GREGOR SAMSA - Die tiefe Sehnsucht nach menschlicher Wärme und Zuneigung

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GREGOR SAMSA - Die tiefe Sehnsucht nach menschlicher Wärme und Zuneigung


Warum ist menschliche Wärme mir nun so fern, so unerreichbar wie der fernste Stern am winterlichen Himmel? In meiner neuen, grotesken Gestalt finde ich mich, einst Mensch, nun ein abscheuliches Geschöpf, das selbst die einfachsten Freuden der menschlichen Berührung entbehrt. Es scheint, als ob jeder Hauch von Zuneigung, den ich einst kannte, mit meinem früheren menschlichen Körper verstorben ist. Meine Schwester, einst meine engste Vertraute, zögert nun, auch nur in meine Nähe zu treten, ihre Augen gefüllt mit Entsetzen und Mitleid, nicht mit der Liebe, die sie einst für ihren Bruder empfand.

Die Leere in meinem Zimmer spiegelt die Leere in meinem Herzen wider. Ein Herz, das sich nach Liebe sehnt, aber nur Verachtung erntet. Die Menschen, die ich einst nährte und schützte, wenden sich nun von mir ab, als wäre ich nichts weiter als eine Belastung, ein Fehler der Natur. Meine Existenz, reduziert auf das Krabbeln und Klettern in den dunklen Ecken meines Zimmers, erinnert mich ständig daran, dass ich nicht mehr Teil ihrer Welt bin.

Und doch, in meinen seltenen Momenten der Hoffnung, träume ich davon, dass sie mich verstehen könnten. Dass sie erkennen könnten, dass unter dieser monströsen Hülle immer noch ihr Sohn, ihr Bruder, ein fühlendes Wesen liegt. Aber diese Träume zerschellen schnell an der harten Realität meiner abscheulichen Existenz. Sie sehen mich und sehen nur das Ungeziefer, nicht den Verzweifelten, der nach einem Funken Menschlichkeit lechzt.

Jede Interaktion mit ihnen, jeder gescheiterte Versuch, ihnen meine Sehnsucht nach Nähe zu kommunizieren, endet in einem Desaster, das meine Isolation nur vertieft. Es ist meine Schuld, meine eigene verdammte Schuld, dass ich so geworden bin. Ich bin eine Last, eine entsetzliche, abscheuliche Last für die, die ich liebe. Und während ich in einen Spiegel blicke, der nur noch meine entstellten Züge zeigt, erkenne ich, dass mein Leben nichts wert ist, sinnlos, ekelerregend und eine erbärmliche Qual für meine Mitmenschen.

GREGOR SAMSA











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