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= Tempelreinigung =
[[File:Giovanni Paolo Pannini 001.jpg|thumb|300px|Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel (18. Jhdt.)]] Mit der '''Tempelreinigung''' ist die Vertreibung der [[Käufer]] und [[Verkäufer]] aus dem [[Jerusalemer Tempel]] durch [[Jesus]] beim [[Pascha|Osterfest der Juden]] (Pessach) gemeint.<ref>{{L|GEJ|2.90.3}}</ref>


{{Anmerkung|Im Johannes Evangelium und im Großen Evangelium Johannes wird die Tempelreinigung durch Jesus am Anfang Seines öffentlichen Auftretens angegeben, und nicht erst am Ende, wie die Synoptiker (Matthäus, Markus und Lukas) andeuten. Der anglikanische Bischof John A.T. Robinson hat in seinem Buch "The Priority of John" (deutscher Titel: 'Johannes, das Evangelium der Ursprünge') klar gezeigt, dass die Johanneische Tradition historisch sehr zuverlässig ist und fast immer genauere Informationen enthält als die synoptischen Berichte. Daher ist auch die Meinung vieler Theologen, die Tempelreinigung habe auf direkte Weise Jesu Tod verursacht, nicht richtig.}}
== Geschichte ==
=== Die untragbaren Zustände im Tempel ===
Da das Osterfest der Juden herangekommen war, zogen Jesus und die bei Ihm waren nach [[Jerusalem]].<ref>{{L|GEJ|1.12.6}}</ref> Das Pessach hatte aufgrund des [[Handel]]sbetriebs sein geheiligtes Ansehen völlig eingebüßt. Die [[Gewinnsucht]] nötigte sogar das [[Priester]]tum, die Höfe und Vorhallen des Tempels für diese Zeit an die Kaufleute, ob [[Juden]] oder [[Heiden]], teuer zu vermieten. Jesus zog nach Jerusalem, als der Hohepriester [[Kaiphas]] die sehr einträgliche Würde hatte. Dieser vermietete sogar im inneren Teil des Tempels gewisse Plätze an die Taubenkrämer und einige kleine Wechsler.<ref>{{L|GEJ|1.12.9-11}}</ref>
Als Jesus in Jerusalem fand, dass sich die Menschen vor lauter Vieh und deren Verkäufer kaum mehr in den Tempel getrauten, da manchmal ein [[Ochse]] wild wurde, es vor [[Gestank]] und [[Lärm]] kaum auszuhalten war, man nicht selten ausgeraubt wurde und sogar noch viel schlimmerer Unfug verübt ward, da kündigte Er an, das Maß sei voll geworden und noch heute würde [[Gottes Macht]] und [[Gottes Zorn|Zorn]] im Tempel walten und die [[Frevler]] hinaustreiben. {{B|Joh|2|14}} <ref>{{L|GEJ|1.13.1-3}}</ref>
=== Vertreibung der Viehhändler und Geldwechsler ===
Jesus wies Petrus an, bei einem Seiler drei starke Stricke zu kaufen. Daraus flocht Er Sich schnell eine starke Geißel und zog mit dieser und Seinen Jüngern in den Tempel, wobei alles vor Ihm zurückwich. In der letzten Vorhalle des Tempels stellte Er Sich auf die Torstufen und sagte mit einer donnerähnlich starken Stimme: ''"Es stehet geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber machet es zu einer Mördergrube! – Wer hat euch dazu ein Recht erteilt, den Gottestempel also zu entheiligen!?"'' Die Viehhändler und Wechsler schrien: "Wir haben unser Recht vom Hohepriester teuer erkauft und stehen unter seinem Schutze und unter dem Schutze Roms." Jesus: ''"Unter solchem Schutze stehet ihr wohl; aber Gottes Arm ist wider euch und eure Schutzmeister. Wer wird euch vor Diesem in Schutz nehmen, so Er über euch und eure Schutzmeister ausgestreckt wird?!"'' Die Verkäufer und Wechsler: "Im Tempel wohnet Gott, und die Priester sind Gottes; können diese wider Seinen Rat etwas tun? – Wen sie schützen, den schützt auch Gott!" Darauf donnerte Jesus: ''"Was redet ihr unsinnigen Frevler? Die [[Priester]] sitzen wohl noch auf den Stühlen [[Moses|Mosis]] und [[Aaron|Aarons]]; aber sie dienen nicht mehr [[Gott]], sondern dem [[Mammon]], dem [[Teufel]] dienen sie, und ihr Recht und euer Recht ist ein Recht der Teufel und ewig nie ein Gottesrecht! Darum erhebet euch nun augenblicklich und räumet die Hallen, sonst soll es euch übel ergehen!"'' Da fingen die Wechsler und Verkäufer zu lachen an und sagten: "Da seht einmal die Keckheit dieses gemeinsten Nazaräers an! – Werfet ihn doch geschwinde zum Tempel hinaus!" Sie erhoben sich und wollten Hand an Jesus legen. Nun erhob Jesus Seine Rechte mit der Geisel und fing an, sie über die Köpfe des Gesindels mit göttlicher Gewalt zu schwingen; wen die Geißel traf, der wurde augenblicklich von heftigsten [[Schmerz]]en befallen, ebenso auch das Vieh. Es entstand ein fürchterliches Menschen- und Viehgeheul, und das Vieh floh gewaltig davon und stieß nieder, was ihm in den Weg trat. Auch die Verkäufer und Käufer flüchteten unter furchtbarem Schmerzgeschrei. Jesus und Seine Jünger stießen alle Wechselbuden um und verschütteten alles Geld. {{B|Joh|2|15}} <ref>{{L|GEJ|1.13.5-13}}</ref>
=== Umsiedlung der Taubenhändler ===
Daraufhin trat Jesus in den Tempel, wo sich noch eine Menge Taubenkrämer befand. Da diese Krämer gewöhnlich [[Arme]] waren und gerade auf keinen [[Gewinn]] ausgingen und der Taubenverkauf im Tempel schon eine alte Sache war, früher jedoch nur im ersten Vorhof des Tempels, ermahnte Er sie nur und sagte: ''"Traget das hinaus und machet Meines Vaters Haus nicht zu einem Kaufhause; im äußersten Vorhofe ist der Ort für dergleichen!"'' Diese Armen entfernten sich darauf ohne Widerrede und nahmen im äußersten Vorhof ihren alten Platz ein. So war nun der Tempel gereinigt. {{B|Joh|2|16}} <ref>{{L|GEJ|1.13.14}}</ref>
=== Die Folgen der Tempelreinigung ===
Die Reinigung machte ein großes Aufsehen, und die Jünger befürchteten heimlich, die Priesterschaft würde sie als Aufwiegler durch die römische Wache gefangen nehmen lassen, denn es steht geschrieben: "Der Eifer um Dein Haus hat Mich gefressen." {{B|Ps|69|10}} Jesus aber beruhigte sie und zeigte ihnen, wie die Priester vollauf damit beschäftigt waren, das verschüttete viele Geld der Wechsler aufzulesen und sich anzueignen. Sie hatten gar keine Zeit, sich eine Klage anzuhören, außerdem waren die Beschädigten durch die Lektion derart erschrocken, dass sie auch später keine Klage wider Jesus erheben würden. Jesus sagte: ''"Der Eifer um Mein Haus wird Mich vor diesen wohl fressen, aber jetzt noch lange nicht!"'' {{B|Joh|2|17}} <ref>{{L|GEJ|1.13.15-17}}; {{L|GEJ|3.46.9}}</ref>
Einige Juden traten zu Jesus und wollten wissen, wer Er sei und welch ein Zeichen (vom Kaiser meinten sie) Er vorzeigen könnte, weshalb Er solches zu tun vermochte, und ob Er nicht die Strenge der Gesetze kenne. Darauf antwortete Jesus: ''"So Ich sie nicht kennete und Mich vor ihnen fürchtete, würde Ich das nicht getan haben. – Ihr aber verlanget von Mir ein amtliches Zeichen, und Ich sage es euch, dass Ich ein solches nicht habe; aber brechet ab diesen Tempel, und am dritten Tage soll er wieder vollendet dastehen!"'' Diese Aussage wussten die Juden nicht gleich zu fassen. Nach einer Weile fiel einem historisch erfahrenen Juden ein, dass zum Bau des Tempels 46 Jahre nötig waren, worauf er Jesus hinwies. Sie hätten an Ihn aufgrund Seiner sehr lobenswerten Tat wohl als einen von Gott erweckten [[Prophet]]en geglaubt; jedoch aufgrund Seiner in ihren Augen frevelhaft prahlerisch dummen und unwahren Antwort verdächtigten sie Ihn ein heidnischer [[Zauberer]] zu sein, der auf irgendeine Weise im Dienste Roms oder geheim in dem der Priester stand. Jesus verwies sie auf ihre [[Blindheit]] und [[Taubheit]] und zeigte ihnen Seine Nachfolger, die Ihm aus Galiläa gefolgt waren und Ihn erkannt hatten. Die Juden gingen nun zu den Jüngern und befragten sie, worauf diese von Jesus zeugten, gestanden aber auch, dass sie das nicht fassen konnten, was Er zu den Juden gesagt hatte, denn sie selbst begriffen das erst nach der [[Auferstehung Jesu]]. So verlangten die Juden von Jesus Aufklärung über Seine Rede, denn ein Messias können nicht in den Taten ein Gott und in der Rede ein Narr sein, erst dann wollten sie Ihn unterstützen. Jesus sagte: ''"Was möget ihr Mir geben, das ihr nicht zuvor empfangen hättet von Meinem Vater, Der im Himmel ist? So ihr es aber empfangen habt, wie möget ihr nun also reden, als ob ihr es nicht empfangen hättet?! Was wollt ihr Mir geben, das da nicht Mein wäre?! Denn was des Vaters ist, das ist auch Mein; denn Ich und der Vater sind nicht Zwei, sondern Eins! Ich sage euch: Nichts als der [[Wille]] allein ist euer, alles andere aber ist Mein. Gebet ihr Mir euren Willen in der rechten Liebe eures Herzens und glaubet ihr, dass Ich und der Vater vollkommen Eins sind, dann habt ihr Mir alles gegeben, was Ich von euch verlangen kann!"'' Daraufhin verlangten die Juden ein [[Zeichen]]. Dieses aber wollte ihnen Jesus nicht geben, da nur durch den [[Glaube]]n und nicht durch das [[Gericht]] das [[ewiges Leben|ewige Leben]] zu empfangen ist. {{B|Joh|2|18-22}} <ref>{{L|GEJ|1.14}}</ref>
Nachdem Jesus wie ein gewaltiger Sturm unter die Händler gekommen war und sie verjagt hatte, wurde im Tempel bis zu seinem Ende kein Markt mehr gehalten.<ref>{{L|GEJ|1.85.3}}; {{L|GEJ|1.88.7}}</ref>
[[Nikodemus]] verstand es durch seine [[Schlauheit]], die Templer zu besänftigen, indem er ihnen erzählte, die Tempelreinigung sei eigens von Gott zugelassen worden, damit Seine Diener zu sehr viel [[Geld]] kämen, denn die Verkäufer und Wechsler zahlten nur die Platzmiete und spendeten sonst nichts, obwohl sie doch das meiste Geld in ganz Jerusalem besäßen. So waren sie dann damit einverstanden, bis auf einige, die nebenbei durch Agenten selbst das Wechselgeschäft betrieben hatten. (nach Cornelius)<ref>{{L|GEJ|1.88.6}}</ref>
== Geistiger Sinn ==
[[File:Gospel of Matthew Chapter 21-8 (Bible Illustrations by Sweet Media).jpg|thumb|Die Liebe Gottes greift auch zur Geisel, wenn es nötig ist.]] Aus der entsprechenden Bedeutung der Tempelreinigung lässt sich erkennen, dass derart nie ein Mensch, sondern nur [[Gott]] allein als die ewige [[Wahrheit]], die alles sieht und kennt, solcherart handeln und reden kann.<ref>{{L|GEJ|1.16.16}}</ref>
* '''Der Tempel:''' Der [[Mensch]] in seiner naturmäßig-weltlichen [[Sphäre]]. Im Tempel wie im Menschen befindet sich ein [[Allerheiligstes]]; deshalb soll auch das Äußere des Tempels geheiligt und lauter gehalten werden, damit das Innerste als Allerheiligstes des Tempels wie des Menschen nicht entheiligt werde. Das Allerheiligste ist zwar durch einen starken Vorhang bedeckt, und nur der Oberpriester allein darf es zu gewissen Zeiten betreten. Dies ist aber kein Schutz vor der Entheiligung des Allerheiligsten. Wenn jemand mit seinem [[Leib]] sündigt, da verunreinigt er nicht nur den Leib, sondern auch seine [[Menschenseele|Seele]] und durch sie auch seinen [[Menschengeist|Geist]], der in jedem Menschen das Innerste und Allerheiligste darstellt und es auch wirklich ist. Nur der alleinigen [[Gottesliebe|Liebe zu Gott]], die ein echter Oberpriester Gottes in jeglichem Menschen ist, ist es gestattet, straflos in dies Allerheiligste zu dringen und den Vorhang zu lüften. So aber dieser einzige Oberpriester im Menschen selbst unrein wird, indem er sich an unreine weltliche Dinge hängt und mit ihnen eine gemeine Sache macht, wie soll da das Allerheiligste unentheiligt bleiben, so es von einem unreinen Oberpriester besucht wird?<ref>{{L|GEJ|1.16.3-4}}</ref>
* '''Die Geisel:''' [[Krankheit]]en aller Art und andere scheinbare [[Unglück]]sfälle. Wenn im Tempel wie im Menschen '''alles''' unrein geworden ist, dann kann es vom Menschen aus auch nicht mehr gereinigt werden. So muss dann leider der Herr Selbst die Hand ans Werk legen und mit Gewalt den Tempel reinigen, und zwar durch allerlei schmerzliche Dinge.<ref>{{L|GEJ|1.16.5}}</ref>
* '''Verkäufer''' und '''Käufer:''' Die niederen, unreinen [[Leidenschaft]]en im Menschen.
* '''Vieh:''' Die unterste Stufe tierischer [[Sinnlichkeit]] und zugleich auch die dadurch erzeugte große [[Dummheit]] und [[Blindheit]] der Seele, deren Liebe gleich der eines [[Ochse]]n ist, dem sogar die sinnliche Zeugungs- und [[Geschlechtsliebe]] mangelt, den allein noch die polypenartige [[Esssucht|Fressliebe]] belebt, und dessen Erkenntnis gleich ist dem bekannten Erkenntnisvermögen der [[Schaf]]e.<ref>{{L|GEJ|1.16.6}}</ref>
* '''Die Wechsler und ihre Geldgeschäfte:''' Alles, was aus der schon ganz tierisch gewordenen [[Eigenliebe]] des Menschen hervorgeht. Diese "Wechsler" oder solche tierische Eigenliebe muss daher auch mit aller schmerzlichen Gewalt hinausgeschafft werden aus dem Menschen, und alles das, was diese Liebe belebt, muss umgeworfen und verschüttet werden. Es wird nicht ganz vernichtet, weil auch der Eigenliebe nicht die Freiheit genommen werden darf. Der edle Same oder das Weizenkorn wird in einem mit tierischem Unrat wohlgedüngten Acker am besten fortkommen und eine reiche Ernte geben. Würde man aber dem Acker den Dünger ganz nehmen, um ihn gleichsam von allem Unrat vollends rein zu machen, so würde dadurch das edle Weizenkorn nur schlecht fortkommen und sicher eine sehr schlechte Ernte abgeben. Der Unrat, der anfangs haufenweise auf den Acker gebracht wird, muss auseinandergeworfen und verschüttet werden, so wird er dann dem Acker dienen; würde man ihn aber im großen Haufen beisammen lassen, da würde er, wo er liegt, alles ersticken und den anderen Ackerteilen nichts nützen. (Anm.: d.h. ganz selbstlos ist auch ein geistiger Fortschritt nicht, er bedarf des Düngers der Eigenliebe, um eine reiche Ernte zu bringen)<ref>{{L|GEJ|1.16.7-9}}</ref>
* '''Die Taubenkrämer:''' Die äußere [[Tugend]], die in allerlei [[Zeremonie]], Anstand, [[Höflichkeit]], Artigkeit u. a. m. in rein weltlicher Beziehung besteht, versinnbildlicht durch die [[Taube]]n, die aber die Blindheit der Menschen zu einem innern Lebenswert erheben und darin das wahre Leben des Menschen wurzeln machen will. Nach der Ordnung aller Dinge gehört das Äußerste ins Äußerste und nicht ins Innerste. Würde jemand das Äußerste eines Baumes, die Rinde, in dessen Mark schieben, müsste der Baum bald verdorren und sterben. Die Menschen sollen all die äußerlichen Tugenden nicht zur Sache des inneren Lebens machen, ansonsten sie zu Konversationspuppen werden. Daher verwies Jesus die Taubenkrämer nur auf ihren ordentlichen Platz.<ref>{{L|GEJ|1.16.11-15}}</ref>
Der Herr bleibt nach solcher Reinigung noch nicht im Tempel. Er darf Sich dem gewaltsam gefegten inneren Menschen noch nicht anvertrauen, weil Er allein weiß, wie das Innere des Menschen bestellt sein muss, damit Er im Menschen eine bleibende Wohnstätte nehmen kann. Dem Menschen darf nach einer solchen Reinigung die [[Freiheit]] nicht genommen werden, da er sonst zu einer Puppe würde. So geht der Herr wieder aus dem Tempel und fließt wie zufällig von außen herein in das Innere des Menschen ein und fügt sich nicht den Anforderungen des Menschen, dass Er bei und in ihm bliebe und ihn unterstütze in der [[Trägheit]]. Der Mensch muss wieder zur vollen Selbsttätigkeit erwachen und durch sie erst ein vollkommener Mensch werden.<ref>{{L|GEJ|1.16.17-19}}</ref>
== Siehe auch ==
* [[Erstes Lehrjahr]]
* [[Jesus Christus]]
== Quellenverweise ==
<references/>
[[Kategorie:Jesus]]
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Version vom 22. März 2021, 18:51 Uhr





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Christus verdrijft de wisselaars uit de tempel Museum De Lakenhal B 107 Museum De Lakenhal
Jésus chassant les marchands du temple Basilique Saint-Sauveur de Rennes
Christ chasing the merchants of the temple painting by Antoine Jean-Baptiste Thomas Antoine-Jean-Baptiste Thomas Saint-Roch
Christ Driving the Money-changers from the Temple painting by Garofalo (Benvenuto Tisi) Benvenuto Tisi National Galleries of Scotland NG 32 Scottish National Gallery 15th century
Christ Cleansing the Temple painting by Bernardino Mei Bernardino Mei J. Paul Getty Museum 69.PA.27 Getty Center 1655
Jesus Cleansing the Temple painting by Bernardo Bellotto (National Museum in Warsaw) Bernardo Bellotto National Museum in Warsaw ZKW 3605
ZKW 3605 MNW
National Museum in Warsaw 170s Jesus
Vertreibung der Händler aus dem Tempel painting by Thomas Christian Winck Christian Winck Bavarian State Painting Collections 2874 Alte Pinakothek 1793
Christ Driving the Money Changers from the Temple painting by El Greco in the National Gallery, London El Greco National Gallery NG1457 National Gallery 1600 Jesus
man
Christ Driving the Money Changers from the Temple painting by El Greco El Greco Church of San Ginés de Arlés Church of San Ginés de Arlés 1609
Christ Driving the Money Changers from the Temple (1571) painting by El Greco El Greco Minneapolis Institute of Art 24.1 Minneapolis Institute of Art 1570 Cleansing of the Temple
Jesus
Christ Driving the Money Changers from the Temple El Greco The Frick Collection 1909.1.66 The Frick Collection 1595
Christ Driving the Money Changers from the Temple painting by El Greco (Domenikos Theotokopoulos) El Greco Samuel H. Kress Collection
National Gallery of Art
Cook collection
1957.14.4
K-2127
National Gallery of Art
Doughty House
1568
The Traders Cast out of the Temple painting by Francesco Bassano Francesco Bassano the Younger Museo del Prado P000027 Museo del Prado 1585
Christ Driving the Money Changers from the Temple painting by Giovanni Benedetto Castiglione Giovanni Benedetto Castiglione Department of Paintings of the Louvre INV 241 Room 717 160s donkey
duck
column
game
Jerusalem
sheep
container
Expulsion of the Traders from the Temple painting by Giandomenico Tiepolo Giovanni Domenico Tiepolo Museu Nacional d'Art de Catalunya 212855-000 Museu Nacional d'Art de Catalunya
The Expulsion of the Money-changers from the Temple painting by Gian Paolo Panini Giovanni Paolo Panini Thyssen-Bornemisza Museum 311 (1976.11) Thyssen-Bornemisza Museum 1724
Christ casting the Money Changers out of the Temple painting by Giovanni Paolo Panini Giovanni Paolo Panini Museo del Prado P000278 Museo del Prado 1750
1725
money
The Cleansing of the Temple painting by Giuseppe Passeri Giuseppe Passeri Walters Art Museum 37.2512 Walters Art Museum 170s
The Cleansing of the Temple painting by Hans Holbein the Elder Hans Holbein the Elder Städel Museum HM 18 Städel Museum 1501
Christ Driving the Money Changers out of the Temple painting by Hubert Robert Hubert Robert Gemäldegalerie
Berlin State Museums
Gemäldegalerie 1760
Christ Driving the Traders from the Temple painting by Joseph Mallord William Turner J. M. W. Turner Tate
National Gallery
N05474
NG5474
Tate 1832
Jesus Driving the Merchants from the Temple painting by Jacob Jordaens Jacob Jordaens Department of Paintings of the Louvre INV 1402 Room 800 160s Cleansing of the Temple
market
livestock
cage
dog
Jesus
merchant
donkey
cow
sheep
pigeon
The Purification of the Temple painting by Jacopo Bassano Jacopo Bassano National Gallery NG228 National Gallery 1580
Vertreibung der Händler aus dem Tempel painting by Jacopo Bassano (da Ponte) Jacopo Bassano Bavarian State Painting Collections 2402 Alte Pinakothek 15th century
The Merchants Chased from the Temple work by James Tissot James Tissot Brooklyn Museum 00.159.198 Brooklyn Museum 18th century
Christ driving the money changers from the temple painting by Jan Sanders van Hemessen Jan Sanders van Hemessen Museum of Fine Arts of Nancy Museum of Fine Arts of Nancy 1556
The expulsion of the money-changers from the temple painting by Jan Steen Jan Steen Museum De Lakenhal
Cultural Heritage Agency of the Netherlands Art Collection
Stichting Nederlands Kunstbezit
Dienst Verspreide Rijkscollecties
Rijksdienst Beeldende Kunst
Instituut Collectie Nederland
B 667
NK1544
Museum De Lakenhal 1675
Jésus chassant les vendeurs du Temple painting by Joseph Dynes Joseph Dynes Musée national des beaux-arts du Québec 1984.19 Musée national des beaux-arts du Québec 1878
Expulsion of the Money-Changers from the Temple painting by Luca Giordano Luca Giordano Hermitage Museum ГЭ-5561 Hermitage Museum 1675
Christ Cleansing the Temple painting by Luca Giordano Luca Giordano Bob Jones University Museum and Gallery Bob Jones University Museum and Gallery 16th century
Expulsion of the money changers from the temple painting by Lucas Cranach the Elder Lucas Cranach the Elder Staatliche Kunstsammlungen Dresden Gal.-Nr. 3861 Gemäldegalerie Alte Meister 1510
The Purification of the Temple painting by Marcello Venusti Marcello Venusti National Gallery NG1194 National Gallery 150s
Christ Driving the Traders from the Temple painting by Pieter Bruegel the Elder Pieter Brueghel the Elder Statens Museum for Kunst KMS3924 Statens Museum for Kunst 15th century
Christ Driving the Money Changers from the Temple painting by Pieter Neeffs the Elder Pieter Neeffs Seattle Art Museum 68.233 Seattle Art Museum
Christ Driving the Money-changers from the Temple painting by Quinten Massijs Quentin Matsys Royal Museum of Fine Arts Antwerp
Flemish Art Collection
5072 Royal Museum of Fine Arts Antwerp 150s Jesus
whip
Christ Driving the Money-changers from the Temple painting by Rembrandt Rembrandt Pushkin Museum of Fine Arts 1900 Pushkin Museum of Fine Arts 1626
Christ Driving the Money-changers from the Temple painting by Theodoor Rombouts Theodoor Rombouts Royal Museum of Fine Arts Antwerp
Flemish Art Collection
801
30980000
Royal Museum of Fine Arts Antwerp
Expulsion of the Money-Changers from the Temple painting by Valentin de Boulogne. 1594-1632 Valentin de Boulogne Hermitage Museum ГЭ-1214 Hermitage Museum 160s
Expulsión de los mercaderes del Templo painting by Vicente Salvador Gómez Vicente Salvador Gómez Museo del Prado P002661 Museo del Prado 1670
Christ driving the money-changers from the Temple painting by follower of Hieronymus Bosch anonymous Kelvingrove Art Gallery and Museum 1586 Kelvingrove Art Gallery and Museum 150s man
Christ Driving the Money-changers from the Temple painting by anonymous painter anonymous National Galleries of Scotland NG 4 Scottish National Gallery 15th century


Tempelreinigung

Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel (18. Jhdt.)

Mit der Tempelreinigung ist die Vertreibung der Käufer und Verkäufer aus dem Jerusalemer Tempel durch Jesus beim Osterfest der Juden (Pessach) gemeint.[1]


Geschichte

Die untragbaren Zustände im Tempel

Da das Osterfest der Juden herangekommen war, zogen Jesus und die bei Ihm waren nach Jerusalem.[2] Das Pessach hatte aufgrund des Handelsbetriebs sein geheiligtes Ansehen völlig eingebüßt. Die Gewinnsucht nötigte sogar das Priestertum, die Höfe und Vorhallen des Tempels für diese Zeit an die Kaufleute, ob Juden oder Heiden, teuer zu vermieten. Jesus zog nach Jerusalem, als der Hohepriester Kaiphas die sehr einträgliche Würde hatte. Dieser vermietete sogar im inneren Teil des Tempels gewisse Plätze an die Taubenkrämer und einige kleine Wechsler.[3]

Als Jesus in Jerusalem fand, dass sich die Menschen vor lauter Vieh und deren Verkäufer kaum mehr in den Tempel getrauten, da manchmal ein Ochse wild wurde, es vor Gestank und Lärm kaum auszuhalten war, man nicht selten ausgeraubt wurde und sogar noch viel schlimmerer Unfug verübt ward, da kündigte Er an, das Maß sei voll geworden und noch heute würde Gottes Macht und Zorn im Tempel walten und die Frevler hinaustreiben. 2 [4]

Vertreibung der Viehhändler und Geldwechsler

Jesus wies Petrus an, bei einem Seiler drei starke Stricke zu kaufen. Daraus flocht Er Sich schnell eine starke Geißel und zog mit dieser und Seinen Jüngern in den Tempel, wobei alles vor Ihm zurückwich. In der letzten Vorhalle des Tempels stellte Er Sich auf die Torstufen und sagte mit einer donnerähnlich starken Stimme: "Es stehet geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber machet es zu einer Mördergrube! – Wer hat euch dazu ein Recht erteilt, den Gottestempel also zu entheiligen!?" Die Viehhändler und Wechsler schrien: "Wir haben unser Recht vom Hohepriester teuer erkauft und stehen unter seinem Schutze und unter dem Schutze Roms." Jesus: "Unter solchem Schutze stehet ihr wohl; aber Gottes Arm ist wider euch und eure Schutzmeister. Wer wird euch vor Diesem in Schutz nehmen, so Er über euch und eure Schutzmeister ausgestreckt wird?!" Die Verkäufer und Wechsler: "Im Tempel wohnet Gott, und die Priester sind Gottes; können diese wider Seinen Rat etwas tun? – Wen sie schützen, den schützt auch Gott!" Darauf donnerte Jesus: "Was redet ihr unsinnigen Frevler? Die Priester sitzen wohl noch auf den Stühlen Mosis und Aarons; aber sie dienen nicht mehr Gott, sondern dem Mammon, dem Teufel dienen sie, und ihr Recht und euer Recht ist ein Recht der Teufel und ewig nie ein Gottesrecht! Darum erhebet euch nun augenblicklich und räumet die Hallen, sonst soll es euch übel ergehen!" Da fingen die Wechsler und Verkäufer zu lachen an und sagten: "Da seht einmal die Keckheit dieses gemeinsten Nazaräers an! – Werfet ihn doch geschwinde zum Tempel hinaus!" Sie erhoben sich und wollten Hand an Jesus legen. Nun erhob Jesus Seine Rechte mit der Geisel und fing an, sie über die Köpfe des Gesindels mit göttlicher Gewalt zu schwingen; wen die Geißel traf, der wurde augenblicklich von heftigsten Schmerzen befallen, ebenso auch das Vieh. Es entstand ein fürchterliches Menschen- und Viehgeheul, und das Vieh floh gewaltig davon und stieß nieder, was ihm in den Weg trat. Auch die Verkäufer und Käufer flüchteten unter furchtbarem Schmerzgeschrei. Jesus und Seine Jünger stießen alle Wechselbuden um und verschütteten alles Geld. 2 [5]

Umsiedlung der Taubenhändler

Daraufhin trat Jesus in den Tempel, wo sich noch eine Menge Taubenkrämer befand. Da diese Krämer gewöhnlich Arme waren und gerade auf keinen Gewinn ausgingen und der Taubenverkauf im Tempel schon eine alte Sache war, früher jedoch nur im ersten Vorhof des Tempels, ermahnte Er sie nur und sagte: "Traget das hinaus und machet Meines Vaters Haus nicht zu einem Kaufhause; im äußersten Vorhofe ist der Ort für dergleichen!" Diese Armen entfernten sich darauf ohne Widerrede und nahmen im äußersten Vorhof ihren alten Platz ein. So war nun der Tempel gereinigt. 2 [6]

Die Folgen der Tempelreinigung

Die Reinigung machte ein großes Aufsehen, und die Jünger befürchteten heimlich, die Priesterschaft würde sie als Aufwiegler durch die römische Wache gefangen nehmen lassen, denn es steht geschrieben: "Der Eifer um Dein Haus hat Mich gefressen." 69 Jesus aber beruhigte sie und zeigte ihnen, wie die Priester vollauf damit beschäftigt waren, das verschüttete viele Geld der Wechsler aufzulesen und sich anzueignen. Sie hatten gar keine Zeit, sich eine Klage anzuhören, außerdem waren die Beschädigten durch die Lektion derart erschrocken, dass sie auch später keine Klage wider Jesus erheben würden. Jesus sagte: "Der Eifer um Mein Haus wird Mich vor diesen wohl fressen, aber jetzt noch lange nicht!" 2 [7]

Einige Juden traten zu Jesus und wollten wissen, wer Er sei und welch ein Zeichen (vom Kaiser meinten sie) Er vorzeigen könnte, weshalb Er solches zu tun vermochte, und ob Er nicht die Strenge der Gesetze kenne. Darauf antwortete Jesus: "So Ich sie nicht kennete und Mich vor ihnen fürchtete, würde Ich das nicht getan haben. – Ihr aber verlanget von Mir ein amtliches Zeichen, und Ich sage es euch, dass Ich ein solches nicht habe; aber brechet ab diesen Tempel, und am dritten Tage soll er wieder vollendet dastehen!" Diese Aussage wussten die Juden nicht gleich zu fassen. Nach einer Weile fiel einem historisch erfahrenen Juden ein, dass zum Bau des Tempels 46 Jahre nötig waren, worauf er Jesus hinwies. Sie hätten an Ihn aufgrund Seiner sehr lobenswerten Tat wohl als einen von Gott erweckten Propheten geglaubt; jedoch aufgrund Seiner in ihren Augen frevelhaft prahlerisch dummen und unwahren Antwort verdächtigten sie Ihn ein heidnischer Zauberer zu sein, der auf irgendeine Weise im Dienste Roms oder geheim in dem der Priester stand. Jesus verwies sie auf ihre Blindheit und Taubheit und zeigte ihnen Seine Nachfolger, die Ihm aus Galiläa gefolgt waren und Ihn erkannt hatten. Die Juden gingen nun zu den Jüngern und befragten sie, worauf diese von Jesus zeugten, gestanden aber auch, dass sie das nicht fassen konnten, was Er zu den Juden gesagt hatte, denn sie selbst begriffen das erst nach der Auferstehung Jesu. So verlangten die Juden von Jesus Aufklärung über Seine Rede, denn ein Messias können nicht in den Taten ein Gott und in der Rede ein Narr sein, erst dann wollten sie Ihn unterstützen. Jesus sagte: "Was möget ihr Mir geben, das ihr nicht zuvor empfangen hättet von Meinem Vater, Der im Himmel ist? So ihr es aber empfangen habt, wie möget ihr nun also reden, als ob ihr es nicht empfangen hättet?! Was wollt ihr Mir geben, das da nicht Mein wäre?! Denn was des Vaters ist, das ist auch Mein; denn Ich und der Vater sind nicht Zwei, sondern Eins! Ich sage euch: Nichts als der Wille allein ist euer, alles andere aber ist Mein. Gebet ihr Mir euren Willen in der rechten Liebe eures Herzens und glaubet ihr, dass Ich und der Vater vollkommen Eins sind, dann habt ihr Mir alles gegeben, was Ich von euch verlangen kann!" Daraufhin verlangten die Juden ein Zeichen. Dieses aber wollte ihnen Jesus nicht geben, da nur durch den Glauben und nicht durch das Gericht das ewige Leben zu empfangen ist. 2 [8]

Nachdem Jesus wie ein gewaltiger Sturm unter die Händler gekommen war und sie verjagt hatte, wurde im Tempel bis zu seinem Ende kein Markt mehr gehalten.[9]

Nikodemus verstand es durch seine Schlauheit, die Templer zu besänftigen, indem er ihnen erzählte, die Tempelreinigung sei eigens von Gott zugelassen worden, damit Seine Diener zu sehr viel Geld kämen, denn die Verkäufer und Wechsler zahlten nur die Platzmiete und spendeten sonst nichts, obwohl sie doch das meiste Geld in ganz Jerusalem besäßen. So waren sie dann damit einverstanden, bis auf einige, die nebenbei durch Agenten selbst das Wechselgeschäft betrieben hatten. (nach Cornelius)[10]

Geistiger Sinn

Die Liebe Gottes greift auch zur Geisel, wenn es nötig ist.

Aus der entsprechenden Bedeutung der Tempelreinigung lässt sich erkennen, dass derart nie ein Mensch, sondern nur Gott allein als die ewige Wahrheit, die alles sieht und kennt, solcherart handeln und reden kann.[11]

  • Der Tempel: Der Mensch in seiner naturmäßig-weltlichen Sphäre. Im Tempel wie im Menschen befindet sich ein Allerheiligstes; deshalb soll auch das Äußere des Tempels geheiligt und lauter gehalten werden, damit das Innerste als Allerheiligstes des Tempels wie des Menschen nicht entheiligt werde. Das Allerheiligste ist zwar durch einen starken Vorhang bedeckt, und nur der Oberpriester allein darf es zu gewissen Zeiten betreten. Dies ist aber kein Schutz vor der Entheiligung des Allerheiligsten. Wenn jemand mit seinem Leib sündigt, da verunreinigt er nicht nur den Leib, sondern auch seine Seele und durch sie auch seinen Geist, der in jedem Menschen das Innerste und Allerheiligste darstellt und es auch wirklich ist. Nur der alleinigen Liebe zu Gott, die ein echter Oberpriester Gottes in jeglichem Menschen ist, ist es gestattet, straflos in dies Allerheiligste zu dringen und den Vorhang zu lüften. So aber dieser einzige Oberpriester im Menschen selbst unrein wird, indem er sich an unreine weltliche Dinge hängt und mit ihnen eine gemeine Sache macht, wie soll da das Allerheiligste unentheiligt bleiben, so es von einem unreinen Oberpriester besucht wird?[12]
  • Die Geisel: Krankheiten aller Art und andere scheinbare Unglücksfälle. Wenn im Tempel wie im Menschen alles unrein geworden ist, dann kann es vom Menschen aus auch nicht mehr gereinigt werden. So muss dann leider der Herr Selbst die Hand ans Werk legen und mit Gewalt den Tempel reinigen, und zwar durch allerlei schmerzliche Dinge.[13]
  • Verkäufer und Käufer: Die niederen, unreinen Leidenschaften im Menschen.
  • Vieh: Die unterste Stufe tierischer Sinnlichkeit und zugleich auch die dadurch erzeugte große Dummheit und Blindheit der Seele, deren Liebe gleich der eines Ochsen ist, dem sogar die sinnliche Zeugungs- und Geschlechtsliebe mangelt, den allein noch die polypenartige Fressliebe belebt, und dessen Erkenntnis gleich ist dem bekannten Erkenntnisvermögen der Schafe.[14]
  • Die Wechsler und ihre Geldgeschäfte: Alles, was aus der schon ganz tierisch gewordenen Eigenliebe des Menschen hervorgeht. Diese "Wechsler" oder solche tierische Eigenliebe muss daher auch mit aller schmerzlichen Gewalt hinausgeschafft werden aus dem Menschen, und alles das, was diese Liebe belebt, muss umgeworfen und verschüttet werden. Es wird nicht ganz vernichtet, weil auch der Eigenliebe nicht die Freiheit genommen werden darf. Der edle Same oder das Weizenkorn wird in einem mit tierischem Unrat wohlgedüngten Acker am besten fortkommen und eine reiche Ernte geben. Würde man aber dem Acker den Dünger ganz nehmen, um ihn gleichsam von allem Unrat vollends rein zu machen, so würde dadurch das edle Weizenkorn nur schlecht fortkommen und sicher eine sehr schlechte Ernte abgeben. Der Unrat, der anfangs haufenweise auf den Acker gebracht wird, muss auseinandergeworfen und verschüttet werden, so wird er dann dem Acker dienen; würde man ihn aber im großen Haufen beisammen lassen, da würde er, wo er liegt, alles ersticken und den anderen Ackerteilen nichts nützen. (Anm.: d.h. ganz selbstlos ist auch ein geistiger Fortschritt nicht, er bedarf des Düngers der Eigenliebe, um eine reiche Ernte zu bringen)[15]
  • Die Taubenkrämer: Die äußere Tugend, die in allerlei Zeremonie, Anstand, Höflichkeit, Artigkeit u. a. m. in rein weltlicher Beziehung besteht, versinnbildlicht durch die Tauben, die aber die Blindheit der Menschen zu einem innern Lebenswert erheben und darin das wahre Leben des Menschen wurzeln machen will. Nach der Ordnung aller Dinge gehört das Äußerste ins Äußerste und nicht ins Innerste. Würde jemand das Äußerste eines Baumes, die Rinde, in dessen Mark schieben, müsste der Baum bald verdorren und sterben. Die Menschen sollen all die äußerlichen Tugenden nicht zur Sache des inneren Lebens machen, ansonsten sie zu Konversationspuppen werden. Daher verwies Jesus die Taubenkrämer nur auf ihren ordentlichen Platz.[16]

Der Herr bleibt nach solcher Reinigung noch nicht im Tempel. Er darf Sich dem gewaltsam gefegten inneren Menschen noch nicht anvertrauen, weil Er allein weiß, wie das Innere des Menschen bestellt sein muss, damit Er im Menschen eine bleibende Wohnstätte nehmen kann. Dem Menschen darf nach einer solchen Reinigung die Freiheit nicht genommen werden, da er sonst zu einer Puppe würde. So geht der Herr wieder aus dem Tempel und fließt wie zufällig von außen herein in das Innere des Menschen ein und fügt sich nicht den Anforderungen des Menschen, dass Er bei und in ihm bliebe und ihn unterstütze in der Trägheit. Der Mensch muss wieder zur vollen Selbsttätigkeit erwachen und durch sie erst ein vollkommener Mensch werden.[17]

Siehe auch

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