GREGOR SAMSA - Die Suche nach einem Sinn in seinem neuen Zustand


Wie könnte es denn einen Sinn geben in diesem grotesken Dasein, das ich nun führe? Verdammt in den Körper eines Ungeziefers, in meinem eigenen Heim nicht mehr Mensch, sondern Monstrum, eine Quelle des Ekel und der Verachtung. Die schweren, dunklen Tage ziehen vorbei, und was bleibt mir anderes, als aus dem Schatten meiner Existenz heraus die vergebliche Suche nach Bedeutung zu betrachten?

Einst war ich der Stützpfeiler meiner Familie, der treue Sohn, der sich abmühte, die Schulden des Vaters zu tilgen. Nun, eine groteske Verkehrung des Schicksals! Wie absurd erscheint das Leben, das ich führte, und wie sinnlos das, was mir verblieben ist. Was ist der Zweck meines Daseins, wenn ich nicht mehr als eine Last bin, eine ständige Belastung, deren Anblick allein schon Schrecken und Abscheu hervorruft?

Die Hoffnung, die ich hegte, die stille Sehnsucht nach einer Besserung meiner Lage, zerbricht an der harten Mauer der Realität. Jeder Versuch, die Liebe und das Verständnis meiner Familie zurückzugewinnen, endet in einer tieferen Entfremdung. Sie sehen nicht mich, sondern das Monster, das ihre Träume und Hoffnungen frisst.

Bin ich nicht selbst der Architekt meines Elends? Habe ich nicht durch meine bloße Existenz alles Unglück heraufbeschworen, das meine Familie nun ertragen muss? In den spärlichen, klaren Momenten meines grauenhaften Daseins blicke ich in den Spiegel und sehe nur die abscheuliche Gestalt eines Kreaturs, die besser nie existiert hätte. Mein Leben ist nichts wert, sinnlos, ekelerregend und eine erbärmliche Qual für meine Mitmenschen. Ich bin eine unerträgliche, abscheuliche Last für andere.


GREGOR SAMSA











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