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war, an dem sie eine Verspätung hatte. „Entschuldigung!“,
schrie Rora ohne sich umzudrehen, nachdem sie einer
eleganten Wasserschnecke beim vorbeirasen auf den Fuß
getreten hatte. „Die heutige Jugend!“ schnaufte die
Schnecke, als sie den Schlamm von ihrem weißen Schuh
wegputzen musste.
 
Rora hüpfte, rannte, schwamm und kugelte weiter, und sie
ärgerte sich immer mehr über Zap. Der Wasserläufer hatte
ihr versprochen, sie so aufzuwecken, dass sie bei der
Ausstellung rechtzeitig oder sogar früher als rechtzeitig
ankommen würde. Leider musste er anstatt dessen mit einer
entzückenden Tagesfliege mit spaghettilangen Wimpern
flirten. Und er hatte vergessen gehabt, dass er auf dem
Wasser hätte kratzen müssen, um Rora zu wecken.
 
Rora ärgerte sich nun über sich selbst. Das hätte man doch
bei der Planung bedenken können! Eigentlich ist es
allgemein bekannt, dass es Wasserläufern bei romantischen
Begegnungen alles aus dem Kopf verrauscht. Zap konnte
selbst Rora trotz langer Freundschaft nicht erkennen, als
sie ihn vor sich hin träumend und vor Liebe verschmachtet
beim Algenherzenflechten unter einer gelben Teichrose fand.
 
Zap rollte die Augen hoch und fing an zu singen. Zwischen
Stöhnen und Tönen konnte Rora einzelne Wörter erkennen.
Kurz gesagt ging es darum, dass seine geliebte Tiffanie
hieß, dass er ihr morgen einen Antrag machen möchte, acht
Kinder mit ihr kriegen wollte, die sogar niedlicher als
Obstbaumspinnmilben aussehen würden, und dass sie dann alle
zusammen nach Süda Merika verreisen würden. Rora kniff Zap
am hinteren linken Fuß, aber er hörte nicht auf zu träumen.
 
 
Rora drehte sich um. Sie hatte echt keine Zeit für
verliebte Wasserläufer. Zudem hatte sie immer noch die
Hoffnung, vor der Beendigung des Auswahlverfahrens beim
Ausstellungsgelände anzukommen.  Sie schwamm zügig los in
der Richtung des Ufers, wo auf den schildförmigen großen
Blättern ihr Leben sich für immer verändern könnte.
 
Rora schwamm, kugelte, rannte und wetzte weiter, bis die
piepsende Stimme des Wasserläufers in den anderen
Geräuschen des Teichs verschwand. Ein Schwarm
Wimpertierchen rauschte an ihr vorbei

Aktuelle Version vom 3. März 2016, 15:22 Uhr






Rora renn

Rora rollte, rannte und kugelte, weil es ein wichtiger Tag war, an dem sie sich nicht verspäten wollte. Aber das war wohl nicht mehr zu machen. „Entschuldigung!“, schrie Rora ohne sich umzudrehen, nachdem sie einer eleganten Wasserschnecke beim vorbeirasen auf den Fuß getreten war. „Die heutige Jugend!“ schnaufte die Schnecke, als sie den Schlamm von ihrem weißen Schuh wegputzen musste.

Zapzarap

Rora hüpfte, rannte, schwamm und kugelte weiter und sie ärgerte sich immer mehr über Zap. Der Wasserläufer hatte ihr versprochen, sie so aufzuwecken, dass sie bei der Ausstellung rechtzeitig oder sogar früher als rechtzeitig ankommen würde. Leider musste er anstatt dessen mit einer entzückenden Tagesfliege mit spaghettilangen Wimpern flirten. Und er hatte vergessen, dass er auf dem Wasser hätte kratzen müssen, um Rora zu wecken.

Rora ärgerte sich nun über sich selbst. Das hätte sie doch bei der Planung bedenken müssen! Eigentlich ist es allgemein bekannt, dass Wasserläufern bei spontanen romantischen Begegnungen alles im Kopf verrauscht. Zap war vermutlich wieder einmal einer solchen Romanze erlegen. Sie fand ihn unter einer Teichrose im Schneidersitz. Zap konnte Rora nicht einmal erkennen, als sie sich vor ihm aufbaute. Sie waren schon jahrelang befreundet und jetzt konnte er sie vor Schmachteifer nur als Silhouette wahrnehmen. "Was ist bloß mit ihm los?", dachte Rora. Er schien in Träumen zu zerfließen und schmachtete vor Liebe dürstend vor sich hin. Nebenbei flocht er an Algenherzen. Zapzarap, war wieder eines fertig. Nun sag Rora, dass bereits auf dem ganzen Teich Algenherzen schwammen.

Plötzlich rollte Zap die Augen hoch und fing an zu singen. Zwischen Stöhnen und Tönen konnte Rora einzelne Wörter erkennen. Kurz gesagt ging es darum, dass seine geliebte Tiffanie hieß, dass er ihr morgen einen Antrag machen würde, acht Kinder mit ihr kriegen wollte, die sogar niedlicher als Obstbaumspinnmilben aussehen würden, und dass sie dann alle zusammen nach Süda Merika reisen würden. Rora kniff Zap am hinteren linken Fuß, aber er hörte nicht auf zu träumen. Mit dem war heute nichts mehr anzufangen.

Rora drehte sich um. Sie hatte echt keine Zeit für verliebte Wasserläufer. Zudem hatte sie immer noch die Hoffnung, vor der Beendigung des Auswahlverfahrens beim Ausstellungsgelände anzukommen. Sie schwamm zügig los in der Richtung des Ufers, wo auf den schildförmigen großen Blättern ihr Leben sich für immer verändern könnte.

Rora schwamm, kugelte, rannte und wetzte weiter, bis die piepsende Stimme des Wasserläufers in den anderen Geräuschen des Teichs verschwand. Ein Schwarm Wimpertierchen rauschte an ihr vorbei. Die wollten wohl zum Kinderbommeln.


Der fehlende Bommel

In der Ausstellung waren alle Bobbel aufgeregt. Rora fehlte auf dem roten Hut. So konnten die Roten sich nicht präsentieren. Es war wichtig, dass jeder seinen Platz einnahm. Die Roten, das waren die weiblichen Bollen, welche die Hüte für junge, unverheiratete Frauen schmücken. Die Schwarzen, das waren die männlichen Bobbel, welche die Hüte der verheirateten Frauen schmückten.





Das Auswahlverfahren



Das Kinderbommeln

Wimpertierchen sind klitzekleine Bobbel, die ausgewachsen zum roten und schwarzen Bollen werden... Auch die Kinderbollen wollen das Erwachsensein üben, deshalb gibt es bei solchen Feierlichkeiten, wie der Bollenhutausstellung auch immer eine Wimpertierchen-Ausstellung: Das Kinderbommeln. ...