"Die Physiker" ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt, das 1961 uraufgeführt wurde. Es handelt von drei Physikern, die in einer psychiatrischen Anstalt leben und sich als historische Persönlichkeiten ausgeben. Das Stück ist eine Kritik an der Verantwortungslosigkeit der Wissenschaft und der Gefahr, die von ihr ausgehen kann, wenn sie in die falschen Hände gerät.

Handlung

Das Drama spielt in der privaten Nervenheilanstalt "Les Cerisiers" der Psychiaterin Mathilde von Zahnd. Hier leben drei Physiker: Johann Wilhelm Möbius, der sich für Isaac Newton hält, Ernst Heinrich Ernesti, der sich für Albert Einstein hält, und Herbert Georg Beutler, der sich für Niels Bohr hält.

Die Handlung beginnt mit dem Mord an einer Krankenschwester durch Beutler, der behauptet, er habe sie im Streit um die Quantentheorie getötet. Kurz darauf tötet Ernesti eine weitere Krankenschwester. Beide Morde werden als Folge ihrer Geisteskrankheit abgetan.

Möbius, der tatsächlich ein genialer Physiker ist, hat sich freiwillig in die Anstalt einweisen lassen, um seine Entdeckungen vor der Welt zu verbergen. Er hat eine "Weltformel" entdeckt, die das gesamte physikalische Wissen revolutionieren könnte, aber auch zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen führen könnte. Er hat sich entschieden, seine Entdeckungen zu verbergen, um die Menschheit vor den Folgen zu schützen.

Die beiden anderen "Physiker", Beutler und Ernesti, sind in Wirklichkeit keine Geisteskranken, sondern Agenten von Geheimdiensten, die versuchen, an Möbius' Entdeckungen zu gelangen. Sie haben sich als verrückt ausgegeben und sich in die Anstalt einweisen lassen, um an Möbius heranzukommen.

Am Ende des Dramas stellt sich heraus, dass die Ärztin Mathilde von Zahnd die Aufzeichnungen von Möbius gestohlen und seine "Weltformel" bereits genutzt hat, um ein weltweites Monopol auf alle Energiequellen zu erlangen. Sie hat die Kontrolle über die Anstalt und die Physiker und plant, ihre Macht zu nutzen, um die Welt zu beherrschen.

Themen und Motive

"Die Physiker" ist eine Kritik an der Verantwortungslosigkeit der Wissenschaft und der Gefahr, die von ihr ausgehen kann, wenn sie in die falschen Hände gerät. Dürrenmatt stellt die Frage, ob die Wissenschaftler für die Folgen ihrer Entdeckungen verantwortlich sind und ob sie das Recht haben, ihre Entdeckungen vor der Welt zu verbergen, um sie zu schützen.

Das Drama ist auch eine Reflexion über die Rolle der Geisteskrankheit in der Gesellschaft und die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn. Die Charaktere sind sowohl brillante Wissenschaftler als auch geisteskranke Patienten, und es ist oft unklar, wo die Grenze zwischen den beiden liegt.