Dürers Hase erklärt den Menschen zur Kunst - Jeder Mensch ist Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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= Dürer-Beuys-Hase: Wie der tote Hase den Menschen zur Kunst erklärt =
Jack Joblin: "Wir haben den Dürer-Hasen auf mehreren unserer [[Memento Multiples]]. Die Postkarte ist sehr beliebt. Unser Hase ist natürlich nicht nur von Albrecht Dürer, sondern auch von Joseph Beuys inspiriert. Es ist eher ein Dürer-Beuys-Hase. Die Parallelen liegen auf der Hand...
* Es geht um Hasen und Kunst
* Original Beuys: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklär, 1965 // Beuys erklärt dem Hasen die Bilder // Der Dürer-Beuys-Hase erklärt den Menschen zur Kunst // Der Hase von Beuys schweigt und kommuniziert / Unser Hase schweigt und kommuniziert // Beuys nimmt - provokativer Weise - einen toten Hasen // Wir nehmen einen toten Hasen, eines toten Gestaltungsmittels - der Malerei, eines toten Künstlers: Dürer (den wir sehr als Revolutionär schätzen).
* Original Dürer: Feldhase, 1502 // Der Hase schweigt und wird Kunst // Der wirkliche Hase ist längst tot // Die Kunst von damals ist heute tot (sie ist unfassbar viel wert, aber sie ist tot) // Das [[Erscheinungsrelikt]] erzählt uns von dem Fleisch, das durch Albrecht Dürer Kunst wurde. // Albrecht Dürer ist einer der ersten Künstler, der sich selbst 1500 als fleischgewordene Kunst auf Öl malt.
* In der Kunst glauben wir gerne einer Autorität
 
 
[[Datei:Self-portrait by Albrecht Dürer.jpg|center|400px|''[[Dürers Selbstbildnisse|Selbstbildnis]]'' (Münchner Selbstbildnis), Öl auf Leinwand (1500), Alte Pinakothek, München. [[Datei:Signatur Albrecht Dürer.PNG|rahmenlos|zentriert]]]]
 
<blockquote><em>
So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst in naturgetreuen Farben im Alter von 28 Jahren.
</em></blockquote>
 
 
Für mich schreit unser Hase auch noch das alte Gerhard Richter Zitat "Hört auf zu malen." Hört endlich auf zu malen! Hört zumindest auf zu denken, Malen wäre Kunst. Dürer würde heute nicht mehr malen. Er würde die Ölfarbe als Zeichen der Unterdrückung verstehen. Die Unterdrückung der eigenen Freiheit, z.B. der Entscheidung, was wir als Kunst empfinden. Diese Aktion sehen wir als Start von der Entwicklung eines ''[[Wirklich erweiterter Kunstbegriff|wirklich erweiterten Kunstbegriffs]]''. Beuys war ein Mensch des Wortes. Von Ihm stammt das Zitat [["Jeder Mensch ist Kunst. Du bist Kunst. Joseph Beuys und die Unmöglichkeit des Menschen keine Kunst zu sein." Zusammenfassung
|"Das heißt, es soll doch dahin kommen, dass der Mensch selbst das Kunstwerk wird."]]"
 
 
 
= Dürer-Hase =
'''"Denn wahrhaftig steckt die [[Kunst]] in der [[Natur]], wer sie heraus kann reißen, der hat sie."'''
 
Albrecht Dürer Zitat ''Vier Bücher von menschlicher Proportion'' <!-- nach Dürer-CD 2004, 1327-->''
 
Bei Dürer wird der Feldhase nicht als Attribut und wahrscheinlich ohne symbolische Bedeutung dargestellt, sondern dient allein der naturhaft dargestellten Präsentation. Dies sehen wir in Anlehnung an unser Axiom "Der Mensch kann nicht nicht Kunst sein." Der Mensch-An-Sich ist Kunst. Nicht nur der Künstler oder ein Mensch in Zusammenhang mit einem Kunstwerk. Es ist praktisch auszuschließen, dass Dürer einen lebenden Feldhasen gezeichnet und gemalt hat. Elisabeth M. Trux: ''Untersuchung zu den Tierstudien Albrecht Dürers''. Ergon, Würzburg 1993, S. 136, Anm. 156.</ref>, den Dürer aus der niederländischen Malerei übernommen hatte, – deutet an, dass sich das Tier im Haus befindet. Es gibt weitere Darstellungen von Hasen bei Dürer. Dazu gehören:
* ''Die Heilige Familie mit den drei Hasen'', ein Holzschnitt von Dürer aus dem Dresdner Kupferstichkabinett von 1497.
* Auf dem Kupferstich ''„Adam und Eva“'' des Berliner Kupferstichkabinetts von 1504 ist  ein Hase abgebildet.
 
= Symbolkraft des Hasen =
Der Hase ist ein Tier mit jahrhundertealter, umfassender Symbolbedeutung in allen Religionen: In der griechischen Mythologie der Liebesgöttin Aphrodite zugehörig, bei den Römern und Germanen Symbol der Fruchtbarkeit, christliches Symbol für Auferstehung - die häufigste Interpretation eines Hasen in der Kunst. Er wird bei Beuys zu einem vielschichtigen und Interpretationsspielräume öffnenden Bestandteil der Performance. Indem Beuys mit dem toten Hasen die eigentliche lebendige Symbolbedeutung konterkariert, kann dieser beispielsweise als Symbol für Wiedergeburt aufgefasst werden. Diese Interpretation wird auch unterstützt durch die „Maske“, die Beuys während seiner Performance trägt: Gold als altes Symbol für Reinheit, Weisheit und die Kraft der Sonne, Honig als germanisches oder indisches Mittel für Regeneration und Wiederbelebung.
 
{{Zitat|''Für mich ist der Hase das Symbol für die Inkarnation, Denn der Hase macht das ganz real, was der Mensch nur in Gedanken kann. Er gräbt sich ein, er gräbt sich einen Bau. Er inkarniert sich in die Erde, und das allein ist wichtig. So kommt er bei mir vor. Mit Honig auf dem Kopf tue ich natürlich etwas, was mit denken zu tun hat. Die menschliche Fähigkeit ist, nicht Honig abzugeben, sondern zu denken, Ideen abzugeben. Dadurch wird der Todescharakter des Gedankens wieder lebendig gemacht. Denn Honig ist zweifellos eine lebendige Substanz. Der menschliche Gedanke kann auch lebendig sein. Er kann aber auch intellektualisierend tödlich sein, auch tot bleiben, sich todbringend äußern etwa im politischen Bereich oder der Pädagogik.''|Quelle=Beuys<ref>Lieberknecht, 1971, zitiert nach Adriani / Konnertz / Thomas , 1984, S.&nbsp;155; entgegen Beuys‘ Erläuterung graben oder bewohnen Hasen allerdings keine Baue (siehe dazu [[Hans Peter Riegel|HP Riegel]]: ''Beuys. Die Biographie''. Aufbau, Berlin 2013, S. 230. ISBN 978-3-351-02764-3)</ref>}}
 
= Beuys-Hase: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt =
Die Performance mit dem Hasen gilt als ein Schlüsselwerk von Beuys. Sie wurde 2005 von Marina Abramović im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, noch einmal nachgestellt, um auf ihre Aktualität auch für die zeitgenössische Kunst aufmerksam zu machen. Christoph Schlingensief, der sich über viele Jahre intensiv mit dem Werk von Beuys auseinandersetzte, integrierte die Performance in stark abgewandelter Form in seine Theaterstücke ''Atta Atta'' (2003) und ''Attabambi-Pornoland'' (2004).
 
 
'''''„So vermute ich, dass eher der tote Hase die Bedeutung der Kunst begreift, als der sogenannte gesunde Menschenverstand. Der menschliche Betrachter zeigt sich ohne jedes Verständnis, da er schon immer alles verstanden hat, noch bevor er überhaupt richtig hingeschaut hat, d.h. im Wettlauf mit dem Hasen gefällt er sich in der Rolle des Igels.“''''' (Marcel Chromik).
 
 
'''"Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. Ich sage nicht, daß dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau ..."''' - ''Beuys im Interview mit Peter Brügge: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13508033.html www.spiegel.de/ "Die Mysterien finden im Hauptbahnhof statt"], 04.06.1984
[[Image:Joseph beuys signature.jpg|thumb|100px]]
 
 
= Joseph Beuys: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt, 1965 =
 
 
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= Albrecht Dürer: Feldhase, 1502 =
 
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= Jeder Mensch ist Kunst =
{{:Jeder Mensch ist Kunst}}

Aktuelle Version vom 1. Juni 2022, 09:42 Uhr