Artikel 17 und ein unausgegorenes, unzeitgemäßes theoretisches Petitionsrecht
Artikel 17 Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden. Artikel 17a |
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Multiple-Choice
Um was geht es in diesem Artikel des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland? (!Briefgeheimnis) (!Postgeheimnis) (!Fernmeldegeheimnis) (!Meinungsfreiheit) (!Pressefreiheit) (!Unverletzlichkeit der Wohnung) (Beschwerden)
Offene Aufgaben & Projekte
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Artikel 17 und ein unausgegorenes, unzeitgemäßes theoretisches Petitionsrecht: Nur ca. 30 % der deutschen Bürger_Innen halten laut einer repräsentativen Umfrage des Sterns (2011) eine Volksbefragungen für sinnvoll. (Quelle: Passing, K.; Lobo, S.: Internet, Segen oder Fluch, Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Rowohlt, Berlin, 2012)
Die repräsentative Studie mit dem Titel „Online mitmachen und entscheiden. Partizipationsstudie 2014“, die in Kooperation mit TNS infratest durchgeführt wurde, gibt Auskunft über das politische (und wirtschaftliche) Beteiligungsverhalten der Internetuser in Deutschland. Eine Reaktion darauf: „Neue Partizipationsstudie entzaubert Online-Beteiligung. Selbst partizipationsinteressierte Internetuser bleiben mehrfach passiv. (...) Die Partizipationsstudie 2014 zeigt einmal mehr, dass die Faszination über die technischen Möglichkeiten des Internets nicht von der Frage nach den Chancen und Gefahren für die Demokratie entbindet. Zur Technikfaszination muss Medienkompetenz kommen und zur Medienkompetenz gehört zwingend die Demokratiekompetenz. Wer die Chancen des Internets für Bürgerbeteiligung sinnvoll nutzen will, muss neben den Möglichkeiten auch die Grenzen des Netzes kennen. Nur eine sachliche und nüchterne Betrachtung verhindert Irrwege im Cyberspace.“ Stefan Eisel verweist im gleichen Bericht auf Beispiele für eine geringe Online-Partizipation:
- Adhocracy-Angebot der Enquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages 2011-2013: 12.579 registrierte Mitglieder, 494 eingereichte Vorschläge, 2.356 Kommentare
- Online-Bürgerhaushalte: Nie mehr als 5 % Beteiligung
- Liquid Feedback der Piratenpartei: 7.988 Stimmberechtigte, 922 Aktive (d.h. sie haben sich mind. einmal in sechs Monaten eingeloggt)
- LiquidFriesland: 80.000 Berechtigte, 552 registrierte Bürger, nie mehr als 50 Teilnehmer_Innen bei einer Abstimmung
Aufgaben
- Ist das Volk bereit für die digitale Mitbestimmung?
- Diskutiert über diese Aussagen, Zahlen und über das Video.
Bewertung / Interpretation
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Links
Hier können noch wichtige Links ergänzt werden. |
- MOOC-Überblick: Der Grundrechte-Countdown im digitalen Zeitalter
- Originaltext: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
- Diskurstraining
KI und Grundrechte
Der 17. Artikel des deutschen Grundgesetzes garantiert jedem das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen an die zuständigen Stellen und die gesetzgebenden Körperschaften mit Eingaben und Beschwerden zu wenden. In diesem aiMOOC beschäftigen wir uns mit den Gefahren, die dieses Grundrecht durch neue Umstände, Handlungen und Aktivitäten unterschiedlicher Personen oder Gruppen (z.B. Kriminelle oder Unternehmen) mit Unterstützung von Technologie (z.B. KI) bedrohen.
Technologie und KI als Bedrohung für den 17. Artikel
Die rasante Entwicklung von Technologien, insbesondere künstlicher Intelligenz (KI), hat zu einer zunehmenden Automatisierung von Prozessen in vielen Lebensbereichen geführt. Dies kann auch Auswirkungen auf das Recht haben, sich mit Eingaben und Beschwerden an die zuständigen Stellen und die gesetzgebenden Körperschaften zu wenden. Einige Beispiele hierfür sind:
- Automatisierte Entscheidungsprozesse: KI-Systeme können Entscheidungen treffen, ohne dass ein Mensch direkt eingreifen muss. Dies kann dazu führen, dass individuelle Eingaben und Beschwerden nicht mehr angemessen berücksichtigt werden.
- Überwachung und Datenschutz: Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft entstehen immer mehr Möglichkeiten zur Überwachung und Sammlung persönlicher Daten. Dies kann dazu führen, dass Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern oder Eingaben und Beschwerden einzureichen.
- Manipulation von Informationen: KI kann dazu verwendet werden, Informationen gezielt zu manipulieren oder zu unterdrücken. Dies kann die Meinungsbildung beeinflussen und das Vertrauen in die Möglichkeit, sich mit Eingaben und Beschwerden an die zuständigen Stellen zu wenden, untergraben.
- Angriffe auf digitale Infrastrukturen: Cyber-Angriffe, insbesondere solche, die auf politische Institutionen abzielen, können dazu führen, dass Eingaben und Beschwerden nicht mehr sicher an die zuständigen Stellen übermittelt werden können.
Maßnahmen zum Schutz des 17. Artikels
Um den 17. Artikel des Grundgesetzes vor den Gefahren der Digitalisierung und KI zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen denkbar:
- Gesetzliche Regelungen: Gesetze können erlassen werden, um den Einsatz von KI und Technologie in bestimmten Bereichen zu regulieren und sicherzustellen, dass das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden gewahrt bleibt.
- Sensibilisierung und Bildung: Durch Aufklärung und Bildung können Bürgerinnen und Bürger für die Herausforderungen und Gefahren sensibilisiert werden, die mit der Digitalisierung und KI einhergehen.
- Technische Sicherheitsmaßnahmen: Durch den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien und anderen Sicherheitsmaßnahmen kann die Sicherheit von digitalen Kommunikationskanälen verbessert und somit das Vertrauen in das Recht auf Eingaben und Beschwerden gestärkt werden.
- Transparenz und Kontrolle: Durch transparente Entscheidungsprozesse und die Möglichkeit, KI-Systeme und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen und zu kontrollieren, kann das Vertrauen in die Technologie und das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden erhalten bleiben.
- Internationale Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit zwischen Staaten und Organisationen auf internationaler Ebene kann dazu beitragen, gemeinsame Standards und Regelungen zum Schutz des 17. Artikels im Kontext der Digitalisierung und KI zu entwickeln.
Offene Aufgaben
- Erstelle eine Liste von Vorteilen und Nachteilen der Nutzung von KI in Bezug auf den 17. Artikel des Grundgesetzes. (LEICHT)
- Recherchiere Beispiele für Fälle, in denen KI-Systeme oder Technologien das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden beeinträchtigt haben. (STANDARD)
- Entwickle eine Kampagne, um das Bewusstsein für die Bedeutung des 17. Artikels und die Herausforderungen, die KI und Technologie darstellen, zu schärfen. (SCHWER)
- Analysiere die gesetzlichen Regelungen in deinem Land, die den Einsatz von KI und Technologie in Bezug auf Eingaben und Beschwerden betreffen, und vergleiche sie mit Regelungen in anderen Ländern. (SCHWER)
- Entwirf einen Vorschlag für eine gesetzliche Regelung, die den Schutz des 17. Artikels im Kontext von KI und Technologie gewährleistet. (SCHWER)
- Erstelle ein Informationsblatt oder einen Leitfaden für Bürgerinnen und Bürger, um ihnen zu helfen, ihre Rechte im Rahmen des 17. Artikels zu verstehen und auszuüben. (STANDARD)
- Untersuche, wie verschiedene KI-Systeme Entscheidungen treffen, und diskutiere, inwieweit diese Entscheidungen transparent und kontrollierbar sind. (STANDARD)
- Erstelle eine Präsentation oder ein Video, in dem du die Bedeutung des 17. Artikels und die Gefahren durch KI und Technologie erklärst. (STANDARD)
- Recherchiere und diskutiere ethische Aspekte der Nutzung von KI im Zusammenhang mit dem 17. Artikel des Grundgesetzes. (SCHWER)
- Entwirf ein Modell für eine internationale Zusammenarbeit zum Schutz des 17. Artikels im Kontext der Digitalisierung und KI. (SCHWER)
Interaktive Aufgaben
Kreuzworträtsel
Grundgesetz | Der Name der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland |
Eingabe | Eine formelle oder informelle Anfrage oder Beschwerde an eine zuständige Stelle |
Intelligenz | Eine Form der Technologie, die menschenähnliche kognitive Funktionen besitzt: Künstliche ... |
Datenschutz | Schutz der Privatsphäre und persönlicher Informationen |
Cyberangriff | Ein Versuch, Computer, Netzwerke oder digitale Infrastrukturen zu beschädigen oder zu manipulieren |
Algorithmen | Regeln oder Verfahren, die von KI-Systemen verwendet werden, um Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen |
Transparenz | Die Offenheit und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Prozessen |
Regulierung | Die Schaffung und Durchsetzung von Regeln und Standards, um das Verhalten von Individuen, Unternehmen oder Technologien zu steuern |
Quiz: Teste Dein Wissen
Was ist der Hauptzweck des 17. Artikels des deutschen Grundgesetzes? (Das Recht auf Eingaben und Beschwerden an zuständige Stellen zu sichern) (!Das Recht auf Meinungsfreiheit) (!Das Recht auf Datenschutz) (!Das Recht auf Bildung)
In welchem Bereich kann Künstliche Intelligenz eine Bedrohung für den 17. Artikel darstellen? (Durch automatisierte Entscheidungsfindung) (!Durch den Schutz des geistigen Eigentums) (!Durch das Sammeln von persönlichen Daten) (!Durch den Einsatz in der Kommunikation)
Welche Technologie kann dazu beitragen, das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden zu gefährden? (Künstliche Intelligenz) (!Solarenergie) (!3D-Druck) (!Virtuelle Realität)
Welche Maßnahme kann dazu beitragen, das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden im Kontext der Digitalisierung und KI zu schützen? (Stärkung der Regulierung und Überwachung) (!Erhöhung der Internetgeschwindigkeit) (!Förderung der Nutzung von KI in der Bildung) (!Entwicklung von Open-Source-Software)
Memory
Grundgesetz | Verfassung der Bundesrepublik Deutschland |
Eingabe | Anfrage oder Beschwerde an eine zuständige Stelle |
Künstliche Intelligenz | Technologie mit menschenähnlichen kognitiven Funktionen |
Datenschutz | Schutz der Privatsphäre und persönlicher Informationen |
Transparenz | Offenheit und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Prozessen |
LearningApps
Lückentext
OERs zum Thema
Gefahren
- Missbrauch von persönlichen Daten durch Unternehmen oder Dritte
- Überwachung und Zensur durch autoritäre Regime
- Manipulation von Meinungen und Desinformationskampagnen in sozialen Medien
- Einsatz von KI-gesteuerten Bots zur Beeinflussung öffentlicher Diskussionen
- Automatisierte Entscheidungsprozesse ohne angemessene Transparenz und Rechenschaftspflicht
- Diskriminierung und soziale Ungleichheit durch algorithmische Voreingenommenheit
- Erosion der Privatsphäre durch umfassende Datenerfassung und -analyse
- Anfälligkeit für Cyberangriffe und Datenlecks, die das Vertrauen in digitale Systeme untergraben
- Abhängigkeit von und Kontrolle durch große Technologieunternehmen
- Schleichende Normalisierung der Überwachung und des Verlusts von Privatsphäre
Die Bedeutung von Datenschutz und ethischen Richtlinien
In einer digitalisierten Welt ist es wichtig, den Datenschutz und ethische Richtlinien für Technologieentwicklungen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, zu stärken. Dies kann dazu beitragen, die oben genannten Gefahren für das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden gemäß Artikel 17 des deutschen Grundgesetzes zu minimieren.
Datenschutz
Die Europäische Union hat mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Datenschutzes unternommen. Die DSGVO schützt die personenbezogenen Daten der Bürger und stellt sicher, dass Unternehmen und Organisationen angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um diese Daten zu schützen. Darüber hinaus müssen Unternehmen und Organisationen transparent über die Verarbeitung und Nutzung dieser Daten sein und sicherstellen, dass die Zustimmung der Betroffenen eingeholt wird.
Ethische Richtlinien für Künstliche Intelligenz
Neben dem Datenschutz ist es wichtig, ethische Richtlinien für die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu etablieren. Diese Richtlinien sollten Aspekte wie Fairness, Transparenz, Verantwortlichkeit, Nichtdiskriminierung und Schutz der Privatsphäre abdecken. Ein Beispiel für solche Richtlinien sind die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ethik-Leitlinien für Künstliche Intelligenz, die einen Rahmen für vertrauenswürdige KI-Systeme bieten.
Sensibilisierung und Bildung
Die Sensibilisierung für Datenschutz und ethische Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz ist entscheidend für den Schutz des Grundrechts auf Eingaben und Beschwerden in einer digitalisierten Welt. Bildungseinrichtungen und Medien sollten eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über die Risiken und Chancen von KI-Systemen sowie den Schutz der Privatsphäre und Grundrechte spielen.
Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft
Um das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden in einer digitalisierten Welt effektiv zu schützen, ist eine Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft erforderlich. Gemeinsam können sie Rahmenbedingungen schaffen, die den Schutz der Privatsphäre und Grundrechte gewährleisten, während sie gleichzeitig innovative Technologien fördern.
Insgesamt kann die Auseinandersetzung mit den Gefahren für das Grundrecht auf Eingaben und Beschwerden in einer digitalisierten Welt dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Datenschutz und ethischen Richtlinien im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu schärfen. Durch die Stärkung dieser Aspekte können wir sicherstellen, dass die digitale Welt die Grundrechte und Freiheiten aller Bürger respektiert und schützt.
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