorbild: Antike, Goethe und Schiller beleben die Vorbilder. Es werden Ereignisse gewählt, die zusammenhängen. Jede einzelne Szene entwickelt sich aus der vorhergehenden und hat eine logische Verbindung mit der nächsten. Dadurch entsteht eine in sich geschlossene Form. Szenen und Akte haben ihren festen Platz im Handlungsgerüst, nicht vertauschbar. → Wird durch den Gesamtaufbau sichtbar! • Synthetisches Drama (Entfaltungstechnik) → Akte werden hier im Judasstück zu 5 Szenen!!! • 1.Akt (Einleitung - Exposition): Publikum wird über zeitliche, • räumliche und personale Verhältnisse informiert
• 2.Akt (Erregendes Moment - Konflikt): steigende Handlung
• 3.Akt (Höhepunkt führt zum Umschwung -Höhepunkt, Wendepunkt, • Peripetie): Lösung oder Katastrophe
• 4.Akt (Moment der letzten Spannung -fallende Handlung, • retardierendes Moment): es ergibt sich noch ein Hindernis
• 5.Akt (Lösung der Tragödie - Katastrophe) Lösung: Tragödie - Tod Schauspiel - Held überlebt • Analytisches Drama (Enthüllungstechnik) Das Stück beginnt mit oder nach der entscheidenden Tat. Vor dem Zuschauer entrollt sich rückwärtsschauend das Geschehen bis zu diesem Punkt. (Ähnlich dem Kriminalroman) Klassisches Drama fast immer in Versform - Blankvers, ungereimter 5-hebiger Jambus. Hochsprache! Dialoge und Monologe haben oft die Form von Erörterungen, Argumente bieten Entscheidungshilfen an und Handlungen werden rational begründet. Die Figuren des kl. Dramas bemühen sich ihre privaten Probleme im Rahmen sittlicher Normen zu lösen. Vorbilder. (allgemein gültige Aussagen) Das Publikum wird nicht direkt angesprochen, nicht in die Handlung mit einbezogen. Illusion.
19. Jahrhundert: Schopenhauer, Kierkegaard, Marx, Engels, Nietzsche, Dilthey veranstalten ein „Fest des Geistes“. Lustige Trinkerkonversation und tiefgreifende Seelenbefreiungen reichen sich die Hand. Schopenhauer ist ein bisschen depressiv, aber das macht den anderen nichts aus. Nietzsche spricht einen Toast auf den Übermenschen aus und fällt besoffen vom Tisch ... (Positivismus, Pragmatismus ...)
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 5 blau an der Hand gehen astral Phantasie Engage-ment Selbst-bewusstsein G
• Der „Vorhang“ hat fristlos gekündigt, höchstwahrscheinlich weil er vor Konsequenzen der Religionsphanatiker Angst hat. • Judas stellt sich die Sinnfrage.
„Wert“ - „Warum“
• Ein
„Römisches Theater“ wird im Theater des Theaters aufgeführt.
• Jesus wird beschuldigt und eine
„Falle“ ausgedacht.
• Das Abendmahl! • Die Regisseurin nimmt sich mit Kleinigkeiten zu wichtig, sie verschafft sich Gegner im Ensemble. • Die 2. Demonstration gegen das Musical verläuft radikaler. (Die Demo-Aktivisten haben Hooligan-Zuwachs aus einigen Fußballstadien der näheren Umgebung bekommen) • Auch eine indirekte Morddrohung an die Regisseurin wird ausgesprochen. • Die Demonstration kann mit Sicherheitsbeamten zerschlagen und aufgelöst werden. • Der Direktor freut sich über „Jede Publicity ist gute Publicity“! • Die Regisseurin scheint sich zu verabschieden (hat sie eine Vorahnung, dass etwas schreckliches passieren wird?). • Sie geht auf den Autor, Judas und Knospe ungewohnt sensibel ein.
• Den Autor mit den Anerkennungsproblemen tröstet sie mit den Jesus-Worten über andere Berühmtheiten und Bewunderte Stars: „Sie haben ihren Lohn bereits erhalten ....“. (Sie: „Das soll jetzt nicht wie ein Kalenderblatt von Jean Paul oder eine andere Scheißhausparole klingen!“)
• X wünscht sie, wieder lieben zu können.
• Knospe, die sie in der Öffentlichkeit nie richtig ernst genommen zu haben scheint, lobt sie aufgrund ihrer guten „Herzsicht“ und wünscht ihr viel Glück bei allem, was sie sich wünsche (dabei blickt sie zu Judas). → Herzzerreißende Musik!!!
• Tatsächlich, am Ende dieses Probentages ist es auch endlich so weit: X und Knospe küssen sich aus einer „wundersamen“ Stimmung heraus.
• X ist danach allerdings ein schlechtes Gewissen anzumerken.
• Ihm kam dieser Kuss genauso verlogen, falsch und ohne Liebe vor, wie der Abschiedskuss seiner früheren Liebschaft; nur, dass dieses mal er und nicht sie „ohne Grund“ küsste.
• SCHAUSPIELER! Der Autor bekommt die Schmachtszenen der Schauspieler-Seelchen stets mit und schüttelt sein Haupt über diese – für ihn so befremdliche – Welt!
VI. Probentag
6. BEZUG: Die offene Form des Dramas Widersprüche gegen die geschlossene Form, insbesondere G.Büchner (1813-1837) und Bert Brecht (1898-1956). • Keine Akte, sondern Szenenfolge. Die Handlung hat keinen kontinuierlichen Verlauf, gleichwertige Szenen werden nebeneinander gereiht. Oft ohne Einleitung, ein offenes Ende lässt den Zuschauer nachdenklich zurück. → !!! • Vielfalt von Schauplätzen. Kulissen werden manchmal vor den Augen des Publikums umgebaut. → !!! • Figuren aus allen Ständen dürfen in offenen Dramen auftreten. Gegenspieler des Helden ist oft keine Person, sondern das soziale Umfeld. Das Milieu schränkt die Personen in ihrer Entscheidungsfreiheit ein. Sie sind passive Helden, sie handeln nicht. → !!! • Die Sprache ist wirklichkeitsgetreu und ohne Verse. → !!! • Vom Publikum wird Mitarbeit“ und kritische Betrachtung gefordert. Diese Kritik soll nach der Aufführung in soziale Handlungen umgesetzt werden. → ??? 20. Jahrhundert: Husserl (Phänomenologie); Jaspers (sitzt in einer Ecke und will alleine sein), Sartre, Camus (Existenzphilosophie) Sartre steht vor einer Mauer. Camus versucht einen „Sisyphos-Stein“ hoch zu werfen, der Stein kommt aber immer wieder zurück. Heidegger, Wittgenstein sitzen im Zentrum eines Irrgartens, haben nicht vor weg zu gehen. Wittgenstein 1 : „Über was man nicht reden kann, schweigt man!“ Wittgenstein 2 : (mit irrem Blick / ein Bauer im Arm) „Schwätz was, Bauer – Hosch scho reachd!“
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 6 indigo alleine stehen spirituell Ge-schick-lichkeit Sinn- findung Entwicklung: Wissen wird zur Weisheit A
• Die Regisseurin ist verunglückt: nach einem mysteriösen, noch ungeklärten Unfall liegt sie nun in einem unüberschaubar lang anhaltendem Coma. → Als Übersteigerung der lächerlichen Dramatisierung könnte sie auch an Amnesie leiden ... • Der Autor und die anderen Theaterleute sind betroffen. • Der Autor übernimmt ihre Rolle: „Jetzt erst recht“. • Weitermachen ist die Devise. • Er benützt die gleiche Geste und den gleichen Ausdruck zum Beginnen: „Also hopp!“ • Zwischenfrage: In wie weit waren die Demonstranten in das Unglück verwickelt oder war der Unfall wegen den Skandalschlagzeilen inszeniert? • Der Verrat, der Kuss auf dem Ölberg steht als nächstes auf dem Programmpunkt. Vorgeschichte: Judasgedanken
„3 Welten für Judas“
- eine ist die herkömmliche traditionsbewusste Gesetzeswelt der Synagogen; - eine weitere die des Menschenhaschers, die sich als Eigenverantwortung und Selbstbestimmung herausgestellt hat und - die Wirklichkeit des Jesus, der gegen alle Gesetzte seine Güte, Sanftmut und Barmherzigkeit wirken lässt
„Kuss ohne Liebe“.
• X / Judas erkennt, dass er zwar gerne lieben würde und bereits von einer wunderbaren Frau, von Knospe / Menschenhascher geliebt wird; selbst aber nicht lieben kann. • Die Ursache dafür ist ihm nicht so recht klar, vielleicht hängt es mit seiner zuvor gescheiterten Liebe zusammen, vielleicht ist er nun das Werk der Gesellschaft oder der Umwelt ... . • Er sieht jedenfalls keinen anderen Weg: er belügt Knospe, er erzählt ihr, dass er eine andere liebt. (Tut er dies, um sie mit dem Folgenden nicht mehr so zu verletzen?) Es war
„Immer nur ich“.
• Der Regiestuhl, der noch das einzige Utensil der 1. Wirklichkeit war, wird hinter den Vorhang gestellt.
Tag der Premiere
7. BEZUG: Das epische Theater Sonderform des offenen Dramas von Brecht entwickelt. • Brecht geht um die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse im marxistischen Sinn. Brecht ist der Ansicht, dass Gegensätze und Missstände erkannt werden müssen, um aufgehoben und gelöst zu werden. • Das Geschehen auf der Bühne muss auf den Zuschauer fremd wirken. Verfremdungseffekt • Brecht möchte, dass die Zuseher das Theater mit dem Vorsatz verlassen, etwas an den sozialen Verhältnissen zu ändern. • Unterschiede zum klassischen Drama: o Der Schauspieler darf nur bedingt in seine Rolle schlüpfen. o Die Form wird durch Songs, den Einsatz von Spruchbändern und Textprojektionen, sowie die Einführung eines kritisch kommentierenden Erzählers unterbrochen. o Die Inszenierung muss Mittel einsetzen, die Einfühlung und Spannung verhindern; Anreden der Schauspieler an das Publikum im Bühnenbild Verzicht auf illusionsfördernde Requisiten, sichtbare Bühnentechnik o Das Publikum soll nachdenken, kritisieren, Missstände kennenlernen und schließlich handeln. o Kein strenger Aufbau, lockere Reihung von selbständigen Szenen o kritische Distanz zwischen Zuschauer und Handlung; keine Identifizierung mit den Bühnenfiguren Zwischenwirklichkeit: Berliner Ensemble (1939) → Sinn- und Zeitsprung durch Nachkriegsbezug / Vergangenheitsbewältigung Entfremdung / Auflösung des Kanons / ... Die Judasgeschichte soll an einem der größten Berliner Theater aufgeführt werden. Nazis wollen Zensur verüben, ihnen ist die Interpretation des Judas nicht eindeutig schlecht genug. Sie wollen den Juden Judas als den „typischen Juden“ sehen. Ein Jude, der (nach Johannes) geizig ist und sich anmaßt einen „Übermenschen“ verraten und verkaufen zu wollen. („Übermensch nach der Fehlinterpretation der Nazis von Nietzsche) Nazis: „Juden wollen sogar Gott verkaufen.“ Sie bezeichnen die Aufführungen als entartete Kunst, die sich durch die zu uneindeutige, offene Definition der Bibel auf die Seite der Juden stellen würde. Die Nazis bestrafen diese „Verunreinigung des deutschen Gedanken- und Kulturgutes“, dieses „kommunistische Teufelswerk“ mit Anschlägen auf die Theaterbeteiligten. Proben und Aufführungen werden unterbrochen, in dem Theater wird ein Feuer gelegt .... (Kristallnachtähnlichkeiten).
Postmodernen Tendenzen: • Unbestimmtheit / Orientierungslosigkeit: Ambiguität / Brüche / Verschiebungen • Fragmentierung: Montage / Collage / Parataxe statt Hypotaxe / Cut-Up / Paradoxes / Zerbrochenes / Randzonen • Auflösung des Kanons: Keine Gesamterklärung / Kleine Geschichten / Sprachspiele / Wechsel zwischen Genrelosigkeit und Genrevielfalt • Verlust von Ich und Tiefe: Unterscheidung von Innen- und Außenwelt spielt keine entscheidende Rolle mehr. Der Tod lauert bei allen „Spielen“ im Hintergrund. → „Zweiter Wittgenstein“!!! • Das Nicht-Zeigbare, Nicht-Darstellbare: Bestreiten der eigenen Darstellungsweise • Ironie / Spiel / Karnevalisierung / Hybridierung: Vermischung der Genre-Formen; Klischee; Plagiat; Intertextualität; Vermischung von hohen und niederen Kulturen / Polyphonie; Zentrifugalkraft der Sprache; fröhliche Relativität der Dinge; Leichtigkeit; Parodien; Logik des Umgekehrten • „Performanz ist alles“: Darstellung des Stoffes!!! → Zuschauer lebt mit ... • Konstruktcharakter: Tropen, figurative Sprache, Irrealismen • Immanenz: Diskurse bestimmen das (Er-)Leben, das in allen Bereichen verknüpft ist • Oberbegriff der Postmodern ist „Ganzheit“: Keine Pauschalerklärungen! • Themen: Stress – Gleichgültigkeit – Gelassenheit – Kommunikationsgesellschaft – Globalisierung ... • Typische Postmoderne (Großstadt-) Figuren: Schauspieler / Stars / Moderatoren / Filmemacher ...
Bühnenbild: Piskator / Reduktion: Beckett
Franz Kafka kommt und schreit ununterbrochen. Kierkegaard tröstet ihn. (Naturwissenschaften, moderne Logik, analytische Philosophie, kritischer Rationalismus, Antropologie, Strukturalismus ...) Bob Dylan kommt vorbei und küsst den Hauptdarsteller auf die Stirn.
Zahl Farbe Bewegung Bewusstseins-ebene Umfeld Leitlinien Entwicklung Ton 7 violett & schwarz- weiß-&- kunter-bunt alleine gehen & flüchten Körper- Geist- Seele- Einheit Wirkung Miß- oder Erfolg Liebe Freiheit Verständ-nis Harmonisches Ganzes Innerer Friede H & Melodie
• Der große Tag: Aufgeregte Schauspieler auf der ganzen Bühne → hinter dem Vorhang.
• Judas / X ist ungewöhnlich ruhig, gelassen, besonnen.
• Es ist bereits eine Schlussszene in der sich die Premier befindet.
• Judas muss Abschied von dem Menschenhascher nehmen.
• Judas / X: „Ich kann dich nicht lieben, meine Liebe lebt an einem anderen Platz ...“
• Knospe / Menschenhascher singt
„Wähle mich“ und unterstreicht somit ihre offene Haltung zu Judas.
• Judas erwidert abweisend das gelingen der Kommunikation anhand eines eigenen Modells:
„Verständnis“
• Aber wenn da keine Liebe ist, kann keine gelungene Unterhaltung zu einem höheren Verständnis führen ... . • Knospe weint unterdrückt auf der Bühne. • Judas hat den Verrat begangen, er ist allein auf der Bühne und denkt noch einmal darüber nach, wie er später wohl von der Nachwelt gesehen wird. • Während er das Eingangslied singt (diesmal in Moll)
„Niemand wird etwas genaues sagen“ – „JUDAS“ knüpft er sich den Strick.
• Judas holt den Regiestuhl hinter dem Vorhang hervor. • Er legt sich die Schlinge um den Hals. • Er geht nicht hinter die Schattenwand – abgesprochen und geprobt, NEIN! • Er tauscht den Strick nicht aus! • Judas erhängt sich. • RICHTIG • Ohne eine großartige Mine zu verziehen oder sonst einer Ankündigung erhängt sich Judas / X. • Von dem Publikum steht einer auf, geht an den Bühnenrand, er scheint zu begreifen (...). • Theateraktive kommen langsam aus den Seitengängen. • Verstört zieht der Autor den Vorhang zu.
ende
J U D A S - PERSONEN
Vorab: Alle Schauspieler sind unsympathisch! Manchmal zu ehrlich, redlich, tugendhaft, sanftmütig, ... Manchmal zu falsch, verlogen, hinterhältig, ... NIE WIRKLICH ! ! !
X. Roman (in der Theaterrealität) spielt im Stück des Stückes Judas (33) Rob Williams auf Theaterbrettern!!! → Körperähnlichkeiten / Babyface / Textprobleme. Anerkannter Schauspieler. Scheint die vielen weiblichen Fans nicht zu registrieren, was von denen allerdings nicht mit Ignoranz oder Egozentrik gewertet, sondern als positive Verplantheit oder Vergeistigung geschätzt wird. Eigentlich ist er immer zurückhaltend, zu reserviert, zu blasiert, hat anfangs Hauptfigur-Allüren, die nach seinem Scheitern der Julia-Beziehung von einem Anflug an Melancholie abgelöst werden. Hans im Glück: Alle anderen beschäftigen sich mit seinem Leben (oder nur mit dem Leben des Judas)?
Die Regisseurin (33) Sie ist ein emotionsgeladenes Organisationsgenie. Sie besteht absolut auf ihre Interpretation, unterbricht das Stück des öfteren, um mehr aus den Szenen zu machen. Ihre Stärke sind Bilder, Körperlichkeiten, choreographische Umsetzung und Textstreichungen von zu theoretischen Teilen. Sie ist selbst eine begabte Schauspielerin. Aus einem Streit entwickelt sich eine enge Beziehung zu dem Autor. Sie hat ihre Ticks und Gewohnheiten: mit aufberstender Geste und den Worten „also hopp“ auf den Lippen bringt sie immer wieder alles lahmende in Bewegung (vor allem die Requisite, welche immer träge und schlapp zu sein scheint). Knospe scheint sie in deren Liebenswürdigkeit nie ernst zu nehmen, was sich als Trugschluss herausstellt.
Knospe als Menschenhascher (25) Sie ist lebhaft, quietsch fidel, klein, quirlig, süß, energiegeladen, aber auch sentimentale „Kleiner Prinz“-Leserin, aufheiternd besinnlich, freiheitsliebend. Sie ist für jede Stimmung und Situation sensibel, freundlich zuvorkommend. Im Verlauf des Stückes entwickelt sich eine Liebe zu X, der allerdings daran scheitert, nicht mehr lieben zu können und sie „notgedrungen“ belügt. Bis er ihr seine Liebe abspricht ist sie unbeschwert. Dann verfällt auch sie – wie von einem Virus infiziert – in eine unsägliche Lethargie.
Der Autor (45) Er ist sehr darauf bedacht, seine Originaltexte zu wahren. Zuerst eingebildet auf sein Werk, dann stellt sich diese Voreingenommenheit als Anerkennungsproblem heraus. Er kann sich nur schriftlich wohl überlegt ausdrücken, deshalb wird er auch des öfteren von der Regisseurin übergangen und überrumpelt, welche ihn mit ihren choreographisch ausgefeilten Inszenierungsideen überfordert. Er zerrt sich regelmäßig am Hemdkragen, um sich Luft zu verschaffen. Die Eitelkeit in ihm fasst es als Lob auf, wenn die Fülle, die Flut seiner geschriebenen Inhalte und Bedeutungen die Leute „erschlagen“ können. Dies empfindet er als Anerkennung der Macht seiner Sprache.
Jesus I (28) Kommt immer zu spät, ist ansonsten ein freundlich, aber schläfriger Schauspieler, leidet etwas unter Verfolgungswahn und hat viele Ticks: Will ständig seine Zunge sehen und sie irgendwo hinhalten; presst die Oberlippe stets an seine Nasenlöcher (sieht so aus wie ein Schwein). Er ist notorischer Hygieniker. Er erzählt vornehmlich (wenn er gerade mal vom Klo kommt oder telephonisch absagt) von Horror-Hygieniker-Geschichten, welche sich auf Klos abspielen. „Ohne einen Kranz zu legen kann ich nicht aufs Klo!“ ...
Jesus II (28)
ODER: Jesus-Darsteller kommt nie zur Probe. Alle warten auf ihn. (Erinnerung an Beckett). Ersatz muss gefunden werden. [Ein trotteliger Requisitenhippie wird in den Proben wie ein Pappfigur-Abbild des Heilands hin- und hergeschoben.] Die Regisseurin: „Jetzt spielen wir halt ohne Jesus. So wichtig ist der auch nicht (für unsere Geschichte)!“ ...
Julia als Maria Anfängliche Liebe des X und des Judas im Stück. Sie ist frech, rücksichtslos, hübsch, selbstsicher, ein wenig arrogant, stets auf sich selbst bezogen. Sie hat selbst als sie X verläßt noch Verhaltenserwartungen an ihn.
Requisite (57) Ist immer zu langsam und zu faul. Sie stellt sich dumm, schwerhörig, blind, stotternd, ... . Ist zu ihren Vorgesetzten zurückhaltend verständnislos, macht aber verzögert doch alles, was ihr aufgetragen wird. Kurz: sie spielt ihnen ein Theater vor. Zu ihren Freunden (Licht, Raum, Judasfreund; Jünger, Jesus und dem trinkenden Unbeteiligten) gibt sie sich wie sie wirklich sein kann: eine verkannte Intelligenz, ein Genie.
Die Demonstranten Die Religionsphanatiker unter den Demonstranten versuchen rücksichtslos und penetrant zu sein. Es gibt aber auch manche unter ihnen, die einfach nur still gegen einige in der Zeitung veröffentlichten provokativen Interpretationen (wie z.B. „Jeder ist Gott - Ich bin Gott“) protestieren wollen.
Die Jünger Treten meist nur in der Gruppe auf. Sind ständig am Kiffen und Kaffe trinken. Sie sondern sich als reine Spaßgesellschaft von den Hauptdarstellern ab. Ein Freund von Judas verachtet X als Schauspieler zutiefst. (Neid auf die Rolle / Erkennen der Schwächen)
Der Direktor (57) Bestimmt über das, was am Theater läuft, fällt aber nur durch seine Öffentlichkeitsarbeit, die die provozierten Demonstranten anlockt, auf. Ansonsten läßt er als Geschäftsmann-Figur nur Anmerkungen über die fehlende finanzielle Unterstützung verlauten. Nebenbei durchschaut und verurteilt er die Requisite, die sich mit weniger Auszeichnungen beworben hat, als sie besitzt. Eine Hauptrolle wäre ihr zugestanden ... .
Das Licht und der Raum Zwischen diesen beiden aufeinander angewiesenen Darstellern entwickelt sich ebenfalls eine Beziehung. „Raum ohne Licht wäre denkbar, man sieht ihn nur nicht ... .“ „Der Raum ärgert das Licht mit schwarz.“
Der Vorhang Bildet sich viel darauf ein, aus dem Schau- ein Hörspiel machen zu können, wenn er es möchte. Fürchtet den Zorn der Religionsphanatiker. Kündigt!
Der Unbeteiligte Die vielleicht doch nicht so tragische Randfigur dieses Stückes trinkt und beobachtet von der linken Bühnenhälfte aus das ganze Geschehen, auch das wirkliche Publikum. Er sagt nichts, verneigt sich allerdings beim Schluss-Applaus als einziger!!!
...