Gryphius, Andreas (1616-1664): Es ist alles eitel



Es ist alles eitel
(zu Prediger 1,2)

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:

Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will was ewig ist kein einig Mensch betrachten!



Einleitung

In diesem aiMOOC widmen wir uns dem Leben und Werk von Andreas Gryphius, einem der bedeutendsten Lyriker und Dramatiker des deutschen Barock. Besonderes Augenmerk legen wir auf sein Sonett „Es ist alles eitel“, das als exemplarisches Werk die vanitas-Motivik und die barocke Lebensauffassung eindrucksvoll widerspiegelt. Dieses Gedicht veranschaulicht die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und die Sehnsucht nach Unvergänglichkeit, eine zentrale Thematik der Barockzeit.


Andreas Gryphius


Leben und Werk

Andreas Gryphius wurde am 2. Oktober 1616 in Glogau (heute Głogów, Polen) geboren und starb am 16. Juli 1664 in Liegnitz (heute Legnica, Polen). Sein Leben war geprägt von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, persönlichen Schicksalsschlägen und einer tiefen religiösen Überzeugung, die sich in seinem Werk widerspiegelt. Gryphius war ein Meister des Sonetts und des Trauerspiels, seine Werke zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit und der Suche nach dem Ewigen.

  1. Barock
  2. Sonett
  3. Vanitas-Motivik
  4. Dreißigjähriger Krieg


"Es ist alles eitel"

Das Sonett „Es ist alles eitel“ gilt als eines der bekanntesten Gedichte von Andreas Gryphius. Geschrieben in der Tradition der Vanitas-Lyrik, reflektiert es die Eitelkeit und Vergänglichkeit weltlicher Güter und menschlicher Bestrebungen im Angesicht der Ewigkeit. Die sprachliche Gestaltung und die Bildlichkeit des Gedichts sind tiefgründig und fordern zur Reflexion über Leben, Tod und die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod auf.

  1. Vanitas
  2. Memento Mori
  3. Barocklyrik


Analyse und Interpretation


Struktur und Sprache

Das Sonett „Es ist alles eitel“ besteht aus 14 Versen, aufgeteilt in zwei Quartette und zwei Terzette, eine typische Struktur für das Sonett. Die Sprache ist geprägt von Kontrasten und Antithesen, die die Vergänglichkeit des Irdischen gegenüber der Beständigkeit des Ewigen hervorheben. Die rhetorischen Mittel, darunter Metaphern und Hyperbeln, verstärken die eindringliche Botschaft des Gedichts.


Motivik und Thematik

Das zentrale Motiv des Gedichts ist die Vergänglichkeit (Vanitas) und die Eitelkeit (Eitelkeit im Sinne von Nichtigkeit) aller irdischen Dinge. Gryphius nutzt eindrucksvolle Bilder, um die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens und die Vergänglichkeit von Schönheit, Reichtum und Macht zu illustrieren. Das Gedicht mündet in der Erkenntnis, dass einzig im Glauben und in der Zuwendung zum Göttlichen ein Weg aus dieser Vergänglichkeit gefunden werden kann.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Wie viele Verse hat ein Sonett typischerweise?

Wann wurde Andreas Gryphius geboren?

Was symbolisiert die Vanitas-Motivik?

Welches rhetorische Mittel verwendet Gryphius häufig in "Es ist alles eitel"?

Was stellt die Eitelkeit im Kontext des Gedichts "Es ist alles eitel" dar?

Was ist das zentrale Thema im Gedicht "Es ist alles eitel"?

In welcher literarischen Epoche wirkte Andreas Gryphius?

Welches literarische Werk ist KEINES von Andreas Gryphius?

In welchem Jahrhundert lebte und arbeitete Andreas Gryphius?

Welche Stadt ist mit dem Leben von Andreas Gryphius eng verbunden?





Memory

14 VerseZentrales ThemaBarockSonettVergänglichkeit"Es ist alles eitel"Vanitas-Motivik1616-1664Literarische EpocheAndreas Gryphius





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Die ersten acht Verse eines Sonetts sind in zwei ... aufgeteilt.
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Welches Motiv steht im Zentrum des Gedichts?
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Stadt, in der Andreas Gryphius starb
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Wer ist der Autor von "Es ist alles eitel"?
7
In welcher Epoche wirkte Andreas Gryphius?
1
Geburtsstadt von Andreas Gryphius
3
Wie viele Verse hat ein Sonett?
6
Wogegen wird die Vergänglichkeit im Gedicht abgewogen?




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Lückentext

Vervollständige den Text.

Andreas Gryphius wurde im Jahr

geboren und starb 1664. Er war ein bedeutender Dichter des

. Sein Gedicht "Es ist alles eitel" thematisiert die

aller irdischen Dinge. Die Vanitas-Motivik symbolisiert die

und die Eitelkeit des Weltlichen.

Offene Aufgaben

Leicht

  1. Schreibe ein eigenes Kurzgedicht, das sich mit dem Thema Vergänglichkeit beschäftigt.
  2. Finde und fotografiere ein modernes Kunstwerk, das die Idee der Vanitas aufgreift.

Standard

  1. Recherchiere weitere Barockdichter und vergleiche ihre Werke mit denen von Andreas Gryphius.
  2. Erstelle eine Präsentation über das Leben von Andreas Gryphius und seine Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte.

Schwer

  1. Analysiere die sprachlichen Mittel in "Es ist alles eitel" und diskutiere ihre Wirkung.
  2. Organisiere eine Diskussionsrunde in deiner Klasse über die Aktualität der Vanitas-Motivik in der heutigen Zeit.




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Mündliche Prüfung

  1. Erläutere die Bedeutung der Vanitas-Motivik im Barock und ihre Darstellung im Werk von Andreas Gryphius.
  2. Diskutiere die Relevanz von Gryphius' Werken für das Verständnis der barocken Weltsicht.
  3. Analysiere, wie Gryphius in "Es ist alles eitel" die Antithetik nutzt, um seine Botschaft zu vermitteln.
  4. Vergleiche "Es ist alles eitel" mit einem anderen Sonett von Gryphius und erläutere die Unterschiede in der Thematik und Gestaltung.
  5. Reflektiere über die Bedeutung der Literatur des 17. Jahrhunderts für die heutige Zeit.

OERs zum Thema

Links

Andreas Gryphius

  1. Leben
  2. Werke
  3. Barock
  4. Sonett

Deutsch






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  • Lernnachweise

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    1. Lernnachweise Deutsch Rechtschreibung
    2. Lernnachweise Deutsch Grammatik
    3. Lernnachweise Deutsch Aufsatzunterricht

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