MEPHISTO - Die Menschheit

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MEPHISTO - Die Menschheit


O, die Menschheit, dieses seltsame Gewimmel, das sich in seiner Eitelkeit sonnt und wähnt, es könne je das Himmelreich ergründen, doch spielt es nur auf Erden seine Runden. Ihr Menschen, ewig blind für euer Schicksal, baut auf Sand und nennt es ein Fundament. Mit jeder neuen Mode, jedem Trend, folgt ihr dem Wahn, doch bleibt der Kern so hohl und windschief wie das Werk des Ikarus, der hoch zu fliegen suchte und doch fiel.

Ich, der Geist, der stets verneint, finde meine Freude darin, eure kurzen Freuden zu durchschauen, euer Bestreben, ewig fortzubestehen, als sei die Unsterblichkeit auf Markt zu kaufen. Welch ein Schauspiel! Und wie leicht ist es, euch vom rechten Weg zu locken, mit süßen Lügen, die ihr so begierig schluckt, als wären sie der Weisheit letzter Schluss.

„Ihr seid so klug, und dennoch tobt in jedem von euch eine Bestie; ihr preist die Vernunft, doch bei der ersten Gelegenheit zeigt sich die Gier.“ Wie recht doch Goethe hatte, als er mir, in seiner Feder, solche Worte lieh! Im Grunde seid ihr leicht zu lenken, wie Kinder, die nach der schimmernden Seifenblase greifen und nicht sehen, dass sie in Wahrheit in die Leere greifen.

Und so walte ich meiner Ämter, spiele mit euch wie der Wind mit trockenen Blättern, führe euch mal hierhin, mal dorthin, ohne dass ihr je das Spiel durchschaut. Doch verzagt nicht, es ist ja nur ein Spiel, und ich, obgleich ein Schurke in euren Augen, ein notwendiger Teil dieses ewigen Spiels.


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