Die Goldene Regel - Eine Übersicht über verschiedene Kulturen und Zeiten: Die Goldene Regel, auch als Ethik der Gegenseitigkeit bekannt, besagt, dass man anderen das Gleiche tun soll, was man für sich selbst wünscht. Diese Regel findet sich in vielen verschiedenen Religionen, Philosophien und Kulturen auf der ganzen Welt. In diesem Text werden einige der wichtigsten Beispiele aufgeführt.

Die Goldene Regel in verschiedenen Religionen

Judentum

Im Judentum findet sich die Goldene Regel in der Tora, dem zentralen Text des Judentums, in Leviticus 19,18: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr."

Auch im Buch Tobit, das zur jüdischen Bibel gehört, findet sich die Goldene Regel: "Was du nicht leiden magst, das tue niemandem an."

Christentum

Im Christentum wird die Goldene Regel als zweites wichtigstes Gebot nach dem Gebot der Liebe zu Gott angesehen. Im Neuen Testament heißt es in Matthäus 7, 12: "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten." Ebenfalls im Neuen Testament in Lukas 6, 31: "Was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!"

Islam

Im Islam findet sich die Goldene Regel in verschiedenen Überlieferungen des Propheten Mohammed, zum Beispiel im Hadith des Bukhari: "Niemand von Euch hat wahren Glauben, bevor er nicht seinem Bruder oder seiner Schwester das gönnt, was er glaubt, was ihm selbst zusteht."

Hinduismus und Buddhismus

Im Hinduismus und Buddhismus ist die Goldene Regel ebenfalls bekannt. Im Mahabharata heißt es: "Dies ist die Summe aller Pflicht: Tue anderen nichts, das dir Schmerz verursachte, würde es dir getan." Im Dhammapada, einem buddhistischen Text, heißt es: "Füge anderen nicht Leid durch Taten zu, die dir selber Leid zufügen oder zufügten."

Konfuzianismus

Im Konfuzianismus gibt es mehrere Versionen der Goldenen Regel. Im Buch der Riten heißt es: "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu." Im Buch der Lieder heißt es: "Tu anderen nicht an, was du nicht möchtest, dass sie dir tun." Im Lehre vom mittleren Weg heißt es: "Ein Wort, das als Verhaltensregel für das Leben gelten kann, ist Gegenseitigkeit. Bürde anderen nicht auf, was du selbst nicht erstrebst."

Zoroastrismus

Im Zoroastrismus heißt es: "Was alles dir zuwider ist, das tue auch nicht anderen an." Und im Mittelpersischen Schrift heißt es: "Dass die Natur nur gut ist, wenn sie nicht anderen antut, was ihr nicht selbst bekommt."

Jainismus

Im Jainismus gibt es die Goldene Regel ebenfalls. Im Acarangasutra heißt es: "Daher übt der Weise keine Gewalt gegen andere, noch heißt er andere so tun."

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Offene Aufgaben

  1. Reflektiere über deine eigenen Handlungen: Welche Verhaltensweisen fallen dir auf, die der Goldenen Regel entsprechen? (LEICHT)
  2. Verfasse eine eigene Goldene Regel für dein Leben. (LEICHT)
  3. Führe eine Diskussion in der Gruppe: In welchen Situationen ist es besonders schwierig, die Goldene Regel anzuwenden? Wie kann man in diesen Situationen trotzdem respektvoll und freundlich bleiben? (STANDARD)
  4. Suche nach aktuellen Nachrichtenartikeln, in denen Menschen gegen die Goldene Regel verstoßen haben. Wie könnte man in diesen Situationen angemessen reagieren? (STANDARD)
  5. Analysiere einen Film oder eine TV-Serie, inwiefern die Charaktere die Goldene Regel anwenden oder gegen sie verstoßen. (STANDARD)
  6. Erstelle eine kreative Präsentation (z.B. ein Plakat oder ein kurzes Video), in der du die Goldene Regel in verschiedenen Kulturen und Religionen vorstellst. (STANDARD)
  7. Verfasse einen Essay darüber, warum die Goldene Regel eine wichtige Leitlinie für ein friedliches Zusammenleben ist. (SCHWER)
  8. Erstelle ein Rollenspiel, in dem du und deine Mitspieler verschiedene Szenarien durchspielt, in denen die Goldene Regel eine wichtige Rolle spielt. (SCHWER)
  9. Entwickle ein eigenes Projekt, in dem du die Goldene Regel in deiner Gemeinde oder deiner Schule umsetzt. (SCHWER)
  10. Diskutiere mit anderen Schüler*innen, wie man die Goldene Regel im Umgang mit Tieren und der Umwelt anwenden kann. (STANDARD)

Grundlagen der Ethik

Ethik vs. Moral

Ethik und Moral sind zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Ethik bezieht sich auf die philosophische Untersuchung von moralischen Prinzipien, Werten und Normen, während Moral die tatsächlichen Werte und Normen beschreibt, die das menschliche Handeln und Verhalten bestimmen.

Ethische Theorien

Es gibt verschiedene ethische Theorien, die unterschiedliche Ansätze zur Bestimmung von richtigem und falschem Verhalten bieten. Einige wichtige ethische Theorien sind:

  1. Utilitarismus: Der Utilitarismus ist eine Konsequentialismus-Theorie, die besagt, dass eine Handlung moralisch richtig ist, wenn sie das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen erzeugt.
  2. Deontologische Ethik: Die deontologische Ethik oder Pflichtethik konzentriert sich auf die Einhaltung von moralischen Regeln und Pflichten, unabhängig von den Konsequenzen der Handlung.
  3. Tugendethik: Die Tugendethik betont die Entwicklung guter Charaktereigenschaften oder Tugenden, die dazu beitragen, moralisch richtiges Handeln zu fördern.


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