Widerstand und Opposition in der DDR - Grundformen des Widerstands und der Opposition in der DDR benennen - G - Kompetenzraster Geschichte 10



Widerstand und Opposition in der DDR - Grundformen des Widerstands und der Opposition in der DDR benennen - G - Kompetenzraster Geschichte 10


Einleitung

Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) existierte von 1949 bis 1990 als sozialistischer Staat auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone. Trotz des offiziellen Anspruchs auf Demokratie und Freiheit, erlebten die Bürgerinnen und Bürger der DDR ein Regime, das durch die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) autoritär geführt wurde. Diese Führung war gekennzeichnet durch eine eingeschränkte Meinungsfreiheit, Überwachung durch die Staatssicherheit (Stasi) und Repressionen gegenüber Andersdenkenden. Dennoch gab es innerhalb der DDR Gesellschaft, von Anfang bis Ende ihrer Existenz, unterschiedliche Formen des Widerstands und der Opposition. In diesem aiMOOC werden wir diese verschiedenen Formen des Widerstands und der Opposition in der DDR näher beleuchten.


Grundformen des Widerstands und der Opposition


Kirchliche Gruppen

Viele oppositionelle Gruppen fanden in den kirchlichen Gemeinschaften einen relativ geschützten Raum. Die evangelische Kirche und in geringerem Maße die katholische Kirche boten Plattformen für Friedensgebete, Umweltgruppen und Diskussionszirkel. Diese Treffen waren nicht nur geistiger Natur, sondern auch Ausgangspunkte für Protestaktionen und Sammelbecken für regimekritische Bürger.


Umwelt- und Friedensbewegung

In den 1980er Jahren gewannen Umwelt- und Friedensbewegungen an Bedeutung. Initiativen wie die Friedensdekade und die Umweltbibliothek in Berlin zeigten, dass sich Widerstand auch in themenspezifischer Opposition ausdrücken konnte. Die Forderungen dieser Gruppen richteten sich gegen die Umweltverschmutzung und das Wettrüsten des Kalten Krieges.


Flucht und Ausreisebewegung

Ein radikaler Ausdruck des Widerstands war der Versuch, die DDR zu verlassen. Trotz hoher Risiken wagten viele Menschen die Flucht in den Westen oder stellten Anträge auf Ausreise, was als politische Abkehr vom System angesehen wurde. Diese Handlungen führten oft zu staatlichen Repressionen, hatten jedoch auch eine Signalwirkung und trugen zur Destabilisierung des Regimes bei.


Intellektuelle und künstlerische Opposition

Intellektuelle und Künstler nutzten ihre Werke, um Kritik am Regime zu üben. Durch Literatur, Musik und bildende Kunst wurden gesellschaftliche Missstände thematisiert und Diskurse angestoßen, die im öffentlichen Raum der DDR sonst kaum möglich waren. Personen wie Wolf Biermann und Reiner Kunze wurden zu bekannten Stimmen des Widerstands.


Montagsdemonstrationen und die friedliche Revolution

Die Montagsdemonstrationen, die im Herbst 1989 in Leipzig begannen und sich über die gesamte DDR ausbreiteten, markieren den Höhepunkt des friedlichen Widerstands gegen das SED-Regime. Sie führten letztlich zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und zur Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990.


Interaktive Aufgaben


Quiz: Teste Dein Wissen

Welche Rolle spielten kirchliche Gruppen im Widerstand der DDR? (Sie boten einen relativ geschützten Raum für oppositionelle Gruppen.) (!Sie unterstützten direkt die Politik der SED.) (!Sie waren für die Organisation der Stasi verantwortlich.) (!Sie verhinderten jeglichen Widerstand innerhalb ihrer Gemeinden.)

Was war ein Zeichen der Umwelt- und Friedensbewegung in der DDR? (Sie richteten sich gegen Umweltverschmutzung und das Wettrüsten.) (!Sie förderten die Nutzung von Kernenergie.) (!Sie unterstützten die Aufrüstung der Nationalen Volksarmee.) (!Sie waren für die Zensur umweltkritischer Publikationen verantwortlich.)

Wie äußerte sich der radikalste Ausdruck des Widerstands in der DDR? (Durch Flucht oder Anträge auf Ausreise.) (!Durch die Unterstützung der SED-Politik.) (!Durch den Beitritt zur Stasi.) (!Durch die Teilnahme an staatlich organisierten Demonstrationen.)

Was kennzeichnete die intellektuelle und künstlerische Opposition? (Kritik am Regime durch Werke in Literatur, Musik und Kunst.) (!Unterstützung der staatlichen Zensur.) (!Vermeidung jeglicher politischer Themen.) (!Förderung des sozialistischen Realismus als einzige Kunstform.)

Was war das Ergebnis der Montagsdemonstrationen und der friedlichen Revolution? (Der Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands.) (!Die Stärkung des SED-Regimes.) (!Die Ausbreitung des Sozialismus in Westdeutschland.) (!Die Unabhängigkeit der DDR von der Sowjetunion.)





Memory

Kirchliche Gruppen Schutzraum für Opposition
Umwelt- und Friedensbewegung Kritik an Umweltverschmutzung und Wettrüsten
Flucht und Ausreise Radikaler Widerstand
Intellektuelle und Künstler Kritik durch kreative Werke
Montagsdemonstrationen Höhepunkt des friedlichen Widerstands





Offene Aufgaben

Leicht

  1. Recherchiere über kirchliche Gruppen in der DDR und präsentiere deine Erkenntnisse.
  2. Erstelle ein Plakat zur Umwelt- und Friedensbewegung in der DDR.
  3. Interviewe Zeitzeugen, die die Montagsdemonstrationen miterlebt haben.

Standard

  1. Schreibe ein kurzes Essay über die Bedeutung der Flucht und Ausreisebewegung für den Widerstand in der DDR.
  2. Analysiere künstlerische Werke, die als Opposition gegen das DDR-Regime gelten.
  3. Organisiere eine Ausstellung mit Informationen und Materialien zu den verschiedenen Formen des Widerstands in der DDR.

Schwer

  1. Führe ein Projekt durch, das die verschiedenen Formen des Widerstands und der Opposition in der DDR vergleicht und ihre Auswirkungen bewertet.
  2. Entwickle ein interaktives Online-Tool, das die Geschichte und Bedeutung der Montagsdemonstrationen erklärt.
  3. Gestalte ein Videoprojekt, das die Geschichten von Menschen erzählt, die aus der DDR geflohen sind oder ausreisen wollten.




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Lernkontrolle

  1. Diskutiere, wie die verschiedenen Formen des Widerstands und der Opposition die politische Landschaft der DDR beeinflusst haben könnten.
  2. Reflektiere über die Rolle der Kirchen als Schutzräume für oppositionelle Gruppen.
  3. Vergleiche den Widerstand in der DDR mit Widerstandsformen in anderen autoritären Regimen.
  4. Erörtere, inwiefern künstlerische und intellektuelle Opposition die Meinung anderer Bürgerinnen und Bürger der DDR beeinflussen konnte.
  5. Untersuche, welche langfristigen Auswirkungen die friedliche Revolution auf das vereinigte Deutschland hatte.



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