Diskussion:Hattie

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Hattiestudie 2024 – Eine Zusammenfassung

Einleitung

  1. Die Hattiestudie 2024 baut auf den wegweisenden Erkenntnissen von John Hattie und seinem Buch Visible Learning auf.
  2. Die Studie erweitert die ursprüngliche Datengrundlage (über 800 Meta-Analysen) auf mehr als 2.100 Meta-Analysen und integriert Ergebnisse aus über 130.000 Einzelstudien (Meta-Analyse, Bildungsforschung).

Einflussbereiche des Lernens

  1. **Lernende**
    1. Individuelle kognitive Fähigkeiten, Motivation und vor allem die Fähigkeit zur Selbstregulation sind zentrale Einflussfaktoren.
  2. **Elternhaus**
    1. Der sozioökonomische Status und die elterliche Unterstützung spielen eine wichtige Rolle.
  3. **Schule**
    1. Schulklima, organisatorische Rahmenbedingungen und Infrastruktur tragen signifikant zum Lernerfolg bei.
  4. **Curricula**
    1. Eine klare und zielgerichtete Lehrplanstruktur unterstützt das Lernen.
  5. **Unterrichten**
    1. Effektive Unterrichtsstrategien – z. B. formative Evaluation und zielgerichtetes Feedback – fördern die Leistung.
  6. **Lehrperson**
    1. Die pädagogische Kompetenz und die didaktische Haltung der Lehrkräfte (siehe auch Teacher Feedback und What teachers do matters) sind maßgeblich.

Feedback und Selbstreguliertes Lernen

  1. Laut Hattie hat formativ orientiertes Feedback einen hohen Effekt (ca. 0,73) auf den Lernerfolg.
  2. Feedback sollte nicht einseitig von der Lehrkraft an die Schüler fließen, sondern als bidirektionaler Prozess verstanden werden – Student Feedback ist dabei ebenso wichtig.
  3. KI-gestützte Feedbacktools (z. B. Fiete.ai, Cornelsen ChatClass) können:
    1. # Sofortige, personalisierte Rückmeldungen generieren.
    2. # Lehrkräfte von Routineaufgaben entlasten.
    3. # Den Lernenden helfen, ihre Fortschritte selbst zu reflektieren und ihre Selbstregulation zu verbessern.

Praktische Implikationen

  1. Förderung von selbstreguliertem Lernen durch regelmäßiges, formatives Feedback.
  2. Professionalisierung der Lehrerfortbildung – Lehrer sollen sich als aktive Gestalter ihres Unterrichts verstehen und ihre Wirkung regelmäßig evaluieren („Kenne deinen Einfluss“).
  3. Systemische Schulentwicklung:
    1. # Förderung von inklusiven Unterrichtsmodellen.
    2. # Reduktion frühzeitiger Leistungsselektionen.
    3. # Nutzung von evidenzbasierten Lehrmethoden.

Kritische Diskussion

  1. Es gibt hohe Heterogenität in den berichteten Effektstärken – was darauf hindeutet, dass nicht jede Feedback-Intervention gleich wirksam ist.
  2. Methodische Fragen und die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf unterschiedliche Bildungskontexte (z. B. Bildungspolitik in verschiedenen Ländern) werden kontrovers diskutiert.
  3. Die Auswahl und Gewichtung der Studien sowie die Zusammenfassung der Effekte (z. B. in Visible Learning) sind immer wieder Gegenstand kritischer Debatten.

Fazit

  1. Die Hattiestudie 2024 zeigt, dass der Erfolg von Lernprozessen durch das Zusammenspiel zahlreicher Einflussbereiche bestimmt wird – insbesondere durch das, was Lehrer im Unterricht aktiv gestalten.
  2. KI-gestütztes Feedback kann als ergänzendes Werkzeug den Lernprozess individualisieren und Lehrkräfte entlasten, darf jedoch den fachlichen und pädagogischen Diskurs nicht ersetzen.
  3. Insgesamt bestätigt die Studie: What teachers do matters – und innovative Technologien können helfen, diesen Einfluss noch gezielter und wirksamer einzusetzen.