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== Kritische Betrachtung ==
 
* Intuitive Bearbeitung: Die Wiki-Syntax hält viele vom Bearbeiten zurück


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Version vom 19. Juli 2019, 10:52 Uhr




Welche Vorteile bietet die MediaWiki Basis?

Nutzung / Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement auf MOOCit >>

  • Qualitätssicherung: Ideale Grundbedingungen für kollaboratives Lernen, z.B. Beobachtungen, Diskussionen
  • Kontrolle über Beiträge: z.B. Verlaufsgeschichte, Nutzerrechte, Seiten schützen, Status der Veränderung
  • Intuitive, leicht verständliche und einfache Handhabung: Wiki-Portal entspricht den Nutzergewohnheiten
  • Übersichtlichkeit und klare Struktur (vor allem der MOOC-Vorlagen)
  • Niedere Anmeldehürde: Jeder darf bearbeiten. Fake-Accounts sind möglich (Weniger Rechte)
  • Einfache Benutzerverwaltung
  • Einheitliche Sprache: Die Wiki-Syntax gilt für weltweit alle Wikis


Netzwerke

Netzwerke effizient nutzen >>

  • Bestehende (werbefreie) Netzwerke aktiv nutzen bzw. Verlinkungsmöglichkeiten
  • Unkomplizierte Einbettung von Medien einer weltweiten Community (WikiMedia Commons) & Urheberrechtskontrolle durch weltweite Community
  • Zusammenarbeit der entscheidenden Bildungspersonengruppen: Open Space, externe bzw. interne Experten und Redaktion
  • Investitionssicherheit durch Open Source Entwicklung: Community Extensions & stabiles CMS-Fundament
  • Erweiterungsmöglichkeiten durch konstante Updates, großer Funktionsumfang
  • 90 - 9 - 1: Wenige Personen können viele Lernenden unterstützen


System

  • Open Source = Frei zugänglich, kostenlos
  • Webbasierte Software- und Hardwareunabhängigkeit
  • Orts- und Zeitunabhängigkeit
  • Kann sich mobilen Endgeräten anpassen
  • Hohe Zugänglichkeit
  • Datensicherheit
  • Wiki-Spam-Schutz
  • Renommierter dt. Server


Kritische Betrachtung

  • Intuitive Bearbeitung: Die Wiki-Syntax hält viele vom Bearbeiten zurück





Glanz, Udo; MOOC it! MOOCs für die Schule und das Studium: eBook bei Amazon oder Buchhandel.de


Glanz, Udo; Digitale Diskurskultur in der Bildung: Print bei Amazon oder Buchhandel.de

Analyse von Online-Portalen: Wikipedia (Textauszug)

Eine Enzyklopädie ist etwas anderes als eine Diskursplattform für die Bildung. Wikipedia wurde dennoch für diese Analyse ausgewählt, da durch das Wiki-Prinzip einige Qualitätsmerkmale einer lebendigen Seite gut funktionieren und für die Anaylse viele Stimmen und Daten im Netz verfügbar sind. Vor allem das Einbinden von zahlreichen externen Expert_Innen in den kompletten Prozess (und zu unterschiedlichen Themenbereichen) gelingt überraschend gut und weist Diskursqualität (DQ) Stärken auf. Transparenz wird durch die „Diskussion“ und die „Versionsgeschichte“ (das Protokoll) zu jedem Artikel gewahrt. Die Deutungssicherheit wird auf ausgewählten englischsprachigen Seiten zusätzlich durch die öffentliche Feedback-Option transparent (ArticleFeedback / diese Funktion war Mitte 2015 auf den deutschsprachigen Seiten noch nicht implementiert).

Wikipedia ist auf dem Weg, für die Autor_Innen eine Art Expert_Innen-Seite zu werden. Personen, die nicht zur „Wiki-Gemeinde“ gehören, haben es grundsätzlich schwerer einen Beitrag einzustellen, als bereits anerkannte Mitglieder. Die Anonymität der Beteiligten ist das größte DQ-Problem der Wiki-Seiten. Die Reputation der beteiligten Diskussionsteilnehmer_Innen ist nicht ersichtlich. Teilweise gibt es auch heute noch Untergrabungen des Systems durch Konzerne, welche versuchen, auf ihren Seiten für sich zu werben, Skandale zu beschwichtigen oder Sachverhalte verschweigen zu wollen. Es fehlt sowohl eine autoritativ verbürgte, als auch eine redaktionell gesicherte Verantwortlichkeit, um die Glaubwürdigkeit der Artikel zu garantieren. Die Ausrichtung auf einen qualitativ hochwertigen Artikel lässt die persönliche Meinung einzelner Diskursteilnehmer_Innen in den Hintergrund rücken. Für das Großprojekt Wikipedia ist dies angemessen, für einen Diskurs an dem z. B. SuS und Lehrkräfte teilnehmen, sollte der persönlichen Überzeugung mehr Wertschätzung entgegengebracht werden und Kommentare nicht in einem unübersichtlichen Protokoll untergehen. Das Wiki-System wäre teilweise für einen digitalen Diskurs geeignet, da bei einem normalen Bildungsdiskurs überschaubare Themenfelder diskutiert werden und keine allumfassende Enzyklopädie (wie bei Wikipedia) angestrebt wird. Lehrkräfte könnten als eine Mischung aus internen und externen, sichtbaren (vielleicht sogar bezahlten) Expert_Innen für die Qualität der Seite sorgen. Eine einmalige Zuordnung als Expert_In könnte es ermöglichen, manche Informationen trotzdem anonym (aber als Expert_In wahrnehmbar) zu veröffentlichen. Ein wirklicher Diskurs mit hoher IQ ist mit einem Wiki-System nur teilweise möglich, wenn sich die Autor_Innen hinter Pseudonymen verstecken (können).

DQ System

  • Gute Zugänglichkeit bzw. Verfügbarkeit da webbasiert.
  • Bekanntheitsgrad: Viele User und Expert_Innen in verschiedenen Bereichen in 285 Sprachen.
  • Medienqualität: Expert_Innen kontrollieren die Tauglichkeit und die Urheberrechte.
  • Bestimmbarkeit der Daten: Im Protokoll bzw. der Versionsgeschichte sind alle Daten ersichtlich.
  • Korrigierbarkeit: Hinter jedem Kapitel verlinkt ein „Bearbeiten“ direkt auf den Bearbeitungsmodus.
  • Auslegungsgarantie, Deutungssicherheit durch Wiki-Community: Teilweise werden Veränderungen erst angezeigt, wenn diese von Expert_Innen gesichtet wurden. Artikel können von einzelnen Personengruppen geschützt und beobachtet werden. Unter „Diskussion“ werden einzelne Elemente des jeweiligen Artikels besprochen. Die „Versionsgeschichte“ zeigt alle älteren Artikelversionen an und dient so als Backup und als Abgleich zur Qualitätsentwicklung.
  • Multimediale Ergänzungsmöglichkeiten: Eine breite Palette von Erweiterungen wird von zahllosen Programmierer_Innen quelloffen bereitgestellt.
  • Hohe Systemsicherheit: Sicherung durch IT-Fachkräfte
  • Hohe konkrete Reichweite


DQ Prozess

Die Autor_Innen sind beim Sendeprozess nicht auf sich selbst gestellt. Expert_Innen achten auf die Fehlerfreiheit, den Aufbau, die Logik und die Neutralität bzw. Objektivität der Information. Erst wenn diese Qualitätsprüfung erfolgt ist, kann ein Artikel veröffentlicht oder geändert werden. Bei Wikipedia sind zwar Missbrauchsfälle bekannt, durch den strukturierten Einsatz externer Expert_Innen wird allerdings ein hohes Maß an Objektivität ermöglicht. Die Wiki-Community arbeitet stets an der Quali-tätsentwicklung (z. B. „ArtikelFeedback V5“). Wikipedia hat sich somit eine hohe Anerkennung im Bezug auf Konventionalität, Objektivität, Nachvollziehbarkeit der Schlüsse sowie grundlegende Überzeugungskraft erarbeitet.

DQ Kommunikationsgegenstand

In Anbetracht der Masse an Kommunikationsgegen-ständen ist die Qualität der Wikipedia-Artikel sehr hoch. Expert_Innen sind stets bemüht, die Logik, Vollständigkeit und einen angemessenen Umfang zu garantieren. Eine Orientierung innerhalb der Wiki-Seiten ist mit einem Linksystem und einer ausgebauten Suche möglich. Auch die externen Verlinkungen (z. B. auf wissenschaftlich relevante Online-Quellen) ist in vielen Fällen gegeben. Jeder einzelne Artikel stellt sich dem öffentlichen Diskurs, unterliegt einer Dauerevaluation und wird bei Bedarf aktualisiert.

DQ Personenunterstützung

Wiki-Systeme fördern meist die Darstellungskompetenz der User. Auf Wikipedia wird z. B. gelernt, wie ein Text sachlich neutral formuliert und an einem HTML-Editor (oder Echtbilddarstellung WYSIWYG) bearbeitet wird, um als allgemein verständlicher Enzyklopädie-Eintrag zu dienen. Mit der Verknüpfung eines konkreten Ziels haben diese Texte bereits in ihrem Fundament einen Wert, welcher ein gewisses (Vor-) Wissen von den Autor_Innen abverlangt. Zusätzlich muss eine Empathie für das (Vor-) Wissen der Hauptzielgruppe des jeweiligen Wiki-Projekts vorhanden sein, um eine verständliche Sprache für den Artikel zu wählen. Ex-pert_Innen kümmern sich um das Feedback auf dieses Vorhaben. Auf Wikipedia geben mehrere Artikel Anhaltspunkte für das Verhalten auf dem Portal (z. B. gibt die Netiquette Auskunft über das erwünschte zwischenmenschliche Verhalten, die rechtlichen Bestimmungen, die Lesbarkeit, Sicherheit und Technik).


Quelle: Glanz, Udo; Digitale Diskurskultur in der Bildung