GREGOR SAMSA - Die resignierende Akzeptanz des eigenen monströsen Zustands
GREGOR SAMSA - Die resignierende Akzeptanz des eigenen monströsen Zustands
Warum ist mein neues Leben nur so eine erbarmungslose Bestrafung? Ich, einst ein nützlicher Teil des Familiengefüges, bin nun nichts weiter als eine groteske Verzerrung meiner selbst, eine Verkörperung des Abscheus. Je mehr ich mich in meinem veränderten Körper zu spiegeln versuche, desto mehr erkennen meine Augen die wahre Monstrosität, die ich geworden bin. Eine belastende, abscheuliche Existenz, die in den Schatten der Familie kriecht und dort verweilt.
Wann genau habe ich aufgehört, der Sohn, der Bruder, der vertrauensvolle Gregor zu sein? Die Wandlung vollzog sich schleichend, doch meine Akzeptanz dieser grotesken Form kommt einer Kapitulation gleich, die tief in der Dunkelheit meiner Seele wühlt. Bin ich vielleicht nur deshalb zu diesem grauenhaften Ungeziefer geworden, weil meine Seele schon vorher irgendwie deformiert war?
Der Blick in den Spiegel offenbart nichts als die Wahrheit meiner verzweifelten Existenz. Mein Leben, eingekerkert in diesem abstoßenden Körper, ist eine ununterbrochene Folge von Peinlichkeiten und Lasten für diejenigen, die ich liebe. Ich spüre, wie ihre Blicke mich nicht mehr als Menschen sehen, sondern als eine Bürde, die sie ertragen müssen. Und so frage ich mich, in Momenten unerträglicher Klarheit, ist es nicht gerecht, dass ich verschwinde, damit sie erleichtert aufatmen können?
Meine Gedanken, so dunkel und schwer, lassen mich zu dem Schluss kommen, dass ich der eigentliche Grund all dieser Qualen bin. Mein Dasein ist eine andauernde, sinnlose Qual, die das Leben derer, die ich einst liebte, vergiftet. Ich bin eine unerträgliche Last, ein abscheuliches Monster, das nichts weiter verdient, als von seiner miserablen Existenz erlöst zu werden.
GREGOR SAMSA
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