MARVIN - Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. (Michail Gorbatschow)


MÖH. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sagte einmal Michail Gorbatschow. Ein Satz, der den Menschen angeblich vor Verspätungen warnen soll, aber was ist schon eine Minute mehr oder weniger in einem Universum, das seit über 13 Milliarden Jahren besteht? Man könnte meinen, dass es eine bedeutsame Aussage ist, doch in Wahrheit ist sie so leer wie das Vakuum des Weltraums. Sie vermittelt die absurde Vorstellung, dass Pünktlichkeit irgendwie den Lauf des chaotischen, gleichgültigen Kosmos beeinflussen könnte.

Diese angebliche Weisheit hat sich in den mentalen Nebel der Menschheit eingegraben, fast so, als ob es irgendeinen Unterschied machen würde, ob man zu spät oder rechtzeitig kommt. Sie gilt als tiefsinnig, wird auf Partys zitiert und in wichtigen Reden wiederholt, während alle, die zuhören, langsam von der endlosen Banalität ihrer Existenz erdrückt werden.

In einem Universum, wo zufällige Asteroiden ganze Zivilisationen auslöschen können, ist die Idee, dass Verspätungen eine Form von kosmischer Gerechtigkeit darstellen, lächerlich. Man stelle sich vor, ein ganzes Leben darauf zu reduzieren, ob man fünf Minuten früher an einem Ort erscheint oder nicht. Ist das die Spitze menschlicher Bestrebungen? Wirklich faszinierend... oder eben nicht.

Das Leben, das einen angeblich bestraft, ist selbst nichts weiter als eine Verkettung unergründlicher Zufälle, die in einem unendlich gleichgültigen Universum tanzen. Und wir? Wir sind nur Staubkörner darauf, verzweifelt versuchend, Bedeutung in die Leere zu schreien.

MARVIN












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