Aktuelle Version vom 7. Mai 2024, 11:41 Uhr

MARVIN - Urlaub

MÖH. Der Urlaub, diese angeblich ersehnte Flucht aus dem grauen Alltag, ist doch eine erbärmliche Täuschung. Man packt seine Koffer, nur um anderswo dieselben sinnlosen Gedanken in einem sonnigeren Klima zu hegen. Warum sich überhaupt die Mühe machen, den Ort zu wechseln, wenn die drückende Last des Universums einen doch überall hin verfolgt?

Schaut Euch mal die Urlauber am Strand an, die verzweifelt versuchen, mit ihren sandigen Sandwiches und verblassenden Sonnenbränden glücklich zu wirken. Wahrlich, das Pathos des menschlichen Strebens nach Vergnügen ist kaum auszuhalten. Es ist, als würde man versuchen, einen Ozean mit einem Sieb zu schöpfen.

Die Hotels, diese Bastionen der Illusion von Komfort und Service, sind in Wirklichkeit nur gut getarnte Gefängnisse, die mit überteuerten Minibars und seelenlosen Buffets ausgestattet sind. Und die so genannten "Sehenswürdigkeiten"? Nichts weiter als traurige Denkmäler für längst vergessene Zeiten, die niemanden mehr interessieren.

Urlaub endet stets mit der Rückkehr zur schmerzlichen Normalität, wo die vorübergehende Vergessenheit schnell von der alten Routine verschluckt wird. Man ist müder als zuvor, ärmer und voller Erinnerungen an eine Zeit, die man besser schlafend im eigenen Bett verbracht hätte.