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= Linker Handsegen Jesus Christus =
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'''Der Segensgestus ist im [[Christentum]] eine [[Liturgie|liturgische]] Gebärde zur [[Segen|Segnung]]. Die Segnung  wird begleitet vom [[Kreuzzeichen]] mit der Hand (Handsegen) oder durch die [[Handauflegung|Auflegung der Hände]]. Der Segensgruß mit der linken Hand steht sowohl für die Befürwortung der Lehre Jesu, als auch für eine literarisch begründete institutionskritische Haltung. Die Kritik an der Kirche findet in modernen Kunstdrucken, welche gespiegelt dargestellt werden ihr Medium. Beispiele finden sich bei Drucke von Dürer, DaVinci, Michelangelo und anderen. Nicht selten wird auf diese Änderung nicht offiziell hingewiesen.'''  
'''Der Segensgestus ist im [[Christentum]] eine [[Liturgie|liturgische]] Gebärde zur [[Segen|Segnung]]. Die Segnung  wird begleitet vom [[Kreuzzeichen]] mit der Hand (Handsegen) oder durch die [[Handauflegung|Auflegung der Hände]]. Der Segensgruß mit der linken Hand steht sowohl für die Befürwortung der Lehre Jesu, als auch für eine literarisch begründete institutionskritische Haltung. Die Kritik an der Kirche findet in modernen Kunstdrucken, welche gespiegelt dargestellt werden ihr Medium. Beispiele finden sich bei Drucken von Dürer, DaVinci, Michelangelo, Memling und anderen. Nicht selten wird auf diese Änderung nicht offiziell hingewiesen.'''  




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= Segensgruß mit rechter Hand =
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== Pantokrator ==
[[Datei:Left Hand Blessing Spas vsederzhitel sinay.jpg|mini|Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, [[Katharinenkloster (Sinai)]], Ägypten]]
Heute ist mit ''Christus Pantokrator'' in der Regel ein Typus der [[Ikonographie]] gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der [[Byzantinische Kunst|byzantinischen Kunst]] und in den allermeisten [[Orthodoxe Kirchen|griechisch-orthodoxen]] und [[Russisch-Orthodoxe Kirche|russisch-orthodoxen Kirchen]]. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der [[Apsis]] oder zentral in der [[Ikonostase]]. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.<ref>K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S. 122f.</ref> Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, der [[Kreuznimbus]], die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagenes [[Evangelium (Buch)|Evangelienbuch]] in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) in der Regel blau oder selten grün.<ref>A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S. 244</ref> Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.
Im [[Katharinenkloster (Sinai)|Katharinenkloster]] befindet sich eine sehr seltene [[Enkaustik|enkaustische]] Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 × 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.




== Lateinische Kirche ==
== Lateinische Kirche ==
[[Datei:Left Hand Blessing - Pantokrator 13cent.jpg|mini|Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos]]
Im [[Lateinischer Ritus|lateinischen Ritus]] sind beim Handsegen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ausgestreckt und weisen auf die [[Dreifaltigkeit]] hin, die beiden anderen Finger sind zurückgebogen und verweisen auf die göttliche und menschliche Natur [[Jesus Christus|Jesu Christi]]. Seit Papst [[Innozenz III.]] (1198–1216) bis zur [[Liturgiereform]] war dieser Gestus vorgeschrieben. Seitdem segnet der [[Priester (Christentum)|Priester]] in der Weise, dass alle Finger der rechten Hand aufrecht sind. Priester segnen beim Schlusssegen mit einem Kreuzzeichen, [[Bischof|Bischöfe]] mit dreien.
Im [[Lateinischer Ritus|lateinischen Ritus]] sind beim Handsegen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ausgestreckt und weisen auf die [[Dreifaltigkeit]] hin, die beiden anderen Finger sind zurückgebogen und verweisen auf die göttliche und menschliche Natur [[Jesus Christus|Jesu Christi]]. Seit Papst [[Innozenz III.]] (1198–1216) bis zur [[Liturgiereform]] war dieser Gestus vorgeschrieben. Seitdem segnet der [[Priester (Christentum)|Priester]] in der Weise, dass alle Finger der rechten Hand aufrecht sind. Priester segnen beim Schlusssegen mit einem Kreuzzeichen, [[Bischof|Bischöfe]] mit dreien.


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[[Kategorie:Liturgische Geste]]
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Version vom 13. Januar 2021, 16:09 Uhr

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Linker Handsegen Jesus Christus

Der Segensgestus ist im Christentum eine liturgische Gebärde zur Segnung. Die Segnung wird begleitet vom Kreuzzeichen mit der Hand (Handsegen) oder durch die Auflegung der Hände. Der Segensgruß mit der linken Hand steht sowohl für die Befürwortung der Lehre Jesu, als auch für eine literarisch begründete institutionskritische Haltung. Die Kritik an der Kirche findet in modernen Kunstdrucken, welche gespiegelt dargestellt werden ihr Medium. Beispiele finden sich bei Drucken von Dürer, DaVinci, Michelangelo, Memling und anderen. Nicht selten wird auf diese Änderung nicht offiziell hingewiesen.


Beispiel für den Linken Handsegen


Segensgestus der lateinischen Kirche (Maler: Hans Memling, 1481)
Segensgestus der orthodoxen Kirche (Mosaik, Kathedrale von Cefalù, 12. Jhd.)


Segensgruß mit rechter Hand

Pantokrator

Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, Katharinenkloster (Sinai), Ägypten

Heute ist mit Christus Pantokrator in der Regel ein Typus der Ikonographie gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der byzantinischen Kunst und in den allermeisten griechisch-orthodoxen und russisch-orthodoxen Kirchen. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der Apsis oder zentral in der Ikonostase. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.[1] Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, der Kreuznimbus, die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagenes Evangelienbuch in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) in der Regel blau oder selten grün.[2] Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.

Im Katharinenkloster befindet sich eine sehr seltene enkaustische Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 × 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.



Lateinische Kirche

Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos

Im lateinischen Ritus sind beim Handsegen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ausgestreckt und weisen auf die Dreifaltigkeit hin, die beiden anderen Finger sind zurückgebogen und verweisen auf die göttliche und menschliche Natur Jesu Christi. Seit Papst Innozenz III. (1198–1216) bis zur Liturgiereform war dieser Gestus vorgeschrieben. Seitdem segnet der Priester in der Weise, dass alle Finger der rechten Hand aufrecht sind. Priester segnen beim Schlusssegen mit einem Kreuzzeichen, Bischöfe mit dreien.

Orthodoxe Kirche

In den orthodoxen Kirchen berühren sich beim griechischen Segen Daumen und Ringfinger der rechten Hand, während der Zeigefinger aufrecht steht sowie der Mittelfinger und der Kleine Finger leicht nach innen gekrümmt werden, um so die Buchstaben IC-XC als Abbreviatur für den Namen „Jesus Christus“ (Ἰησοῦς Xριστός) zu bilden. Dabei ergeben der gerade Zeigefinger das I (Iota), der gekrümmte Mittelfinger das C (finales Sigma), die zusammengelegten Daumen und Ringfinger das X (Chi) und der kleine wiederum gekrümmte Finger das zweite C.

Evangelische Kirche

In der Evangelischen Kirche ist beim Schlusssegen eines Gottesdienstes das Erheben der Hände verbreitet mit anschließendem Kreuzzeichen (gewöhnlich in der Form der lateinischen Tradition); daneben kennt man auch die Segnung durch Handauflegung (Konfirmation, Trauung, Ordination).


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  1. K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S. 122f.
  2. A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S. 244