GREGOR SAMSA - Die Hoffnungslosigkeit, jemals wieder Freude zu empfinden


Warum sollte eine Kreatur wie ich auch nur den Hauch von Hoffnung hegen, jemals wieder Freude zu empfinden? Eingesperrt in diesem panzerartigen Leib, gefangen in der Stille meines Zimmers, das mehr einem Kerker gleicht als einem Heim. Jeder Tag zieht vorbei wie eine endlose Parade der Monotonie und des Entsetzens, untermalt vom Echo meiner eigenen, verzweifelten Gedanken. Meine Familie, die ich einst ernährte, sieht in mir nun nicht mehr als eine Belastung, ein ekelhaftes Geheimnis, das man vor der Welt verbirgt. Die Wände meines Zimmers scheinen sich immer enger um mich zu schließen, während ich die schwindende Erinnerung an das Leben als Mensch nachzuzeichnen versuche.

Wie kann ich hoffen, wenn mein eigener Anblick im Spiegel nur Abscheu und Schrecken widerspiegelt? Jeder Blick auf mein monströses Selbst verstärkt die bittere Gewissheit: Ich bin der Grund für dieses Elend. Ich, und nur ich allein, habe meine Familie in diesen Abgrund der Verzweiflung gestürzt. Sie leiden unter meiner Last, gezwungen, die Existenz eines Wesens zu ertragen, das nur noch eine Hülle seiner selbst ist.

Die Schuld frisst an mir, ein verrottender Apfel, der tief in meinem Rücken steckt und schmerzhaft daran erinnert, dass ich nichts weiter bin als ein Parasit in ihrem Leben. Warum auch sollte jemand wie ich Freude empfinden? Mein Dasein ist eine erbärmliche Qual, ein sinnloses Flackern in der Dunkelheit, das niemandem etwas bringt, außer Schmerz und Leid. In meinem Spiegelbild sehe ich die Wahrheit, und sie ist grausamer, als ich ertragen kann: Mein Leben ist nichts wert, ekelerregend und eine erbärmliche Qual für meine Mitmenschen.


GREGOR SAMSA











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