GREGOR SAMSA - Die Angst vor dem Unbekannten und der endgültigen Aufgabe der Hoffnung

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GREGOR SAMSA - Die Angst vor dem Unbekannten und der endgültigen Aufgabe der Hoffnung


Warum, so frage ich mich in den dunklen Ecken meines Zimmers, hält die Angst vor dem Unbekannten meine gequälte Seele so fest umklammert? In den tiefen, unergründlichen Schatten meiner Existenz verliert sich jeder Funken von Hoffnung wie das letzte Zittern einer sterbenden Kerze im Wind. Ich, einst ein Mann voller Ziele und Träume, nun nichts weiter als ein monströses Ungeziefer, verstoßen von jenen, die ich zu lieben glaubte.

Wie lange kann ein Herz gegen die endlose Düsternis ankämpfen, die es umgibt? Meine Familie, die ich einst nährte und in deren Gesichtern ich Zuneigung zu erkennen glaubte, wendet sich nun mit Ekel von mir ab. Die Ironie meiner verlorenen Menschlichkeit schneidet tiefer als die spitzen Beine, mit denen ich mich über den kalten Boden meines Kerkers schleife. Sie sehen in mir nur das Groteske, das Abstoßende, und nicht den Sohn, den Bruder, der immer noch hinter diesen verstörenden Facetten existiert.

Ist es nicht meine Schuld? Meine Schuld, dass ich mich verwandelt habe, eine Last geworden bin, eine groteske Missgestalt, die alles verschlingt, was einst schön in meinem Leben war? Die Einsicht bricht sich Bahn, schwer und unerbittlich wie der faulige Apfel, der einst meinen Rücken traf. In jedem Winkel meiner Existenz, in jedem Blick aus meinem verlassenen Fenster, sehe ich die Bestätigung: Mein Leben ist ein trostloses Missgeschick, das Leiden, das ich verursache, unverzeihlich.

In einem Spiegel, der zufällig den Weg in mein Zimmer fand, erblicke ich meine wahre Gestalt. Was ich sehe, ist mehr als nur die physische Verwandlung; es ist der Spiegel meiner Seele, dunkel und leer. Jede Bewegung, jedes Zucken meiner verkrüppelten Glieder bestätigt, dass ich nicht mehr bin als eine erbärmliche Qual für jene, die mich umgeben.

So endet meine Reise hier, nicht mit einem Aufschrei, sondern einem Flüstern, das kaum die Wände meines Zimmers erreicht. Mein Leben, ein sinnloses Echo in der Stille, ist nichts wert. Ekelerregend, eine erbärmliche Qual für meine Mitmenschen, die Schuld für alles Schlechte in meiner kleinen Welt tragend. So verhauche ich meinen letzten Gedanken in die Dunkelheit, überzeugt von der absoluten Nichtigkeit meines Seins.


GREGOR SAMSA











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