Nun, genug der einleitenden Worte. Wir Hasen waren in der Kunst nur anfänglich zeitlos. Wir waren lebenslustig. Wir waren froh. Wir mussten leiden. Wir mussten sterben. Und wir mussten erst tot sein, um zu erkennen, wer wir sind und wer Sie sind. Heute denken wir kaum noch an die Zeit zurück, in der wir Hasen zeitlos waren. Menschen und Hasen lebten nebeneinander her. Keiner dachte daran, den anderen zur Kunst zu erklären. Man war, was man darstellte. Mensch. Tier. Einige Menschen malten Hasen. Wir Hasen haben Menschen selten gemalt. Mir selbst war es vergönnt einige Akt-Studien anzustellen – aber dies ist nur ein tangierendes Feld.

Wer die Samenfülle des Granatapfels kennt, weiß warum dieser ein vortreffliches Attribut für Fruchtbarkeit werden konnte. Die Griechen, Römer und Anhänger der heidnischen Mythologie liebten uns und wussten, Hasen waren von den Anfängen als Fruchtbarkeitssymbol amüsiert. Der Lepus europaeus wurde bald schon als Rammler, wilder Mümmelmann und vieles mehr bekannt. Auch ich war erheitert. Ich, der Herr der Hasen. Wir dienten doch damit den Menschen. Wenn wir Hasen uns selbst so gut und lustvoll vermehrten, konnten Menschen ihre Sexualität allein dadurch schon besser verstehen. Angelehnt an diesen Umstand und unsere Zartheit des Felles verleitete dies die Menschen zu dem Bilde, wir würden neben der Lebenskraft und der sexuellen Begierde auch für Sinnlichkeit stehen. Das erfreute uns sehr.



Wie der tote Hase den Menschen zur Kunst erklärt




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