Passt ein Portal zu Ihrer Bildungsinstitution oder nicht? Lehrkräfte müssen Apps schnell und zuverlässig einschätzen können. Wichtiger als App-Listen und Empfehlungen für einzelne Bildungsportale ist Ihre Analyse und Bewertung, ob ein Portal für Sie eine qualitativ hochwertige digitale Kommunikation ermöglicht und es zu Ihrer Bildungsinstitution passt. Nur Sie selbst können entscheiden, ob ein System zu Ihrer Klientel passt. Die folgenden Aufgaben sollen Ihnen bei der Einordnung einzelner Portale im Hinblick auf die Erstellung von Online-Unterrichtsmaterialien von Lernenden helfen. Eine ausführliche Portalanalyse wäre mit den Diskursqualitätskriterien möglich.

Arbeitsauftrag (Partnerarbeit ist möglich)

  1. Kriterien aussuchen: Wählen Sie Portalkriterien im Hinblick auf den möglichen Einsatz in der Bildung (Schule, Ausbildung, Studium), welche zu Ihrer Bildungsinstitution passen.
  2. Portal-Test: Erstellen Sie auf den Portalen Ihrer Wahl (z.B. MOOCit) jeweils mehrere Aufgaben.
  3. Vergleich: Vergleichen Sie die Portale miteinander und bewerten Sie diese nach Ihren Kriterien. Vergeben Sie Punkte von 0 = trifft nicht zu, bis 10 = trifft voll zu.
  4. Formative Evaluation: Entscheiden Sie, welche Kriterien für Sie nach der ersten Erfahrung mit den Portalen besonders wichtig sind. Optimieren Sie ggf. Ihre Kriterien: Ergänzen, streichen, Gewichtungsfaktor festlegen, Bonuspunkte vergeben, ...
  5. Diskussion: Ihre Kriterienauswahl und Ihre Ergebnisse sind Grundlage für eine Diskussion.
  6. Entscheidung: Nutzen Sie das Portal Ihrer Wahl.




Portale zur Analyse

  1. MOOC Erstellung
  2. Video-Produktion
  3. Interaktive Aufgaben


Portalanalyse Kopiervorlage / Download



Äußere Faktoren

  1. Kosten
  2. Sprache: Deutschsprachige Anleitungen, Hilfestellungen sind vorhanden.
  3. Installationsaufwand: Es muss ein Programm installiert werden, für das Administrationsrechte erforderlich sind.
  4. Anmeldehürde: Jeder Lernende muss sich anmelden (US-Portale / Fragliche Datenschutzbestimmungen!?)
  5. Verfügbarkeit: Webbasierte Inhalte oder Offline-Funktionen passen zu unserer Institution. (WLAN läuft?)
  6. Bekanntheitsgrad: Planungssicherheit durch Beständigkeit des Portals. Reichweite der Inhalte.


Anwendung für Lernende

  1. Verständlichkeit: Die Anleitung ist für Lernende verständlich bzw. die Aufgabe ist selbsterklärend.
  2. Übersichtlichkeit: Die Darstellung im Bearbeitungsmodus ist (z.B. durch die einheitliche Gestaltung) für die alltägliche Nutzung angemessen.
  3. Intuitive Handhabung: Die Aufgabe (z.B. die Erstellung eines MOOCs) ist nach einer kurzen Einführung für die Lernenden leicht zu erfüllen.
  4. Aufwand: Das Portal ist auf die aktive Beteiligung Lernender vorbereitet. Alle Aufgaben lassen sich für Lernende ohne Absprachen mit einem Administrator oder der Lehrkraft erledigen. Tutorials helfen Lernenden z.B. P4P MOOCs zu erstellen.
  5. Leichte Sprache
  6. Barrierefreie Anwendung


Anwendungsoptionen in der Lehre

  1. Korrektur: Inhalte können von Lehrenden zugeordnet, gesichtet und bewertet werden.
  2. Kontrolle: Alle Daten können bestimmt werden. Wer (Identifikation) hat wann (Versionsgeschichte) was (Versionsvergleich) gemacht?
  3. Ergänzungsmöglichkeiten: Inhalte der Lernenden können durch kollaboratives Arbeiten durch andere Lernende optimiert werden.
  4. Automatisierungsprozesse: Z.B. E-Assessment (automatisierte Prüfungen)
  5. Bildungsaktivität: Die Lernenden konsumieren nicht, sondern werden selbst aktiv.


Individualisierung / Differenzierung

  1. Individualisierung der Aufgabe: Es sind angemessen viele Optionen für den Einsatz in der Bildung vorhanden (z.B. eine Mehrfachauswahl bei Multiple-Choice Aufgaben)
  2. Individualisierung der Thematik: Persönliche Interessen der Lernenden werden berücksichtigt. Auf dem Portal können z.B. individuelle Lernkurse angelegt werden.
  3. Differenzierte Bewertung und Bearbeitung: Rollenklarheit im Netz, z.B. werden Expertenaktivitäten (Lehrende oder andere Experten) getrennt von Lernenden hervorgehoben.


Öffentlichkeit / Qualität

  1. Zugänglichkeit: Durch die (mögliche) Öffentlichkeit können selbst erstellte Lernkurse Lernende zu höheren Leistungen motivieren.
  2. Crowd: Durch Öffentlichkeit entstehen innovative Projekte und Grenzen überschreitende Kooperationen.
  3. Expert_Innen-Einbindung: Auch externe Expert_Innen sollten die Qualität der Inhalte optimieren können.
  4. Redaktion: Qualitätssicherung durch interne oder externe Experten.


Anerkennung / Wertschätzung

  1. Anerkennung: Es werden persönliche Interessen genehmigt und als Leistung anerkannt.
  2. Wertschätzung: Die Wertschätzung für die erbrachte Online-Leistung ist für die Schule angemessen, z.B. eine Zusatznote oder ein Zertifikat.


Ihre Kriterien

  1. IHR KRITERIUM ..........
  2. ...



Ergebnis

Ihr Ergebnis: Zum Erstellen eigener MOOCs ist das Portal geeignet für ...

  • Schüler_Innen
  • Studierende
  • Schul-Lehrkräfte
  • PH-/Uni-Dozierende



Diskursqualitätskriterien

Der Diskurs ist die Methode der Demokratie. Wenn wir uns in der Bildung an der "Demokratieliebe" orientierten müssen Portale Diskursqualitätskriterien erfüllen. Hier geht es zu der ausführlichen Liste der Diskursqualitätskriterien welche für eine Portalanalyse bzw. Portalwahl entscheidend sind.


Redaktionskritik an den Alternativen

Hinweis: Die Kritik bezieht sich auf die Standard-Nutzung an deutschen Bildungsinstitutionen:

  • Orientierung: Ausrichtung auf Lehrende bzw. das Portal ist nicht für die aktive Teilnahme von Lernende (SuS / Studierende) vorgesehen
  • Mangelhafte Administration: Oft fehlt den Administratoren die Zeit für die Weiterentwicklung des Portals, z.B. der Organisation der differenzierten Anmeldung, Nutzerrechte, Öffnung des Portals, intuitive Bearbeitung, Sicherheitsstandards, ...
  • Bearbeitungshilfen: Tutorials für Lernende sind nicht angelegt.
  • Keine Öffentlichkeit: Teilöffentliche Arbeiten erfahren keine Wertschätzung und erleiden meist den Schubladentod. Öffentlichkeit kann Motivation wecken und Anerkennung ermöglichen.