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Ich wachte an jenem sonnigen Morgen auf und wußte, es war vorbei. Meine innere Stimme, die ich glaubte im Griff zu haben, sagte mir, daß ich niemandem außer mir selbst vertrauen kann. Ich schaute zu ihr hinüber. Es hatte sich nichts an ihr verändert. Sie lag da wie eine schlafende Prinzessin. Das Haar glänzte mit einem rötlichen Schimmer. Ihre süßen Lippen ließen nur einen kleinen Spalt zum Ausatmen und ihre Augen schienen sogar geschlossen zu strahlen. Sie lag still und sanft mit ihrem mir so hübsch erscheinenden Nachthemd im Bett. Sie ist wunderschön, hat Geschmack und Stil fiel mir da wieder ein. Und doch, jetzt war der Zeitpunkt , mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen,. meine Zeit wieder an mich zu hängen - ich wollte wieder frei sein. Ich weiß nicht, ob das normal ist oder ob es nur bei mir immer irgendwann dazu kommt, daß ich mich frage, ob das schon alles war, ob es das schon gewesen sein soll? Warum festlegen? Noch ein Blick zu ihr hinüber tauchte mich in Erinnerungen. Als wir uns kennenlernten war sie mit einem anderen Mann zusammen. Ich pflegte in der endlosen Wüste der Einsamkeit Schwarz zu tragen. Das kleidet immer, dachte ich mir. Doch auf einmal hat das Spiegelbild von uns beiden auch ihr gefallen und das war ein sehr gutes Zeichen. Wir ließen es krachen. Farben. Das schnellste Karusell war uns das liebste. Über unsere Gefühle waren wir uns im klaren, was dann auch die Verwirrung durch den Körper gering hilt. Ich mußte zugeben, daß es mir mit ihr wirklich gut ging und zunehmens besser dazu. Das, was mir früher schon am wichtigsten schien, verwirklichte sich auf einmal. Das Leben Doch wir wußten, daß wir bei jedem vorigen Partner etwas gelassen hatten, bei jeder Liebe ist etwas gestorben. Nehmen und geben - so frappiert das Leben. Bis man für sich feststellt, daß man nur noch gibt. Manchmal möchte ich gleich im vornherein von allen Leuten enttäuscht sein, um keine bösen Überraschungen erleben zu müssen. Abstumpfung durch den Kopf. Irgendeine Krankheit ergriff mich. Dann traf auch ich, den ich bislang nur als gefühlsbetonten Optimisten kannte, die kommenden Entscheidungen nur noch rational. Ich wurde oft enttäuscht, aber ich ging stets weiter - oft allerdings nur auf dem bequemsten Weg der Flucht.

Ich glaube wir fühlten schon immer ähnlich, wir hatten nur verschiedene Blickwinkel, oder? Aber man kennt sich schon seit langem und macht den Fehler zu meinen, daß man sich kennt. Was sie erkennt und durchschaut hat , ist das sinnlose Systemdenken der Gesellschaft. Nicht nur die übliche Rollenverteilung, die die Frau für die Hausarbeit und das Aussehen und den Mann für das Finanzielle und die Unterhaltung verantwortlich macht, hat sie bei unserem ersten Gespräch angeprangert: „ Sexismus kann ernsthaft sowieso nur zum schaffen von Halbwitzen verwendet werden“ - nein, für sie ist es eine Selbstverständlichkeit ihre Zeit an wichtige Dinge zu hängen. Über die ernsthaften Dinge dachte ich früher auch anders als sie: Während mein größtes Anliegen darin bestand, daß 5 Laugenwecken billiger als ein Brot werden; dachte sie an größere, höhere Ziele. Vor allem auch daran, die Gefangenen der Zeit zu befreien und den Menschen die auferlegte Illusionlosigkeit zu nehmen, wie sie es bezeichnete. Auch meinem eingefahrenen Dahinleben hat sie mit ihrem Tatendrang ein Schnippchen geschlagen. Sie ist genial, sie hat den Drang mit den Dingen etwas zu machen. Etwas Gegebenes bleibt nicht das Gegebene, sondern es verändert sich durch sie. Oft gestand sie mir dann allerdings in erweiterter Hoffnungslosigkeit: „Sieh dir die Leute an. Sie sind bestellt wie ihre Felder“ und „Zahn um Zahn - Baum um Baum“. Auch wußte sie nie welcher Beruf der Richtige oder wenigstens der Bessere sei. Schon die Entscheidung ob es ein geistesbetonter oder ein schöner althergebrachter handwerklicher Beruf, wie zum Beispiel das Schreinern sein sollte, machte ihr Kopfzerbrechen. Das Umgehen mit Holz würde auch mir mehr als nur eine Lehrzeit Spaß machen. Und für das Studieren ist sie hundertprozentig nicht zu „blöde“, wie sie sich mit falschangebrachter Unvoreingenommenheit zu gedenken anschickt. Dumm ist nur, daß es auch beim Erkunden des Sozialen die studierende Extravaganz gibt. Ich denke gerade an einen alten, alten Bekannten. Unter dem Vorwand, daß ihm das Elementare nicht mehr ausreichen würde, vergißt er das Wesentliche. Er unterhält sich nur noch mit Nebensächlichkeiten. Er ist genauso wie alle anderen den ganzen Tag damit beschäftigt zu sagen, daß er nicht so wie alle anderen ist. Sie hingegen gibt mit einer gelassenen Einfachheit den Leuten zu verstehen, daß sie es gut meint. Es liegt ja schließlich auch im Wesen der Sprache, daß Wörter und Sätze bedeuten. Sie behauptet zwar etwas anderes, sie strahlt jedoch eine gütige innere Ruhe und einen warmen inneren Frieden aus. Auch die Unhöflichkeit und das Ungeschick mancher Freunde gleicht sie durch ihre Erfahrenheit und vor allem Taktgefühl aus. Sie weiß, wann Energie


gefordert ist oder wann mit geruhsam wartender Zurückhaltung Lebenssituationen besser gemeistert werden. Ihr Zuhören empfinde ich auch als keine Selbstverständlichkeit. Lenken doch heutzutage die meisten Leute - auch ich zu oft - das Gespräch auf sich oder ihre Interressen. Sie nimmt diese Gedanken auf und verwahrt sie behutsam bis sie mit der Selbstlosigkeit einer Mutter jeden mit ihrem inneren Lächeln durchstrahlt. Freundlich und einfühlsamsein strengen sie nicht so an wie mich. Leider glaube ich zu schnell, daß dies bei einigen Leuten keinen Wert mehr hat. Auch habe ich zum Gegensatz auch oft zu viel Angst und Respekt vor den Leuten. Ich könnte ja die falschen Worte treffen und in Ungnade derer fallen, die eigentlich nichts weiter vorhatten, als eine gewöhnliche Unterhaltung um bloße Bildung zu führen. Eine solche untaugliche Kommunikation liegt uns beiden nicht besonders. Nötigenfalls beherrscht sie sie, sie weiß jedoch um der Einseitigkeit solcher Sprachen bescheid, die sie mit dem Verhalten eines Bekannten vergleicht, der mit jedem sprechen und mit jedem ein Fest haben kann. „Er ist halt einfach falsch“, stellt sie fest. Und sie hat Recht. Es ist nett mit ihm, aber auch nicht mehr. Für ihn zählen nur diejenigen, die da sind und die anderen werden vergessen. Vergeßlich sind wir beide natürlich auch. Neulich hat meine Vergeßlichkeit neue, galaktische Dimensionen angenommen. Mir war doch glatt entfallen, daß ich das Buch, das ich an die Bibliothek zurückgab, anderswo gekauft hatte. Im Normalfall beschränkt sich dieses Phänomen bei uns nur auf ausgesprochene Gedanken; was auch gut ist, da wir uns so immer etwas zu sagen haben. Langeweile ist ein so einfach umgehbares Gefühl. Auch das was in unser beider Köpfe an Gesellschaftlichem verankert ist, ähnelt sich. Ich bezeichne es als weitaus ausreichendes Wissen. Vielleicht sollte ich auch sagen, daß wir irgendwie ungebildet sind.- Ich einwenig mehr. Das Dasein als wandelndes Lexikon wäre gewiß ein angenehm Erfolgeprägtes. Zu unserem Trost: Es hält jedoch selbständig denkende Menschen nicht zusammen und welches Lexikon schreibt Liebe wie wir? Gemeinsam haben wir auch Depressionen, die unser Zusammenleben nicht gerade zu der einfachsten Sache der Welt machen. Es ist das Bitter 1000 Grapefruits, wenn wir uns mit Sachen, die falsch laufen könnten, wie mit Stecknadeln tracktieren. Es scheint ein Zwang zum immer öfteren Erwähnen dieser Dinge zu sein, dem wir unterliegen. Scheinbar ein Zwang einander wehzutun. Wir hielten uns schon Stunden und Tage an Gedanken auf, von denen wir wußten, daß es für sie kein Rezept gibt. Die Probleme die für uns gar nicht real waren wurden zur Möglichkeit hochstilisiert. Die Sorgen der grauen Umgebung wurden zu unseren einzigen. Eine triste Zermarterungslahmlegung. Gott sei Dank bemerkte sie eines Tages, daß man all das durchleben müsse, keine Angst davor haben und vor allem nicht fliehen dürfe. Da erst ging mir das gleiche Licht auf und wir konnten ohne ultimative Lösung, aber doch um einiges gelassener an’s Eingemachte, das sich unser Zusammenleben nennt, gehen.

Von Zeit zu Zeit überkommen uns kleine Rückfälle. Wir wissen jedoch, daß uns diese gemütliche Trübsal nichts anhaben kann. Auch übertriebene Höflichkeit schaffte es nicht uns einander fremd zu machen. Gedankenberge schoben sich unverschämt zwischen uns. Es verhielt sich anfänglich nämlich so, daß - gemeinsam in einem Raum - jeder zuerst gehen wollte, um dem anderen nicht seine Gesellschaft, die der eigentlich gern gehabt hätte, aufzunötigen. Meine Liebesbezeugungen müssen ihr alle furchtbar kalt, allgemein und einfach vorkommen und was noch schlimmer ist, sie hat sie alle wahrscheinlich schon dutzendfach dahergesagt zu Ohr bekommen. Ich kann dazu nur erklären, daß sie sich diese Sachen sagen lassen soll, da es bei ihnen nicht auf die Ausgefallenheit, sondern auf das Ehrlichmeinen ankommt. Aber sie versteht das bestimmt schon längst. Sie versucht immer zu verstehen. Charakter und Kreativität wird dadurch auch nicht ausgeschlossen, nein, es ergänzt sich perfekt, wie ich finde. Auch meine Überraschungen gelingen -im Gegensatz zu ihren- nicht immer. Es ist beinahe unverschämt, wie vielseitig sie ihre Liebe zeigen kann. Ihre Zärtlichkeit spielt dabei keine unwesentliche Rolle. Wir lasen zusammen ein Buch von irgendeinem Franzosen. Ich kannte das Buch zuvor, konnte jedoch erst mit ihr die Liebe in der Geschichte verstehen. Sie besitzt die Gabe, mich in den herrlichsten Traum zu malen. Ehrlich gesagt, muß ich auch zugeben, daß ich von ihr vieles gelernt habe. Gerade diese Ehrlichkeit, die mich am Anfang beinahe überwältigte. Sie ist sie selbst, egal was die anderen sagen. Konnte sie Gedanken lesen oder fühlte sie so sehr wie ich die Einflüsse und Spannungen des Lebens; die auf uns wirken? Sie brachte diese so hervor, drückte sie so perfekt aus, wie ich sie nie zu sagen gewagt hätte. Ihre Offenheit beeindruckte mich wirklich. Sie hat Klasse. Sie ist eine wirkliche Frau von Welt. Situationen der Verführung kann sie mit einem ablehnenden Lächeln entgegentreten. Auch ihre Aufmerksamkeit für Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens fasziniert mich. Durch sie bin auch ich aufmerksamer. Mir fallen Stimmungsschwankungen anderer auf. Durch sie sind mir Menschen mehr wert. Durch sie erkenne ich die schönen Seiten des Lebens. Die Vögel, die Bäume, die Blumen...... Es gibt immer seltener eine graue Umgebung, die mir das Vertrauen zu ihr schwer macht. Es gefällt mir so viel an ihr und doch ist noch so vieles an ihr unerforscht. Ihr habe ich meine augenblicklichen Augen zu verdanken. Es fällt mir nicht schwer mich von ihr lieben zu lassen. Es tut mir gut mit ihr zusammenzusein.

Die Wolken haben sich verzogen. Die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die ich durch sie gewonnen und die für einen Augenblick verloren gegangen zu sein schien, war wieder in voller Blüte aufgesproßt. Sie wachte auf. Wir sahen uns an. Vorhin erst wollte ich nicht mehr mit ihr zusammensein. Aber solch Mißgeschick überlasse ich anderen. Ja, ich liebe sie.








Außerdem kann sie auf zwei Fingern pfeifen!