Willkommen zum DigI-VET MOOC! (in deutscher Sprache)
DigI-VET - Fostering Digitisation and Industry 4.0 in vocational education and training
In diesem sMOOC informieren wir Sie über das Digitalisierungsprojekt DigI-VET und seine Ergebnisse sowie über Digitalisierung in der Berufsbildung. Dieses Projekt umfasst einen curricularen Ansatz, Lernmodule und Lernressourcen / Unterrichtsmaterialien sowie Showcases für bewährte Verfahren und das DigI-VET-Buch.
Dieser MOOC wurde im Rahmen des DigI-VET – Projekts entwickelt und umgesetzt. DigI-VET ist ein Akronym für "Fostering Digitisation and Industry 4.0 in vocational education and training". DigI-VET ist ein internationales Projekt im Rahmen des EU Bildungs- und Förderprogramm ERASMUS+.
Die nachfolgenden Logos zeigen die aktiven Partner des Projektes:
Open Educational Resource - DigI-VET sMOOC
Auch dieser sMOOC zum Projekt und zur Digitalisierung ist Teil des Projekts DigI-VET. Sie können dieses sMOOC ohne Gebühren kostenlos nutzen. Es handelt sich um eine Open Educational Resource (OER), also um eine freie Bildungsressource. Wir stellen Sie unter der Creative Commons Licence zur Verfügung unter der Lizenz 4.0 International CC BY-SA 4.0: Das bedeutet Sie dürfen die Inhalte sowohl mit anderen Personen teilen als auch bearbeiten, allerdings unter den Bedingungen, der Namensnennung (Urhebernennung: DigI-VET Projekt 2019) und dass eine Bearbeitung, Weitergabe und Nutzung unten den gleichen Bedingungen erfolgen muss, sprich ebenfalls als Creative Common Lizenz: CC BY-SA 4.0.
Informationen über den DigI-VET sMOOC
In diesem Bereich finden Sie Informationen über die Hauptzielgruppen, die Ziele des sMOOC, die Ergebnisse und die Idee und die Struktur des DigI-VET sMOOC.
Hauptzielgruppe
Hauptzielgruppen des sMOOCs sind:
- Lehrkräfte in der Berufsbildung
- Berufsbildner und Personalentwickler in Unternehmen
- Berufsbildner in der Bildungsverwaltung
- Berufsbildungsorganisationen und -institutionen
- DigI-VET Nutzer
- sowie Personen die an Fragen der Digitalisierung in der Berufsbildung interessiert sind.
Ziele des DigI-VET sMOOCs
Die Ziele dieses sMOOCs sind es ...
- das Projekt DigI-VET vorzustellen.
- Berufsbildnern einen Einblick in die Herausforderungen von Digitalisierung und Industrie 4.0 zu geben.
- einen Überblick zum Kompetenzprofil Digitalisierung zu geben.
- die Module des curricularen Ansatzes von DigI-VET vorzustellen.
- Beispiele zur Digitalisierung zu geben.
- pädagogische und didaktische Hinweise zu geben.
- Sensibilisierung für Herausforderungen der Digitalisierung im Bereich der Berufsbildung.
- Diskussionen zu den Ideen und Themen des Projekts anzustoßen.
Outcome
Die Nutzer/Lernenden in diesem sMOOC
- sammeln Wissen über die Herausforderungen und Chancen von Digitalisierung in Berufsbildungskontexten.
- lösen Aufgaben um vertiefende Kompetenzen und Wissen im Bereich der Digitalisierung zu erhalten.
- fokussieren europäische Bildungsansätze zur Digitalisierung.
- überdenken die Form von Trainings zur Digitalisierung und zu Industrie 4.0.
- sammeln Wissen zum ERASMUS+ Projekt DigI-VET.
Struktur des DigI-VET-sMOOC
Dieser sMOOC erleichtert es Informationen zu Digitalisierung und Industrie 4.0 zu finden und somit eine Grundlage zu erhalten dies adäquat einzusetzen, innovative Berufsbildung zu ermöglichen und einen europäischen Ansatz zu verfolgen. Sie, die Berufsbildner, Lehrkräfte und Trainer, sollten eine Vorstellung davon bekommen, welcher Chancen und Herausforderungen mit Digitalisierung und Industrie 4.0 einhergehen und inwieweit dies nützlich ist. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, Informationen und Lernaktivitäten bereitzustellen über: > die Idee von DigI-VET > Einblick in den Unterschied von "Digitisation" und Digitalisation > Einblicke in mögliche Kompetenzprofile > Darstellung der Wichtigkeit von Vor- und Nachbereitungssequenzen > den Link zu unserer DigI-VET Webseite
So lassen Sie uns anfangen!
Einführung
Wenn wir über Digitalisierung sprechen, dann fokussieren wir ein sehr aktuelles und viel diskutiertes Thema. In seinen Ursprüngen bildet die deutsche Übersetzung von Digitalisierung eher das ab, was im englischen Sprachgebrauch als „digitisation“ diskutiert wird, denn mit Digitalisierung bezeichnen wir häufig eine Umwandlung von analogen Informationen, Daten und Werten in eine digitale Form oder ein digitales Format. Bisweilen nehmen wir umgangssprachlich dabei auch das Verwalten, das Verarbeiten und das Speichern solcher digitaler Formate mit in den Blick und diskutieren die dazu notwendigen IT-Systeme oder in schulischen oder berufsbildenden Kontexten die notwendige technische Ausstattung. Doch das ist heute nicht alles, Digitalisierung hat viele weitere Konnotationen und Auswirkungen, da es zu prozessbezogenen Änderungen kommt, die heute auch häufig unter dem Stichwort Industrie 4.0 thematisiert werden. Hierbei kommt es für die Berufsbildung nicht allein zur Notwendigkeit technischer Ausstattung, sondern vielmehr um langfristige Chancen und Herausforderungen im medialen, didaktischen und pädagogischen Bereich.
Das DigI-VET Projekt
Das Erasmus+ Project DigI-VET – „Fostering Digitisation and Industry 4.0 in vocational education and training“ fokussiert neue und innovative Wege des Lernens und Lehrens in Zeiten der Digitalisierung und von Industry 4.0. Das Partnerkonsortium schafft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit Digitalisierung und Industry 4.0 im Rahmen der beruflichen Bildung (vocational education and training – VET) zu berücksichtigen und aktiv voranzutreiben. Dabei steht die Entwicklung von fünfzehn Hauptresultate im Vordergrund:
> (1) das DigI-VET Curriculum
> (2) die DigI-VET Lehr- und Lernmaterialien
> (3) das DigI-VET Online Observatory mit Best Practice Informationen und Videos
> (4) das DigI-VET Buch zu Digitalisierung und Industry 4.0 in der europäischen Berufsbildung
> (5) der DigI-VET sMOOC (in dem Sie sich gerade aufhalten)
> (6) der DigI-VET Forschungsbericht – Research Report
> (7) die DigI-VET Verbreitungsmaterialien (Poster, Handzettel, Broschüren, Postkarten, Stifte und Flyer)
> (8) die DigI-VET Website mit integriertem Blog
> (9) die DigI-VET Checkliste für Berufsbildner und Lehrkräfte
> (10) die DigI-VET Videos (eingebunden in die Website und das Online Observatory)
> (11) die DigI-VET OER Strategie
> (12) das DigI-VET Digitalisierungskonzept für die Berufsbildung
> (13) die DigI-VET Publikationen, Newsletter und Presseartikel
> (14) das DigI-VET sMOOC Konzept
> (15) der DigI-VET Evaluationsbericht – Evaluation Report
Das DigI-VET Buch bietet für eine breite Leserschaft Einblicke und Studienergebnisse der Digitalisierung im beruflichen Bildungskontext. Die Projektergebnisse wie auch die Lern- und Lehrmaterialien und Trainings sind Bestandteil des Werkes und bieten Anleitungen und Hilfestellungen zum Umgang und ihrer Umsetzung im Lern- und Lehrgeschehen. Die Leser lernen die Entwicklungen und Herausforderungen in der aktuellen und künftigen Arbeitswelt kennen und abzusehen, in welcher Form Digitalisierung diese beeinflusst und welche Bedeutung dies für die Berufsbildung und Lehrende sowie Anbieter im Bereich der Berufsbildung erhält. Zusätzlich werden im Buch Checklisten und Hinweise zum Umgang mit Digitalisierung sowie den entwickelten Lern- und Lehrmaterialien für Lehrkräfte und Trainer in der Berufsbildung angeboten.
Dabei ist es Ziel, ein digitales Kompetenzprofile für die Berufsbildung (Digital Competence Profiles for VET) zu entwickeln und zu evaluieren. Um direkte Eindrücke der Digitalisierung und von Industry 4.0 zu vermitteln, bietet das Projekt eine Online Plattform in der Best Practice und Showcases vorgestellt werden, die Einblicke in Unternehmen und Firmen gewährt, deren heutige Nutzung und ihren Umgang mit Digitalisierung sowie ihre künftigen Erwartungen vermittelt. Diese Seite bietet zudem Lehr- und Lernmaterialien sowie Beispiele mit Texten, Audios, Videos und Fotos. Somit können Fallbeispiele der Industrie 4.0 in die Lernumgebung „Klassenraum“ einfacher eingebettet werden.
Aktuelle Industry 4.0 Ansätze fokussieren vorrangig eine Symbiose zwischen Produktion und neuen IT Technologien, um die Industriellen Prozesse zu verbessern und adäquate Daten zu sammeln. In diesem Sinne ist die Digitalisierung ein Schlüssel um mit diesen Ansätzen umgehen zu können. Dennoch meint dies nicht nur Veränderungen in Industrie und Produktion, sondern ebenso Chancen und Herausforderungen im Bereich der Berufsbildung. Digitalisierung und Industry 4.0 werden oftmals als vierte industrielle Revolution verstanden. Ein solcher Ansatz fokussiert Produkt-Digitalisierung im Sinne einer end-to-end-Digitalisierung. Dies beinhaltet zudem den Ausbau und die Umgestaltung bestehender Produkte aber auch Anforderungen im Hinblick auf neue benötigte Kompetenzen. Für Lehrende in der Berufsbildung ist es hier eine wesentliche Herausforderung die Informationen zu einer sich schnell verändernden Umgebung , im Sinn der Arbeits- und Lebenswelt, aufzufinden und zusammenzustellen sowie angemessene Wege auszumachen diese neuen Erkenntnisse und Informationen den Lernenden zu vermitteln. Daher nimmt DigI-VET auch die Gestaltung einer Akzeptanzstudie in den Partnerländern in den Fokus, um einen europäischen Blickwinkel auf die Akzeptanz, die Erfahrungen, Probleme und Chancen in den Bereichen der Digitalisierung und der Industry 4.0 zu erhalten. Zielgruppe sind dabei Lehrkräfte, Lernende und Berufsbildner.
Die Befragung untersucht wie diese Zielgruppen der Berufsbildung Digitalisierung und der Industry 4.0 sehen und wie sie dies in ihren Unterricht einfließen lassen. Darüber hinaus betrachtet die Befragung auch die Herausforderungen von Industry 4.0 in der Berufsbildung und in Berufsbildungsumgebungen. Dabei werden Informationen gesammelt, inwieweit die Entwicklung einer digitalen Wirtschaft Lernen und Lehren beeinflusst. Im Rahmen zusätzlicher Recherchen stellen die Partner zudem Informationen über mobiles Lernen zusammen und berücksichtigen dabei sowohl ihre nationalen als auch europäische Kontexte.
Das DigI-VET Projekt ist entsprechend einer vorherigen Partnerschaft im Rahmen eines Projekts unter dem Programm Leonardo II ausgestaltet und beinhaltet zwei wesentliche Intellectual Outputs, die sich mit der quantitativen und qualitativen Forschung und Recherche zum Thema Digitalisierung und Industry 4.0 sowie der Entwicklung und dem Design des DigI-VET Buches widmen. Eine Reihe von Arbeiten hinsichtlich der Abstimmung der verschiedenen Ansätze und Daten wird in den drei Partnermeetings erfolgen. Die Ergebnisse der Befragung werden dabei nicht nur im DigI- VET Buch, sondern auch zusammen mit den Best Practice Darstellungen und dem DigI-VET sMOOC auf Multiplikatoren-Veranstaltungen (multiplier events)einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. DigI-VET zeigt die innovative IT- und Arbeitswelt und bietet diese für Berufsbildungskontexte an. Dabei kann das Curriculum Lehrkräften helfen diese neuen Herausforderungen in ihre tägliche Lehre einzubringen.
Alle wichtigen Information zum und über das DigI-VET Projekt finden Sie auf der Projektwebseite unter folgendem Link:
http://digivet.eduproject.eu/?lang=de
Einblick in die Herausforderungen von Digitalisierung und Industrie 4.0
In Zeiten des Wandels verändern sich viele Aspekte und Prozesse im sozialen, wie auch wirtschaftlichen Leben. Mar Negreiro und Tambiama Madiega vom Europäischen Parlamentarischen Forschungsdienst - EPRS beschreiben dies mit folgenden Worten:
“A digital revolution is transforming the world as we know it at unprecedented speed. Digital technologies have changed the way businesses operate, how people connect and exchange information, and how they interact with the public and private sectors. European businesses and citizens alike need an adequate policy framework and appropriate skills and infrastructures to capture the enormous value created by the digital economy and make a success of digital transformation.” (Negreiro / Madiega 2019, p.1).
In der digitalen Strategie der EU stellt die Europäische Kommission fest, dass „wir uns an einem Scheideweg in der Entwicklung der Europäischen Union befinden. Zu den mittelfristigen Herausforderungen für Europa zählen Globalisierung, Klimawandel, Demografie und Digitalisierung “ (Europäische Kommission 2018). Neben den groß diskutierten Auswirkungen der Digitalisierung in Unternehmen und IT-Bereich, müssen neben den Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft, auch die des Bildungssektors fokussiert werden. „Die Digitalisierung ist nicht mehr nur ein Thema für die Industrie, sondern auch für Schulen und Hochschulen und hat eine starke Verbindung zum täglichen Leben“ (vgl. Beutner 2019, S. 7).
Im Nachfolgenden werden Herausforderungen und Barrieren der Digitalisierung und Industrie 4.0 aus zwei Perspektiven betrachtet:
Unternehmerische Sicht
Nationaler sowie internationaler Bildungssektor
Unternehmerische Sicht
Die erste Betrachtung der Herausforderungen und Perspektiven konzentrierten sich auf den Blickwinkel von Unternehmen. Dabei wird der Fokus auf die Herausforderungen von Industrie 4.0 in Unternehmen, insbesondere kleinen- und mittelständischen Unternehmen (KMU), die sich aus wirtschaftlichen, politischen, sozialen, organisatorischen und ökologischen Bereichen ergeben, betrachtet:
Wirtschaftliche Herausforderunge
Während Unternehmen bereit sind, die traditionellen Betriebsverfahren in digitalisierte umzuwandeln, bleiben diejenigen zurück, die nicht bereit sind, sich an die Veränderungen in Industrie 4.0 anzupassen. Die Änderungen müssen in Richtung Integration neuer Technologien, wie bspw. Robotik und künstlicher Intelligenz vorgenommen werden. Dies wiederum erfordert massive Investitionen und einen hohen Bedarf an Kapital (Teachutzpah 2020). Solche Investitionen verhindern die Möglichkeit für KMU, ihre derzeitigen Systemverfahren zu ändern und eliminieren die Chancen, Wettbewerbsvorteile zu erlangen und ihren Platz in der global digitalisierten Landschaft zu verteidigen. Eine Untersuchung des Human Sciences Research Council (HSRC) Meta-Research (2018) ergab, dass 63% der Geschäftsexperten angaben, dass ihre Geschäftszukunft von der Industrie 4.0-Transformation abhängt. Dies wiederum führt dazu, dass Unternehmen Standards festlegen müssen, die ihre Übertragung zur Digitalisierung ermöglichen, indem sie große Datenmengen nutzen, wie es die Umsetzung zur Industrie 4.0 erfordert. Wie bereits angedeutet, beinhaltet dies eine große Herausforderung das entsprechende Kapital für das Unternehmen herbeizuführen. Diese besonderen Hürden müssen sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stellen, da sie kaum Einfluss auf die Auswirkungen ihrer Wertschöpfungsketten haben und modernisierte Systeme teuer sind (Europäisches Parlament 2015). Insofern müssen die Regierungen politische Maßnahmen fördern, die eine bessere Integration digitalisierter Umsetzungsstrategien von KMU in die digitalisierte Übertragung ermöglichen, sodass bspw. Produkte auf flexible Weise produziert werden können.
Politische Herausforderungen
Eine bedeutende Herausforderung, der sich Industrie 4.0 stellen muss, sind Dateneigentum und Sicherheit. Im Rahmen von Industrie 4.0 werden große Datenmengen gesammelt und gemeinsam genutzt. Unternehmen sind verpflichtet, den Datenschutz zu wahren und den Austausch von Daten mit anderen Unternehmen zu vermeiden. Cybersicherheit, geistiges Eigentum und Datenschutz gehören zu den Herausforderungen, die sich aus der Verwaltung eines immensen Datenvolumens ergeben. Unternehmen müssen Systeme verwenden, um Daten mit maschinellem Lernen sowie künstlicher Intelligenz analysieren. Um dieser Herausforderung zu begegnen, sind jedoch staatliche und europäische Vorschriften zu Datenschutz, Datenspeicherung und Urheberrecht, die den Datenschutz gewährleisten, eine Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung von Industrie 4.0 in Unternehmen (Europäisches Parlament 2015). Darüber hinaus führt der fortschrittliche Einsatz von Technologie zur Entwicklung rechtlicher Fragen in Bezug auf die Überwachung und Bewertung von Mitarbeitern. Diese Annahme wird durch die Verwendung eines autonomen digitalisierten Systems beeinflusst, das verschiedene Wertschöpfungsnetzwerke miteinander verbindet, um ein bestimmtes Produkt herzustellen. Wie bereits erwähnt, bietet Industrie 4.0 die Möglichkeit zur individuellen Produkterstellung, jedoch müssen die Rechte an geistigem Eigentum für das Design des Produkts gesichert werden (an dieser Stelle sollten Fragen des Urheberrechts berücksichtigt werden). In diesem Zusammenhang hat der französische Rat für Wirtschaftsanalyse vorgeschlagen, ein Gleichgewicht zwischen der Stimulierung von Innovationen durch den Schutz des geistigen Eigentums und dem Austausch von Wissen herzustellen. An diesem Gedanken sollten sich weitere Überlegungen stützen, um die Herausforderungen von Unternehmen wie Bildungssektor geleichermaßen, zu fokussieren.
Soziale Herausforderungen
Eines der größten Herausforderungen, die die Digitalisierung sowie Industrie 4.0 für den sozialen und kulturellen Bereich birgt, sind die Fragen des „Schutzes der Privatsphäre“.
In einer Studie, die auf der 21. Internationalen Konferenz für fortgeschrittene Kommunikationstechnologie im Jahr 2019 vorgestellt wurde, wurde festgestellt, dass die Treiber von Industrie 4.0 vor allem: Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik, Augmented Reality (AR), IdD, Cyber-Physical System (CPS), Cloud und Big Data und umfassen Blockchain-Technologie, die sich alle auf Datenschutzbedenken auswirken, sind. So ermöglicht bspw. um Beispiel ermöglichen KI und Robotik eine Bildverarbeitung in Echtzeit, die die menschliche Identität in Form des eigenen Abbilds enthüllt und persönliche Informationen preisgibt. Darüber hinaus birgt der AR das Risiko, personenbezogene Daten durch die Verwendung von Cookies oder Beacons zum Sammeln von Informationen, weiterzugeben. Außerdem kann CPS datenschutzrelevante Informationen entwickeln, die die physikalischen Eigenschaften des Systems beeinträchtigen und durch Cyber-Angriffe beeinträchtigt werden können. Es wird ersichtlich, dass Industrie 4.0 besonders ethischen Herausforderungen gegenübersteht, die durch politische Maßnahmen, Vorschriften und Sensibilisierungsmaßnahmen gezielt angegangen werden müssen, da sie ein Hindernis für die vielen Möglichkeiten und Chancen darstellt.
Organisatorische Herausforderungen
Neben den bereits genannten Herausforderungen der Digitalisierung und Industrie 4.0, stehen Unternehmen vor allem vor den Herausforderungen der organisatorischen Umsetzung im Unternehmen. So stehen immer häufiger Unternehmen in Fokus von Cyberangriffen, die neben unermesslichen Verlusten wie Datenkorruption, Systemabstürzen, Datenschutzverletzungen, Prestige, Kunden-, Zuverlässigkeits- und Marktverlusten zu erheblichen finanziellen Belastungen führen (Evrural 2018). Um dem entgegenzuwirken, müssen bspw. stabile Netzwerkverbindungen ausgebaut werden oder auch etablierte, wie innovative Sicherheitssysteme etabliert werden. Nicht zuletzt birgt dies wieder Herausforderungen finanzieller Umsetzung, aber auch die Schulung und Anleitung von Personal muss an dieser Stelle beachtet werden. Somit müssen Unternehmen ihre Cybersicherheitsfähigkeiten stärken und neue Strategien mit technologischen Investitionen in die IT-Sicherheit investieren, um das Risiko von Cyberangriffen einzudämmen.
Wie bereits im letzten Abschnitt angedeutet sind auch die Mitarbeiterqualifikationen neu zu betrachten sowie insbesondere ihr Anforderungsprofil unter Berücksichtigung der „neuen“ Aufgaben und Umstände berücksichtigt werden muss. Somit stellt eine weitere Herausforderung, der Mangel an hochqualifizierten IT-Mitarbeitern dar. Die Nachfrage nach Big-Data-Analysten, sowie die Spezialisierung der Analystenrollen werden voraussichtlich zunehmen. Die Anzahl der Fachkräfte, die Online-Aktivitäten zum Thema „Betrug und Identitätsdiebstahl für soziale Medien“ und „Reputationsmanagement schützen und unterstützen“, wird ebenfalls weiter ansteigen und in den nächsten Jahren gefragter sein als je zuvor (Dimitrie Canterim Christian University, 2016). Des weiteren müssen Unternehmen auch die Integrität der Produktionsprozesse gewährleisten können. Nicht zuletzt bestimmt die Datenintegrität auch die Beziehung zwischen Kundenanforderungen und Herstellung der Produkte. Im Wesentlichen enthalten die Daten relevante Produktinformationen- daher gilt z.T. dass entweder die Produkte oder einzelne Informationen nicht verwendet werden können, ohne die Daten ordnungsgemäß zu verwalten (Friedhelm LOH Group 2014). Somit gilt gleichzeitig, dass mit zunehmender Gefährdung der Datensicherheit und -integrität, sich die Integrität der Produktionsprozesse verschlechtert.
Nationaler sowie internationaler Bildungssektors
Digitalisierung verändert die Lern- und Lehrumgebung, das steht außer Frage. Doch worin liegen hier gerade die besonderen Herausforderungen und Barrieren, die die Integration neuer Lern- und Lehrprozesse und Strategien behindern können? Unumstritten ist die (Weiter-) Entwicklung digitaler Kompetenzen von Lehrkräften wie auch Schülerinnen und Schüler. Dabei können die Bereitschaft zum Selbstlernen, die individuelles Zeitmanagement, die Selbstmotivation und den eigenständigen Umgang mit neuen Themen und Problemen erfordert, für viele Lerner eine Herausforderung darstellen. Bewältigung dieser Herausforderungen können die positive Nutzung von eLearning behindern, sowie die mangelnden Kompetenzen der Lehrkräfte und ihr defizitärer Umgang mit neuen, virtuellen Lernformen diese negativen Auswirkungen verschärfen. Zusammengefasst liegen die Hürden insbesondere in der
> Umsetzung und Integration neuer, digitaler Lern- und Lehrprozesse, damit einhergehend die
> Erweiterung des Kompetenzprofils der Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler,
> Anpassung curricularer sowie didaktischer Rahmenpläne für die Lern- und Lehrumgebung und die Gewährleistung der
> technischen Voraussetzungen (bspw. Zugang zu technischen Endgeräten und uneingeschränkten Internetzugang). Es wird ersichtlich, dass neben den technischen Herausforderungen des Zugangs zum Internet und technischen Endgeräten, auch individuelle Herausforderungen sowie didaktischer Natur vorherrschen.
Aus diesem Grund hat sich das DigI-VET Projekt zur Aufgabe gemacht entsprechende Lern- und Lehrmaterialien für Lehrkräfte wie auch Lerner zum Themengebiet Digitalisierung, Industrie 4.0 sowie zu entwickeln als Open Educational Resource für Interessierte bereitzustellen.
Didaktische Aufbereitung des Projektes DigI-VET
Module des curricularen Ansatzes von DigI-VET
Das Erasmus+ Projekt DigI-VET entwickelt zwei DigI- VET Lernergebnismatrix (Learning Outcome Matrix kurz LOM) und Curriculum, welches in die DigI- VET Kursstruktur integriert werden kann und soll. An dieser Stelle soll veranschaulicht werden, wie die Ergebnisse mit den Lehr- und Lernmethoden und -bewertungen im DigI-VET-Ansatz übereinstimmen. Die folgenden allgemeinen Ziele und Vorgaben konzentrieren sich auf die LOM:
Diese Lernergebnismatrix soll über die Entwicklung der Lehrplanstruktur zur Integration von Digitalisierung und Industrie 4.0 in Berufsbildungskursen informieren. Die Konzentration auf einen Lernergebnisansatz erleichtert die Anpassung der pädagogischen Einführungsressourcen. Dies bietet die Möglichkeit, sich an bestimmte kulturelle und gesellschaftliche Werte anzupassen und stellt sicher, dass lokale Probleme und notwendige Themen im Rahmen des DigI-VET-Ansatzes behandelt werden (DigI-VET 2020). Die in den DigI-VET-Maßnahmen behandelten Themen sollen folgende Zielgruppen adressieren:
„Lehrerkräfte und Ausbilder sowie Lernende, Schüler und Studenten im Bereich der beruflichen Bildung
Allgemeiner Teil der DigI-VET-Maßnahmen
1. Ein kurzer Überblick über die Projektziele und –ausrichtung
2. Einführung in den DigI-VET-Lehrplan
3. Die Zielgruppe – Merkmale der DigI-VET-Zielgruppe, ihre Bedürfnisse und Erwartungen
4. Einführung in die E-Learning-Plattform
Fachbezogener Teil der DigI-VET-Maßnahmen:
5. Begriffsdefinitionen
6. Beschreibung der Historie der Digitalisierung und Industrie 4.0
7. Die Notwendigkeit der Digitalisierung in der heutigen Arbeitswelt
8. Aktueller Stand und zukünftige Entwicklungen
9. Beispiele für Industrie 4.0-Ansätze und Online-Observatorium
10. Best Practices für die Integration der Digitalisierung in Berufsbildungsszenarien und –kursen“ (DigI-VET 2021, in Druck).
Aspekte und Herausforderungen für die Zielgruppe der Lehrkräfte, Ausbilder sowie Lernende, Schüler und Studenten im Bereich der beruflichen Bildung
Wichtig für Lehrer und Ausbilder in der Berufsbildung sind pädagogische Ansätze und die Idee, „Lernförderer“ zu sein, sowie der unterschiedliche Lernstil, die Qualität des Lehrplans und ihre Unterstützung, insbesondere in Bezug auf die Nutzung der E-Learning-Plattform und der Ressourcen. Eine besondere Herausforderung in Bezug auf das DigI-VET-Curriculum könnte der Zeitmangel sein. Daher wird die größte Herausforderung sein, den Zeitrahmen sowie Aufwand entsprechend zu schnüren. Darüber hinaus sind die Hauptherausforderungen die Authentizität, die Motivation der Lerner, die Ausdauer und Geduld bei den Nachhilfe- und Mentoringprozessen und eine stabile Technologie. Es ist wichtig, dass die Maßnahmen präzise, kurz, relevant und auf flexible Weise im direkten persönlichen Austausch umgesetzt werden. Die Vorteile einer Teilnahme müssen hervorgehoben und die Möglichkeiten für Fragen und Vernetzung erhöht werden. Es ist notwendig, angemessene Zeitfenster für die Bedürfnisse der Teilnehmer bereitzustellen. Basierend auf den Forschungsergebnissen der DigI-VET-Partner konnten die folgenden zwei LOMs abgeleitet werden:
> Learning Outcome Matrix (LOM) (deutsch Lernergebnismatrix) für die Zielgruppe der Lehrkräfte, Ausbilder sowie Lernende, Schüler und Studenten im Bereich der beruflichen Bildung (DIGI-VET LOM1)
> Learning Outcome Matrix (LOM) für Lerner im Bereich der beruflichen Bildung (DIGI-VET LOM2)
Die Lernmatrizen und Erläuterungen stehen Ihnen auf der DigI-VET Projektwebseite zum Download bereit: http://digivet.eduproject.eu/?page_id=44&lang=de
Zudem bietet das DigI-VET Buch eine Einführung in Kapitel 11 „Die DigI- VET Lernergebnismatrix und Curriculum – Integration in die DigI- VET Kursstruktur“ weitere Informationen zur Umsetzung der LOM. Die digitale Version als Download ist auch auf der DigI-VET Projektwebseite unter Download für Sie als OER bereitgestellt: Link: http://digivet.eduproject.eu/?page_id=44&lang=de
Überblick zum Kompetenzprofil Digitalisierung
Die Globalisierung führt zu enormen Veränderungen in sämtlichen organisationalen Kontexten, insbesondere im Bereich der Berufsbildung. Dies ist auch ein Grund für diese Veränderungen liegt in der Digitalisierung respektive in digitalen Transformationsprozessen. Im Rahmen dieses Hintergrunds ergeben sich im berufsbildenden Sektor nicht nur für Lehrende, sondern auch Lernende neue Herausforderungen (vgl. Beutner 2019; vgl. KMK 2016), dabei scheinen die Schlagwörter Digitalisierung oder auch Industrie 4.0 präsenter denn je zu sein (vgl. Sloane / Emmler / Gössling / Hagemeier / Hegemann / Janssen 2018).
„Digitalisierung ist der Prozess der Umwandlung analoger Signale oder Informationen jeglicher Form in ein digitales Format, das von Computersystemen oder elektronischen Geräten verstanden werden kann. Der Begriff wird verwendet, wenn Informationen, wie Text, Bilder oder Stimmen und Töne, in binären Codes umgewandelt werden. Digitalisierte Informationen sind leichter zu speichern, zugänglich und zu übertragen. Die Digitalisierung wird von einer Reihe von Geräten der Unterhaltungselektronik verwendet” (Techopedia 2019, o. S.).
Fußend auf dem vorangegangenen Zitat, erfordert der digitale Wandel neue Aufgaben, Anforderungen und Strategien an Lehrende und Lernende, welche wiederum neue Kompetenzen impliziert. Ein Kompetenzbereich bezieht sich hierbei auf das Lernen und Lehren mit neuen Medien und kann als digitale Kompetenz klassifiziert werden (vgl. DigCompEdu 2018).
Darüber hinaus bedingt die Digitalisierung neue Handlungsfelder für Lehrende und Lernende. Innerhalb dieser Handlungsfelder ergeben sich große Einflüsse, die die KMK gemäß folgender Veränderungsfelder für Lernende definiert:
• „Bildungspläne und Unterrichtsentwicklung, curriculare Entwicklungen,
• Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden,
• Infrastruktur und Ausstattung,
• Bildungsmedien, Content,
• E-Government, Schulverwaltungsprogramme, Bildungs- und Campusmanagementsysteme,
• rechtliche und funktionale Rahmenbedingungen “ (KMK 2016, S. 4).
Abhängig von der Schulform, beeinflusst die Digitalisierung ebendiese Handlungsfelder in unterschiedlichem Maße (vgl. KMK 2016). Basierend auf diesem Hintergrundwissen, bedarf es angesichts der enormen Veränderungen einer Entwicklung neuer Strategien hinsichtlich des Lehrplans und der Unterrichtsinhalte. Konkludierend forciert die KMK folgende zwei Ziele:
1) Alle Bundesländer in Deutschland nehmen die erforderlichen Kompetenzen, die für eine aktive, selbstbestimmte Beteiligung notwendig sind, in ihre Lehr- und Bildungspläne sowie Rahmenpläne auf. Neben den beruflichen Kompetenzen werden auch digitale Kompetenzen (weiter-)entwickelt. Im Rahmen der Digitalisierung sind alle Unterrichtsfächer betroffen. Aus diesem Grund müssen alle Lernbereiche an Digitalisierungsprozesse angepasst werden. In diesem Zusammenhang ist die Integration der digitalen Welt unerlässlich (vgl. ebd.).
2) Eine an digitale Prozesse angepasste Konzeption des Unterrichts führt zu mehr Freiheit bei der Individualisierung der Lernenden. Zudem erhalten die Lernenden die Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen (vgl. Sloane et al. 2018). Darüber hinaus helfen digitale Lernumgebungen den Lernenden, Teil eines Teams zu werden, sich zu organisieren, gemeinsam Lösungen zu entwickeln sowie Feedback zu geben. Insgesamt erhalten die Lernenden mehr Verantwortung für die Gestaltung ihres eigenen Lernprozesses und den Transfer ihres Wissens auf praktische Situationen (vgl. KMK 2016).
Darauf aufbauend entwickelt sich das Konstrukt der digitalen Kompetenz als eine wichtige Rolle im Rahmen der Schulbildung. In diesem Kontext definiert die KMK sechs Kompetenzfelder für „Kompetenzen in der digitalen Welt“ (KMK 2016, S. 10):
1) Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren
2) Kommunizieren und Kooperieren
3) Produzieren und Präsentieren
4) Schützen und sicher Agieren
5) Problemlösen und Handeln
6) Analysieren und Reflektieren (vgl. ebd., S. 10ff.).
Digitalisierung und Kompetenzen im berufsbildenden Unterricht
Neben den Kompetenzanforderungen an die digitale Welt, führt die Europäische Kommission zur besagten Thematik im Jahr 2018 eine Forschungsstudie durch und erstellt auf Basis der gewonnenen Ergebnisse einen digitalen Kompetenzrahmen für die berufliche Bildung, der in der folgenden Abbildung präsentiert wird (vgl. DigComp 2.1 2017; vgl. DigCompEdu 2018):
„Der DigCompEdu Rahmen beschreibt die digitale Kompetenz von Lehrenden und richtet sich an Lehrende auf allen Bildungsebenen, von allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen bis hin zur Hochschul- und Erwachsenenbildung. […]. DigCompEdu stellt einen allgemeinen Bezugsrahmen dar, dessen Ziel es ist, Lehrende beim Einsatz digitaler Medien zur Verbesserung und Innovation von Bildungsangeboten zu unterstützen” (DigCompEdu 2018, S. 1).
Das digitale Kompetenz-Profil im Rahmen von DigI-VET
Im Rahmen von DigI-VET konnte mit Hilfe einer umfangreichen Desktop- Recherche ein digitales Kompetenzprofil im Bereich der Digitalisierung in Unternehmen und Bildung entwickelt werden. Die folgende Abbildung stellt die Forschungsergebnisse anhand eines daraus resultierenden Kompetenzprofils, dem VET-DigCom – Modell, grafisch dar:
Die grafische Abbildung pointiert das digitale Kompetenzprofil im Bereich des berufsbildenden Sektors. Unter dem Dach der digitalen Kompetenz sind die Komponenten ‚Medienwissen‘, ‚Medienhandeln‘ sowie ‚Medienreflexion‘ angesiedelt (vgl. Schorb 2017). Diese drei Bestandteile bilden die grundlegenden rahmenden Elemente ebendieses Konstrukts der Digitalkompetenz (vgl. ebd.). Insgesamt lassen sich elf Dimensionen eruieren, die sich aus weiteren Teildimensionen zusammensetzen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass einige Dimensionen nur für die Zielgruppe der Lehrenden respektive der Lernenden bestimmt sind und einige wiederum für beide Zielgruppen gleichermaßen (vgl. Stelzer 2021, in Druck).
Den gesamten Beitrag zu „Digitale Kompetenzen- Kompetenzprofile im berufsbildenden Kontext“ Jana Stelzer, 2021 (in Druck), können sie im Buch DigI-VET, Fostering Digitisation and Industry 4.0: Education – Vocation - Industry – Future (2021, in Druck) nachlesen.
Das Buch steht ihnen auf der Projektwebseite zum Download, unter der Rubrik „Download“ bereit:
Link: http://digivet.eduproject.eu/?page_id=44&lang=de
Lehr- und Lernmaterialien im DigI- VET Projekt
Trainingsmodule für Lernende sowie Lehrkräfte und Trainer der beruflichen Bildung
Eines der Hauptziele des europäischen Projekts DigI-VET ist die Schaffung einer Lehrplanstruktur zur Integration von Digitalisierung und Industrie 4.0 in Berufsbildungskurse. Aus diesem Grund hat der Lehrplan eine Modulstruktur und bietet Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Gleichzeitig werden didaktische Materialien und Ressourcen für Lehrkräfte, die wiederum in ihre Kursstruktur integriert werden können, entwickelt und bereitgestellt. Die DigI- VET Trainingsmodule für Lehrkräfte und Trainer der beruflichen Bildung sind in die nachfolgenden vier Themen gegliedert:
Trainingsmodule für Lehrkräfte und Trainer der beruflichen Bildung
• Module 1: Das DigI-VET Projekt und das DigI-VET Curriculum (entwickelt von der Universität Paderborn, Deutschland)
• Module 2: Digitalisierung und Industrie 4.0 Begriffe und Historie (entwicklet von Private Institute Emphasys Centre, Zypern)
• Module 3: Good Practices: Digiitalisierung und Industrie 4.0 (entwickelt von VAR Vocational Education and Training Ltd, Großbritannien)
• Module 4: Die Notwendigkeit der Digitalisierung in der heutigen Welt und Einblicke in zukünftige Entwicklungen (entwicklet von Asociatia Oamenilor de Afaceri Agres Romania, Rumänien)
Wie aus der Aufzählung ersichtlich, entwickelt jeder DigI- VET Partner eines der Module, das Lern-, Diskussions- und Reflexionsaufgaben zur Konsolidierung der Lerninhalte umfasst. Zur besseren Überprüfung und Veranschaulichung der Inhalten, werden auch H5P-Online-Aufgaben und -Videos in die Module eingebettet. Des Weiteren werden für jedes Modul Unterrichtsmaterialien für den Präsenzunterricht (Face-to-Face Unterricht) entwickelt. Diese Materialien beinhalten neben Definitionen, Erläuterungen und Aufgaben auch Hilfestellungen zur Implementierung im Unterricht.
Trainingsmodule für Lernende
Neben den Trainermodulen bzw. Modulen für Lehrkräften gibt es 3 Module für Lernende. Jeder Partner des Konsortiums erstellt jedes Modul, sodass (mindestens) 12 Lernmodule vorhanden sind (4 Module für Modul A / B / und C). Für jedes Lernmodul wurde, identisch zum Trainingsmpdul für Lehrkräfte und Trainer, zudem auch Unterrichtsmaterialien erstellt. Darüber hinaus vervollständigen Lern-, Diskussions- und Reflexionsaufgaben die Schulungsmodule. Die Einbettung von H5P-Aufgaben und YouTube-Videos veranschaulichen die Inhalte zudem.
• Module A: Digitalisierungsbegriffe und Historie
• Module B: Industrie 4.0 Begriffe und Historie
• Module C: Aktuelle Situation und zukünftige Entwicklung
Alle Trainingsmodule für Lehrkräfte und Trainer sowie Lernende sind auf der DigI-VET Projektwebseite unter der Rubrik „Download“ für sie bereitgestellt. Alle Module sind dabei in allen Partnersprachen - Griechisch, Rumänisch, Deutsch und Englisch- verfügbar. Ferner erhalten Sie weitere Informationen, Anwendungshinweise und Hilfestellungen zur Umsetzung im DigI-VET Buch (auch als Download auf der Webeseite erhältlich).
Link: http://digivet.eduproject.eu/?page_id=44&lang=de :
DigI-VET H5P Beispiel
DigI-VET Lernplattform
Weitere Informationen werden in Kürze folgen. Vielen Dank.
DigI-VET Online Observatory
Das DigI-VET Konsortium entwickelt im Rahmen ihrer 15 Projekt- Hauptziele ein Online Tool bzw. eine Onlineplattform, in der interessierte Leserinnen und Leser Informationen und praktische Beispiele der Umsetzung von Digitalisierung in Unternehmen und Industrie 4.0 finden können. Dabei bietet die Plattform Einblicke in echte Showcases und bietet Bilder sowie Videos von Best-Practice-Beispielen. Darüber hinaus wird eine Beschreibung des Unternehmens und dessen Verwendung der Digitalisierung zusammen mit den Kontaktdaten, aufgeführt. Hier geht es direkt zur Onlineplattform des DigI- VET Online Observatory-
Link: http://digivet-platform.eduproject.eu/
== Literaturübersicht:==
Beutner, M. (2019): MeDiAPLUR. Building media literacy in the context of digitisation as a starting point and basis of pluralism in modern democracies Fostering Media competences of Bloggers in Ukraine. New Opportunities and Challenges for Ukraine and Germany. Insights in the MeDiAPLUR Project. Köln 2019.
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