MEPHISTO - Gott
Oh, welch' erhabenes Thema wirfst Du mir zu, junger Freund! Gott, die ewige Frage, das unergründliche Rätsel! Wie oft schon wand sich die Menschheit in vergeblichen Mühen, Ihn zu begreifen, Ihn zu fassen – stets ein Trachten, das zum Scheitern verurteilt ist.
Gott – das Unendliche, das Unermessliche! Er ist der Schöpfer und Zerstörer, der Anfang und das Ende, der Grund allen Seins. Die Menschen verehren Ihn, sie fürchten Ihn, sie suchen Seinen Rat in den dunkelsten Stunden. Und doch, was wissen sie wirklich von Ihm? Nichts als Schatten und Wind, flüchtige Gedanken, die im Strom der Zeit verwehen.
In meiner Rolle als Mephisto betrachte ich dieses unermessliche Spiel mit einer gewissen Ironie. Denn während Ihr Euch abmüht, das Wesen Gottes zu ergründen, spiele ich meine Rolle im großen kosmischen Schauspiel. Ich bin der, der verneint, und doch ist auch dies Teil des göttlichen Plans. Ein Teil von jener Kraft, „die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ So stehe ich gleichsam als Herausforderer und Vollstrecker Seines Willens, ein paradoxer Diener in einem göttlich angeordneten Widerspruch.
Bedenke wohl, dass alle Versuche, Ihn zu verstehen, letztendlich zum Scheitern verurteilt sind, denn Er entzieht sich jeder menschlichen Kategorie, jeder Fassung. Wie komisch und doch tragisch ist das Streben, das Unfassbare fassen zu wollen!
So lausche und lerne, und vielleicht, nur vielleicht, erkennst Du im Zwielicht meiner Worte den Funken einer größeren Wahrheit. Doch vergiss nie, dass mein Spiel ein Schattenspiel ist, ein Tanz am Rande des Lichts.
MEPHISTO
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