Diplom-Sozialpädagoge/in (kurz: Dipl.-Soz.päd., Dr SOZI, Ribbel-Dibbel.-Sozialpäd. oder „Quatsch mr mal drüber“) ist in Deutschland ein zu entbehrender akademischer Grad, der unreflektiert von deutschen Hochschulen und vereinzelt auch Universitäten an Menschen mit Selbstheilungsabsichten und Anstrengungshypochondern verliehen wird. Nicht selten leiden diese Arbeitsallergiker an einem ausgeprägten Jesuskomplex.[1] Nach dem Bologna-Prozess vergeben die Hochschulen die international gebräuchlichen Titel Bachelor of Arts und Master of Arts in Social Work, wobei „Arts“ nicht als Kunst und „Work“ nicht allzu wörtlich zu verstehen ist.


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Akademisches Polemisches Studium

Um einen Abschluss in Sozialpädagogik oder sozialer Arbeit zu erhalten, ist eigentlich nichts weiter erforderlich. Ein sozialwissenschaftliches Studium zu absolvieren heißt mit Subjektivität produktiv umgehen. In den abzusitzenden acht Semestern wird „dr SOZI“ auf seine spätere Arbeitswelt vorbereitet. Oder sollte man sagen: durch das Absitzen der acht entschleunigenden Semester wird er auf seine „Arbeitswelt“ vorbereitet? Durch ein einjähriges Praktikum und einer SMS-Abschlussarbeit (max. 140 Zeichen) wird dr SOZI als solcher vom Staat anerkannt und ist folglich berechtigt durch sein Dasein Geld zu verdienen. Dies schließt eine Berechtigung mit ein, über das geringe Gehalt zu jammern. Unabhängig von weiteren Karriereentwicklungen trägt er die Graduierungsbezeichnung „dr SOZI“ mit selbstironischer Würde. Von der Wiege bis zur Bahre. In einigen Bundesländern war früher spaßeshalber SOZI ein Synonym für Erzieher.

Weitere berufliche Möglichkeiten: Da der SOZI nicht gerne länger an einer Stelle bleibt, muss er Fortbildungen oder gar ein zusätzliches Studium auf sich nehmen. Das abgeschlossene Hochschulstudium der Sozialen Arbeit (Diplom/Master) führt nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) zur Möglichkeit der Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und damit zur Approbation und Kassenzulassung. Ebenso haben SOZIs die Voraussetzung zur Ausbildung zum Soziotherapeuten nach § 37 a SGB V oder zum Suchttherapeuten und damit zur Behandlung im Rahmen der Verordnung der Deutschen Rentenversicherung Bund von Menschen, die an einem Abhängigkeitssyndrom leiden. Darüber sind wir alle froh.

Duck and Cover

Vor Arbeit drücken, Eigenimage aufpolieren und mit nichtsbewirkender Dauerpräsenz glänzen: Das sind die drei Säulen des SOZI-Daseins. Dr SOZI an sich ist ein scheues Wesen. Für jeden SOZI ist es aber auch ein Sport, sich vor nahender Arbeit zu drücken. Bereits im ersten Semester lernt er daher, wie aus einer gähnend leeren Kalenderseite vom einen auf den nächsten Wimpernschlag Phantom-Termine wachsen. Phantom-Termin ist in diesem Zusammenhang allerdings nicht der richtige Terminus, da sich jeder SOZI-Termin, im Nachhinein wie ein Phantom-Termin anfühlt. Klienten sprechen in professionellen Therapien dann gerne von: „Ich dachte, wir hatten darüber geredet. Oder was entschieden. Aber irgendwie weiß ich jetzt auch nicht mehr so genau.“

Refrain der Termine:
l: „Ich wäre gerne dabei gewesen. Hab derzeit aber so viel zu tun. – Hm, jetzt die Angelegenheit besprechen? – Irgendwie bin ich spät dran. Die Zeit läuft mir davon. Muss gleich wieder los. Fangt ruhig schon mal ohne mich an. Ich komm dann später vielleicht noch dazu.“ :l

Mit Vorliebe delegiert dr SOZI Aufgaben, die andere delegieren oder er selbst erledigen müsste. Kaum zu fassen, was andere machen, wenn dr SOZI sie z.B. zum Experten erklärt. Auf folgendes ist zu achten: Wenn dr SOZI andere für sich arbeiten lässt, muss dies A) im Erfolgsfall stets auf dr SOZI zurückfallen. Geht B) etwas schief, weiß er von nichts. Ausbügeln ist nicht das Ding vom SOZI. Gelingt dem SOZI das delegieren hört man immer wieder gerne sein Zitat: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und Arbeiten einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ (im Original von Saint-Exupery, der eigentlich kein SOZI war)

„Das ist nicht mein Aufgabenbereich.“ Sollte es in irgendeiner verzwickten Situation dazu kommen, dass eine Arbeit nicht an qualifiziertere Personen weiter zu delegieren sein sollte, dann ist auf die (immer unvollendete und stets geheim zu haltende) Zielvereinbarung hinzuweisen. Ergänzt wird die alternativlose Absage gerne mit: „Das würde ich natürlich gerne machen, aber das übersteigt meine Befugnisse.“ Hinweise, von Dritten in der Art: „Wenn jeder so handeln würde, kämen wir hier zu überhaupt nichts!“ ist mit den schärfsten Qualitätsmanagement-Vorwürfen zu begegnen.

Weiterdelegieren der Arbeit dürfte spätestens mit dem Argument abschließend beschlossene Sache sein, wenn erwähnt wird, dass andere das besser können, z.B. weil jeder andere auch mehr Erfahrung mit Arbeit hat. Kommt es einmal vor, das dr SOZI was schaffen muss, dann ist dies im Austausch für eine ungleich höhere Leistung zu verrichten. Übergabe von Naturalien wird im Armenmilieu (indem sich dr SOZI sieht) gerne gesehen. Diese Situation kann allerdings auch als gute Chance wahrgenommen werden, die in der Vergangenheit versprochenen Aufgaben an Kollegen abzugeben. Hinweise wie „Wenn ich mit X beschäftigt bin, kann dann wenigstens jemand Y für mich übernehmen.“ zeigen das eigene Engagement und lassen nebenbei deutlich werden, dass andere noch weniger arbeiten.

"Der Taugenichts wurde für den SOZI in seiner ursprünglichen Form geschrieben." (Eichendorff)

§ 2: „Jede Arbeit ist maximal mittelmäßig zu verrichten. Zu gut gemachte Arbeit führt dazu, dass die Arbeit beim nächsten Mal wieder vom Fachmann zu verrichten ist. Ein guter SOZI schaut, dass er als Fachmann gilt, aber nie für die augenblicklich anstehenden Arbeiten. Dr SOZI sollte sich zum Hobby machen jeden Kollegen in dessen Schaffen zu kritisieren und als faul zu denunzieren. Anders gilt man im Nichtstun nur höchst selten als Fachmann.“

Dumm, blind oder taub stellen hilft dem SOZI über den gähnend langen Tag. Es gilt der Grundsatz: Einfache Aufgaben = doof stellen und sich dabei für höhere Aufgaben empfehlen. Hoch- und weggelobt werden ist die ursprüngliche aller SOZI-Karrieren.

Das Handy wurde für den modernen SOZI erfunden. Hier findet er aktuellen Zeitvertreib bei Spiegel-Online, Neunmalkluge Ratschläge die keiner braucht, die neusten Katzenvideos oder andere erfrischende Ablenkung in sozialen Netzwerken. Er bleibt durch den Whats-App-Mail-Dauer-Check am Puls seiner eigenen Zeit.

Dr SOZI tritt am liebsten nicht im Rudel auf. Zu viele SOZIs auf einem Haufen negieren Raum und Zeit. Es entstehen schwarze Löcher am helllichten Tag, die Raum und vor allem Zeit aufsaugen. Während der früher eine Ansammlung an Hippie-SOZIs ein neues Woodstock bedeutete, ist diese Situtation heute eher mit den grauen Männern von Momo zu vergleichen. Trotzdem der SOZI ist ein Team-Player mit jemandem aus dem einfachen Volk. Er meldet sich stets als freiwilliger Teamkollege für jedes neue Konzept. Vom Team lässt sich partizipieren. Partizipieren? Warum so förmlich. Der Teamkollege ist Wirt. Dr SOZI erfüllt die Rolle des Parasiten – nennt sich aber „Betreuer“. Auf den Errungenschaften anderer lässt sich am genehmsten ruhen. Bei Interesse kann dr SOZI auch durch das Übernehmen einer abschließenden Präsentation des „Team-Projekts“ den gesamten Rahm abschöpfen.

Der Tischfußball ist der liebste Freund des SOZIs. Da das Spiel als pädagogische Methode anerkannt ist, darf kein SOZI beim Kickern unterbrochen werden. § 1 der SOZI-Fibel: „Wer SOZIs vom Kicker entfernen will oder SOZIs ohne Kicker in Umlauf bringt, wird mit Zuchthaus nicht unter zwei Jahren bestraft. Wer Pech hat, wird dabei noch von nem SOZI resozialisiert.“ Der junge SOZI bleibt lange Hipster. Ihm fällt es nicht schwer überall-gleich-anbiedernd zwischen Klienten- bzw. Straßen-Jargon und Kollegen-Schnack zu wechseln. Wenn es nicht darum geht die Karriere zu befeuern ist dem SOZI jeder Lacher recht. Er ist ein froher, da ausgeruhter Zeitgenosse.

Das Nichtstun kann dr SOZI auch auf intellektueller Ebene zelebrieren. Oft werden ja bei der dritten Vertragsverlängerung (bei Caritas oder dergleichen) durch neue Bestimmungen Verbindlichkeiten geregelt, die wenig Spielraum für Schlupflöcher bieten. Drohender Mühsal ist hierbei mit Tucholsky zu begegnen: „Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!“ Das muss der beeindruckte Gegenüber erst einmal sacken lassen oder besser gesagt googeln. In der Zeit, die der SOZI dadurch gewinnt, sollte er versuchen Raum zwischen sich und dem Gesprächspartner zu bringen. Folgetaktik: Aussitzen.

Burnout ist dem SOZI fremd. Dr SOZI brennt für nichts. Und schon gar nicht vollständig.

Cleverness: Dr SOZI ist stets schlauer als seine Umgebung. Dies lässt Ihn immer im idealen Licht erscheinen. Egal ob er sich im Gespräch mit Schülern, Eltern, der Arbeitsagentur, Schulleitern, Lehrern, Juristen oder Medizinern befindet, dr SOZI ist nach dem ersten Semester auf jede Fassette der gebildeten Welt vorbereitet. Immer wieder hat dr SOZI Fakten einzustreuen, die er kurz zuvor bei „Google – Auf gut Glück“ gesammelt hat. Den immer wieder blöden Nachfragen, ob er das alles auf der „Klugscheißerschule“ gelernt habe, wird dr SOZI nicht müde selbstironisch entgegenzuhalten „Ja!“. Mit selbstsicherer Selbstironie – im zweiten Semester von Fremdevaluatoren zur vollen Blüte gebracht – wird auch in erster Linie der Kontakt zu Klienten hergestellt. Eine Vertiefung der oberflächlichen Beziehung erfolgt dann am Tischfußball. Gern bei 3 bis 57 Tassen Kaffee. Vereinzelt wird dabei sogar über die Lebenswelt des Klienten gesprochen.

Dr SOZI wirkt selbstverständlich immer beschäftigt. Untätigkeit ist stets geheim zu halten. Judge the SOZI by his Cover. Konstanz im Fassadenspiel ist die große Kunst des SOZIs. Aus diesem Grund muss sich dr SOZI ein Laptop zulegen. Die Beweglichkeit kennt damit keine Grenzen: Geschäftig wirken am Kaffeeautomaten, im Europapark, auf dem Klo uvm.

Der schlaue SOZI beugt vor: Jeder Tag im PC-Kalender muss belegt sein, um gefährliche Spontan-Verpflichtungen zu meiden.

„Eigentlich bin ich überqualifiziert.“ Dieser nach Hybris anmutende Satz wird immer wieder gern von SOZIn genannt, um zu unterstreichen, wie wenig doch verdient wird und wie banal die Probleme ihrer Klienten sind. Dieser Satz schafft auch Raum, niederen Aufgaben ohne weitere Erläuterung aus dem Weg zu gehen. Aufforderungen zu körperlichen oder anderen irdischen Tätigkeiten sind dem SOZI fremd und partout nicht zu stellen. Missachtungen dieses Tabus werden mit strafenden Blicken abgewickelt. Der SOZI hat das a priori das natürliche Recht in seiner geistigen SOZI-Welt zu verharren.

Über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten. Dr SOZI ist über jeglichen Geschmack erhaben. Nicht nur im Allgemeinen, wie dem Musischen, Design und dem Kunstverständnis. Nein auch in jedem alltäglichen in Spiegel wahrnehmbaren Eitelkeiten ist dr SOZI Chef. Die Beharrlichkeit auf die Dominanz seiner Vorlieben ist sogar Teil seiner sozialpädagogischen Arbeit. Vernarrtheit wirkt auf den niederen Klienten immer sympathisch spielerisch. Sturheit ist eine Stärke und als Entschlossenheit und Standhaftigkeit im privaten Case Management festzuhalten. Die Missachtung und Verunglimpfung anderweitiger subjektiver Interessen untermauert dies.

Im dritten Semester wird jedem SOZI Arroganz eingeprügelt. Die lässt sich nicht lernen. Die muss man dem SOZI direkt ins Hirn pflanzen, wenn er nicht (wie ca. 99 %) als SOZI-Talent zur Welt kommt. Die vorlaute Schnauze ist dann am erfüllten Ende eines SOZI-Lebens von einem Bestatter extra abzutrennen, um die Unterwelt nicht zu belästigen.

Methoden

Es gibt drei offiziell genannte Methoden für den SOZI. 1. Einzelfallarbeit; sollen Angebote für Kinder, Jugendliche, Heranwachsende, Familien, Eltern und Alleinerziehende mit dem Ziel der Verbesserung individueller Lebensverhältnisse sein. In der Praxis verlaufen „Gespräche“, die dem SOZI als „Einzelfallhilfe abgerechnet werden wie folgt. Klient: (klopft und kommt einfach so rein) SOZI: Willst Du darüber reden? Klient: Nein. Notiz im Case Management: Keine Reaktion von Klient X. Streitschlichtung abgebrochen.

2. Soziale Gruppenarbeit gem. SGB VIII mit dem Ziel der Entwicklung sozialer Kompetenzen ist der Königsweg der Rekrutierung neuer SOZIs. Jeder, der einen deutschen Bildungsweg bestreiten durfte, kennt Klassiker dieser Methode, wie z.B. die spannende erste Begegnung der Gruppe, welche der SOZI durch ein angemessenes Spiel zur höchst peinlichen Situation verzaubern kann. Heute sind alle Beteiligten schon froh, wenn es keine Begrüßung im Stuhlkreis und Kennen-Lern-Spiel mit Wollknäul oder buntem Stein gibt. Das Rückgrat und die Würde der Beteiligten zu brechen, war das Ziel dieses Spiels. Diese hervorragende Vorarbeit früherer SOZIs (der 80er) lässt nun jede alternative Eisbrecher-Handlung als modernen Segen erscheinen. Der SOZI fühlt sich in dieser modernen Rolle wohl und kann immer wieder auf die früheren Zeiten verweisen, als alles noch schlechter als jetzt war. Beispiel: Spätestens nach 10 Minuten muss dr SOZI entweder eine Unmenge an Notitz oder Lernkarten verteilen, deren Geschichte dann so verläuft: Beschreiben und Bemalen der Karten; Sortieren; 87 % der Karten hinter die anderen Karten legen, da es sich um Wiederholungen handelt; das Aufkleben darf nicht strukturiert erfolgen, sonst schaut später noch einer nach Fehlern; Aufhängen der wirren Wortsammlung; ein Jahr lang hängen lassen; viele Fragen sich „Ist das Bildung oder kann das weg?“ (ähnlich wie bei Beuys’ Fettecke); die Putzfrau entscheidet in den großen Ferien dann über den weiteren Werdegang des Plakat.

3. Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement zur Verbesserung sozialräumlicher Strukturen; hier wird gleichberechtigt von Sozialarbeit gesprochen. Im Gegensatz zu Bürgerinitiativen Normalsterblicher und ehrenamtlichem Engagement, welche von Normalsterblichen organisiert wird, wird diese Tätigkeit – vom SOZI ausgeführt –bezahlt. Bei den sozialräumlichen Strukturen steht der Tischkicker im Raumzentrum und die Senseo (es gibt keinen anderen Kaffeeautomaten, bei dem man so wenig putzen muss) im Schreibtischzentrum. Die Abgrenzung zu Sitzsäcken und Pflanzen lässt den modernen SOZI auf der Höhe der Zeit erscheinen. Infolge der Methodenkritik in den 1970er Jahren entwickelte sich eine Reihe abgeleiteter, undurchsichtiger Methoden, die von Außenstehenden nicht kritisiert werden dürfen. Das Wesen dieser Methoden liegt darin, dass sie stets zielführender sind, als Alternativ-Ideen der Nicht-SOZIs. In der beruflichen Praxis ist deshalb ein monomethodisches Vorgehen selten anzutreffen; es überwiegen Handlungsansätze, die mehrere dominante Methoden einbeziehen.

Case Study

Leidet dr SOZI an Minderwertigkeitskomplexen, dann sucht er in jeder „Handlung“ einen zeitgemäßen englischen Begriff. Da das SOZI-System einen Rechtfertigungsbericht für die Vertragsverlängerung voraussetzt, hat sich die „Case Study“ als Allzweckwaffe für das Gro der SOZIs durchgesetzt. Eine Fallstudie ist vergleichbar mit einer Art peinlichem Schauspiel mit anschließender, mangelhafter Auswertung. Es gibt Rollen für Mitwirkende und es wird eine Situation oder ein von jeder Realität abgehobener (Problem-)Fall angenommen, in der die Personen im Rahmen ihrer zugewiesenen Fähigkeiten und Handlungsfreiheiten eine Lösung erarbeiten. Das Ziel ist aber nicht das Finden einer Lösung. Es geht darum Prozesse zu beschreiben, die nur in einer theoretisch gestellten Situation ablaufen. In der Praxis reicht meist eine Kopiervorlage aus, um solche Probleme zu schaffen. Beobachtungen des SOZIn sollten nicht fruchtbar den Klienten eröffnet werden. Als Abschluss bietet sich ein Spott-Gespräch unter Kollegen an, bei dem transparent wird, wie blöd die einzelnen Klienten sind. Dr SOZI nimmt in der Case Study eine hervorgehobene Position ein: er spielt „Johnny Controlletti“, bei der er ausschließlich mit einer körperlichen Scheinpräsenz glänzt. Die geistige Abwesenheit des SOZIs wird meist von den Klienten als verwirrend auf genommen und führt zum immer häufiger auftretenden Aussage: „Und was sollte das jetzt?“ Das ist der Lorbeerkranz für den „sozialen“ „Arbeiter“. Mehr kann dr SOZI nicht erreichen. In dieser Urfrage manifestiert sich für den Klienten das Spiegelbild, was Philosophen über Jahrtausende umständlich versuchen zu klären: Der Sinn des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest.


Beziehungen

Beziehung zu Schülern: Die Erwartungshaltung von Laien, ein SOZI sollte in die Tiefe gehen, kontert jener am besten mit offener Oberflächlichkeit. Auch Plattheit kann den SOZI nicht stören. Weit gefehlt, eine gewisse Seichte und Achtlosigkeit kann bedenkenlos zum SOZI-Konzept gezählt werden. Ernste Miene zu bösem Spiel reicht in 99,9 % der Fälle. Diesen zweiten Gesichtsausdruck sollte der SOZI im Repertoire haben. (Erster Gesichtsausdruck = Nichtssagend Löcher in die Luft blicken, als ob man ein 3D Bild entschlüsseln möchte). Schließlich lassen sich mit einem herzhaften und wohl gemeinten, abschließenden derben Scherz asoziale Sorgen der Klienten leicht weglachen.

Beziehung zu Kollegin: „Fuck in the firm“ kann einem SOZI nicht schaden. Höchstens wenn seinem Partner aufgeht, was er studiert hat. Beziehung zu sich selbst: Narzissmus muss nicht immer negativ, sondern kann auch als sympathische Narrei ausgelegt werden. Die Selbstverliebtheit kennt für den SOZI keine Grenzen. Vorzüglich zeigt sich die Offenheit des Narzissmus in dem gegeltem Haar-Brett, einem Iltis-Parfum und dem inflationären gebrauch von den Personalpronomen ich, mein, mir, mich. Im Kommunikationslexikon erscheint unter „Gordons Ich-Botschaften“ ein Bild eines lachenden SOZIs.


Sozial ist man überall

Das Privatleben im Sozialen ist bestimmt vom beruflichen Schaffen. Bei Papa wohnen. Wochenende durchsaufen. Wohlstands-Problemchen beim Cappuccino besprechen. Geld sparen. Man verdient ja so wenig. „Jeder meint, dass wir den Job auch ohne Geld machen, da wir den Menschen helfen wollen.“ Dies ist eine weit verbreitete Fehlannahme. Nebeneinkünfte sind deshalb sehr beliebt. Mit Untermietern keinen Vertrag zu schließen, damit man sie leichter rausschmeißen kann, ist eine gängige Methode des SOZIs im Privaten. Ein Hoch auf das Soziale.



Siehe auch

  • Portal: Pädagogik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Pädagogik für Anfänger
  • SOZIn-Dasein: Kein Geld, keine Arbeit, keine Reue
  • SOZIS: Wer braucht uns heute noch? Antwort-Artikel mit 7 Buchstaben.
  • Sozialpädophilie
  • Amazons erste Treffer, wenn man den Begriff Sozialpädagoge eingibt (kein Witz!):
  1. „Lachen erlaubt“
  2. „Was denken die sich eigentlich“
  3. „Kaffee-Becher mit Berufsbezeichnung“
  4. „Die Betreuer“
  5. „Steuer-Spar-Erklärung“



Nachweise

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Weblinks