KAFKAS TIERLEBEN - Exposé


Kafkas Tierleben: Ein postmodernes Theaterexperiment


0. Ebene: Metablick


  1. Einführung: Herr K. als Vortragender eines Stückes namens „Kafkas Tierleben“
  2. Linearer Aufbau, der sich retrospektiv fragmentiert und dekonstruiert
  3. Themenvielfalt: Kafkas Tierleben, Postmoderne, Theaterkritik, Schauspielerhass
  4. Vielschichtige Mediennutzung: Dias, Schaubilder, Filmsequenzen, digitale Kunst
  5. Unpersönlichkeit des Redners, die sich später als Selbstentblößung entpuppt
  6. Der Bühnenraum verändert sich dynamisch: von leer bis klaustrophobisch

Bühnenbild: Herr K. und eine Puppe in mehreren Kostümschichten stehen auf einer kahlen Bühne. Der Raum wird zunehmend enger, Theaterrequisiten füllen den Raum. Im Hintergrund bewegen sich Spiegelhälften; die Decke senkt sich.


1. Ebene: Titel-Thema


Der Monolog von Herr K.

„Verehrtes Publikum“, beginnt Herr K. mit einer Stimme, die so sachlich klingt, als würde er den Wetterbericht vortragen. „Was Sie heute Abend erwartet, ist kein gewöhnliches Theater. Es ist keine Aufführung, kein Schauspiel, kein Spiel. Nein, ich lehne jede Form von Theatersport ab, jede Darstellung von Emotion, jede billige Verführung.“ Seine Worte hallen in dem leeren Raum wider, der nur von einer Puppe geteilt wird, deren Augen ausdruckslos ins Leere starren.

„Das Stück, das keines ist“, fährt Herr K. fort, „trägt den Titel ‚Kafkas Tierleben‘. Und doch, so sei betont, liegt ihm eine strenge Logik zugrunde. Sie werden keinen Beamer sehen, keine sichtbaren Medien – nur mich, die Puppe und die Wahrheit, die in Fragmenten liegt.“

Innerlich denkt Herr K.: *„Hören sie überhaupt zu? Oder starren sie nur in diese Leere, die ich bin?“*

Die Episoden:

  1. „Die Verwandlung“: Gregor Samsa erwacht als Ungeziefer. Herr K. hebt hervor: „Ein Tier zu sein, bedeutet, die Bürde des Menschseins abzuwerfen.“
  2. „Bericht an eine Akademie“: „Hier ist es das Tier, das die Zivilisation vorführt. Ein Gorilla, der Mensch wird, ist die tiefste aller ironischen Brechungen.“
  3. „Der Geier“: Herr K. spricht leise: „Es ist der Akt der Vernichtung, der uns anzieht. Wie ein Geier, der uns verschlingt, während wir stillhalten.“

Herr K.s Gedanken unterbrechen ihn plötzlich: *„Und ich? Bin ich nicht auch ein Geier, der sich selbst zerfleischt?“*


2. Ebene: Theorie: Neues Theater


„Ich muss Klarheit schaffen“, beginnt Herr K. erneut, seine Stimme schärfer, seine Bewegungen präziser. „Was Sie sehen, ist kein Spiel. Es ist das Ende des Theaters, wie Sie es kennen. Postmoderne ist tot. Wir leben in der Post-Neo-Sachlichkeit!“

Charakteristika des Neuen Theaters:

  1. „Keine Gesamterklärung, nur Fragmente! Keine Tiefe, nur Oberfläche!“ Herr K. bewegt sich rastlos über die Bühne.
  2. „Hybridität und Karnevalisierung! Was Sie sehen, ist alles und nichts zugleich. Ironie ist der Schlüssel.“
  3. „Das Nicht-Zeigbare wird sichtbar, das Unspielbare spielbar.“

Ein Moment der Stille. Innerlich hadert er: *„Ich weiß, dass sie nicht folgen. Ich bin nur eine Stimme in der Leere.“*


3. Ebene: Tierleben Kafkas


„Wer war Kafka?“ Herr K. spricht schneller. Die Puppe fällt um, und er stellt sie nicht wieder auf. „Ein Mann, der sich selbst ein Tier nannte. Ein Mann, der im Scheitern lebte, im Staub kroch. Er sagte: ‚Ich bin ein Schwein, ein Hund, ein Nichts.‘ Aber sind wir nicht alle Schweine, Hunde, Nichts?“

Biografische Fragmente:

  1. Vaterkonflikt: „Der Vater, dieser unerbittliche Tyrann, schuf das Tier in Kafka.“
  2. Hypochondrie: „Kafka war von Ängsten zerfressen – ein Tier, das in seinem Käfig stirbt.“
  3. Die Frauen: „Er liebte, aber immer mit dem Blick eines Tieres, das die Freiheit sucht.“

Herr K. bleibt stehen, sieht in das Publikum. *„Ich bin nicht besser. Ich bin ein Tier in einem Käfig aus Worten.“*


4. Ebene: Kafka-Texte


„Und die Texte?“ fragt Herr K. rhetorisch. „Sie sind Käfige, Labyrinthe, Spiegel. In der ‚Verwandlung‘ sehen wir, wie der Mensch zum Tier wird. In ‚Bericht an eine Akademie‘ wird das Tier zum Menschen. Aber immer bleibt die Frage: Was ist Freiheit? Was ist Gefangenschaft?“

Innerlich flüstert er: *„Ich kenne die Antwort nicht. Ich bin nur ein Schauspieler.“*


5. Ebene: Kafka auf dem Theater / im Film


„Kafka wurde inszeniert, verfilmt, neu erfunden. Aber nie verstanden.“ Herr K. hebt eine Hand, als wolle er etwas greifen. „Er bleibt ein Rätsel. Ein Riesenmaulwurf, der uns entgleitet.“


6. Ebene: Theaterbeispiel


Herr K. wirft plötzlich einen Stapel Papiere auf den Boden. „Das Theater ist ein Zoo! Die Schauspieler sind Tiere! Wir hassen uns, lieben uns, fressen uns auf!“

Innerlich schreit er: *„Und ich? Bin ich der größte Narr in diesem Zirkus?“*


7. Ebene: Wirklichkeitswechsel / Herr K.s Tierleben


Ein Lautsprecher unterbricht ihn: „Herr K., Ihr Auftritt beginnt in fünf Minuten.“ Plötzlich erstarrt er. Die Bühne verwandelt sich. Der Raum schrumpft. Ein Spiegel erscheint, und Herr K. sieht sich selbst: blass, schweißbedeckt, eine Maske des Scheiterns.

„Alles war für mich“, flüstert er. „Nur für mich. Sie waren nie da.“

Er beginnt, sich zu schminken, die Wimpern zu biegen, den Anzug zu richten. „Ich bin nur ein Tier, das spricht. Ein Tier in einem Käfig aus Theater.“

Schluss Das Licht verlöscht. Nur der Spiegel bleibt sichtbar, und darin: Herr K. – ein Mensch, ein Tier, ein Nichts.

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