GREGOR SAMSA - Die Sehnsucht nach den einfachen Freuden des Lebens, wie Musik oder frische Luft
GREGOR SAMSA - Die Sehnsucht nach den einfachen Freuden des Lebens, wie Musik oder frische Luft
Warum kann ich nicht mehr an den kleinen Freuden teilhaben, die das Leben lebenswert machen? Wie frische Luft, die durch ein offenes Fenster strömt, oder die sanften Töne eines Violinspiels, die einst meine Abende erfüllten. Diese Sehnsüchte, die mich nachts quälen, während ich in meiner dunklen Ecke kauere, haben sie nur dazu gedient, die grausame Gewissheit meiner Existenz zu verstärken? Einmal war ich ein Mensch, der die Hoffnung hatte, durch harte Arbeit die Schulden meiner Familie abzutragen und meiner Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen. Nun, reduziert auf diese groteske Form eines Insekts, ist mir selbst der einfachste Genuss, das Öffnen eines Fensters, verwehrt.
Je mehr ich darüber nachdenke, wie sehr ich die Musik meiner Schwester vermisse, desto mehr schwindet jede Hoffnung, dass mein Zustand sich jemals verbessern könnte. Das Klingen ihrer Geige, das durch das Haus hallte, ist jetzt nur ein Echo in meinem Kopf, ein Spottbild dessen, was war und nie wieder sein wird. Ich bin gefangen, nicht nur in diesem entstellten Körper, sondern auch in einem Netz aus Schuld und Selbstmitleid. Ist es nicht meine Schuld, dass ich zur Last geworden bin? Dass ich die Freuden, die mein früheres Leben bestimmten, nicht mehr erfahren darf?
Wäre es nicht für meine groteske Verwandlung, könnten meine Liebsten vielleicht noch Freude empfinden. Stattdessen sind sie gezwungen, sich mit meiner abscheulichen Präsenz auseinanderzusetzen. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich nur einen Haufen Elend, das alles verschlingt, was gut und schön sein könnte. Mein Leben ist nichts wert, sinnlos, ekelerregend und eine erbärmliche Qual für meine Mitmenschen. Ich bin eine unerträgliche, abscheuliche Last, die alle um mich herum erdrückt.
GREGOR SAMSA
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